Kritik vom Tierarzt

  • Ich bringe zusätzlich noch ein schönes Beispiel für uns Menschen...Asiaten z.B. vertragen kaum Bier oder Milch, während es bei uns, ich sag jetzt mal reichlich konsumiert wird. Den gleichen Verdauungstrakt haben wir aber trotzdem.


    Ebenso wie bei uns Menschen zu solchen Veränderungen kam, ist dies m. M.n. auch beim Hund entstanden und in der Ernährung zu berücksichtigen.


    ...vom Handy getippt

    • Neu

    Hi


    hast du hier Kritik vom Tierarzt* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/92mueller-s.pdf


      Eine Dissertation über die Ernährung von Hunden im Mittelalter ( der Zeit vor dem Industriefutter )

      " Als Futtermittel wurde hauptsächlich Getreide, insbesondere Roggen und Hafer,verwendet.
      Diese wurden als Brot oder Schrot verfüttert und oft auch mit Wasser oder Brühe in Form von
      Brei oder Suppe. Ferner erhielten die Hunde Fleisch, Innereien und Knochen. Andere Futtermittel
      Gemüse und Kartoffeln etc. spielten nur eine untergeordnete Rolle. Die Tränke bestand vorwiegend
      aus frischem Wasser, teilweise wurde auch Milch oder Molke eingesetzt."


      So sieht´s aus. ;) Innerhalb von unzähligen Zuchtgenerationen sind verschiedene Hunderassen entstanden, die jede für sich, völlig andere Ansprüche entwickelt hat , sonst hätte sie nicht überleben können.
      Ob man das nun für begrüßenswert hält oder verteufelt ist dabei vollkommen nebensächlich. Diese Anpassung hat stattgefunden und war arterhaltend.

    • Laut Meyer und Pakur gingen aus Kostengründen Adlige und Bauern zunehmend, und spätestens seit dem
      15. Jh. dazu über, die Hunde an Brot zu gewöhnen. Eine andere Erklärungsmöglichkeit
      könnte die für diese Epoche typische Rückbesinnung auf antikes Wissen sein. Hatte doch
      schon der römische Schriftsteller und Komplikator Columella (ca. 40 v. Chr.) berichtet, dass
      Gerstenbrot und Molke die Hauptbestandteile der Futterration der Hunde darstellten



      http://www.diss.fu-berlin.de/d…01269/08_mital.pdf?hosts=

    • Zitat


      krieg ich also hin


      Moin,
      ich kann nur begrüßen, daß du als Ernährungsberaterin offensichtlich den Spagat zwischen Prinzipientreue in Bezug auf gesunde bedarfsgerechte Nahrung und Prinzipienverbissenheit, welche keine Ausnahme duldet, geschafft hast ;)

    • Moinsen,


      Zitat


      Supi!
      Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen.


      Das ist lieb von Euch. Danke sehr.

      Zitat


      Sehe ich genauso, vor allem weil du es schaffst deine Ansichten zu teilen und aufzuklaeren ohne herablassend oder abwertend zu wirken.
      Schaffen nicht alle hier.


      *g* da kannst Dich bei meiner Ziehmutter bedanken ;) Die hat mich ganz einfache Regeln, der Diskusionskultur gelehrt, die leider mehr und mehr in Vergessenheit geraten.
      Mir wurde beigebracht in einer Diskussion genau 2 Zustände zu unterscheiden:
      1. Ich bringe einen Fakt ein. Das ist dann etwas, dass ich mit ordentlichen Quellen belegen kann, dessen Wahrheitsgehalt also nicht großartig strittig ist (alles kann irgendwann falsifiziert werden).
      2. Ich weiß etwas nicht ganz genau und spreche also von meiner Meinung. Dabei bin ich mir stehts im klaren, dass es bei Meinungen
      - kein "richtig" oder "falsch" gibt
      - meine Meinung genauso wichtig, unwichtig, gut oder schlecht ist wie JEDE andere Meinung auch.
      Rede ich von Erfahrungen, ist mir klar, dass andere Menschen, andere Erfahrungen gemacht haben können (daraus erwachsen dann ja auch die unterschiedlichen Meinungen)
      Sowas macht das miteinander Diskutieren direkt erfreulicher und schließt eigentlich jede Aroganz und Streiterei von vorn herein aus.

