Nun wird es ernst - welcher Hund soll einziehen?

  • Hallo,


    ich hatte hier schon mal einen Thread eröffnet.
    Nun steht fest, dass nächstes Jahr ein neuer Hund einziehen soll. Unser Senior musste leider vor einigen Wochen eingeschläfert werden.


    Meine Eltern sind die Hauptbezugspersonen für den Hund. Mein Bruder und ich sind bereits ausgezogen. Ich studiere, verbringe die Wochenenden und Ferien aber meist Zuhause bei meinen Eltern und Tieren (Pferde und Katzen...bis vor Kurzem zählte auch unser Hund dazu).


    Meine Eltern sind hundeerfahren. Hündin Nr. 1 war ein Basset-Dackelmischling aus dem Tierheim (wurde ca. 16 Jahre alt). Hündin Nr. 2 war ein DSH-Dobermann-Mischling aus dem Tierheim (durfte 13 Jahre alt werden) und der letzte Hund war ein Rüde: Riesenschnauzer-Mischling - extrem groß und schwer...er wurde nicht ganz 13 Jahre alt.


    Mein Bruder und ich sind hauptsächlich mit der DSH-Mischlingshündin groß geworden. Sie war der Traumhund schlechthin für uns: Temperamentvoll, lebenslustig, extrem schnell, arbeitseifrig mit dem Hang zu Hyperaktivität *hust*, vieeel will-to-please, sie tat alles für ihre Menschen und war zudem noch extrem intelligent. Ein echter Glückstreffer für die ganze Familie. Sie hat auch unsere optische Vorstellung vom Traumhund geprägt: Sportlicher Körperbau, langbeinig, große Stehohren und kein zu kurzer Fang. Im Prinzip sah sie aus wie ein DSH nur wesentlich feiner und leichter. Farblich kam sie einem Hochzucht-DSH nahe - nur wesentlich kräftiger gezeichnet mit sehr dunkler Maske und ganz schwarzem Sattel. In meinen Augen einfach wuuuunderschön. Ich habe keinen solch schönen Schäferhund mehr getroffen.


    Der zukünftige Hund soll ausnahmsweise kein Hund aus dem Tierschutz bzw. Tierheim werden, weil wir festgestellt haben, dass uns bestimmte Charaktereigenschaften wichtig sind und ein Mischlinigswelpe meist eher einer großen Überraschungstüte gleicht, bei der man kaum abschätzen kann, welche Eigenschaften hinterher durchkommen. Natürlich ist auch ein Rassehund immer ein Individuum und letztlich weiß man nie, wie sich ein Welpe entwickelt, aber zumindest kann man ungefähr abschätzen, woran man ist.

    Welche Charaktereigenschaften sollt der zukünftige Hund mitbringen?
    - viel will-to-please
    - eine gute Arbeitseinstellung
    - große Kooperationsbereitschaft
    - starke Bindung und Orientierung an sein Rudel
    - keine Schlaftablette, aber auch kein Leistungssportler
    - fröhliches Wesen, gerne etwas clownhaftes Verhalten
    - kein Grobmotoriker oder Tollpatsch
    - Wachsamkeit erwünscht
    - Jagdtrieb...sofern händelbar und nicht extrem ausgeprägt können wir damit leben (alle unsere Hunde hatten mehr oder weniger ausgeprägten Jagdtrieb)
    - kein Kläffer -> wachsam ja, aber kein Hund, der in Stresssituationen, beim Spielen oder in alltäglichen Situationen zum Bellen neigt...ja, ich weiß - das lässt sich erziehen, aber ich erwähne es vorsichtshalber mal.
    - nice to have: Keine ausgprägte Verfressenheit


    Optische Wünsche/Vorstellungen:
    - keine platte Schnauze!!!
    - kein Bart
    - tendenziell eher kurzhaarig...keine Fellbombe
    - Größe ist relativ egal...allerdings keine Extreme (also nicht zu winzig und nicht extrem groß)


