Gibt es IMMER eine Belohnung nach jedem Click?

  • Ich gebe es zu, ich bin unsicher. Ich brauche meinen Clicker immer im agility, für die Kontaktzonen. das funktioniert einwandfrei. Mein Mädchen steht bockstill und wartet auf die Belohnung nach dem "click". Ich habe aber schon gesehen, dass Leute in Training clicken, ohne dass nachher eine Belohnung kommt. Ich bin der Meinung, dass das falsch ist, aber es heisst dann, das "click" sei schon Belohnung genug. Also: die Leute fangen mit click-belohnung an, und irgendwann fangen sie an, die Belohnung wegzulassen. ist das richtig?


    Bitte klärt mich auf!!!!!

  • Das Click ist nur ein Versprechen. Ein festes Versprechen auf eine Belohnung. I.d.R. ein Leckerlie. Aber es gibt z.B. auch Hunde, die auf Leckerlie nicht so anspringen und da ist das Click z.B. ein Versprechen auf eine Spielbelohnung. Wenn ich z.B. im Agi clickern würde, KÖNNTE ich Face z.B. als Belohnung ein weiter arbeiten dürfen anbieten und sie würde das akzeptieren.


    Generell gilt aber, kennt der Hund nur die Verküpfung Click - Leckerlie, dann hat auch auf jeden Click ein Leckerlie zu folgen.

  • Wenn bei einem langen Training auf jeden Click ein Leckerchen folgt werden die Hunde davon nicht irgendwann gesättigt und müde? Wie lange darf so ein Clickertraining gehen? Sorry, aber ich habe davon überhaupt garkeine Ahnung :flehan:

  • Hallo Petra,


    wenn Du die Belohnung nach dem Click wegglässt, wird der Sinn des Clickerns in Schall und Rach aufgehen :wink: Das Click-Geräusch wird beim Weglassen der Belohnung seine Bedeutung verlieren.
    Schlag den Leuten doch vor, dass sie stattdessen lieber das Verhalten festigen und dann den Click plus Belohnung soweit reduzieren, dass der Hund immer noch zuverlässig arbeitet :wink:


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hi,
    dasselbe hat mich letztens auch eine andere Hundehalterin gefragt.
    Ich hatte es so verstanden, dass _nach einer Aufbauphase_ auch mal das Lecker weggelassen werden kann. Wichtig wäre es nur, dass ab und zu (erst häufiger, dann seltener) immer noch irgendwann eins kommt.
    Ich meine, wo ist sonst der Sinn bzw. der absolute Vorteil des Clickens? Dann könnte ich doch genauso mit "Fein" und Leckerli arbeiten? Ich möchte, dass mein Doggi langsam kapiert, dass "klick" so gut ist wie ein Leckerli. oder hab ich da jetzt was total falsch verstanden?


    *gleich mal in die bücher gucken geht*
    Viele Grüße
    Silvia

  • Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?


    Warum sollte man das Leckerchen ausschleichen, wenn man doch Click + Leckerchen ausschleichen kann? Warum also noch ein Kästchen drücken, wenn man gar nichts mehr tun muss?


    Wenn man nach dem Click keine Belohnung mehr folgen lässt, greift die sogenannte "Löschung" eines Verhaltens. Diese Technik verwendet man, um dem Hund auf nette und sehr nachhaltige Art ein Verhalten abzugewöhnen. Genau der gegenteilige Effekt tritt also ein. :wink:


    Hunde, die nach jedem Click eine Belohnung erhalten, arbeiten beim Clickern viel intensiver und konzentrierter.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Clicken ist das Versprechen auf Belohnung, und wenn diese nicht mehr kommt, warum soll der Hund verstehen, dass genau das, wofür er geclickt wurde, richtig war? Entweder Clicken und Belohnung oder gar nicht clicken, da stimme ich meinen Vorrednern absolut zu!

  • Ulrike87


    Zunächst mal nutzt man beim Clickern möglichst kleine Leckerlies, die mehr oder weniger in einem Haps weg sind. Käse z.B. den man super klein schneiden kann. Zum anderen kann man ja die ganze Tagesportion des Hundes theoretisch verclickern - und da hat man schon eine Menge an Futtermaterial. meine beiden dürren Heringe bekommen ihre Clickerleckerlies aber immer extra. Eine Clickereinheit dauert bei uns im Schnitt 5 bis 10 Minuten - das machen wir dann 2 mal am Tag.


    Zitat

    Wichtig wäre es nur, dass ab und zu (erst häufiger, dann seltener) immer noch irgendwann eins kommt.


