Schwarzbuch Hundeschule: ... für eine bessere Zukunft

Ganz klares Daumen runter für dieses Buch :down:

Als erster Punkt ist das Buch handwerklich einfach schlecht gemacht. Syntax, Wortschatz und Grammatik erreichen nicht einmal Oberstufenniveau und machen das Buch damit sehr beschwerlich zu lesen. "Schwarzbuch Hundeschule" strotzt vor Polemik und liest sich eher wie eine persönliche Abrechnung der Autorin mit ihren früheren Vereinskollegen.

In den ersten Kapiteln berichtet die Dame ausführlich von ihren Erfahrungen auf ihrem Werdegang im VPG Sport. Einerseits ist es begrüßenswert, dass die teilweise sehr grausamen Praktiken angesprochen werden, andererseits stört es enorm, dass die Autorin in all den Kapiteln stets nur mit dem Finger auf die anderen zeigt - Mitsportler, Richtet und Ausbilder die sie nur mit nervigen Spitznamen wie "der große Meister", "der Künstler" oder "der Nette" bezeichnet - und nicht einmal im Ansatz ihre eigene Mitschuld an dem Geschehenen reflektiert, obwohl sie nach eigener Aussage bereits seit Kindesbeinen an mit Hunden zu tun hatte.
Beim Lesen beschleicht einen immer öfter das Gefühl, dass die Autorin in manchen Punkten einfach selbst durch übertriebenen Ehrgeiz nur zu gern bereit war, mal beide Augen zuzudrücken, bei den Geschnissen um sie herum und sich im Nachhinein nun rechtfertigen und rein waschen will.

Auch die sogenannte Wattebauschfraktion kommt im Buch nicht gut weg, allerdings wird dieses Thema nur in wenigen oberflächlichen Schmäsätzen abgehandelt. Der Großteil des Buches dreht sich um die VPG Karriere der Autorin und den anschließenden Aufbau ihrer eigenen Hundeschule.
Besonders die vorangestellten Lobesbriefe ihrer Kundschaft rücken den ganzen Text noch weiter in die Ecke der großen Eigenwerbung.

Leider sehr schade, denn "Schwarzbuch Hundeschule" hätte von der Idee her durchaus Potential gehabt. Allerdings hätte man hierfür die Themen besser recherchieren müssen, mit der eigenen Beteiligung reflektierter und selbstkritischer umgehen müssen und vor allem die einzelnen Denkungsrichtungen im Buch ausgewogener gewichten müssen.
So bleiben in erster Linie die Eigenwerbung, die ausführliche Kollegenschelte und der mangelhafte Text im Kopf hängen.

Absolut nicht empfehlenswert.