Deutscher Gassigang - eine Welt der Neurosen

  • Wenn zwei Menschen mit unterschiedlichen Belangen aufeinandertreffen, muss da nicht immer derjenige zurückstecken, der etwas will, was der andere nicht will, weil es sonst bis zum Zwang geht? Ich werde keinen Rosenkohl essen, nur weil mein Mann ihn mag, ich das Zeug aber nicht ausstehen kann. Ich werde dem Typen in der Unterführung nicht meine Handtasche geben, weil er sie gern hätte. Und ich werde meinen Hund nicht zwingen mit anderen zu spielen (obwohl das nicht nötig wäre ;) ), weil der andere HH will, dass sein Hund mit meinem tobt. Dabei werde ich mir auch kein Gespräch vom HH aufdrücken lassen, denn in unserem Stadtpark würde ich in einer Stunde ungefähr 38mal immer das gleiche führen: "Er ist 2 Jahre alt, Fundhund aus dem Tierheim, keine Ahnung welche Rassen mitgemischt haben."(Die passenden Fragen dazu kennt wohl jeder und sind auch vollkommen legitim, ich hab nur keine Lust auf solche Dialoge). Meiner Meinung nach ist es wirklich traurig und zeugt von der Ignoranz und Unhöflichkeit mancher Leute, das wir hier überhaupt über solch ein Verhalten diskutieren (müssen), denn im Grunde geht es doch um Anstand, Höflichkeit und Respekt gegenüber anderen Menschen und dazu gehört für mich (und anscheinend zum Glück auch für andere) das Ranrufen und Nicht-in-andere-Hunde-reinbrettern-lassen. Man muss sich mit anderen HHs, Joggern, Spaziergängern,... arrangieren, sonst funktioniert das Zusammenleben in einer Gesellschaft nunmal nicht. Und ich lad ja auch keine Wildfremden zum Kaffee zu mir ein ;) .

  • Zitat

    Gehen die Menschen davon aus, nur weil man DIESE EINE Hundebegegnung nicht zulässt, der Hund nie Kontakt zu Artgenossen hat? Wie kommt man darauf?


    Eine gute Frage, die ich dann doch lieber nicht mit dem Riesen-Rotti-an-der-Flex-Besitzer diskutiert habe, der hinter dem Hund hinterhergeschleift wurde, weil TutNixRottilein gern auf meinen Colliewelpen draufhopsen wollte....aber natürlich kam auch hier wieder der Spruch: Hundekontakte sind aber soooooooooo wichtig....sehe ich auch so, aber ich entscheide wann und mit wem :headbash:

  • Wenn es mit dem Respekt nicht klappt, dann fang doch mit Verständnis an, daß er eine andere Auffassung eines gelungenen Gassigangs hat.


    und ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, daß hier alle fast täglich Hunde mit Haltern treffen, denen alles völlig egal ist.
    Mir passiert das nicht, weder in Dresden, Berlin, Erfurt, Halle, an der Ostsee, wo auch immer (da sind wir nur öfter mal) und auch nicht in meiner Kleinstadt.


    Aber ihr macht das schon, regt euch weiter auf und alles ist doch gut (mich soll es nicht stören), nur daß die "anderen" Hundehalter sich weniger aufregen müssen.
    Interessantz ist übrigens, daß die die sich hier groß aufregen, doch die ein oder andere wie ich finde sehr gelungene und nette Anekdote im Thread "der andere Hundehalter" geschrieben haben, wo mir der ein oder andere fast sympatisch wurde, weil es wohl doch nicht so gut klappt, aber wehe es klappt beim anderen nicht, dann sind eigene Befindlichkeiten gestört und man muß sich drüber aufregen. Und auch wenn ich selbst eine bin, aber typisch Frauen.


    Und nochmal, richtig lesen...hilft viel weiter.


    lotuselise
    Ich werde einen Teufel tun einen fremden Hund einfach anzufassen.

    Zitat

    Erstmal Ruhe bewahren, sich Zeit nehmen zu urteilen, mit dem anderen Hund zu kommunizieren. Und siehe da, es läuft rund.


    den Satz finde ich übrigens großartig! (ganz ohne Ironie)


    der Rest: na ja geh ich nicht wirklich mit, muß ich ja aber auch nicht.