      Zitat


      der Verdauungtrakt ist bei allen Menschen gleich und trotzdem ernähren wir uns auf die unterschiedlichste Weise. Wir haben auch den Verdauungstrakt unserer Vorfahren geerbt. Müssen wir deshalb das Gleiche essen wie der Steinzeitmensch?


      Die Frage mußt Du jemandem stellen, der verlangt, dass unsere Haushunde genauso gefüttert werden müssen wie Wölfe.
      Das habe ich nie getan, sondern explizit differenziert.

      Zitat

      Mir fällt auf, dass auch THPs so argumentieren - "Der Verdauungstrakt ist der gleiche wie beim Wolf - also muss das Futter dem des Wolfes entsprechen". Dagegen steht, dass Hunde ein völlig anderes Bewegungsmuster bzw. anderen Lebensraum haben als Wölfe.


      Ich hab mit THPs nichts am Hut (Menschen die selbständig an kranken Tieren rummachen ohne ihren Popo zur Uni zu schwingen sind mir einfach unheimlich).
      Irgendwie hab ich das Gefühl, man legt mir hier in den Mund, dass ich gesagt hätte: "Der Verdauungstrakt ist gleich, also soll der Hund ebenso gefüttert werden.
      Da frag ich mich schon, warum ich mir die Mühe mache und aufdrösel in welchen Bereichen und warum ich der Ansicht bin, dass der Speiseplan des Hundes sich von dem des Wolfes unterscheiden MUSS.
      Aber ich bin ja auch kein THP :)


      Zitat

      Dr. Gansloßer sagte auf einem Seminar mal, dass die Zeit, seit der Hund beim Menschen ist, gereicht hätte für eine viermalige "hin und her" Anpassung des Verdauungstraktes von Fleisch auf Pflanze.


      Das bezieht sich aber eben auch nur auf die Funktionsbreite des Verdauungsapparates (und selbst dort mit gravierenden Einschränkungen).
      Nicht auf die Bedarfswerte. Auch wenn der Hund dem Wolf möglicherweise (ich weiß nicht ob man reine Wölfe wie Hunde füttern könnte) überlegen ist, was die Fähigkeit angeht z.B. seinen Proteinbedarf aus pflanzlicher Kost zu decken, so dürfte sich das Aminosäuremuster, dass nötig ist um diesem Proteinbedarf zu entsprechen hat sich aber meines Wissens nicht verändert. Sprich: Für den Hund sind die gleichen Dinge essentiell wie für den Wolf.
      Und ob man von einer "Anpassung des Verdauungsapparates von Fleisch auf Pflanze" sprechen kann bezweifel ich ohnehin. Aber das ist ne Definitionsfrage. Der Darm hat sich nicht verlängert, die Enzyme sind nicht plötzlich fähig "Hartnäckigere" Pflanzenzellwände aufzubrechen und nach wie vor wird ein Aminosäuremuster benötigt, dass sich tierisch besser decken läßt als pflanzlich.
      Lediglich die Toleranz hat sich gewandelt.

      Zitat


      Oder die Huskies und Malamutes, die eben aus den Polarregionen kommen, die werden vermutlich auf Tomaten anders reagieren als das Podencos tun, eben weil sie würden sie wildleben, niemals in deren Nahrungsspektrum vorkommen.


      Tun sie nicht ;) Zumindest nicht per se.
      Behaupte ich mal, weil um mich herum grade Huskymix (Husky ist ja leider verstorben, ebenso wie Grey-Galgomix) , Podenca und Hund mit nicht unerheblichem Wolfsblutanteil rumliegen.
      Meiner Erfahrung nach ist das Vertragen von verschiedener Nahrung sehr viel mehr abhängig von Aufzucht und Gewöhnung als von der Rasse (physiologisch betrachtet seh ich den Wolf auch nur als eine Hunderasse an).


