Kater, 16J., gibt er sich auf?

  • Hallo Katzenfreunde :)


    Ich wollte mir eigentlich nur mal meinen Frust und Kummer von der Seele schreiben und ein paar Tips von euch einholen.
    Unser Kater, 16J., kommt immer mehr ins Alter. Es begann ca. vor sechs Monaten, dass er anfing zu humpeln. Wir sind direkt zum TA und dieser vermutete Knochenkrebs. Er war sich allerdings nicht sicher, hätte auch fortgeschrittene Arthrose sein können. Er riet uns, einige Zeit Metacam zu geben. Dies taten wir und alles war wieder super. Er fraß gut, schnurrte und kuschelte, ging oft raus.


    Nun, vor ca. 3 Wochen gefiel er mir erneut nicht. Angefangen hat es damit, dass er kaum etwas fraß und ständig in die Wohnung machte. Zunächst dachte ich, dass es daran liegt (ist vielleicht auch der Fall?), dass dem Herrn sein Essen nicht mehr schmeckte und wir vor kurzem das Streu wechselten. Er fraß über mehrere Tage sehr sehr schlecht, das Einzige, was er halbherzig anrührte, war Hühnchen oder Essensreste. Dann habe ich ihn gewogen und stellte fest, dass er angeblich 500gr zugenommen hatte, was aber nicht sein kann. Wir sind also sofort zum TA, der im Bauchraum einen relativ großen Tumor fand und feststellte, dass er ziemlich tief Luft in den Bauch zieht und seine Schleimhäute sehr sehr blass sind. Wir bekamen Prednisolon und verabreichen dieses nun seit drei Tagen. Fressen tut er immernoch sein Futter nicht, macht in die Wohnung und maunzt schrecklich herzzerreißend, wenn er was will. So ein Maunzen habe ich wirklich noch nie von ihm gehört.


    Ich mache mir nun seit ein paar Tagen ernsthafte Gedanken, wie man erkennen kann, dass eine Katze sich aufgibt. Hühnchen, Wurst und allen Quatsch nimmt er zeitweise als Leckerchen noch an, alles andere lässt er stehen. Er zieht sich immer mehr zurück, und es kommt nur noch selten vor, dass er zu uns kommt um gekrault zu werden. Wenn er Schmerzen hat, ist das alles ja verständlich. Ich hoffe, dass das Prednisolon anschlägt und sich ggfl. gut auf den Tumor auswirkt. Aber wenn nicht... Wie erkenne ich, dass es ihm furchtbar schlecht geht? An einigen Tagen ist er aufmerksam, kommt mit Hundi und mir in den Garten und sonnt sich, nimmt Leckerchen an. An anderen Tagen frisst er so gut wie nichts und faulenzt allein auf dem Stuhl.


    Wie bekomme ich die Unreinheit in den Griff oder würdet ihr sagen, sie ist Folge seiner Erkrankung? Ich habe schon das Katzenklo mit seinem Geruch verstärkt und es an die Stelle gesetzt, wo er sich sonst entledigt hat. Er hat sich einen anderen Platz gesucht.


    Es ist ein wenig durcheinander geworden und ich hoffe, hier ein paar Gedanken von euch mitnehmen zu können. Ich möchte nicht, dass er leidet, aber ich sehe, wie er an manchen Tagen gut drauf ist, an anderen fast apathisch. Er ist mein erster Kater und ich bin eigentlich ganz unverhofft zu dem Senior gekommen, was mir die Einschätzung ein wenig erschwert. Er ist nur noch Haut und Knochen, er frisst ja nichts mehr. Hat jemand Erfahrung mit solch einer Situation?


    Traurige Grüße

  • Ach, das ist nicht schön...


    Ich würde das genau mit dem Tierarzt meines Vertrauens besprechen. ZB so Sachen wie mit dem Tumor oder Krebs, kann er evt. besser beurteilen, inwieweit die beeinträchtigen und schmerzen. Er kann ggf auch etwas gegen die Tüdeligkeit geben. Und überhaupt die letzte Lebensphase medikamentös unterstützen.


    Ansonsten würde ich dir raten, auch wenn es komisch klingt, mit dem Kater zu sprechen. Innerlich. Dass du mit ihm Kontakt machst und dann hinhörst, was er dir sagt.
    Klingt komisch, aber mir hat das schon wiederholt gute Dienste geleistet. Ob das, was dir dann in den Kopf kommt, deine eigene Intuition ist oder Gedanken und Wünsche deines Katers sind, ist das auch egal.


    Und du wirst wissen, wann es soweit ist. Auch wenn/wann du ihm helfen musst über die Regenbogenbrücke. Dein Zweifel jetzt klingt für mich aus der Ferne eher, dass es noch nicht so weit ist. Aber das kann sich auch täglich ändern.


    Macht euch noch eine schöne Zeit.
    Von mir: :solace: Für euch: :cuddle:

  • Ich danke dir. Und du hast was ganz wichtiges gesagt: meine Zweifel sagen, dass es noch nicht soweit ist. Immer, wenn ich an ihm vorbeigehe, kommt er und maunzt, will was zu futtern, ich biete ihm sein Futter, nein. Aber gerne etwas total Ungesundes, aber ich kann da jetzt auch nicht mehr drauf achten, ob es gesund oder nicht ist. Er muss ja irgendwas essen, er ist so dürr und wird es jeden Tag ein wenig mehr. Ich gebe ihm alles, in der Hoffnung, dass er überhaupt ein wenig was isst.
    Wir machen uns auf jeden Fall eine schöne Zeit, waren bis gerade im Garten und dann gabs lecker Medikamente. Wobei es echt schwierig ist, Medikamente zu geben, wenn er fast nichts isst...

