Zweithund - total wahnsinnig??

  • Ich habe vor vielen Jahren zwei Neufundländerinnen - Wurfschwestern - aus dem Tierheim zu mir geholt.
    Beide Hündinnen (intakt) waren noch nie getrennt, waren sprichwörtlich ein "Kick und ein Ei" und sollten nun zu einem intakten Rüden ziehen.


    Meine Sorge, ob zwischen den beiden Schwestern nun ein Rivalitätskampf um die Gunst des Rüden ausbrechen würde, war groß. Ida, eindeutig die dominantere, machte Irma eine deutliche Ansage und das Ding war gelaufen. Es herrschte bis zu ihrem Tod Eintracht.


    So kann es gehen, muß aber nicht zwangsläufig immer so sein.


    Nun leben hier, wie eigentlich bis auf die oben genannte Konstellation, wieder nur intakte Rüden. Meine drei, 8, 5 und gut 1 Jahr alt, vertragen sich. Der "Kleine" voll in der Pubertät, läßt sich durch einen Blick von Arthos, dem ältesten Rüden bändigen. Und neulich, haste nicht gesehen, will doch Woody der 5 jährige wissen, ob er nicht nun endlich....
    Nein, noch nicht, bekam er mir lautem Gebrüll zu hören, dazu eine Schramme auf der Nase und mit Lefzen lecken wurde die "Diskussion" beendet. Muß ich erwähnen, daß ich mittendrin stand? So was macht man nur, wenn Frauchen das auch hautnah erleben kann :roll:


    Der TS würde ich raten, wenn es beim Besuch der Züchterin gut läuft zwischen den beiden Junghundbrüdern, zu fragen, ob man den abzugebenden nicht für ein verlängertes Wochenende zu sich nehmen kann, um zu sehen, wie klappt es zu Hause. Ich denke nach zwei drei Tagen kann man schon einen ganz guten Eindruck gewinnen.


    Nach wie vor sind meine Bedenken bei Wurfgeschwistern nicht größer, als bei der Zusammenführung von jungen
    Einzelhunden.


    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Ich glaube wir muessen hier auch mal zwischen Gruppe und tatsaechlichem Rudel unterscheiden.


    Du hast es fast.......Rudel, ist immer Familie, wäre noch die "Gruppe" zu klären.


    Zitat

    Denn ich vermute mal, dass es Mehrhundhalter gibt, wo es gar kein Problem ist, dass alle Hund immer gleich behandelt werden, wo man wenig bis gar nicht irgendwelche Rangunterschiede erkennen kann und wo es auch wenig bis gar nicht Rangauseinandersetzungen gibt.


    Die gibt es, Du selbst, ich, in Form einer meist gemischte "Truppe", und.....ich habe ein rudelfremdes Tier, welches nunmehr fast erfolgreich ein Jahr am Auge behandelt wird, weil sie dem eigentlichen Rudel in die Quere kam und einer Beißattacke unterlag, zwei Fremdhündinnen, zwei Linien, der Horror.


    Zitat

    Ich vermute, dass es Hunde (Rassen, Individuen) gibt, die viel, wenig oder gar keinen Trieb haben ein Rudel zu bilden und je nachdem spiegelt sich das dann auch in der Haltung und im Verhalten wieder.


    Habe hier noch eine Hündin einer anderen Rasse, äußerst friedlich, und wenn es losgeht, verteidigen sich die friedlichsten Tiere, und gerade Hündinnen sind gnadenlos. Eine restlose Garantie bei Gemischt-Haltung hat man nie.


    Zitat

    In meinem Rudel wird sehr penibel auf die Rangstrukturen/Plaetze geachtet. Und wenn ich eine neue Zuchthuendin dazuhole, dann muss ich sehr darauf achten, was fuer ein "Typ" sie ist.


    Ich habe die Erfahrung mehrmals gemacht und festgestellt, das allein "darauf achten" gar nichts bringt, hier tackten die "tierischen Gesetze", so dass selbst unterordnungsbereite Tiere/Hündinnen, immer daran glauben mussten, sobald sie nicht zur Familie gehörten, es sind und bleiben Fremdhündinnen, die immer gefährdet sind.


    Nur kommt das ja alles für den TE nicht in Frage, hier geht es um zwei Brüder aus dem gleichen Wurf.

  • Zitat

    ein rudelfremdes Tier


    Das Problem bei dieser Debatte ist, dass sie eigentlich am Problem der TS vorbeigeht.
    Im Haushalt der TS gibt es einen einzelnen Junghund, kein Rudel. Und es soll noch ein einzelner Junghund einziehen - auch kein Rudel. Insofern ist die Rudeldynamik gar nicht entscheidend, sondern eine Paar-Dynamik
    Die Frage, die aufgebracht wurde, ist, ob das gut gehen kann/muss oder nicht.


    Und du hast da mit deiner Behauptung, zwischen Hunden der gleichen Linie würde sowas nicht passieren, ziemlich Staub aufgewirbelt. Tiere, die in freier Wildbahn gemeinsam in einem Rudel leben, weil sie verwandt sind, trennen sich nicht. Sie werden geboren und leben zusammen in diesem Rudel. Wurfgeschwister, die sich trennen, trennen sich für immer, weil einer von beiden oder beide sich vom Rudel lösen, um eigene Familien zu gründen.


