Kritik vom Tierarzt
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Hallo Jamey,
ZitatHi Fraukie...."Streitthema" ist hier im Forum oft das Thema Fleischmenge und Getreideanteil
Hab ich schon gelesen und finde diese "Streiterei" wunderbar, wenn sie in Form von Diskussionen aufkreuzt und schade, wenn es wirklich in Streit und "Du bist doof" ausartet.
Es gibts meines Wissens keine einzige Studie, die ganz glasklar sagt: "Ernährungsweise YX ist in statischer Form für JEDEN Hund das Richtige!"
Es gibt an den "Grenzgebieten" ganz sicher so manch objektives "Falsch" aber ein objektives "Richtig!" im Bezug auf Fütterung ist auch mir nicht bekannt. Das unterschiedlichste Hunde mit unterschiedlichster Fütterung gesund bleiben und sich auch von Erkrankungen, Verletzungen und Operationen erholen können läßt doch eigentlich nur den Schluss zu, dass das Spektrum indem man einen Hund "gut" ernähren kann extrem groß und extrem individuell ist.Deswegen spreche ich auch sehr ungern (und deswegen praktisch nie) von artgerechter, sondern stehts von bedarfsgerechter Fütterung.
Hierbei spielt nicht nur der Bedarf des Hundes eine Rolle, sondern auch der des Halters.
Was kann der Halter an Zeit und Geld investieren, was an Logistik realisieren und auch die Frage womit man sich als Halter bei der Fütterung wohl fühlt empfinde ich als extrem wichtig.Zitat
z.B.,könntest du evt. in groben Zügen berichten,wie du fütterst?Ich meine keine genauen Futterpläne,aber vielleicht einfach mal den Fleisch-und Getreideanteil,den du ca. gibst?
Das ist ziemlich schwer in Worte zu fassen.
Getreide hat gar keinen festen Platz in meinem Futterplan. Es gibt Phasen in denen ich meinem Krankwauwau Haferflocken zusetze, vorallem dann, wenn er wieder einen Schub hat, kaum überhaupt was bei sich behält/ordentlich verdaut und Haferflocken das Einzige sind bei dem ich darauf hoffen kann, dass doch noch bischen Energie in seinen Körper kommt.
Ansonsten füttere ich als "Selbstzweck" weder Getreide, noch Obst und auch kein Gemüse.
Das ist allerdings der gravierende Unterschied, zwischen BARF, sonstwie belegten Futtermodellen oder dem von mir am ehesten praktizierten Preymodell.
Das klassische Barf ist ohne den Zusatz pflanzlicher Nahrungsbestandteile (zumindest für Hunde) kaum bis gar nicht zu verantworten.Zitat
Ich weiß,dass es bei der Ernährung nicht nur auf Fleisch-und Getreideanteile ankommt.
Hehe, keine Sorge, ich gehöre nicht zu den Leuten, die jemanden für doof halten nur weil er eine Frage stellt
Wohlwissend, dass ich den Stein der Weisen auch nicht besitze seh ich es ziemlich locker, auch wenn Fragen und Aussagen manchmal so wirken als würden sie Dinge "unzulässig" pauschalisieren oder vereinfachenZitat
Also ich bekoche meine Hunde überwiegend und man stößt oft auf andere Meinungen,was z.B. Fleisch-und Getreidemengen betrifft,und man wird auch teils verunsichert.
Wichtig ist es, diese "Verunsicherung" als etwas Positives zu begreifen.
Als eine Chance zu prüfen ob man selbst nicht vielleicht etwas übersehen hat.
Aber jeder, der sich selbst gewissenhaft über die Ernährung seines Tieres informiert hat sollte auch ein gewisses Selbstbewußtsein vor sich hertragen.
Oft habe ich völlig verzeiwefelte Tierhalter in der Beratung, die gar nicht mehr ein und aus wissen, weil sie ihren Futterplan jedesmal wenn irgendwer auf dessen Meinung sie was geben Einwände hat, völlig umschmeißen.
Oft läuft es darauf hinaus wovon man sich ja eigentlich lösen möchte:
Es ist kein Geheimnis, dass die Tierfutterindustrie dem Menschen als Kunden in der Entwicklung des Futters teils sogar mehr Beachtung schenkt als dem eigentlichen Konsumenten.
Menschen die sich leicht verunsichern lassen gleiten oft in ähnliche Muster ab.
Da muss man einfach die Stärke entwickeln zu sagen "Ich hör mir Deine EInwände gern an, denke drüber nach, lese nochmal, rede mit anderen aber sei bloß nicht beleidigt, wenn ich dann doch nicht in dem Umfang drauf eingeh.