      Zitat

      Ich bringe zusätzlich noch ein schönes Beispiel für uns Menschen...Asiaten z.B. vertragen kaum Bier oder Milch, während es bei uns, ich sag jetzt mal reichlich konsumiert wird. Den gleichen Verdauungstrakt haben wir aber trotzdem.


      Ich glaube, dass Toleranzen sich wandeln hat hier niemand bestritten.
      Trotzdem sind wir Menschen uns in unseren Grundzügen eben gleich geblieben.
      Egal wo ein Mensch lebt und wie er angepaßt ist. Er wird niemals Vitamin C selbst synthetisieren können, stets auf die gleichen AS angewiesen sein und einen Blinddarm, der aus Cellulose Energie machen kann gibt es meines Wissens nichtmal unter Völkern, die seit jahrtausenden praktisch vegan leben.



      Fraglich ist aber, wieviel die Hunde "zugejagd" haben (Mäuse, kleine Vögel) und wie alt sie wurden.
      Hier im Forum wird ja gern auf dem Proteinüberschuss, der dann die Nieren krank macht "rumgeritten".
      Klar kann ich einen Hund vorwiegend pflanzlich ernähren und damit auch fast jeden Bedarf decken.
      Im Bezug auf z.B. Proteine heißt das aber, dass Unmengen mehr durch den Hund gehen müssen um den Minimalmodus an essentiellen AS zu erreichen, viel mehr als bei der Fütterung mit Fleisch.
      Um micht selbst zu zitieren:
      "Ich glaube, dass Toleranzen sich wandeln hat hier niemand bestritten."
      Aber für gewöhnlich ändert das erstmal nur die Fähigkeit wodraus ein Organismus seinen Brennstoff gewinnen kann, nicht aber welchen Brennstoff er braucht.
      Wir hatten mal ne Hündin in der Praxis, die nahm jeden Infekt mit und hatte immer irgendwie mieses Fell.
      Irgendwann fragte mein Chef dann doch mal, was die so zu fressen kriegt. "Auf Rat der Züchterin die Reste von dem was wir so essen."
      Leider war das nicht grad ne Familie, die sich gesund ernährt. Und klar sind viele Hunde mitlerweile so tolerant, dass man sie von Pizzaresten "ernähren" kann. Aber ob das nu gut ist..
      Ich bin auch so angepaßt, dass ich in den Supermarkt rennen und mich aussschließlich mit Kram "ernähren" könnte, bei dem meine Urgroßeltern ernsthafte Schwierigkeiten hätten, dies als "essbar" zu identifizieren. Würde aber funktionieren.
      Die Frage ist ob ich meine Statistik vielleicht alle 8 Jahre mal "erkältet" zu sein und mein Bestreben niemals zu sterben damit halten könnt ;)


      Andersherum wird auch nen Schuh draus:
      Mein Magni hat ja das uuuuunglaubliche Glück nicht nur einer Rasse in die Wölfe eingekreuzt wurden anzugehören, sondern auch noch von einer ungarischen Massenvermehrein zu stammen, die das mit der Reinzucht wohl nicht immer so genau genommen hat.
      Er hat also einen Wolfsblutanteil, der erheblich ist (man sieht schon, ich steh voll auf solche Experimente..)
      Trotzdem käme ich nie auf die Idee mich bei seiner Fütterung mehr an der des Wolfes zu orientieren als bei den Anderen.
      In den Phasen in denen er gesund ist weist sein Futterplan nicht mehr oder weniger individuelle Besonderheiten auf als die der Anderen.
      Aus der Tatsache, dass er sehr dringend Fell im Futter braucht könnt man nu was herfantasieren, reicht mir aber nicht. Das ist individuell und sicher auch seiner Krankheit geschuldet, soweit, das auf den Wolfsanteil zu schieben geh ich nicht.
      Den Unterschied in der Ernährung von Wolf und Hund seh ich (außer im Bezug auf die Unterschiede, die man ohnehin zwischen den unterschiedlichen Rassen und Individuen hat) nach wie vor einfach darin, dass der Wolf ein Wildtier ist, der ganz oft essen muss was verfügbar ist obwohl grad ggf was anderes gesund wäre.
      Magni ist ein Hund, lebt nicht wild und wird folglich auch so ernährt wie die Hunde.