    Fakt ist - wenn wir mal bei Hunden bleiben, die ganz normal in Menschenhand aufgewachsen sind und leben - dass es eben Charaktere gibt, die miteinander klar kommen (zumindest soweit, dass ein stressfreies Zusammenleben möglich ist) und solche, bei denen das nicht möglich ist - menschliche Einwirkung hin oder her.
    Nach der Erfahrung der meisten hier stehen die Chancen für Erfolg bei der Zusammenführung von nicht-verwandten Hunden nicht anders als bei der Zusammenführung von verwandten Hunden.


    Insofern ist bei euch die Frage eigentlich: Traut ihr euch die Mehrarbeit zu, die die gleichzeitige Erziehung mit sich bringt? Kommt ihr mit zwei pubertierenden Rüden klar, auch, wenn das heißt, dass man öfter getrennt gehen muss, und damit nicht zwei, sondern vier Stunden pro Tag läuft? Habt ihr genug Geld um die doppelten Kosten zu decken? Und wäre es für euch auch kein Tabu, über Abgabe eines Hundes nachzudenken, falls sich später herausstellt, dass eure Tiere doch nicht auskommen können?
    Das fände ich wichtig, seit es hier einen Thread gab wo jemand beschrieb dass ihre Hündinnen sich schon mehrfach TA-reif gebissen hatten, sie aber keine abgeben wollte...


    Sind die Antworten "ja" - go ahead!

  • Zitat


    Hatte das im Zusammenhang und Verdeutlichung mit Wurfgeschwister geschrieben und da trifft es schon für die TE zu. Bitte nicht aus dem Zusammenhang reißen und etwas anderes hineininterpretieren. ;)

  • Zitat

    Also bei aller Liebe verlaine, aber das was du erzählst entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage.


    Kann jeder schon bei Google mehrfach nachlesen, Deine Theorien sind nicht wissenschaftlich, deshalb unterhalte ich mich gern auf Augenhöhe und mit Menschen mit praktischen Erfahrungen. Theorien stehen bei mir im Bücherregal zur Unterstützung der praktischen Erfahrungen, Theorien machen noch lange keinen guten Wissenden aus, beides zusammen schon eher.

  • Zitat

    Also bei aller Liebe verlaine, aber das was du erzählst entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage.


    Fini, mehrfach wurde verlaine - auch von mir - nach wissenschaftlich belegbaren Untersuchungen, die ihre Behauptung bestätigen, gefragt. Sie geht darauf nicht ein.


    Fakt ist, daß, wenn Wurfgeschwister als Welpen in alle Himmelsrichtungen verstreut wurden, nach Jahren wieder aufeinander treffen, sie sich nicht mehr kennen. Sie können sich vertragen, sie müssen es aber nicht. Sie begegnen einander wie fremde Hunde.


    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Ja, ich weiß - Fakt ist aber, dass in der Situation der TS gar kein Rudel vor kommt... daher kann es auch kein "rudelfremdes" Tier geben.


    Welche Theorie/Studie bestätigt denn deine Wahrnehmung der fehlenden Aggression unter Geschwistern? Das fänd ich echt interessant, denn ich kenne halt dann mindestens vier Ausnahmen.

  • Zitat

    Kann jeder schon bei Google mehrfach nachlesen, Deine Theorien sind nicht wissenschaftlich, deshalb unterhalte ich mich gern auf Augenhöhe und mit Menschen mit praktischen Erfahrungen. Theorien stehen bei mir im Bücherregal zur Unterstützung der praktischen Erfahrungen, Theorien machen noch lange keinen guten Wissenden aus, beides zusammen schon eher.


    Interessant, dass du meinst, mir würde die Erfahrung fehlen und wir wären nicht auf Augenhöhe. Ehrlich gesagt, glaube ich jedoch, aufgrund meiner Erfahrungen mit meinem Collie aus dieser Zucht, dass ich das Ganze etwas besser beurteilen kann. Die Hunde sind toll, aber ich sag jetzt mal, trotz dass es nur Collies sind, Plüschhunde sind es auch nicht. Meine Erfahrungen sehen nun mal ganz anders aus, als deine. Deswegen stelle ich sie nicht als allgemeingültig hin, sondern beschreibe sie, so wie ich es sehe, als kann passieren.


    Das es gut gehen kann, bestreitet auch keiner, aber zu sagen...es sind Geschwister, das klappt immer...nunja, die TE steht im Zweifelsfalle ja dann mit dem Problem da. Und zumindest ich kann nicht guten Gewissens zu so etwas raten, ohne aufzuklären, was auch passieren kann.

  • Zitat


    Fini, mehrfach wurde verlaine - auch von mir - nach wissenschaftlich belegbaren Untersuchungen, die ihre Behauptung bestätigen, gefragt. Sie geht darauf nicht ein.


    Das muss ich nicht, wenn es um das ABC geht und überall nachzulesen ist, vielmehr möchte ich das:


    Zitat

    Fakt ist, daß, wenn Wurfgeschwister als Welpen in alle Himmelsrichtungen verstreut wurden, nach Jahren wieder aufeinander treffen, sie sich nicht mehr kennen. Sie können sich vertragen, sie müssen es aber nicht. Sie begegnen einander wie fremde Hunde.


    mal wissenschaftlich belegt haben und nochmal: ich schließe nicht aus, das es so etwas gibt, aber es ist sehr selten und dann stimmt was mit den Tieren nicht, schrieb ich bereits, ansonsten ist Die "Beißhemmung" im Rudel, Familie, schlicht auch unter Geschwistern unbestritten in der Fachwelt, neben meinen praktischen Erfahrungen dazu, was hier Theoretiker dazu meinen, ist mir so ziemlich egal.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!