Der Futterplan soll den Bedarf DEINES Tieres decken und DIR das Gefühl geben, dass Du das Beste für Dein Tier tust.
Das jeder dem Du eine gewisse Ahnung zugestehst mit diesem Plan ebenfalls zufrieden ist, ist nicht notwendig.Als mein Hund im Schub immer weiter und weiter abbaute, ich ihn praktisch nur noch an der Infusion hatte und der ehemals mit 43kg doch recht stattliche Hund bei 18kg angekommen war und NICHTS funktionieren wollte, hab ich nach Wegen gesucht ihm die Nährstoffe aus seinem Futter zugänglicher zu machen und zwar ohne mit großen Veränderungen wieder solch heftige Reaktion zu forcieren.
Nach langem lesen, rätseln usw begann ich sein Futterfleisch gut gelüftet aber warm "gammeln" zu lassen.
Seitdem bekommt er wenn er im Schub ist und bis er danach wieder halbwegs auf Figur ist Gammelfleisch, das sogar ich nur noch mit Handschuhen anfasse.
Glaubst Du, dass das IRGENDWEM dem ich das je erzählt hab gefallen hat? :)
Nein, es gefällt nichtmal mir :) , aber verdammt es funktioniert! und darauf kommt es erstmal an.lg
Fraukie -
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Fraukie deine Posts runden die Diskussion positiv ab :)
Zitat
Da muss man einfach die Stärke entwickeln zu sagen "Ich hör mir Deine EInwände gern an, denke drüber nach, lese nochmal, rede mit anderen aber sei bloß nicht beleidigt, wenn ich dann doch nicht in dem Umfang drauf eingeh.
Der Futterplan soll den Bedarf DEINES Tieres decken und DIR das Gefühl geben, dass Du das Beste für Dein Tier tust.
Das jeder dem Du eine gewisse Ahnung zugestehst mit diesem Plan ebenfalls zufrieden ist, ist nicht notwendig.
Genau so sehe ich das auch. Man sollte etwas selbstkritisch sein um die Fütterung zu optimieren - keine Frage aber nicht immer hin und her schaukeln mit der Meinung bloß weil hier im dogforum irgendwer etwas sagt oder der TA nicht so ganz mit der eigenen Fütterung konform geht. -
Eine Frage habe ich noch: Wie führst du Energie zu und das bei einem sagen wir 3 Jahre alten Hund, unkastriert und recht sportlich, aber keine Hochleistung. Eben der Hund, der seine 2 Stunden Freilauf Gassi am Tag bekommt, einmal die Woche Hundesport macht und sonst im Alltag mitläuft.
Was soll man dem füttern, damit er nicht vom Fleisch fällt bzw. zu fett wird? -
Night
Was fütterst du ihm denn bisher? Ich finde die Frage "was soll man" schon wieder total falsch. Denn wer ist "man"? Der Hund, der auf Fett gar nicht kann und deswegen Stärke braucht? Der Hund, der auf Stärke nicht kann? Der Hund, der keines der Extreme verträgt? Der Hund mit dem schnellen Stoffwechsel? Der Hund mit dem Mäkelproblem?Für den Energiestoffwechsel ists doch nur wichtig, dass jeder selber weiß, was Energielieferanten sind und was der eigene Hund gut verträgt und ob er einen schnellen oder langsamen Stoffwechsel hat. Und für den Baustoffwechsel sind eben die anderen Parameter (Eiweiss, Mengen- und Spurenelemente, Vitamine etc) wichtig.
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Zitat
Night
Was fütterst du ihm denn bisher? Ich finde die Frage "was soll man" schon wieder total falsch. Denn wer ist "man"? Der Hund, der auf Fett gar nicht kann und deswegen Stärke braucht? Der Hund, der auf Stärke nicht kann?
das sehe ich genauso. Einige Hunde tolerieren eine etwas „vermehrte Fettzufuhr“ . Andere Hunde können das nicht.
Die Prey Model -Fütterung ist natürlich schon eine Hausnummer für sich und für schwache Nerven nicht gerade geeignet. -
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Hallo Fraukie,
erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort.ZitatEs gibts meines Wissens keine einzige Studie, die ganz glasklar sagt: "Ernährungsweise YX ist in statischer Form für JEDEN Hund das Richtige!"
