Rudelkonzept Uli Köppel?! Welche Hundeerziehung ist gut?
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Dass der Begriff "Rudelführer" meist negativ belegt wird, liegt sicher an den Definitionen, die noch immer kursieren.
Ich habe eine solche Definition herausgesucht.ZitatIn der heutigen Hundehaltung spielt die so genannte Rangordnung eine wichtige Rolle und gilt häufig als Basis für die Hundeerziehung. Es wird viel Wert auf die Klärung der vermeintlichen Rangordnung gelegt. Eine nichtgeklärte Rangordnung wird häufig als Ursache für entstehende Probleme im Zusammenleben zwischen Mensch und Hund gesehen. Hunde sind eng mit dem Wolf verwandt. Daher wird als Erklärung für das Verhalten von Hunden das Rudelleben der Wölfe herangezogen und auf unser Zusammenleben mit dem Hund übertragen. Die Familie in der ein Hund lebt ist gewissermaßen das Ersatzrudel.
Ein Rudelführer steht in der Rangordnung ganz oben und ist dominant. Da jeder im Rudel unbedingt im Rang aufsteigen will, muss der Rudelführer ständig seinen Rang verteidigen und ständig seine Dominanz demonstrieren und darf sich keine Schwäche erlauben oder Blöße zeigen. Das Alphatier ist immer das Stärkste und größte Tier einer Gruppe. In der Familie sollte der Hund den niedrigsten Rang im Rudel einnehmen und wir Menschen müssen ihm dies permanent demonstrieren, da er sonst versucht im Rang auszusteigen und uns zu dominieren. So oder so ähnlich wird immer noch Dominanz und Rudelführerschaft definiert.http://www.homoeotherapie.de/b…gordnung/rangordnung.html
Nicht selten verbunden sind damit Strafen, wie Nackengriffe, Nackenschütteln, Alphawürfe, Kehl - und Schnauzgriffe.
(u.a. U.K.)
Desweiteren werden erhöhte Liegeplätze verboten, der Halter geht zuerst durch die Tür, isst immer vor dem Hund usw.
Knurren wird häufig falsch ausgelegt (als Versuch, den Halter dominieren zu wollen) usw. -
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Hi
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Dein Zitat ist aber ein bisschen fies ggüber der Quelle - auf der Seite steht ja, dass genau diese Interpretation falsch ist...
Ich wunder mich immer, dass sich die Ideen so hartnäckig halten... vielleicht weil sie so menschlich sind. Primaten ticken so (naja nicht ganz aber in der Richtung) - Caniden nicht.
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Ein Konzept, aufgabaut auf einen Begriff, der bilogisch betrachtet falsch ist, weil Hunde keine Rudeltiere sind, ist lächerlich.
Ich kann das nicht ernst nehmen. Es geht nicht!
Die Sichtweise ist falsch, die Herangehensweise ist falsch.Umgangssprachlich ists mir wurscht ob Lieschen Müller von sich als Rudelchef spricht und mit einem Hund lebt. Oder ob Herbert, alter SVler 65 Jahre alte, Ausbilder schon "vor dem Krieg" als Rudelchef schon 100000 Schäferhunden gezeigt hat wo die Wurst auf der Fährte lag.
Aber ein Rudelkonzept bei Tieren, die kein Rudel per moderner wissenschaftlichen Aussagen bilden, ist kein Konzept sondern Unfug.
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Ich versuche mal mit eigenen Worten zu erklaeren, was fuer mich ein Rudel ist.
Ein Rudel ist fuer mich eine bestimmte Anzahl von Hunden, miteinander verwandt oder nicht, die miteinander leben und einen "relativ" geschlossenen Verband bilden. Sie leben zusammen, sie fressen zusammen, sie schlafen zusammen, spielen zusammen, verteidigen zusammen ihr Revier, ziehen gemeinsam evt Nachwuchs auf (Erziehung).
Wenn ich jetzt mal mein Rudel betrachte: Jeder Hund in unserem Rudel hat einen bestimmten Rang/Position. Diese machen sie unter sich aus. Meisstens kriegt man als Halter nicht mal unbedingt etwas davon mit. Manchmal aber aber schon: kleinere Kommentkaempfe oder Kommunikationen untereinander, die man beobachten kann.
