Cavaletti-Training selbst gestalten
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Endlich bin ich dazu gekommen, mir "Bastelzeug" für meine Hürden zu kaufen, ich möchte nämlich gerne mit meinen Hündinnen Cavaletti machen, um ihr Gangbild zu fördern und bei meiner Älteren könnten es etwas mehr Muskeln an den Oberschenkeln sein
Sobald ich es geschafft habe, die Hürden zusammenzuwerkeln, würde ich auch gerne anfangen. Wie mach ich das genau? Habe gelesen, dass man damit beginnt die Stäbe der Hürden einfach auf den Boden zu legen, um den Hund daran zu gewöhnen und später die Höhe immer zu steigern.
Außerdem habe ich einen langen, rechteckigen Blumentopfunterteller gekauft...wie soll ich sagen.... 30x100cm und da würde ich dann auch unterschiedliche Untergründe reinsetzen, also Sand, Kieselsteine und was sich sonst noch so findet. Darauf bin ich vor kurzem gestoßen. Sinnvoll?
Außerdem sollen ja weiche Untergründe gut sein, wo der Hund sich drauf ausbalancieren muss, da muss ich allerdings nochmal schauen, was ich da nehmen kann
JETZT bräuchte ich aber irgendwie einen Trainingsplan... Was ich wie lang und in welcher Kombination mache. Nur das Hürden-Gehen allein reicht doch nicht, oder? Wie beginne ich? Mit welcher Übung und wie lange sollte die maximal sein? Wann kann ich steigern und und und... Ich will ja, dass es hilft und nichts kaputtmacht
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Ich hab im Angsthundthread schon mal in Sachen Stangenarbeit aus dem Nähkästchen geplaudert - die Anfänge sind durchaus vergleichbar, auch wenn bei Angsthunden der Schwerpunkt eher auf der Körperwahrnehmung, denn auf Muskelaufbau liegt. Vielleicht hilft Dir das bei den ersten Schritten ja schon weng weiter:
Zitat
Körperarbeit mit Angsthunden
Ich fange jetzt nicht bei Adam und Eva in Sachen Feldenkreis an, sondern starte mit der Feststellung, dass viele Lebewesen (Menschen oder Tiere) sich oft gar nicht ihres eigenen Körpers richtig bewußt sind. Das ist dann das "Selbstbewußtsein" im wahrsten Sinne des Wortes, im körperlichen Sinne halt. Das sind z. B. die Pferde, die immer wieder an der Boxentür hängen bleiben, weil sie die Ausmaße ihres eigenen Körpers nicht wahr nehmen. Oder eben Panik-Hunde, die schnell schnell an irgendwas vorbeischießen...Indem man den Tieren dabei hilft, ihren Köwper bewußt wahrzunehmen, verschafft man ihnen tatsächlich auch die Möglichkeit "geistig" zu wachsen und selbstbewußter im Sinne von selbstsicher zu werden.
Dies ist mit ein Grund, warum Geschirre für Angsthunde oft die bessere Wahl sind - sie umrahmen den Körper des Hundes und vermitteln ihm ein Gefühl für sich selbst. Ähnliches wird mit den Körperbandagen simuliert.
Indem ich nun mit einem unsicheren Tier Übungen mache, die vom ganzen Ablauf her anders sind, als das, was allgemein bekannt ist, kann ich extrem positiv auf die Selbstwahrnehmung eines Tieres einwirken.
Dazu gehören die Übungen, die von Linda Tellington Jones im Buch "Tellington-Training für Hunde" sehr gut beschrieben sind. Eine davon ist das Überwältigen von "Besenstielhindernissen". Eine Übung, die ich für Hunde- und Pferdepatienten mit neurologischen Ausfällen gerne benutze.
4 - 5 Besenstiele werden zunächst flach in einem Abstand voneinander hingelegt, den der HUnd bequem bewältigen kann.
Der Hund wird in orthopädisch schlechter Haltung des Hundeführers mit dem Zeigefinger vor der Nase (weil ich das häufig mache, bringe ich den Hunden bei, einer Reitgerte statt Finger zu folgen, dann kann ich im Verlauf aufrecht gehen) angeregt, diesem Finger zu folgen und langsam (der Finger lockt und bremst gleichzeitig) die Besenstiele zu übersteigen.
