Mit Hund nach Griechenland - Giftwarnung!

  • GIFTALARM IN GRIECHENLAND

    Unser Bourini ist tot!


    Innerhalb von ca. 15 Minuten verstorben an einem Giftköder am 14.September 2012 am Taygetos in der Nähe von Kalamata/Griechenland 12 Stunden vor unserer Abreise von Patras.
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    Ein Schicksal, das ihm und vielen anderen Hunden erspart geblieben wäre, hätten wir und auch andere Hundebesitzer über die Praktiken der Griechen, sich Hunden zu entledigen, Bescheid gewusst.


    Die Hintergründe: Laut griechischen Statistiken werden im gesamten Griechenland an die 10.000 Hunde pro Jahr mit einem Insektizid namens Lannate (Methomyl) umgebracht. Die Anwendung von Lannate ist im gesamten deutschsprachigen Raum und in vielen europäischen Ländern verboten. Ein entsprechender Antrag bei der EU, die Anwendung von Lannate in Griechenland zu verbieten, wurde jedoch abgelehnt. So darf dieses hochgiftige Insektizid in Griechenland weiterhin verkauft werden, wobei es offiziell nur an konzessionierte Personen abgegeben werden darf. Tatsächlich ist es jedoch von Jedermann überall erwerbbar.
    Die Anwendung erfolgt pro kg Körpergewicht und ist dem entsprechend auch für Menschen tödlich. Der Hund verstirbt nach Aufnahme des Giftes innerhalb kürzester Zeit. Die Symptome sind jedes Mal dieselben: unkontrolliertes Zittern und Krämpfe, langsamer Herzschlag sowie starker Speichelfluss. Einzige mögliche Hilfe bei einer derartigen Vergiftung sind die sofortige Verabreichung des Brechmittels Filtalon (so heisst es in Griechenland, in Deutschland und Österreich wird es möglicherweise unter einem anderen Namen verkauft) sowie Atropin als Antidot zu Methomyl unmittelbar nach dem Auftreten der ersten Symptome! Viele griechische Hundebesitzer tragen diese Medikamente mit Kühlpatrone gekühlt und mit 2 Spritzen bereits bei jedem Hundespaziergang als „Notfallpaket“ mit sich.


    Wir wussten es leider trotz der griechischen Verwandschaft und der vielen griechischen Freunde, großteils Besitzer von Hunden und Katzen, nicht.


    Was wir heute wissen:


    In Griechenland gilt das Vergiften von Hunden als Sport, es ist normal ein Tier zu verlieren, man sprach bis vor kurzem nicht viel darüber.


    Gift wird vor jeder Tourismussaison, nach jeder Saison, wenn die Touristen weg sind, und vor dem 15. September - vor Beginn der Jagdsaison - ausgelegt, um die Hunde der Jäger zu töten.


    Seit 2. Februar 2012 gibt es ein neues Tierschutzgesetz, dass u.a. bei Tierqälerei und Töten von Tieren bei Ergreifen des Täters dessen sofortige Inhaftierung und Strafen bis 30.000 Euro vorsieht, unabhängig von sonstigen Forderungen. Dieses Gesetz wird in letzter Zeit auch verfolgt, vorausgesetzt, man zeigt dies an. Dafür hat man 3 Monate Zeit.
    Die Anzeige kostet 120 Euro und wird verfolgt. Es ist auch die Möglichkeit einer Meldung bei der Polizei, die jedoch nicht verfolgt wird.
    Jedenfalls gab es bereits die ersten diesbezüglichen Verurteilungen.
    SOMIT MUSS JEDE TAT ANGEZEIGT WERDEN!


    Atropin und Filtalon sind ab sofort bei jedem Griechenlandaufenthalt mit Hund dabei.


    Weitere Infos findet ihr auch auf der Website des Tierschutzvereines Kalamata unter Info/Gift: http://www.kaws-info.com/ueberuns.html


    Besprecht vor einer anstehenden Griechenlandreise mit Hund oder auch Katze unbedingt diese Problematik und die Dosierungsempfehlung der Medikamente mit euem Tierarzt, um eurem Hund ein Schicksal, wie das von Bourini und vielen anderen Hunden zu ersparen.


    Man mag uns jetzt für verrückt erklären, aber wir fahren in Kürze wieder nach Kalamata, um die Tat anzuzeigen und an der Straße zwischen Kalamata und Sparta über den Taygetos Plakate aufzuhängen, auf welchen eine (hohe) Belohnung für die Überführung des Täters ausgesetzt ist.
    Aber das sind wir unserer Tochter, Ihrem Freund und ihrem Hund schuldig.


    Wir haben Bourini in Griechenland vor Beginn der Jagdsaison halb verhungert aufgenommen und ihn nach 2 Jahren und 2 Tagen - wieder kurz vor Beginn der Jagdsaion - in Griechenland zurücklassen müssen.


    Er war ein großartiger Hund, der uns und vor allem unseren Kindern ein wahrer Freund war.


    In diesem Zusammenhang habe ich noch eine Bitte an diejenigen unter euch, die Leute kennen, welche mit Ihrem Hund nach Griechenland fahren. Bitte lasst sie wissen, was da in Griechenland abgeht. Die Leute müssen informiert sein und entsprechend handeln, damit dieses sinnlose Morden endlich aufhört.


    Vielen Dank,
    Eva

  • Es tut mir sehr leid für Euren Bourini und auch für Euch.


    Vielen Dank für Deinen sachlichen Bericht, ich halte es für ein gutes Zeichen, dass - wenn auch nur zäh - endlich ein Umdenken über die "Wertigkeit" eines Hundes erfolgt und tatsächlich hohe Strafen für tierschutzrelevante Taten ausgesprochen werden.


    LG, Chris

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