    Hundesport: Vorweg - wir sind auf dem Gebiet noch relativ unerfahren, aber lernbereit und offen! Meine Eltern würden sich den Bedürfnissen des Hundes anpassen. Sporterfolge, Turniere o.Ä. stehen aber nicht im Vordergrund! Ein Leistungshund wäre bei uns wahrscheinlich unterfordert und eine plumpe Schlaftablette überfordert...ein gesundes Mittelding wäre optimal: Sportlich, arbeitsfreudig, aber kein Hund, der sofort am Rad dreht, wenn's mal eine Woche "nur in den Wald geht". Schön wäre es, wenn der Hund eventuell auch mit zum Joggen oder zum Ausreiten mitgenommen werden könnte (nach entsprechendem Aufbautraining - wir gehen teilweise 15-20km joggen). Clickertraining, Unterordnung, Fährtenarbeit, ZOS, Mantrailing, Dummyarbeit und eventuell auch ein bisschen Agility wären Dinge, die uns interessieren. Allerdings sind wir - wie gesagt - recht offen und würden uns da nach den Bedürfnissen des Hundes richten und versuchen, ihn optimal auszulasten. Ein reiner "Spaziergehhund" wird der zukünftige tierische Begleiter meiner Eltern nicht, aber ein Hund, der nur glücklich wird, wenn er täglich das "volle Programm" bekommt, wäre wohl nicht die richtige Wahl.


    Bisher auf der Liste:
    - WSS aus leistungsorientierter Zucht (wenn's schief läuft, geraten wir an ein überängstliches Sensibelchen und wenn's optimal läuft, wäre es vermutlich der ideale Hund für uns...sollen wir das Risiko eingehen?)
    - DSH aus Hochzucht (seeehr schwierig, hier das passende zu finden...optisch auch nicht so unser Fall, da die meisten Hunde aussehen wie krummrückige Frösche oder riesige, fast schon plumpe Bären)
    - einer der 6 Retrieverrassen (Vorschläge?)
    - Langhaarcollie (Kurzhaarcollie fällt raus, weil sich meine Eltern mit der Optik absolut nicht anfreunden können...der Langhaarcollie aus amerikanischer Linie wäre in Ordnung...ich setze allerdings mal ein großes Fragezeichen hinter die "Bellfreudigkeit" und Arbeitseifer...?)


    Habt ihr noch weitere Vorschläge?

  • Absolut genaue Vorstellungen und ich habe meine Lilly drin wiedergefunden. :lol:
    Sie ist ein Labrador aus der Arbeitslinie und für alle Aktivitäten zu haben, hat aber auch nichts gegen einen absolut chilligen Tag. Aber auch andere Retriever (z.B. Flat) aus Arbeitslinie würden gut passen.
    Vielleicht mal in der Richtung informieren (wichtig Arbeitslinie). ;)

  • Dalmatiner? Der ist sportlich, braucht aber kein Megaprogramm und als Reitbegleithund wäre er auch toll!

  • Ich habe auch an einen Dalmi gedacht.


    Meine liebt regnerische Tage, da ist chillen angesagt. Wir machen Dummy-Training mit ihr. Dann noch normal HuSchu und ansonsten viel spazieren gehen. Am Tag kommen wir auf 2 Std. laufen und 10 min Kopfarbeit daheim. Sie liebt es am Fahrrad zu laufen und schafft nach etwas Übung: 5km bei 30-40kmh. Bei gemütlicher Fahrt natürlich mehr :) sie läuft genial am Pferd (hat sie bei der Züchterin gelernt).. leider habe ich kein Pferd.


    Sie schlägt mal an wenn sie was hört aber nicht bellend sondern sie knottert. Sie bellt allgemein wenig aber redet gern :)
    Unglaublich schmussig und etwas will-to-please aber mit der richtigen Mischung Eigenständigkeit.


    :) ich liebe unseren Hund :D

  • Irgendwie hab ich jetz an den Chesapeak Bay Retriever gedacht.
    Die sollen doch Retrievertypisch natürlich viel will to please mit händelbarem Jagdtrieb haben, aber trotzdem auch ne Portion Wachtrieb.
    Da ja eine der 6 Retrieverrassen in Frage kommt..
    Dummytraining kann man ja auch alleine aufbauen, bzw. einige Elemente davon! Und es gibt ja immer häufiger Dummykurse etc.


    Setz dich mal mit Linda (https://www.dogforum.de/member/Nightstalcer/) und Carmen (https://www.dogforum.de/member/elfchen%20una/) in Verbindung - falls dich die Rasse interessiert - die haben beide nen Chesi.