      Für ihn mögen die gleichen Nahrungsbestandteile in ähnlicher Verteilung wichtig sein wie dies für Wölfe und jeden anderen Hund der Welt der Fall ist.
      Maßgeblich ist doch, wo ich die höheren Toleranzen im Bezug auf das Nahrungsspektrum, die den paar tausend Jahren Domestikation rumkamen einsetze.
      Setze ich sie ein um die Deckung des Energiehaushaltes über KH zu optimieren? jup, jederzeit.
      Setze ich sie ein um auch seinen Proteinbedarf pflanzlich zu decken? würd ich persönlich nicht tun, weil es im Laufe der Anpassung zwar ohne Frage möglich geworden ist, ich es aber einfach nicht für gesund und sinnvoll halte.


      Wohl aber nutze ich sie um meinen Hunden auch mal ein Marmeladenbrot oder einen Menschenkeks zuzustecken, wer sich grundsätzlich gesund ernährt muss auch mal naschen dürfen.


      lg
      Fraukie

    • Zitat

      Das bezieht sich aber eben auch nur auf die Funktionsbreite des Verdauungsapparates (und selbst dort mit gravierenden Einschränkungen).
      Nicht auf die Bedarfswerte. Auch wenn der Hund dem Wolf möglicherweise (ich weiß nicht ob man reine Wölfe wie Hunde füttern könnte) überlegen ist, was die Fähigkeit angeht z.B. seinen Proteinbedarf aus pflanzlicher Kost zu decken, so dürfte sich das Aminosäuremuster, dass nötig ist um diesem Proteinbedarf zu entsprechen hat sich aber meines Wissens nicht verändert. Sprich: Für den Hund sind die gleichen Dinge essentiell wie für den Wolf.
      Und ob man von einer "Anpassung des Verdauungsapparates von Fleisch auf Pflanze" sprechen kann bezweifel ich ohnehin. Aber das ist ne Definitionsfrage.


      Das war auch nur eine rein hypothetische Aussage. Er hat nie gesagt oder erwähnt, dass das so tatsächlich passiert ist. Ich habe das nur erwähnt, weil jemand schrieb, dass er nicht glaubt, dass die Evolutionszeit überhaupt gereicht hätte für eine Veränderung/Anpassung/Umstellung des Stoffwechsels und des Verdauungssystems. :smile:

    • Zitat

      Mir fällt auf, dass auch THPs so argumentieren - "Der Verdauungstrakt ist der gleiche wie beim Wolf - also muss das Futter dem des Wolfes entsprechen". Dagegen steht, dass Hunde ein völlig anderes Bewegungsmuster bzw. anderen Lebensraum haben als Wölfe.


      Zum Glueck nicht jeder.


      Gruss von einer zukuenftigen THP die ihren Hintern nicht in die Uni quaelt weil sie kein Schulmediziner werden will, dafuer aber in eine anstaendige Schule geht. ;)

    • Hallo Fraukie,
      wieder ein toller Beitrag. ;) Ich habe eine Frage an dich,ich weiß nicht,ob du sie hier gern beantworten möchtest,aber dein Beitrag über pflanzliches Protein hat mich etwas verunsichert.Ich frag jetzt mal einfach....