Hilfreich ist es, dem Hund aktiv zu vermitteln, dass er sich die Besenstiele ruhig ansehen soll, je tiefer dr HH sich selbst in Richtung Stiel bückt, desto tiefer nimmt hund ebenfalls seine Nase. Das macht man ein paar Mal, bis der Hund das Grundprinzip verstanden hat. Dann übt man immer noch bei flach liegenden Stangen das Anhalten "mitten im Hindernis". (flache Hand + Kommando)Wenn also die Hinterfüße noch vor einer Stange stehen, über die die Vorderfüße schon drüber sind.
Auch das ein paar Mal, bis das Prinzip beim Hund sitzt.Dann geht man dazu über, die Stangen an einer Seite höher zu legen, die Abstände zu variieren, mal eine Stange rechts hoch, die nächste links, mal zwei hintereinander hoch, dann eine etwas "schräg" zur Richtung und und und - der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Und jetzt lernt der Hund mit Hilfe der Führhand - Zeigefinger heißt voraus, flache Hand heißt Stopp - dieses skurille Hindernis Schritt für Schritt zu bewältigen. Je öfter man den Hund anhalten läßt, desto mehr hat er von der Übung. Es ist auch eine tolle Hilfe, die gegenseitige Kommunikation zu verfeinern, wenn man z. B. jedes Bein einzeln über die Stange treten läßt und dazwischen immer eine kurze Pause einfordert....
Was bewirkt das beim Hund?
Ein ungeahnt neues Körpergefühl und ein Lernen in völlig neuen Bahnen.
Während ein Hund z. B. gerade mit der Vorderpfote über eine niedrige Stange getreten ist, dann Pause macht, dann weitergehen soll, folgt für das Hinterbein erst noch eine hohe Stange - um da nicht alles umzureißen, muss hund sehr langsam und sehr bewußt agieren. Und das ist gerade für Angsthunde, die oft sehr impulsmäßig reagieren eine gute Übung zur Selbstbeherrschung - auch da wieder auf der rein körperlichen UND der geistigen Ebene.Mit einer Schißbüxe wie Doba würde ich erst mit weniger Stangen anfangen, vielleicht sogar mit einer bloß, um Chaos bei unverhofften Impulsreaktionen zu vermeiden, sprich Stangensalat. Wenn das Halten und Weitergehen Fuß für Fuß in unterschiedlichen Höhen klappt, würd ich dann erst die Anzahl der Stangen erhöhen.
Die Besenstiel-Hindernisse sind nur eine Übung, da gibt es noch einige mehr. Bei Interesse...
Ich hoffe, das war verständlich.
LG, Chris
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Gibt's mittlerweile mehr zu berichten?
Es gibt da ja auch solche Trainingskarten und ein Buch, kennt die jemand? Empfehlenswert?
Ich bin ja durch den Artikel in der SitzPlatzFuss auf Cavaletti aufmerksam geworden. Das mit dem besseren Körpergefühl ist für uns sicher auch nicht unerheblich und hoffentlich wird Django davon auch profitieren können...und auch davon, dass er nicht mit dem Kopf durch die Wand bzw. Hindernisse brettern darf. Gaaaaaanz langsam machen ist für ihn wohl die größte aller Herausforderungen. Momentan bauen wir das ja nur direkt am Boden auf (zuhause mit Besenstielen, draußen hab ich ein paar dicke Aststücke je 1m lang versteckt :D), für später werde ich Kegelhürden beschaffen. -
Danke Chris für den tollen Beitrag
Mit Besen kann ich bei Socke leider nicht üben, weil er davor Angst hat. Jetzt frage ich mich, ob es mit Stangen besser klappt.
Wie sollte der Untergrund dafür sein? Teppich?
Laminat wäre ja wohl sehr ungeeignet? -
Steffi, wir machen das im Wald, der Untergrund ist optimal, nichts ist rutschig.
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Das habe ich auch versucht, aber die Stecken wollten so gar nicht liegen bleiben, wie ich das wollte
Aber ich hatte auch seitlich keine Stöcke. Wie hoch sollte das ganze sein, bzw. wie hoch ist das bei dir da? -
Zu Beginn des Trainings habe ich die Stöcke und Äste auf der Erde liegen gehabt, später dann verschiedene Äste höher gelegt, so dass Dago die Beine richtig anheben musste.
Die max. Höhe beträgt ca 10 cm -
oke super. Mittwoch sind wir im Wald, dann versuche ich das mal :)
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Ich habe noch ein paar Bilder gefunden, wo Du es besser siehst
Atti macht aus Jeckerei auch mit
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Hast du die Zwei dann mit Leckerchen durchgelockt oder wie hast du das aufgebaut?
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