Herdenschutzhundehalter hier im Forum?

  • Einer von den Herdiemixen bei uns - er hat vorher in Deutschland gelebt - hat einen Heidenspass am Apportieren und Pfötchen geben. Wenn wir z. B. nach Hause kommen, rast er wie der wilde Hund los und muss uns ein Geschenk bringen. Manchmal kann er sich dann nicht entscheiden, was angemessen ist und rennt dann zwischen verschiedenen Stöckchen, Bällen und anderen Dingen hin und her. Einmal hat er sich dann für ein großes abgefalles Blatt entschieden und uns das freudestrahlend gebracht. Und wenns Essen gibt, setzt er sich hin und gibt die Pfote. Vorher frisst er nicht ...
    Kurioserweise ist das genau DER Herdie, der auf fremde Männer gnadenlos losgehen und beissen würde. Er hasst Männer - kommt aus seiner Vergangenheit - und greift diese auch an. Bei uns ist er mittlerweile ein echtes Schaf. Aber das war sehr viel Arbeit und hat einiges an Zeit gekostet.


    Und manchmal glauben unsere Besucher uns nicht, wenn wir sagen, sie dürfen nicht allein über den Hof gehen. Vor den Zeiten des deutschen Männerhassers war mal ein Nachbar bei uns zu Besuch und meinte, er müsste nicht warten, bis mein Mann ihn rausbringt... den haben die Herdies sauber an die Wand gestellt... seitdem kommt er nicht mehr rein sondern wartet vorm Tor. Und seit der männerhassende Herdie unseren Bekannten mal fast in die Hand gebissen hat, weil er meinte, der tut doch nichts, lässt er auch seine Hände ausserhalb des Zauns...


    Zu uns sind die Herdies 1000%ig zuverlässig - bei Fremden allerdings nur mit extremer Vorsicht zu geniessen. Allerdings haben wir sie so gezogen, wollen das so und leben auch in einer Umgebung, in der das unproblematisch ist. Würde ich in Deutschland wohnen, hätten meine Hunde von Anfang an andere Dinge gelernt.


    LG Birgit

  • Zitat


    Zu uns sind die Herdies 1000%ig zuverlässig - bei Fremden allerdings nur mit extremer Vorsicht zu geniessen. Allerdings haben wir sie so gezogen, wollen das so und leben auch in einer Umgebung, in der das unproblematisch ist. Würde ich in Deutschland wohnen, hätten meine Hunde von Anfang an andere Dinge gelernt.


    LG Birgit


    das sieht bei uns auch so aus. und ich muss dir recht geben...
    würden wir (vorher waren wir sogar einige jahre in der schweiz) in deutschland wohnen wäre das verhalten der hunde wohl äusserst mit verständnisslosigkeit gekoppelt.
    hier weiss man was es heisst hofhunde zu haben und dementsprechend käme auch nie jemand auf die idee einfach rein zu latschen.

  • Ja, da habt ihr Recht. Meine Mama hat eine Bekannte mit Hündin, die unserem mal recht unhöflich im Haus gegenüber getreten ist, schnappen und knurren. Seitdem ist diese Hündin innerhalb des Hauses ein absolut rotes Tuch, wobei das Territorium ja generell nicht der Spazierweg für Fremde oder Leute mit Hunden sein soll. Hunde, die Butch kennt und mag, dürfen problemlos rein und werden auch mit grosser Freude empfangen. Diese Dame versteht es allerdings überhaupt nicht, dass Butch ihre Hündin nicht duldet und kommt ständig, obwohl meine Eltern sie bitten nicht zu kommen, spontan vorbei und ist der festen Meinung, dass die Beiden sich definitiv gut leiden mögen, auch innerhalb des Hauses. Butch ist oft bei meinen Eltern, er sieht es demnach auch als seins an. Ich lasse es nicht zu, daher hat die Dame nun entschieden, uns nicht mehr zu besuchen. Dabei habe ich ihr vorgeschlagen, uns mal auf neutralem Boden zu treffen und zu schauen. Nein, sie ist da verständnislos und wurde immer penetranter. Mir soll's recht sein, wenn sie nicht mehr so oft spontan vorbeischneit.

  • Ja, das kenn ich auch noch von meiner alten WG. Wir hatten dort auch einen Hund (zwar kein HSH aber auch mit trauriger Vergangenheit) der gegenüber fremden misstrauisch - manchmal ängstlich - aber meistens aggressiv gegenüber reagierte. (Fand ein Treffen mit Keksen außerhalb des Grundstückes statt - überhaupt kein Problem - danach liebt er alle Menschen ^^ - aber einfach drauflaufen, wäre nicht gegangen...)
    Auf jeden Fall hatten wir eine Tierärztin die das wusste(!) & trotzdem einfach immer in den Hof kam... Zum Glück ist nie etwas passiert, weil wir die Hunde meistens schon im Haus untergebracht hatten, aber ich verstehe nicht, wie Leute so leichtsinnig sein können?!