      Ich besitze drei Hunde,zwei Hündinnen (6 Jahre,13kg und 1,5 Jahre,7kg) und einen kastrierten Rüden,der im November 8 Jahre alt geworden ist,mit einem Gewicht von 8 kg.Bei den Fleischmengen halte ich mich an die Bedarfswerte von Meyer/Zentek,sprich den Proteinbedarf decke ich über tierisches Protein.Dazu gibt es fast ausschließlich Naturreis (Kartoffeln bereiten Probleme) nach Augenmaß....der Rüde so ca.6 EL (gekocht ausgew.) zu Fleisch mit höherem Fettgehalt (120g roh ausgew.) und ca.8 EL z.B. zu Geflügelbrust (100g roh ausgew.).Öl oder Fett nur zu fettarmen Fleischsorten,sonst gibt es hier recht weichen Kot.Dazu ca. einen gehäuften EL Gemüse,ab und an auch mal mehr,und Zusätze wie Salz,Eierschalenpulver oder cd-vet Micro Mineral....
      An zwei Tagen in der Woche gibt es eine Mahlzeit Nassfutter und die andere TroFu (Markus Mühle).


      Meine Frage:Verbirgt diese Fütterung irgendwelche "Gefahren",weil ich bereits den Proteinbedarf durch das Fleisch abdecke und zusätzlich pflanzliches Protein durch den Reis gebe? :???:


      Ich habe natürlich Verständnis dafür,wenn du auf meine Frage hier nicht näher eingehen möchtest. ;)

    • Ich kann nicht mehr editieren....."der Rüde so ca.6 EL (gekocht ausgew.) zu Fleisch mit höherem Fettgehalt (120g roh ausgew.)".....habe mich da verschrieben.....nicht mit einem höheren Fettgehalt,sondern "mit einem geringeren Proteingehalt",meistens Rindfleisch mit einem Proteingehalt von 18-20%.

    • Moin,
      so nu nehm ich mir nochmal die Zeit
      Weihnachtsstress ist zwar einerseits was Schönes, aber auch nicht immer produktiv.


      Zitat


      Das war auch nur eine rein hypothetische Aussage. Er hat nie gesagt oder erwähnt, dass das so tatsächlich passiert ist. Ich habe das nur erwähnt, weil jemand schrieb, dass er nicht glaubt, dass die Evolutionszeit überhaupt gereicht hätte für eine Veränderung/Anpassung/Umstellung des Stoffwechsels und des Verdauungssystems.


      Ich denk, die Antwort auf die Fragestellung "reicht die Evolutionszeit oder nicht" ist auch hauptäschlich dieser Definition geschuldet.
      Die meisten Leute, die bestreiten, dass der Hund sich an pflanzliche Kost anpassen konnte, werden eigentlich gar nichts anderes meinen, als die Leute, die ganz klar für diese Theorie sprechen.
      Einfach weil "Hat sich an pflanzliche Kost angepaßt" unterschiedlich definiert wird.
      Das der Hund vieles an pflanzlicher Nahrung erwerten kann ist denk ich mal unumstritten. Fraglich ist lediglich ob da soviel bei ist, was der Wolf nicht ebenso verwerten könnte, wenn es zu seinem Speiseplan gehören würde.


      Die Leute, die ich kenne, die bestreiten, dass der Hund sich an pflanzliche Kost angepaßt hat meinen damit auch eher, dass aus dem Hund eben nicht plötzlich nen Herbi- oder Frugivor geworden ist, dessen Verdauungstrakt miteinmal Pflanzenzellwände aufkriegt oder der ohne Schaden damit klar kommt, dass Getreide kaum Ca aber jede Menge P liefert.
      Es geht also gar nicht drum zu bestreiten, dass der Hund einen Großteil seines Nährstoffbedarfes auch aus Pflanzenkost decken kann, sondern lediglich darum hervorzuheben, dass sich die physiologischen Gegebenheiten des Hundes nicht in der Form geändert haben, dass Pflanzenkost miteinmal "optimal" ist.


      Zitat


      Gruss von einer zukuenftigen THP die ihren Hintern nicht in die Uni quaelt weil sie kein Schulmediziner werden will, dafuer aber in eine anstaendige Schule geht.


