Tier angefahren oder getötet, was muss man tun?

    Nein, es ist zum Glück nichts passiert. Aber jetzt wird es ja wieder früher dunkel und später hell, viel Wild ist unterwegs und immer wieder sieht man leider Katzen am Strassenrand liegen.
    Es ist besser sich diese Fragen vor einem Unfall zu stellen und sein Fahrzeug auch entsprechend ausgerüstet zu haben.


    Was muss man eigentlich tun, wenn man ein Tier anfährt?


    - ich fahre ein Hund/Katze an, das Tier lebt noch, was muss/kann ich tun?
    - wo kann ich anrufen?
    - wie transportiere ich das Tier, wie fasse ich es an, was sollte man immer dabei haben?


    - ich fahre ein Hund/Katze an, das Tier ist tot, was muss/kann ich tun?
    - wen benachrichtige ich?
    - was muss ich versicherungstechnisch in die Wege leiten?
    - muss ich das Tier beseitigen?


    - ich habe einen Wildunfall, rufe ich die Polizei an, den Jäger, die Feuerwehr?



    Letztes ist mir bereits passiert, ich habe die Polizei angerufen, diese hat den Jäger verständigt. Der Jäger kam und erschoß das verwundete Tier. Auch kümmerte er sich um die Beseitigung des Tieres.
    Da ich keinen augenscheinlichen Schaden am Auto hatte, wurde momentan kein Bericht aufgenommen. Hätte ich aber am nächsten Tag noch bei der Polizei vorbei fahren können.


    Ich hab grad die "Regeln für den Notfall" aus meinem damaligen 1. Hilfe Kurs parat :D


    1. Ruhe bewahren
    2. Annäherung an das verletzte Tier (> Bewusstsein vorhanden oder Bewusstsein nicht vorhanden feststellen, daraus leiten sich noch mehr Unterpunkte ab)
    3. TA-Praxis anrufen
    4. Tier zum Transport vorbereiten
    5. Transport


    Immer dabeihaben würde ich, Schnauzenverband, MK, Decke bzw. auch so ein gänges 1.Hilfe-Set

    Hi,


    in jedem Fall würde ich die Polizei anrufen. Schon alleine deshalb, falls doch ein Schaden am Auto entstanden ist.


    Ansonsten gilt bei mir immer: Eigenschutz geht vor! Ich würde deshalb auch nicht unbedingt ein angefahrenes noch lebendes Tier (Wildtier sowieso nicht) anfassen. Ist mir noch nicht passiert und ich würde ein Eingreifen/ Helfen bei einem verletzten Tier immer von der Situation abhängig machen, davon, ob das verletzte Tier aggressive wird bei Annäherung oder evtl. panisch flüchten will.


    LG Kerstin

    Estandia. :gut:


    Hinzufügen würde ich noch, dass ich mir stets Handschuhe (solche dicken Lederarbeitshandschuhe) im Auto mitnehmen würde. Man weiß nicht, womit man sich womöglich ansteckt wenn das verwundete Tier einen in Panik beißt wenn man es zum Arzt nehmen will.


    Eine Box/Karton können auch nicht schaden für kleinere Tiere- die kann man ja ggf. sonst für Einkäufe etc. verwenden und nimmt nicht soviel Platz weg.


    Ich persönlich hab die Nummer von den örtlichen Jägern und des Forstamtes eingespeichert- so hat man die Nummer immer parat. Tierarztnummer habe ich auch eingespeichert. :smile:


    Was noch wichtig zu wissen ist und die meisten wohl gar nicht wissen ist, dass ihr wenn Notstand ist- also das Tier wirklich so stark verletzt ist, dass es im Todeskampf ist o.ä. ihr das Tier auch ohne Jagdschein etc. töten könnte- ja sogar (soweit es euch möglich ist) sollt um ihm unnötiges Leiden zu ersparen. (das geht sogar soweit, dass man ohne Waffenschein in dieser Situation eine Pistole abfeuern dürfte) - übergesetzlicher Notstand ist das dann.


    Also ist es gut wenn man für den Fall der Fälle etwas dabei hat womit man dem Tier unnötiges Leiden ersparen könnte.


    Anschließend sollte trotzdem der ansässige Jagdpächter informiert werden- auch wegen dem fortschaffen des toten Tieres.


    Ich persönlich würde situationsgerecht helfen - d.h. kleine Verletzungen und nicht zu großes/aggressives Tier= Tierarzt und je nach Situation dann entscheidenw as ansonsten geschehen soll.


    Bei Schäden am Fahrzeug sollte das Ganze natürlichacuh der Polizei gemeldet werden.