    Also es ist ja keine Panikmache, sondern ein ernstzunehmender & wichtiger Hinweis!




    Wo wohnt ihr denn? *neugierig* & wie kam es dazu *noch neugieriger* :D








    Zu den Keksen: Er weiß, dass er bevor wir aus dem Haus gehen, sich hinsetzen & uns anschauen soll - dafür gibt's meistens einen Klick, weil das sehr gut bei ihm sitzt (besser als an Straßen z.B. - wegen der Ablenkung) auf jeden Fall vergisst er da manchmal auch uns ins Gesicht zu schauen sondern starrt direkt die rechte Jackentasche an... Erst wenn nichts kommt, erinnert er sich :headbash:

  • Zitat

    Diese Dame versteht es allerdings überhaupt nicht, dass Butch ihre Hündin nicht duldet und kommt ständig, obwohl meine Eltern sie bitten nicht zu kommen, spontan vorbei und ist der festen Meinung, dass die Beiden sich definitiv gut leiden mögen, auch innerhalb des Hauses. Nein, sie ist da verständnislos und wurde immer penetranter. Mir soll's recht sein, wenn sie nicht mehr so oft spontan vorbeischneit.


    sei froh dass sie nicht mehr einfach vorbei kommt.
    bei uns können allenfalls sehr gut bekannte hunde aufs grundstück oder sogar ins haus.
    unser kangal mag nette weibchen und macht bei diesen gerne eine ausnahme.
    unsere "weiberfraktion" ist da völlig anderst. da wäre es piep egal ob da rüde oder hündin kommt. was man nicht kennt ist feind!


    Totoro
    wir wohnen in frankreich. zuvor haben wir in deutschland und in der schweiz gewohnt.
    gekommen ist es so, dass mein freund schweizer ist und ich deutsche.
    :D da wird man irgendwie international..
    arbeiten tun wir beide jedoch in der schweiz. wir haben hier einen 150 jährigen bauernhof mit einigem land und suuuuper tolle geniale nachbarn.

  • Bei uns kommt niemand von allein auf den Hof - es sei denn, er klettert über den Zaun. Es ist alles eingezäunt und das Tor ist immer abgeschlossen. Dazu hängt ein Warnschild an der Tür "Vorsicht bissier Hund" mit nem Bild von nem Kaukasen. Die Ungarn haben eh ne Heidenangst vor Hunden, die meisten traun sich nicht mal auf den Hof, wenn die Hunde eingesperrt sind. Und die Herdies sperren wir immer ein, wenn jemand kommt.
    Das Schöne hier in Ungarn ist, dass wir nicht haften, wenn jemand auf den Hof kommt. Wenn alles komplett eingezäunt ist, Tore abgeschlossen, eindeutiges Warnschild (kein Fakeschild) am Tor ist und alle Hunde gegen Tollwut geimpft sind und es kommt jemand ungefragt rein und die Hunde machen Schaschlik draus läuft das unter "eigenes Risiko". Finde ich sehr richtig und wesentlich besser als in Deutschland


    Zitat

    Wo wohnt ihr denn? *neugierig* & wie kam es dazu *noch neugieriger* :D


    Ich weiss nicht, ob du mich meinst oder Kaethi4 oder uns beide, daher antworte ich einfach mal. Wir leben in Ungarn, seit 2007 bereits, ca. 130 km südlich von Budapest. Mitten in der Puszta auf einem alleinliegenden ungarischen Bauernhof ca 1 km ausserhalb der Ortschaft. Der nächste Nachbar ist ca. 500 m weit weg. Wie es dazu kam? Wir wollten nicht in D bis zum Rente schuften wie die Irren und noch kaum einen Fuss vor den anderen bekommen. Also haben wir die gute Gelegenheit in Ungarn genutzt, den Hof gekauft, haben unsere Zelte in D bzw. NL weitgehend abgebrochen und leben nun in Ungarn. Mit nem Haufen Viecher - ausser den 25 Hunden haben wir ja noch Pferde, nen Esel, Schafe, Ziegen und Hühner - jeder Menge Arbeit und nur nem Bruchteil von dem Stress, den wir in D hatten. Es ist alles völlig anders aber uns gefällt es gut so. Durch ein wenig finanzielle Rücklagen können wir es uns leisten, trotz der ganzen Tiere nicht noch zusätzlich arbeiten zu gehen. Und der Hof mit den Feldern, Garten und den Tieren macht eh Arbeit für den ganzen Tag.