      Ich versteh ehrlich gesagt nicht, warum das VetmedStudium immer mit "Schulmedizin" gleichgesetzt wird.
      Bei vielen HP klingt das für mich nur nach ner Ausrede nicht zur Uni gehen zu müssen (damit meine ich explizit NICHT Dich).
      Über die Hälfte des Studiums gehts doch gar nicht um "Schulmedizin". Wir verbringen das komplette Grundstudium (etwa die Hälfte) damit die Grundlagen zu lernen. Also wie ein gesunder Organismus aufgebaut ist, wie er funktioniert, lernen die wissenschaftlichen Ursprünge usw.
      Das seh ich einfach als notwendig an um später fähig zu sein nicht nur einzelne Symptome zu beurteilen, sondern den Patienten im Ganzen zu sehen.
      In der anderen Hälfte des Studiums gehts dann erstmal darum wie welche Krankheiten entstehen, wie sie sich äußern und welche Mechanismen ihnen zu Grunde liegen. Auch dieses Wissen empfinde ich als notwendig, wenn man kranke Tiere behandeln oder deren Halter beraten möchte.
      Sicher lernen wir auch die Methoden der Schulmedizin kennen, aber ich eigentlich würd ich grad von einem "Alternativmediziner" erwarten, dass er weiß wie der schulmedizinische Weg hinführt, damit er überhaupt beurteilen kann an welchen Stellen dieser ergänzt oder gar ersetzt werden kann.


      Wir haben einige im Jahrgang, die nach dem Studium nicht schulmedizinisch arbeiten möchten, dazu sind wir ja auch keineswegs verpflichtet.
      Ein Teil von denen wird sich während des Studiums noch umentscheiden (das ist völlig normal zu Beginn wollen auch 90% Kleintierärzte werden und nach dem Examen gibts dann trotzdem auch Nachwuchs für Großviehdocs und Industrie ) Aber die, die das durchziehen werden die Zeit in der meinereiner sich mit Ernährung, Verhalten und Nagetieren beschäftigt, die die Reptilien machen wollen sich da schlau machen und die zukünftigen Zootierärzte sich dorthingehend schon weiterbilden eben damit verbringen sich den Kopf mit Wissen rund um Naturheilkunde, Homöopathie und Co vollzuschaufeln.
      Auf der Uni werden wir keine fähigen Tierärzte. Weder Schulmedizinisch noch sonstewie. Wir kriegen das Wissen um die Grundlagen rund um den gesunden und den kranken Organismus in die Köpfe gestopft. Was er damit macht und in welchem Bereich er sich deswegen noch seinerseits weiterbildet muss jeder selbst entscheiden. Wenn einer meint ohne jede Zusatzarbeit in den Beruf gehen zu können ist da ein böses Ende vorprogrammiert.
      Es gibt deutlich mehr Tierärzte, die sich nach dem Examen für eine nichtschulmedizinische Tätigkeit entscheiden als man meint. Aber die haben eben sicher alles an Wissen beigebogen bekommen das sie benötigen um sicher beurteilen zu können was wo seinen Ursprung hat, wo doch schulmedizinisch eingegriffen werden soll oder muss und wie man da dann ergänzend arbeiten kann.
      Alles andere halte ich persönlich für ziemlich gefährlich und grade im Bezug auf die bei vielen Heilpraktikern so werbewirksam geprädigte "Ganzheitlichkeit" wüßt ich gar nicht, wie das von statten gehen soll, wenn man die ganzen Grundlagen die das Studium ja so lang machen einfach mal übersprungen oder in nem halben Jahr abgehandelt hat.
      Von daher kann ich schon verstehen, dass sowas in Östereich verboten wurde, einfach weils gefährlich ist.


      Zitat

      Hallo Fraukie,
      wieder ein toller Beitrag. ;) Ich habe eine Frage an dich,ich weiß nicht,ob du sie hier gern beantworten möchtest,aber dein Beitrag über pflanzliches Protein hat mich etwas verunsichert.Ich frag jetzt mal einfach....