Bei mir im Rudel gibt es 2 Hunde, die mehr oder weniger das Sagen im Rudel haben, unabhaengig von mir. Das ist meine aelteste Huendin und mein 2. aeltester Ruede. Zwischen ihnen funkt es aber auch mal hin und wieder, weil der Ruede ein "Mitspracherecht" haben moechte, die Huendin aber nicht immer Arbeit abgibt.Im grossen und ganzen handeln sie aber zusammen, speziell bei Fremdbegegnungen und Revierverteidigung. In diesem Momenten sieht man immer ganz genau, wer die etwas wichtigeren Positionen bekleidet und wer nicht und auch, dass sie zusammengehoeren und zusammenhalten.
Klar sind meine Hunde nicht alle miteinander verwandt und letztendlich bestimme ich (ausser in einem Fall), wann und wer neu hinzukommt. Dabei muss ich manchmal darauf achten, dass ich mir evt nicht einen sehr dominanten Hund ins Haus hole, der wenig Unterordnungsbereitschaft hat, sonst sind Missstimmungen vorprogrammiert.
Dass ich das Rudel fuehren muss bei 6-8 Hunden (ausgenommen sind Welpen) ist doch klar. Das macht ja jeder irgendwie. Das ergibt sich doch auch ganz automatisch: die Hunde muessen erzogen werden usw. damit man harmonisch miteinander leben kann.
Ich bin halt Chef vom ganzen. Ich moechte, dass meine Hunde auf mich hoeren oder das tun, was in meinem Sinne ist und dass machen sie,wenn sie mich als Rudelfuehrer akzeptiert haben.
Und das erreicht man natuerlich nicht durch Machtspiele oder Brutalitaet. Hunde wuenschen sich einen Rudelchef, der sich durch Souveraenitaet und Verlaessigkeit auszeichnet und dem Rudel dem entsprechenden Schutz geben kann. Das heisst nicht, dass ich alles regeln muss, aber dazu in der Lage bin. Und das bedeutet auch, dass jeder meiner Hunde eine Aufgabe im Rudel hat und auch selbst Entscheidungen treffen kann, die dem Rudel zugute kommen und mir gefallen.
Regeln und Konsequenz sowie Grenzenaufzeigen gehoeren genauso dazu wie Pflege und Fuersorge.
Dass wir einen geschlossenen Verband/Rudel bilden, erkenne ich z.B. auch daran, wenn wir unterwegs sind und auf andere Hunderudel treffen (Hunderudel in Italien, die entweder komplett frei leben oder hin und wieder mit Menschen zu tun haben). Bei beiden Seiten kann man immer wieder beobachten, dass jedes Rudel das andere akzeptiert, selbst wenn es um Revierverteidigung geht. Man sieht ganz klar an der Formierung der einzelnen Hunde, wer jung und unerfahren ist und keine wichtige Position im Rudel inne hat und wer erfahren genug ist zu entscheiden bz den ersten Kontakt aufzunehmen.
In meinem Fall bleiben die juengeren Hunde und die ohne wichtige Position abseits oder bei mir. Jedes Rudel achtet darauf, dass Fremde nicht zu den juengeren dringen koennen. Der Erstkontakt findet zwischen 2-3 Hunden statt. In der Regel sind diese Begegnungen nicht spieleinladend. Die Hunde schaetzen sich ab, markieren, schnueffeln. Man tolleriert sich, liebt sich aber nicht, schaetzt ab, ob man kaempfen muss (noch nie passiert-in der Regel wollen die Hunde das auch nicht, gerade wenn das ganze Rudel dabei ist) und in allen Faellen wendet sich ein Rudel dann ab, beginnend mit dem Hund, der den Erstkontakt aufgenommen hat.Ich als Rudelfuehrer kann, wenn ich moechte diesen Kontakt unterbinden. Lasse ihn aber oft zu, weil ich meinen Hunden vertraue und sie erfahrungsgemaess genau das richtige tun. Manch ein Junghund rennt auch mal "querbeet", aber auch das ist normal und nach und nach wird er lernen, dass das stoerend und nicht gut ist.