    Ganz super finde ich im Übrigen die Dynamik hier:
    ich bin jetzt:
    ein HH der seinen Hund einfach losrennen läßt
    ..... immer auch bei angeleinten Hunden, und vor allem dann wenn ich sehe, die sind verletzt, oder alt. Dann macht es mir richtig Spaß (sollte ich noch dahinter schreiben, daß dieser Satz ironiebehaftet ist?)
    Respekt vor HH , die keinen Kontakt mögen habe ich auch nicht
    ..... ich verstehe es nur einfach nicht und habe keine plausible Erklärung erhalten, außer eigene Eitelkeiten


    Gaby, keine Angst, falls wir uns treffen, wir mein Hund brav neben mir abgesetzt, nimmst du deine an die Leine oder in den Fuß, wird meine entweder im Fuß laufen, oder an die Leine kommen (je nachdem welche laune sie hat) und alles ist doch geritzt.
    Woher soll der andere Hundehalter übrigens wissen, daß dein Wissen das richtigere ist?
    Eigentlich ging es mir anfangs nur darum, daß falls mein Hund ausbüxt und ich nicht reagiere, reagieren kann, daß ich erwarte, daß die anderen Hunde so gut sozialisiert sind, daß sie diese Aktion unbeschadet übersteht, ob sie nun wegrennt, eine drüber kriegt, oder spielt wird sich dann zeigen. Aber sobald sie eine ERNSTHAFTE Verletzung zeigt, werde ich ungehalten.
    So ich hoffe jetzt hat es auch die letzte Verstanden...
    ...Viel Spaß noch
    ich verdünnisier mich jetzt... :winken:
    und gehe als respektloser Hundehalter mit meinem Hund spazieren und lasse sie alle egal ob Mensch ob Hund belästigen...oh wie freu ich mich drauf... :headbash:

  • Zitat

    Woher soll der andere Hundehalter übrigens wissen, daß dein Wissen das richtigere ist?


    Ich gehe einfach mal davon aus, daß der andere Hundehalter sich vorstellen könnte, daß mein Wissen über meine Hunde das Richtige ist :D


    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Eigentlich ging es mir anfangs nur darum, daß falls mein Hund ausbüxt und ich nicht reagiere, reagieren kann, daß ich erwarte, daß die anderen Hunde so gut sozialisiert sind, daß sie diese Aktion unbeschadet übersteht, ob sie nun wegrennt, eine drüber kriegt, oder spielt wird sich dann zeigen. Aber sobald sie eine ERNSTHAFTE Verletzung zeigt, werde ich ungehalten.


    Ich seh das meistens relativ locker wenn mal ein Hund zu Sana und mir ausbüxt, ist mir in früheren Jahren auch das ein oder andere Mal passiert und jetzt, wo mein kleiner Bruder einige Gassizeiten übernimmt ist ihm das auch durchaus mal passiert. Und selbst der mit seinen 14 Jahren weiß, dass wenn Sana ihm dann doch mal ausbüxt, er keinerlei Ansprüche an den betroffenen Halter und dessen Hund stellen darf ;)


    Wenn mein Hund unkontrolliert und unabgesprochen zu einem anderen läuft und das NICHT überschadet übersteht, dann würde ich im Leben nicht auf die idee kommen, ungehalten zu werden, was ist dass denn für ne Logik??? Was kann der andere denn dafür, dass seinem Hund der Kontakt aufgezwungen wird?



    Klar, kann jedem mal passieren, aber dann werde ich eher ungehalten gegenüber MIR, weil ich nicht ordentlich aufgepasst hab!


    Um es nochmal zu betonen, das kann jedem mal passieren! Aber dann noch Ansprüche an den anderen zu stellen bezüglich der Sozialisation oder ähnlichem finde ich persönlich sehr frech!

  • Wer regt sich denn hier überhaupt auf?
    Die Mehrheit hier sagt doch, dass es kein Weltuntergang ist, wenn mal ein Hund reingebrettert kommt, besonders wenn der Halter anschließend noch vernünftig reagiert, und man es eben einfach nur nicht toll findet.
    Da liegt für mich ein gewaltiger Unterschied zwischen.


    Ich muss es nicht haben, wenn Hunde bei meinen reinstürmen, aber weder pampe ich dafür den Halter an, selbst wenn von diesem überhaupt nichts kommt, und rege mich über die Situation auch nicht weiter auf, das höchste der Gefühle ist, dass ich meinem Freund später davon erzähle, das aber eher wegen Pacos Fortschritten als wegen dem anderen Hund.
    Trotzdem bin und bleibe ich der Meinung, dass man versuchen sollte, so etwas zu vermeiden, diese Einstellung schränkt mich aber absolut nicht in der Qualität meiner Spaziergänge ein.