Es gibt an den "Grenzgebieten" ganz sicher so manch objektives "Falsch" aber ein objektives "Richtig!" im Bezug auf Fütterung ist auch mir nicht bekannt. Das unterschiedlichste Hunde mit unterschiedlichster Fütterung gesund bleiben und sich auch von Erkrankungen, Verletzungen und Operationen erholen können läßt doch eigentlich nur den Schluss zu, dass das Spektrum indem man einen Hund "gut" ernähren kann extrem groß und extrem individuell ist.Der Futterplan soll den Bedarf DEINES Tieres decken und DIR das Gefühl geben, dass Du das Beste für Dein Tier tust.
Das jeder dem Du eine gewisse Ahnung zugestehst mit diesem Plan ebenfalls zufrieden ist, ist nicht notwendig.lg
FraukieIch werde weiterhin bei meiner Ernährungsweise bleiben. Ich danke dir!
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Zitat
Eine Frage habe ich noch: Wie führst du Energie zu und das bei einem sagen wir 3 Jahre alten Hund, unkastriert und recht sportlich, aber keine Hochleistung. Eben der Hund, der seine 2 Stunden Freilauf Gassi am Tag bekommt, einmal die Woche Hundesport macht und sonst im Alltag mitläuft.
Was soll man dem füttern, damit er nicht vom Fleisch fällt bzw. zu fett wird?Du fütterst so, wie dein Hund es braucht und das kann dir niemand sagen, das musst du einfach herausfinden und das gilt für alle Fütterungsarten.
Man kann dir sagen es bestehen die Möglichkeiten X - Y - Z und ICH habe mit Möglichkeit Y die beste Erfahrung gemacht. Ob das für deinen Hund der richtige Weg ist, musst du jedoch selber herausfinden.
Das Patentrezept wird dir niemand geben können, egal ob Rohfütterer, Barfer, Kocher, Trocknefutter Fütterer oder Nassfutterbefürworter.
Da muss eben jeder selber für sich entscheiden, welchen groben Weg er gehen möchte und dann dort einfach austesten und beobachten, was seinem Hund gut tut.
Wenn du zwei Hunde Zuhause hast, kann es auch sein, dass sie trotz ähnlicher Bewegung und Belastung komplett unterschiedliche Futterbedürfnisse haben.Den universell gültigen Weg wird es nicht geben.
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Zitat
Aber nie, nie würde ich auf den Zusatz von Salz verzichten, einfach weil ich (trotz hohem Kräuteranteil) gar nicht wüßte, wie ich sonst den Natriumbedarf meines Hundes decken soll, es sei denn man hat Zugang zu Blut oder der Hund zu Meerwasser.
Soll nun nicht belehrend klingen, aber mich würde schon interessieren, wie Du den Natriumbedarf deckst.
Das ist ein häufiges "Streitthema" wenn ich Futterpläne erstelle.
Wenn ich Glück hab spricht mich der Kunde darauf an, warum er seinem Hund SALZ geben soll obwohl das ja nu mindestens gifitg sei. Wenn ich bzw der Hund/die Katze Pech habe läßt der Kunde das Salz einfach komentarlos weg.
Ich hab schon überlegt standardmäßig unter jeden Futterplan in großen, roten Buchstaben drunterzuschreiben "Ja, sie sollen ihrem Tier WIRKLICH Salz ins Futter tun!"diesen Hinweis halte ich für sehr wichtig. Zwei kleine Prisen Salz in der Woche reichen leider nicht.
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Fraukie
(kurze stellungnahme, weil du meinen beitrag kommentiert hattest):
natürlich hast du recht damit, dass unsere dalmatinerhündin damals vor allem sehr viel glück hatte. sie war immer gesund, wurde alt und das unter einer ziemlich katastrophalen fütterung.
mein beitrag war überspitzt und eigentlich ziemlich überflüssig.was sagst du als ernährungsberaterin und angehende tierärztin denn überhaupt zu "hochwertigem"(ein hier sehr beliebtes wort..) trofu? dass du selbst nach der prey-methode fütterst und das tierärzte ungern selbst-geschneiderte futterpläne absegnen, weil sie sich dann irgendwo mitverantworten, habe ich gelesen. aber würdest du deinen späteren "normalen" kunden mit gutem gewissen zb. hill´s empfehlen, wenn diese keine lust haben sich mit frischfütterung o.ä auseinander zu setzen?
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Nur zum Verständnis, ich redete da nicht von meinem Hund, sondern ich versuchte einen allgemeinen Hund zu beschreiben, den vermutlich viele der BARF-Fraktion halten. Ich selber füttere mittelklassiges Trockenfutter und dabei bleibe ich auch, weil bei meinem Hund Lucky die Parameter nunmal ganz anders ausschauen
Aber gut, ich habe verstanden, das man da nichts allgemeingültiges sagen kann. -
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