    Falsch - denn es ist so, wenn du einem Kind versprichst, jedesmal, wenn den Müll runter trägst, bekommst du nen Euro. Wenn das eine Zeit gut klappt und das Kind trägt den Müll raus und bekommt seinen Euro nicht, wird es fürchterlich enttäuscht sein und beim nächsten Mal den Müll nur noch zögerlich runter bringen.


    Dann eher die Click-Frequenz verkleinern. Z.B. Kommando Sitz. Am Anfang clicke ich sofort für den Ansatz "Po runter", cih werde dann aber immer weiter das Click herauszögern, erst eine Sekunde, dann 2-3 usw. usw. Sprich es clickt seltener - ergo weniger Leckerlies auch. Der Clicker ist ja nur ein Hilfsmittel, der bei eingeführter Kommandokontrolle einer Übung ja abgebaut werden soll. Ich will ja nicht ein ganzes Hundeleben lang z.B. die Ausführung des Kommandos Sitz clickern.


    Zitat

    ch meine, wo ist sonst der Sinn bzw. der absolute Vorteil des Clickens? Dann könnte ich doch genauso mit "Fein" und Leckerli arbeiten?


    Theoretisch kannst du auch mit fein und Leckerlie arbeiten. Vorteil beim Click ist das häufig bessere Timing und die absolute Neutralität. Ein FEIN und ein FEIN unterscheiden sich nämlich z.B. nach Tageslaune des Menschen enorm. Obendrein nutze ich z.B. den Clicker sehr gern zum free shaping, das in die Hand nehmen des Clickers ist für meine beiden schon so halbwegs eine Aufforderung, einfach mal auszutesten, was gefordert ist. So kann ich die Stärken der Mädels einzeln fördern, bei der einen ist es z.B. das Rückwärtsgehen, bei der anderen eine Rolle usw.


    Zitat

    ch möchte, dass mein Doggi langsam kapiert, dass "klick" so gut ist wie ein Leckerli. oder hab ich da jetzt was total falsch verstanden?


    Ja, hast du falsch verstanden. Das Click allein löst zwar in einem Hund schon ein Glücksgefühl aus (weswegen ja das Clickertraining wohl auch so erfolgreich ist), aber es wird nie und nimmer nur mit Clicker gearbeitet, die Belohnung muß dann folgen - IMMER, wenn es clickt.

  • Hallo,


    beim Clickertraining ist es ja so, daß der Aufbau einer Übung, nehmen wir einfach mal das Sitz anfangs IMMER mit einem Click +Leckerchen bestätigt wird. Danach geht man zur sogenannten variablen Bestätigung über. Das heißt, Du clickst nicht mehr jedes korrekte Ausführen, sondern nur jedes zweite oder dritte. Aber auch hier, wenn Click, dann Leckerchen. Wenn der Hund irgendwann zuverlässig sitzt, dann erst wird das Sitz Kommando dazugenommen. Nun bekommt der Hund sein Click (und natürlich Leckerchen) nur noch, wenn er sich auf den Befehl von Dir hinsetzt. tut er es ohne Befehl, dann gibt es kein Click. Wenn Du diese ganze Schiene durch hast, dann bist Du an dem Punkt, an dem der Clicker abgebaut wird. Ab und zu kann man den Hund nochmal clickern, wenn er sich hinsetzt, aber der Clicker ist ab jetzt nicht mehr nötig. Wie gesagt, er ist ein Hilfmittel, mit dem der Hund lernt, gewisse Dinge zu tun. Natürlich kannst Du Deinem Hund auch noch ab und zu ein Leckerchen ohne Click geben, wenn er sich z.B. schnell hingesetzt hat.


    Willst Du nun weiter machen in unserer Sitz Übung, dann kannst Du die Anforderungen erhöhen. Hierzu tritt wieder der Clicker in Aktion. Dein Hund kennt inzwischen den Sitz Befehl. Nun willst Du z.B., daß er sich schnell hinsetzt. Du wirst also nur noch die Male clickern, in denen der Po Deines Hundes nach Deinem Sitz Befehl auf den Boden fliegt. Alles andere, Pech gehabt. Weiter kannst Du die Zeit erhöhen, die der Hund sitzen soll. Du gibst den Sitz Befehl, Hund setzt sich und der Click kommt erst nach ein paar Sekunden. Steht er früher auf, wieder Pech gehabt. Das mit dem schnell hinsetzten wird sehr bald klappen, und somit wird hier der Clicker wieder überflüssig. Die Zeitdauer wird etwas brauchen, je nachdem wie lange Du Deinen Hund sitzenlassen willst. Sitzt er einmal zuverlässig, dann hat auch hier der Clicker wieder sein Soll erfüllt.


    Grüße Christine

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!