Einschläfern und Zweithund

  • Leider musste ich meinen Buddy vor 1 1/2 Jahren über die Regenbogenbrücke bringen. Der Tierarzt kam zu uns nach Hause. Das war eine Entscheidung die ich innerhalb von "gefühlten Sekunden" treffen musste (Buddy hat 2 Magendrehungen überlebt mit den grossen OP´s und daher waren seine inneren Organe alle angegriffen; aber das ist eine andere Sache).
    Ehrlich gesagt, hab ich mich gar nicht um die drei anderen Hunde gekümmert. Aber.. ich denke die haben es gespürt und zwar schon vorher. Es war keiner von denen dabei, obwohl sie dabei sein konnten , keine Tür war zu. Es wurde auch nicht getrauert; nur die Lieblingsecke von Buddy, wo er immer mit uns im Wohnzimmer gelegen hat , wird nie benutzt. Ich hab dort ein neues Körbchen hingelegt, es ist nach 1 1/2 Jahren noch wie neu!! Und selbst unser Neuzugang (Tierarzt sagt, ca 8 Monate jung), gerade mal 8 Wochen bei uns geht nicht in dieses Körbchen. Ich würde es immer wieder so machen, das heisst : den Tierarzt nach Hause holen und den anderen die freie Entscheidung lassen, ob sie dabei sein wollen oder nicht.

  • [quote="Airam" Ich würde es immer wieder so machen, das heisst : den Tierarzt nach Hause holen und den anderen die freie Entscheidung lassen, ob sie dabei sein wollen oder nicht.[/quote]


    Das ist wirklich der idealste Fall, der möglich ist.
    Bei uns ging das leider nicht und wir mussten sie in der Klinik gehen lassen. In so einem Fall steht man dann natürlich vor der Entscheidung, ob der andere Hund mit soll oder nicht.
    Hätte Corry sich in eine Ecke verdrückt würde ich sie nicht mehr mitnehmen, falls es wieder in der Klinik passieren muss.

  • Erstmal tut es mir leid wegen eurer Hündin. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, wenn man praktisch die Tage zählen kann an denen der Hund noch bei einem ist. Andererseits hat man dann die Möglichkeit richtig Abschied zu nehmen.


    Mein Rüde war damals dabei als meine Hündin starb. Er war derjenige der es mitbekommen hat. Er hat sie angesehen in dem Moment, von dem ich heute glaube das es ihr letzter Atemzug war. Er hat mich dadurch geweckt.


    Als sie dann weg war hat er wochenlang nicht auf den Decken gelegen auf denen sie meist lag. Selbst mehrmals gewaschen, selbst über ein Jahr später hat er sich nicht auf die Decken hingelegt. Erst als die neue Hündin diese in Beschlag nahm, legte er sich auch wieder drauf.


    Weshalb und warum verstehe ich bis heute nicht.

  • hallo,


    das sind sehr tief anrührende geschichten hier.
    @fietes fraule: es tut mir leid für euch, dass ihr wohl in absehbarer zeit abschied nehmen müsst.


    als pamina starb, war fairy dabei. pamina ist daheim bis in die bewusstlosigkeit (oder so tiefen schlaf) gegangen, einfach immer müder geworden. dann habe ich sie ins auto gebracht und bin zum tierarzt gefahren, um den allerletzten klitzekleinen schritt begleiten zu lassen.
    fairy war ja die ganze nacht dabei gewesen und hat beobachtet. auch zum tierarzt ist sie mitgefahren. sie hat anschließend weder im auto noch bei der beerdigung wert darauf gelegt, pamina nochmals zu verabschieden. sie wusste einfach, dass pamina tot ist. getrauert hat sie trotzdem, aber schlicht und leise...sie war einfach etwas gedämpft.


    man muss dazu sagen, dass fairy ein leben ohne pamina ja nicht kannte, sie war 3 wochen alt, als sie pamina das erste mal gesehen hat, mit 8 wochen ist sie bei uns eingezogen.
    und pamina war bis 36 stunden vor ihrem tod weder alt noch krank noch schwach, obwohl sie wenige tage später 16 geworden wäre.


