sind Hunde aus dem Tierschutz wirklich anders?
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Hallo
Ich habe mich gerade hier angemeldet war aber früher schon als stiller mitLeserleser oft dabei.
Kurz Vorgeschichte ich habe eine 3jährige Hündin aus dem Ausland. Sie lebt seit zwei Jahren bei mir und ist einfach nur super. Ich liebe sie sehr! Sie hat einen großen drang immer alles richig zu machen,sie ist sehr sensibel, überall gern gesehen und einfach nur froh wenn sie dabei sein kann. Meist fällt den Leuten zum Beispiel im Restaurant erst auf das sie dabei ist wenn wir gehen. Natürlich hat sie auch macken sie ist sehr ängstlich fremden gegenübe, finde ich persönlich aber nicht schlimm weil sie schnell auftaut.
Nun bin ich in letzter Zeit oft wegen ihr angesprochen worden weil sie so positiv auffällt. Erst vorhin gerade sprechen mich zwei Leute an von wegen "die ist ja so lieb, sie ist bestimmt aus dem Tierheim die Tiere sind immer viel dankbarer" das wird mir in letzter Zeit öfters erzählt.
Sie ist mein erster hund also habe ich keinen direkten Vergleich. Bei den Hunden in meinem Freundeskreis, alle vom Züchter, sehe ich schon das sie viel mehr Unsinn anstellen als meine aber für mich war das bis jetzt immer eine Frage der Erziehung und des Charakters.
Nun meine Frage an euch. Gibt es wirklich einen Unterschied zwischen Hunden mit und ohne Vorgeschichte?
Ich freue mich auf eure Meinungen und Erfahrungen!
Viele grüße
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Zitat
Nun meine Frage an euch. Gibt es wirklich einen Unterschied zwischen Hunden mit und ohne Vorgeschichte?
Nö - das ist nur mal wieder typisches Gesülze.
Mal das umgekehrte Beispiel ... wir hatten Bekannte besucht, waren dann im Restaurant und fragten vorher, ob wir Yanta mit ins Restaurant nehmen dürfen. Einer unserer Bekannten meinte "das geht nicht, da sind schon Hunde drin, da kann doch euer Hund nicht auch noch mit rein". Der Wirt hatte nichts dagegen, und Yanta blieb vorbildlich unter dem Tisch liegen und verblüffte alle später Gekommenen damit, dass da ein Hund gelegen hat, als wir rausgingen.
Als wir später den Hund des Bekannten kennenlernten, war recht schnell klar, warum er meinte, dass wir Yanta nicht mit reinnehmen sollten. Sein Hund war genau von der Sorte unerzogen und nur Unsinn im Kopf.
Yanta war ein Hund vom Züchter mit ellenlanger Ahnentafel und selbst einigen Champion-Titeln, der Hund unseres Bekannten war ein Tierschutzhund.
Hat also nix mit "Vorgeschichte oder nicht" zu tun, sondern eher mit "Erziehung oder nicht".
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Denke ich nicht!
Es gibt auch vom "Züchter" Hunde, die schlecht sozialisiert sind!
Andererseits gibt es TS Hunde, die schreckliche Dinge erlebt haben und trotzdem wunderbar unkompliziert sind. -
ich denke schon, dass manche hunde, grade wenn ihnen schlimmes passiert ist, zeigen, dass sie wieder vertrauen zu jemandem aufgebaut haben und das einem dann besonders bewusst auffällt, weil man auch selbst etwas von der vorgeschichte weiß ..
das leben beim (guten) züchter oder auf der straße/schlechte haltung sind halt schon 2 gegensätze und prägen..hat denke ich aber nix mit der freundlichkeit, quatschköpfigkeit usw vom hund zutun
aber das ganze gerede ist auch oberflächlich... ein züchterhund kann ebenso dankbar sein wie ein TH-hund
Zitat
Bei den Hunden in meinem Freundeskreis, alle vom Züchter, sehe ich schon das sie viel mehr Unsinn
das kommt aber sicher nicht daher, ob vom züchter oder TH/tierschutz -
Zitat
Nun bin ich in letzter Zeit oft wegen ihr angesprochen worden weil sie so positiv auffällt. Erst vorhin gerade sprechen mich zwei Leute an von wegen "die ist ja so lieb, sie ist bestimmt aus dem Tierheim die Tiere sind immer viel dankbarer" das wird mir in letzter Zeit öfters erzählt.
Absoluter Unsinn.
Sowas reden sich die Leute gern ein, wenn sie einen Hund gerettet haben. Schlimm finde ich, dass viele Leute aber diese angebliche Dankbarkeit erwarten, wenn sie einen Hund aus dem Tierschutz holen und wenn sich der Vierbeinerdann doch verhält wie ein normaler Hund und nicht aus Liebe und dankbarkeit zu seinem Retter ein Musterhund ist, ist die Enttäuschung oft groß.
Ich hatte bislang drei Tierschutzhundeteils mit dramatischer Vergangenheit, dankbar war da keiner, falls doch hatte grade mein Rüde eine seltsame Art das zu zeigen
Nö ernsthaft, es waren eben Hunde mit Vorgeschichte und je nach Grundcharakter waren sie freundlicher oder führiger - aber die vielbeschworene Dankbarkeit habe ich weder bei meinen noch bei den von mir vermittelten Hunden je erlebt
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Ich glaube auch, dass das gerne mal so hingestellt wird mit der angeblichen "Dankbarkeit", das hab ich auch schon oft zu hören bekommen wenn ich mal irgendwo die furchtbare Vergangenheit von meinem Tierschutzhund Fiete erzähle, der 8 Jahre im Dreck sass. Da kommt dann auch manchmal: oh, die sind ja besonders dankbar. Nö kann ich nur sagen, der klaut mir genauso mein Leberwurstbrot wie seine beagligen Vorgänger, was aber auch an unserer Erziehung liegt
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Es gibt solche und solche, hüben und drüben, im Tierschutz und mit Ahnentafel.