    Wies um den Wachtrieb beim Labi aus Field Trial Linien steht weiß ich nicht. Aber wie wärs sonst mit nem normalen Labi? Aber Wachtrieb wird da auch net viel da sein..


    Schäfi aus HZ is immer schwierig..

  • Das mit den Labrador Retrievern (und Retrievern allgemein) würde ich nicht auf die Arbeitslinie beschränken, auch die Standard-Labbis haben gerne was zu tun und lassen sich sportlich begeistert...
    In einer vernünftigen Zucht wird auch darauf geachtet, dass die Hunde in der Zucht ein Labradortypischen Wesen habe. Sie sollten trotzdem Will-to-please haben und sind aktive Hunde, wenn man sie richtig hält und nicht denkt, das für so einen Hund ausreichend ist einmal um den Block zu laufen. Dann werden sie oft dick, faul und verfressen.
    Sie sind allerdings sicher ein wenig gemütlicher als die AL-Labbis und meist kräftiger und größer.
    Allerdings sind Labbis ziemlich verfressen (meine auf jedenfall).

  • Dalmatiner fällt raus:
    - ich kenne vorwiegend eher sture und sehr eigenständige Exemplare
    - will-to-please...? Naja, bedingt sicherlich vorhanden, aber nicht mit einem Schäferhund vergleichbar
    - Jagdtrieb oft nicht gut lenk- und kontrollierbar


    Zum DSH- oder DSH-Mix aus dem Tierheim: Eigentlich möchten meine Eltern einen Welpen, sofern wir aber tatsächlich über eine passende 1-2 jährige Hündin stoßen sollten, käme auch wieder ein Tierheimhund in Frage. Einen Mischlingswelpen oder DSH-Welpen mit unbekannter Vorgeschichte aus dem Tierheim möchten wir nicht, da die Angst vor gesundheitlichen Problemen (ED oder HD) zu groß ist...und beim Mischling wäre ja wieder das Problem des "Überraschungsei-Effekts". Gegen eine gesunde, ansprechende und junge DSH-Mischlings-Hündin spricht aber nichts.


    Zum Thema Retriever aus Arbeitslinie oder Field Trial Linie: Darüber haben wir auch schon nachgedacht, allerdings bin ich hin- und hergerissen, ob es wirklich sinnvoll ist, sich als "Nicht-Jäger" einen "spezialisierten Jagdhund" ins Haus zu holen. Unsere Bekannte hat einen genialen Labrador Retriever aus Field Trial Linie, der mir sehr gut gefällt. Wir haben ihr auch schon beim Dummy-Training zugesehen...dieser Hund ist verhältnismäßig sensibel und sehr leichtführig - ich war wirklich überrascht, als ich ihn das erste Mal gesehen habe. Man hat ja sonst ein etwas anderes Bild vom Labrador im Kopf. Verfressen und "immer gut gelaunt" ist er - ganz retrievertypisch eben - natürlich auch...


    Habt ihr vielleicht Züchtertipps (bitte nur VDH)? Bei den Retrievern kenne ich mich mit den Linien nicht sonderlich gut aus. Wir kommen aus Baden-Württemberg.


    Wenn wir schon bei den Retrievern sind: Was haltet ihr Vom Flat oder Toller? Kann mir hier jemand etwas Näheres berichten? Der Chesapeak Bay Retriever wäre jetzt rein optisch nicht so unser Fall.

  • Zitat

    Dann werden sie oft dick, faul und verfressen.
    Sie sind allerdings sicher ein wenig gemütlicher als die AL-Labbis und meist kräftiger und größer.
    Allerdings sind Labbis ziemlich verfressen (meine auf jedenfall).


    Also da wollte ich eigentlich irgendwas anderes schreiben. ^^ kommt davon wenn man neben bei den Hund immer wieder von der Couch zitieren muss. :D ich weiß aber auch nicht mehr was. Irgendwas was mit dick und faul zu tun hat.


    Toller sind soweit ich weiß ähnlich spezialisiert wie die AL-Labbis. Aber hier gibt's sicher Leute, die da Bescheid wissen(irgendwo gabs hier auch nen Recht neuen Thread darüber)

  • Ihr hattet ja schonmal einen Schäferhund-Dobi-Mix!
    Kommt für Euch kein reinrassiger Dobi in Frage?
    Ich erkenne meinen jedenfalls zu gut 90% in Euren Vorstellungen wieder :smile:

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