    sie hat sich dann sehr an eine andere hundefreundin gehalten, die nach einer op sehr krank war. die hündin hat wochenlang um ihr leben gekämpft und nach 6 wochen und drastischer verschlechterung dann doch verloren. fairy hat sie abends vorher noch gesehen, krank und schwach, aber nicht sterbend. über nacht hat sich der zustand derartig verschlechtert, dass die hündin eingeschläfert werden musste. als ich mit fairy dann zum abschied nehmen gegangen bin, ist fairy bald ausgeflippt und hat versucht die pfote der hündin festzuhalten, als wir sie ins grab gelegt haben. sie war ne ganze weile wirklich sehr traurig, hat zwar gefressen, sich aber nur für ihren "job" interessiert und kein bisschen für andere hunde, obwohl man deutlich gemerkt hat, dass ihr ein hundefreund sehr stark fehlt. ein neuer zweiter hund hätte ihr vermutlich auch eher nicht geholfen, weil sie mit wenigen hunden eine enge bindung eingegangen ist und insgesamt hunde eher nicht so interessant fand. da den richtigen zu finden, wäre sicher recht schwer gewesen.
    die frage wird auf ewig unbeantwortet bleiben...bevor ich bereit war für einen zweiten hund, ist fairy 12 1/2 monate nach paminas tod tödlich verunglückt.


    wenn ich nun sehe, wie eng scout und pearlie miteinander befreundet sind, kann ich mir nicht vorstellen, eine auszuschließen, wenn die andere mal gehen muss. das wird hoffentlich erst in vielen, vielen jahren der fall sein, aber sie müssen dann zumindest die möglichkeit haben, selbst zu entscheiden, ob sie dabei sein wollen oder nicht.


    im bekanntenkreis habe ich schon einige male erlebt, dass die anderen hunde der familie nicht dabei sein konnten, wenn einer gestorben ist oder eingeschläfert werden musste. in keinem falle ist das irgendwie leicht gewesen, auch wenn sich die auswirkungen sehr unterschiedlich gezeigt haben.


    lg cjal

  • bei uns ließ es sich leider nicht vermeiden, weil unser Rüde im Auto eingeschläfert werden musste. Er fiel in einen Grand mal Anfall, aus dem er trotz Spritze ins Herz nicht mehr heraus kam. Meine beiden Hündinen saßen bei ihm im Auto. Wir haben ihn dann zu Hause begraben und die Hündinnen waren dabei. Während die eine Hündin es als gegeben angesehen hat ging die andere jeden Tag mehrmals zu seine Grab. Hat ihm manchmal ihre Wurst darauf verbuddelt und ist leider nach 7 Monaten an gebrochenen Herzen gestorben. Sie wollte nicht mehr fressen und hatte sich völlig aufgegeben. Es war nicht ihr Welpe aber es war ihr Kind. Sie hatte ihn sofort adoptiert. Leider durfte er nur 2 Jahre alt werden.


    Liebe Grüße
    Elke

  • Vielen, vielen Dank für Eure Geschichten und Erfahrungen. Es scheint wohl so, dass auch Hunde Abschied - auf welche Art auch immer - nehmen wollen. Wir werden also, wenn's geht, Fiete teilnehmen lassen oder ihn zumindest nicht ausschließen.

  • Morgen wird es soweit sein - Laura wird von uns über die Regenbogenbrücke begleitet :( : Sie hat massive Wasseransammlungen im Bauch und auch die Entwässerungstabletten (obwohl schon erhöht) helfen nicht wirklich mehr. Sie säuft den ganzen Tag, jede Pfütze auf dem Spaziergang ist ihre.


    Fressen tut sie noch (und auch gerne!), sie geht auch noch tapfer mit spazieren in ihrem eigenen Tempo. Aber die Wasseransammlung im Bauch ist einfach zu groß. Wir können auch nicht wirklich höher gehen mit den Entwässerungstabletten, 2 zusätzliche Tabletten wären lt. TA noch drin - aber ob's was bringen würde????? Schon die letzte Erhöhung hatte keine merklichen Auswirkungen auf ihren prall gefüllten Bauch.


    Sie hat Schmerzen, wenn mein Mann sie ins Auto heben will, weil dann ja ihr Bauch gedrückt wird. Nein, sie soll nicht noch länger leiden! Wir haben vor knapp 2 Jahren die Verantwortung für sie übernommen und dazu gehört auch, dass wir sie gehen lassen, wenn die Zeit gekommen ist. Sie wird nun morgen wieder zusammen mit ihrem Herrchen sein und es wird beiden hoffentlich gut gehen... :nosmile:

  • ich wünsche Euch ganz viel Kraft. Aber ich denke Ihr tut das einzig Vernünftige. So kann sie in Frieden gehen,bevor sie Schmerzen ohne Ende bekommt.


    Bin morgen in Gedanken bei Euch.


    Mitfühlende Grüße
    Elke

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