    LG Birgit

  • Da fällt mir ein: ihr habt ja auch geschrieben wie eure Pfoten so auf Besuch reagieren... Bei Hank ist auch das absolut kein Problem. Wenn wer vor der Tür steht & klopft, dann wird schon geknurrt oder kurz gebufft, lassen wir aber die Menschen rein, wird wedelnd begrüßt... Wir hatten auch schon Beamerabende mit "Fremden" - kein Problem. Auch wenn uns fremde Menschen mal vorbei kommen (weil wir was verschenken oder dergleichen) ist alles kein Ding... =)



    Hach ja, davon träum ich ja auch, ne!? Bzw. wir... Eigenes Land mit Haus (selbstgebaut oder umgebaut) & großem Garten zum landwirtschaften! Mir geht die Lohnarbeit auch gewaltig auf die Nerven :D & ich bin erst Mitte 20... Naja, solange mein Freund noch studiert bleiben wir hier in Hessen & dann wird weitergesehen... Aber ein Leben voller Arbeit für ne Mietwohnung? Nicht auf Dauer! ^^



    Ich finde das ja sehr spannend, dass ihr dann gleich komplett aus Deutschland raus seid... Wahrscheinlich würde unsere "jungen" Rücklagen dafür gar nicht reichen... o______________° & ich kann nicht mal wirklich gut englisch :ops:

  • Zitat


    Ich finde das ja sehr spannend, dass ihr dann gleich komplett aus Deutschland raus seid... Wahrscheinlich würde unsere "jungen" Rücklagen dafür gar nicht reichen... o______________° & ich kann nicht mal wirklich gut englisch :ops:


    :D also wir können zwar ziemlich gut englisch..
    aber damit kämen wir hier überhaupt nicht weiter. unser glück ist dass viele hier noch deutsch und franz. sprechen als muttersprache und wir zum glück ein wenig französisch.
    :D für alles andere hat man ja nachbarn die einem immer gerne weiterhelfen.
    wir haben allerdings immer noch "alte bekannte" aus früheren zeiten bei welchen wir uns immer wieder blicken lassen. immerhin sind es rund 20 min. zur grenze und damit lässt man nicht alles einfach hinter sich.
    ich weiss nicht wie es wäre weiter weg auszuwandern. ich glaube das fiele mir denn auch ziemlich schwer, obwohl wir schnell leute kennen lernen. das alt vertraute sehe ich doch sehr gerne immer wieder und besuche alle auch gerne.
    deutschland ist immer am samstag den ganzen tag im programm....mit hundeplatz, einkaufen, besuchen usw.
    in der schweiz halten wir auf jeden fall auch ale kontakte aufrecht und besuchen uns gegenseitig.

  • Mein Englisch wird hier in Ungarn immer besser *grins* die ungarische Sprache ist unglaublich schwer zu lernen und ich lern das dieses Leben eher nicht mehr. Wir - mein Mann und ich - sind hier aufm Hof ziemlich allein. Allerdings ist das für uns absolut in Ordnung so. Wir habens im Gegenteil beide, dass es uns ärgert, wenn wir mehrmals die Woche raus müssen. Es leben einige Deutsche bei uns in der Nähe, aber die muss ich auch nicht regelmäßig sehen. Wir sind ziemliche Einsiedler. Nach Deutschland ists für uns schon ein gutes Stück. Bis zur deutschen Grenze fahr ich ca. 700 km, bis in den Aachener Raum - wo ich herkomme - sinds 1350 km. Ich fahr einmal im Mai nach Deutschland und mein Mann normalerweise im November. Wir fahren mit dem Transporter und bringen dann direkt für ein halbes Jahr Hundefutter mit nach Ungarn. Und im Notfall sind wir flott in D - wenn alles reisst innerhalb 12 Stunden (mein Rekord bisher). Ich bin im Gegenteil immer froh, wenn ich wieder weg bin - zu stressig und zuviel Hektik. Und derjenige von uns, der aufm Hof allein ist, hat richtig viel Arbeit und ist froh, wenns nicht zu lang wird.


    Für mich wars wichtig, dass ich mit dem Wagen nach D komme und dass ich Telefon und Internet habe. Ohne Internet und damit auch ohne Telefon wärs hier echt der Super-Gau - das geht gar nicht. Aber mit Internet ist Deutschland nicht weit weg.


    LG Birgit

  • @Kaethi: Jetzt weiß ich auch, weshalb Du kürzlich bei den Pamirhunden warst... ;)


    Mit den Herdenschutzhunden im Ausland ist es schon einfacher!
    Ich habe bis August in den Westvogesen gewohnt.
    3 ha, mit Pferden und Schweinen. Nächster Nachbar, Dorfanfang, auf einer Seite ca. 500m - ansonsten in die anderen Richtungen erst wieder welche in ein paar Kilometern.
    Dort hatte ich völlig entspannte Hunde.
    Seit wir wieder in Deutschland (auch auf dem Land, am Dorfrand) wohnen, ist voll Streß angesagt. :verzweifelt:

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