  • Hallo,


    bei uns war das ähnlich. Auch wenn ich Dir jetzt keinen Mut mache: Unser Kater hat auf den Teppich gemacht vor Schmerzen. Bei Katzen ist das so. Sie äußern ihre Schmerzen so. Wir mussten unseren Kater dann bei seiner Tumor nicht mehr aufwachen lassen. Das war wirklich schlimm und wenn ich es damals besser gewusst hätte, dann hätte ich ihn eher erlöst.


    Ich würde das auch mit meinem Tierarzt besprechen. Alles Gute für Euch.

  • Hallo,


    vielleicht hat er Schmerzen wenn er "muss", dann meidet er natürlich das Katzenklo.


    Hat der Tierarzt auch schon ein geriatrisches Blutbild gemacht?


    Der Tumor ist ja eine Sache, vielleicht steckt noch etwas anderes dahinter...?


    Meine TÄ hat mal gesagt "auch ein Tier hat das Recht zwei oder drei Krankheiten gleichzeitig zu haben", könnte ja sein, dass man ihm die letzte Zeit noch verbessern kann, 16 Jahre ist halt alt, mach's ihm nett und beobachte ihn gut.


    Mein ältester Kater ist 18 geworden - Erika!


  • Geriatrisches Blutbild wurde vor sechs Monaten gemacht und wird kommende Woche erneut gemacht. Das letzte Bild war super, aber kann ja jetzt ganz anders aussehenn

  • Katzen sind zäh, sie sterben langsam.
    Schmerzen können sie kaum äußern, sie ziehen sich zurück und werden berührungsscheu (Schmerzen beim Hochheben, Streicheln), apathisch, magern ab (die Leckerli nimmt er noch um dir eine Freude zu machen!) und verstecken sich schlussendlich am Ende zum Sterben ganz.

    Um dir die Entscheidung bei der Frage WANN? etwas leichter zu machen musst du genau überlegen, welche Tage überwiegen:
    Die guten, fitten, oder die schlechten, schmerzvollen?


    BigJoy hat schon recht, sprich mit dem Kater, oder anders gesagt: versetze dich mal in ihn hinein: Macht das Leben (so) noch Spaß oder denkt er eher: was ein Scheiß?


    Ich wünsche dir viel Kraft in eurer letzten Phasedu hast mein volles Mitgefühl!

  • Was noch wichtig zu wissen wäre - wo im Bauchraum sitzt der Tumor? 500g sind bei einer Hauskatze ja ziemlich viel, ein Zehntel des Körpergewichts... Wenn der an Organen hängt, wird das Gekröse sehr belastet, und das kann durchaus sehr heftig schmerzen.
    Ich denke du solltest sehr genau hinsehen, wieviel gute Tage es sind, und beim hinhören auch dich selbst fragen: Geht es ihm gut oder wünschst du dir, dass es ihm gut geht, weil du Angst davor hast, ihn gehen zu lassen? Wir haben bei unserer FIP-Katze zu lang gewartet, das bereu ich heut noch...


    Plötzliche Unsauberkeit kann viele Ursachen haben, aber Schmerzen od psych Unwohlsein sind wohl die häufigsten. Auch, dass er Futter fordert und dann nix nimmt - ich nehme an, er hat Hunger, hat aber Beschwerden beim/nach dem Fressen und nimmt daher nichts, oder eben nur Unwiderstehliches.


    Und zum Schluss - absolut kein Mutmacher, aber sehr wichtig - könntest du es verkraften wenn der Kater an den Folgen eines geplatzten Tumors stirbt? Evtl nachts oder wenn ihr aus dem Haus seid? Denn das ist kein ruhiger, friedlicher Tod... Ich will keine Angst machen, aber die Tatsache besteht.

  • Danke erstmal für eure Posts. Ich habe sie mir alle zu Herzen genommen und mir geschworen, ihn nicht leiden zu lassen. Seit zwei Tagen ist er wie ausgewechselt, er frisst sehr sehr gut, hat den ganzen Tag fast Hunger, kommt wieder zu uns und schnurrt, was das Zeug hält. Gerade schmust er mit der Milchverpackung und heut Morgen stibitzte er sich eine Scheibe Brot, was er noch nie gemacht hat. Scheinbar schlagen gerade die Medikamente an. Natürlich bin ich froh und freue mich, dass es ihm wieder besser geht, weiss aber auch, dass das kein Dauerzustand sein wird. Ich bin allerdings froh, dass er noch unbestimmte Zeit bei uns hat, die er, so wie es momentan aussieht, schmerzfrei hat. Falls sich das ändern sollte und er wieder kränker wird, gehe ich diesen letzten Schritt natürlich mit ihm.


    Aber, jetzt noch eine Frage. Er macht immernoch nicht in sein Klo, sondern wild überall hin. Wir haben uns nun ein zweites Klo, dasselbe Modell wie vorher und dasselbe Streu wie vor dem Wechsel besorgt, nein, er nimmt es nicht an. Habt ihr Ideen?

  • Tja,


    ganz anderes Klo und ganz anderes Katzenstreu?!


    Kauf ihm eine nette Plastikwanne, die Du später anderweitig noch verwerten könntest (Keller oder so).


    Was hat er denn jetzt für Toiletten?


    Ich habe eine Samla-Box von Ikea, die kosten fast nix, außer der allergrößten, die habe ich für 4 Katzen.


    Viel Erfolg - Erika!

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