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Absoluter Unsinn.
Sowas reden sich die Leute gern ein, wenn sie einen Hund gerettet haben. Schlimm finde ich, dass viele Leute aber diese angebliche Dankbarkeit erwarten, wenn sie einen Hund aus dem Tierschutz holen und wenn sich der Vierbeinerdann doch verhält wie ein normaler Hund und nicht aus Liebe und dankbarkeit zu seinem Retter ein Musterhund ist, ist die Enttäuschung oft groß.
Sehe ich ganz genauso. Wir dichten Hunden viel zu oft menschliche Denkweisen an. Das führt dann leider häufig zu Problemen.
Andrea
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Der einzige Hund bei mir, der das Engeldasein auf Erden
schon mal geprobt hat, war Maxe. Der hat nie auch nur irgenwas Minihaftes angestellt. Sein willtoplease ging so weit, dass er immer wusste, was ich wollte, bevor ich das ueberhaupt wusste.
Maxe war ein Mix aus privater Vermittlung, nix Zuechter, nix Tierschutzhund mit schlechter Vergangenheit.Pondi, mit aehnlicher Herkunft, hatte es faustdick hinter den Ohren.
Geordy, vom Zuechter, kommt ein wenig an Maxe ran, aber fuer Perfektion reicht es nicht.
Finlay, vom Zuechter, kratzt an Pondis Gedenkstein.Eddie, Tierschutzhund, toppt alles, was man eigentlich zuhause nicht wirklich haben will.
Ja, Herkunft und Erziehung... individuellen Charakter bringen die Hundis wohl nicht mit
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bei hunden gibt es keine "dankbarkeit" im menschl. sinne gesehen.
wir interpretieren dieses wort jedoch gerne hinein, wenn ein hund sich sehr aufgeschlossen und freundlich zeigt und man über seine vorgeschichte weiss, dass es ihm bisher nicht nur gut ging.
dies hat jedoch mit dem wesen/charakter und dem bisher erlebten von einem hund zu tun und wie diesem seine vorgeschichte (sozialisierung/prägung) verlaufen ist.
mangelnde sozialisierung lässt sich auch im alter noch steuern. fehlende prägung jedoch kann nicht aufgeholt oder ausgeglichen werden.
demnach spiegelt sich dies auch im weiteren verlauf eines hundelebens wieder.
da dies so ist, kann man auch mit einem züchter gründlich auflaufen und grosse probleme mit so einem hund haben, da dieser elementäre dinge einfach mit den welpen versäumt hat.
ein ehem. strassenhund z.b. hat schon im welpenalter viele eindrücke gewonnen und je nach prägenden eindrücken bleiben diese als negativ oder positiv gespeichert "hängen".
also demnach sehe ich keinen unterschied ob ich einen hund von einem echt miserablen züchter hole, oder einem tierschutzhund, welcher sehr schlechte erfahrungen gesammelt hat.
ein überraschungspaket wird ein t.schutzhund immer sein, da er sich je nach zukünftigem zuhause (haltungsbedingungen) und den neuen besitzern (verhalten) erst weiter entwickeln wird, was z.t. monate des einlebens dauern kann.
was bei einem hund sich als problematisches verhalten zeigen kann, wäre bei einem anderen besitzer vielleicht nie der fall, da es sich so nicht darstellt und er einen anderen umgang mit dem hund hat. -
Meine ersten zwei Hunde hatte ich von Welpe an. Einer aus privatem Haushalt, der andere aus schlechter Zucht. Beide Hunde waren gut sozialisiert (warum auch immer) und machten keine Schwierigkeiten.
Schara war 2,5 Jahre Strassenhund in Bulgarien, bevor sie zu uns kam. Folgendes würde ich ihrem mangelhaften Vorleben zuschreiben:
- absolut keine Sozialisierung, mag keine Hunde gleichen Geschlechts
- kann nicht spielen, hat nie jemand mit ihr gemacht
- Fremden gegenüber mißtrauisch, läßt sich von Fremden nicht über den Kopf streicheln
- kann alles Verdorbene fressen, hat einen Magen wie ein Stier, Obst/Gemüse mag sie nicht
- ist draussen immer mit der Nase am Boden unterwegs, gab wohl nichts anderes als Futtersuche
- springt Menschen nicht an, pfötelt nicht, hat sie wohl gelernt, nachdem sie unschön abgewehrt wurde
- würde uns sofort für die nächstbeste Person eintauschen, Bindung ist da aber nicht absolut
- horrende Angst vor dem TierarztUntypisch für einen Strassenhund ist wohl, dass sie noch nie etwas genommen hat, dass ihr nicht zustand, noch nie etwas kaputt gemacht hat, noch nie ins Haus gemacht hat, von Anfang an alle Regeln akzeptierte die man ihr nur ansatzweise beibrachte. Sie kann einwandfrei im Auto mitfahren, kann alleine bleiben, man kann sie überall hin mitnehmen und sie kann auch im Laden einfach mal so 8 Stunden verpennen.
Wahrscheinlich könnte jeder andere Hund genauso sein, egal ob Strassenhund oder gut sozialisierter Welpe. Man schiebt halt vieles auf die Vergangenheit. Man macht sich Gedanken und weiss doch so viel wie gar nichts über das Vorleben des Tieres.
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