    Worüber sich hier aber wohl eher aufregen, dass der TS beschrieben hatte, dass bei ihm anscheinend nur Leute mit Anstand (dein Wort Brathähnchen) unterwegs sind, die eben Rücksicht auf andere Leute und Hundehalter nehmen, und der TS solche Leute als "Neurotiker" und "Weicheier" bezeichnet hat und dieses Verhalten für falsch erklärt hat.

  • Zitat

    *bilderinmeinemkopf* ich wäre ja gern mal dabei, deine 4 bomber :lol:


    ich wurde erst letztens auf der hundewiese beschimpft, weil ich meine kröten nicht mit der fusshupe einer älteren dame hab spielen lassen. von schlecht sozialisiert, tierquäler etc durfte ich mir anhören.


    idioten laufen einem leider täglich übern weg...kann man nich vermeiden :smile:


    Bitte nichts gegen Fußhupen und ältere Damen. Ich bin eine ältere Dame und ich liebe meine Fußhupe. :D


    Spass beiseite. Du hast natürlich Recht.

  • Auch hier finde ich: Der Ton macht die Musik! Fehler passieren. Bekomme ich eine ordentliche Entschuldigung für einen Fehler des anderen Hundehalters, bin ich schon deutlich milder gestimmt. Man kann über alles reden und alles erörtern.


    Manchmal, wenn ich an einem fremden Gebiet an der Leine mit meiner Hündin unterwegs bin und es kommt ein HH mit einem abgeleinten Goldie (zum Beispiel) entgegen und der versucht nicht einmal seinen Hund abzurufen, sondern Goldie hoppelt fröhlich geradewegs auf uns zu, bin ich schon etwas negativ gestimmt. Mein Hund verträgt sich in der Regel auch an der Leine, aber ich finde das einfach rücksichtslos vom anderen Hundehalter. Und genau sowas hatte ich vor ca. 3 Wochen und da kam folgendes Kommentar "Och, Benno der darf nicht spielen! Der arme Hund ist leider an der Leine." Und dann werd ich schon leicht säuerlich, gebe aber keinen Kommentar, sofern meine Hündin nicht gerade läufig ist :???:


    Es kann mir sicherlich auch passieren, dass wenn ich offline laufe und mir kommt plötzlich ein angeleinter Hund entgegen, dass ich Madame nicht stoppen kann, aber ich gucke mir das dann nicht tatenlos an, sondern versuche natürlich sie zu stoppen und zu mir zurückzurufen ggf. renne ich da auch hin und schnapp sie mir. Wenn mir das passieren sollte, entschuldige ich mich. Und wenn mein Hund dafür von dem angeleinten eins auf die Mütze bekommt, werde ich selbstverständlich nicht sauer.

  • Zitat

    Wer regt sich denn hier überhaupt auf?
    Die Mehrheit hier sagt doch, dass es kein Weltuntergang ist, wenn mal ein Hund reingebrettert kommt, besonders wenn der Halter anschließend noch vernünftig reagiert, und man es eben einfach nur nicht toll findet.
    Da liegt für mich ein gewaltiger Unterschied zwischen.


    Ich muss es nicht haben, wenn Hunde bei meinen reinstürmen, aber weder pampe ich dafür den Halter an, selbst wenn von diesem überhaupt nichts kommt, und rege mich über die Situation auch nicht weiter auf, das höchste der Gefühle ist, dass ich meinem Freund später davon erzähle, das aber eher wegen Pacos Fortschritten als wegen dem anderen Hund.
    Trotzdem bin und bleibe ich der Meinung, dass man versuchen sollte, so etwas zu vermeiden, diese Einstellung schränkt mich aber absolut nicht in der Qualität meiner Spaziergänge ein.


    Worüber sich hier aber wohl eher aufregen, dass der TS beschrieben hatte, dass bei ihm anscheinend nur Leute mit Anstand (dein Wort Brathähnchen) unterwegs sind, die eben Rücksicht auf andere Leute und Hundehalter nehmen, und der TS solche Leute als "Neurotiker" und "Weicheier" bezeichnet hat und dieses Verhalten für falsch erklärt hat.


    :2thumbs:

  • Da ich niemanden anpampe und auch nicht wild um mich schlage und trete, da wir voellig entspannt und meist friedlich uns in der Oeffentlichkeit bewegen - ist das Thema durch


    Ich muss nicht fuer alles und jeden Verstaendnis haben. Es reicht mir schon fuer andere mitzudenken

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