    Auf jeden Fall VOR einem Tierarzt-Besuch die Polizei verständigen! Die haben im Zweifel auch die Nummern vom Forstamt etc.
    Das gilt übrigens auch für "normale" Fundtiere. Sonst ist es a) evtl Diebstahl und b) sitzt man auf jeden Fall auf den TA-Kosten. Denn ein Besitzer könnte sagen, nee, ich hätte die Katze/den Hund nicht für 200 Euro operieren, sondern für 50 Euro einschläfern lassen. Und die Tierheime, die normalerweise Fundtiere aufnehmen, erstatten solche Kosten auch nicht - weil sie ja nicht selbst die Entscheidungen über die Behandlung getroffen haben.


    Bei manchen Wildtieren, vor allem Wildschweinen, NICHT einfach aussteigen und gucken! Wo eins sind, sind mehrere, und gerade verärgerte oder verletzte Wildschweine können eine Gefahr für Leib und Leben darstellen.

    Naja bei einem TA Besuch mit Wildtieren muss man nciht zwangslüfig die Polizei verständigen Tierärzte sind (eigentlich) dazu verpflichetet verletzte Wildtiere kostenfrei zu behandeln.


    Bei Haustieren gebe ich Dir recht und den Punkt mit potentielle gefährlichen Tieren (Beispiel Wildscheine) möchte ich auch nochmal unterstreichen.


    Im Zweifelsfall hab ich es immer einfach, da mein Partner und mein Vater Jäger bzw. Förster sind und ich somit immer schnell jemanden zum nachfragen habe.


    Wenn noch spezielle Fragen zu Wild oder zu Unfällen mit Wild sind kannst Du auch fragen- wenn ich es nicht weiß frage ich auch gerne nach.


    Bei Wildschweinen und ,,gewöhnlichem" Wild wie z.B. Rehen und Wildschweinen ist ein Tierarztbesuch von Jagdpächterseite aus normalerweise nicht gewollt. Mal agesehen von der schon genannten Gefahr die von den Tieren ausgehen kann ist es einfach so, dass es von diesem Wild so viele gibt und sie idR eh dezimiert werden müssen. Man muss auch bedenken das der direkte Kontakt mit dem Menschen (besonders direkter Körperkontakt) für die Wildtiere Stress pur ist und wirklich schlimm. Die Prozedur der Behandlung und ggf. Aufenthalt ine ienr Auffangstation ist auch nicht unbedingt das Wahre.



    Bei bedrohten Tierarten- sagen wir mal Wildkatzen o.ä. sieht das natürlich anders aus.


    Generell muss jeder zu eienm gewissen Teil selbst entscheiden und das Ganze auch von der Situation abhängig machen.

    Zitat

    Also ist es gut wenn man für den Fall der Fälle etwas dabei hat womit man dem Tier unnötiges Leiden ersparen könnte.


    Nachdem ich letztens eine halbtote Maus und eine halbtote Amsel erlösen musste (danke, blöder Kater!), würde ich sagen - hab ich ja: Mein Auto. Eine Narkose- und Einschläferspritze hat man wohl seltenst dabei, und eine Pistole würd ich mir für den Fall auch nicht anschaffen - und wüsst auch gar nicht, wohin sauber schießen.
    Ein kleineres Tier würd ich dann im Zweifel ganz überfahren, wenn es bewegungsunfähig oder betäubt auf der Straße liegt. Was anderes würd mir nicht einfallen - ein Tier zu erschlagen, per "Adern öffnen" zu töten oder ihm den Hals umzudrehen kostet immens viel Überwindung, mit dem Auto hat man mehr "Distanz".
    Ist mir bisher aber noch nicht passiert. Der kleine Hund, der mir im November vor 7 Jahren auf Halterbefehl (man ruft nen Hund halt nicht von der anderen Straßenseite aus, wenn Autos kommen) vor's Auto gelaufen ist, war "gottseidank" sofort tot.

    Musste wegen der Katzen (leider) auch schon ein paar Tiere erlösen. - Kostet wirklich viel Überwindung und ist nicht für jeden etwas.


    Bei den Kleintieren, die die Katzen anschleppen geht Halsumdrehen/Genick brechen.


    Bei größeren Tieren kann mand as durchaus mit einem Jagdmesser machen, aber das ist eine sehr direkte Einwirkung und das kann auch nicht jeder (von der Überwindung her)



    Nocheinmal drüberfahren ist da oft eine ,,gute" (will nicht, dass es so rüberkommt, als würde ich es gut fidnen wenn Tiere sterben) Kompromisslösung.

    Falls es eine Sau ist, steig auf keinen Fall aus - das ist hier der erste Rat, den du von der Polizei bekommst.


    Die Chance ist einfach zu groß, daß entweder das verletzte Tier Amok läuft (hatten wir hier letztes Jahr mit einem Keiler - Endergebnis: zwei Autos Totalschaden) oder dessen Familie das übernimmt (hat letztes Jahr ein Bekannter erlebt: als er nach dem Überläufer sehen wollte, der ihm ins Auto gesprungen war, kam der Rest der Rotte....).

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