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Zitat
Klar sind meine Hunde nicht alle miteinander verwandt und letztendlich bestimme ich (ausser in einem Fall), wann und wer neu hinzukommt. Dabei muss ich manchmal darauf achten, dass ich mir evt nicht einen sehr dominanten Hund ins Haus hole, der wenig Unterordnungsbereitschaft hat, sonst sind Missstimmungen vorprogrammiert.Schade, fand deinen Text recht gut, bis auf diese Passage. Den dominanten Hund gibt es nicht, und was wäre so schlimm dran, wenn alles neu geordnet würde? Wer führt, hat auch das in den Griff zu bekommen.
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Zitat
Schade, fand deinen Text recht gut, bis auf diese Passage. Den dominanten Hund gibt es nicht, und was wäre so schlimm dran, wenn alles neu geordnet würde? Wer führt, hat auch das in den Griff zu bekommen.
Eine Neusortierung an sich finde ich auch nicht schlimm, aber ich muss auch sagen, dass ich nicht jeden Hund ins Haus holen würde. Aus folgenden Gründen:
- ich erachte die Hundegruppen, die wir Menschen uns zusammenstellen nicht als Rudel
- ich wage zu bezweifeln, dass es gut für die Hunde ist, wenn sich zwei wirklich ernsthaft ans Leder wollen und nur der Mensch sie davon abhält
- ich denke nicht, dass der Mensch tatsächlich Hunde, die sich nicht aufs Fell kucken können, durch "Führung" dazu bringen kann, sich zu tolerieren und sich aus dem Weg zu gehen, auch wenn der Mensch nicht da ist und die Hunde sich frei in Wohnung/Haus etc. bewegen können -
Zitat
Ich versuche mal mit eigenen Worten zu erklaeren, was fuer mich ein Rudel ist.
Und genau damit sind wir am Punkt.
Es gibt eine wissenschaftlich/biologisch Definition, die in ernsthaften Fachkreisen genutzt wird.
Warum sollten wir nun jeder eine "Laiendefinition" dazugeben. Es gibt eine Definition...Was du beschreibst ist umgangsprachlich ablsolut gut interpretiert. Und jeder versteht es.
Aber weshalb sollen wir in einem Hundeforum, wo es NUR um Hunde geht, eifach ignorieren, dass man bei HUNDENgruppen nicht vom RUDEL spricht.
Hunde sind keine Rudeltiere. Und deshalb gibt es kein (Hunde)rudelkonzept und keinen Rudelführer.
Aber ich verstehe absolut was du meinst.
Und ich habe ab dem 3 Hund sehr darauf geachtet mir keinen "Störer" ins Nest zu setzen. Denn ich will nicht meine harmonische Hundegruppe neu mischen. Ich möchte keine Beissereien und mag auch nicht, dass einer meiner Hunde zum Underdog wird, nur weil mir Hund XY so zusagt. Ich gucke immer, was zu den vorhandenen Hunden passt. -
Klar sucht man sich den passenden Hund, das hat aber nichts mit Dominanz zu tun, die ist immer situativ.
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Zitat
Klar sucht man sich den passenden Hund, das hat aber nichts mit Dominanz zu tun, die ist immer situativ.
Womit wir wieder bei Definitionen sind.
Du hast recht.
Umgangssprachlich gibt es nun bestimmt wieder 100 User, die ihre eigene Definition von DOMINANZ haben. So können wir immer weiter diskutieren...immer wieder von vorne...
......ja aber...mein Hund ist ein dominantes Rudeltier...... -
Zitat
Womit wir wieder bei Definitionen sind.
Du hast recht.
Umgangssprachlich gibt es nun bestimmt wieder 100 User, die ihre eigene Definition von DOMINANZ haben. So können wir immer weiter diskutieren...immer wieder von vorne...
......ja aber...mein Hund ist ein dominantes Rudeltier......Es ist ganz einfach, ich führe, ich bin dominant. Ich bin der Häuptling, die Hunde die Indianer. Klappt nicht immer, aber immer öfter.
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