      Ich muss mich da bei Dir entschuldigen.. erst verunsicher ich Dich und dann antworte ich so lange nicht. Es tut mir leid. Ich hatte soviel um die Ohren, dass ich hier gar nimmer reingeguckt hab, weil ich wußte es würde mich Zeit kosten die ich net hab ;)
      Du darfst mich hauen, oder den Weihnachtsmann, der ist nämlich schuld! (Würde der wie er soll Geschenke verteilen oder sie wenigstens in meinem Auftrag einkaufen gehen hätte ich net son Stress ;))


      Zitat


      An zwei Tagen in der Woche gibt es eine Mahlzeit Nassfutter und die andere TroFu (Markus Mühle).


      *Kreuzchen mach*, das ist dann genau der dritte Hund von dem ich hör, der MM verträgt (ehe Du Dir wieder Sorgen machst: das ist kein Grund zur Sorge. Ich rate im Moment pauschal davon ab MM auszuprobieren, weils die absolute Mehrzahl der mir bekannten Hunde nicht verträgt, das heißt aber nicht, dass es falsch ist das zu füttern wenn die Hunde es vertragen).


      Zitat


      Meine Frage:Verbirgt diese Fütterung irgendwelche "Gefahren",weil ich bereits den Proteinbedarf durch das Fleisch abdecke und zusätzlich pflanzliches Protein durch den Reis gebe? :???:


      Nein, nein.
      Du brauchst Dir im Bezug auf das pflanzliche Protein gar keine Sorgen zu machen. Das meinte ich wirklich nur im Bezug auf die Aussage "aber im Mittelalter haben die Hunde auch primär von Getreide gelebt!".
      bzw grundsätzlich im Hinblick darauf einen Proteinbedarf dort pflanzlich zu decken wo das Muster an benötigten essentiellen Aminosäuren eigentlich ganz klar vorgibt, dass der Organismus nach tierischem Protein fragt.
      Da kann ich Dir ein Beispiel aus der Rattenernährung nennen (da liegt mir einfach ein Beispiel vor, dass exakter ist als das "Mittelalterhundebeispiel"):
      setzt man ein Rattenfutter aus Getreide, hochwertigen Saaten und ggf Kräutern zusammen hat man (mit Ausnahme von Natrium, das ist immer so eine Sache) hat man ein Grundfutter mit 8-12% Rohprotein. Dazu reicht es dann völlig 1-2/Woche eine kleine Menge tierisches Protein (etwa in Form von Ei oder Hühnerherzen) zuzufüttern. Schmeißt man dann alles in eine Tabelle und legt den Bedarf an essentiellen Aminosäuren drüber hat man ein ziemlich gutes Gesamtbild.
      Bei diesen "Rund um glücklich-Pellets" wie Ratten sie in Laboren, Zuchten, Tierläden und Co häufig bekommen wird ausschließlich pflanlich und auch nicht sonderlich hochwertig gearbeitet.
      Folglich haben diese Dinger einen Proteingehalt von um die 20%. Einfach weil die essentiellen Aminosäuren durchaus auch in pflanzlichem Protein drin sind, aber eben absolut nicht in dem Muster indem der Rattenkörper das haben möchte.
      Auch wenn man ein bischen was runterrechnen muss, weil die Ratten von diesen Pellets weniger essen als von richtigem Futter (wer mags verdenken, ich hab mal in son Ding reingebissen und das war nicht lecker) zeigt fas ziemlich deutlich was ich meine:
      Klar _geht_ das, aber man muss die Gesamtmenge gewaltig hochdrehen um die jeweils seltenste, essentielle Aminosäure in ausreichender Form zu decken, was eben nicht nötig wäre, wenn man einen Proteinlieferanten von hochwertigerem Muster geben würde.
      Ich hoff Deine Beunruhigung ist damit davon ;)


      Zitat


      Ich habe natürlich Verständnis dafür,wenn du auf meine Frage hier nicht näher eingehen möchtest.


      Hm, an Deiner Stelle hätte ich da kein Verständnis für.
      Wenn ich hier schon die Schnute aufreiß kann ich ja auch den Anstand haben Dir Rede und Antwort zu stehen, wenn Du was nachfragst.
      Ich bin ja nu nicht zur selbstdarstellung hier, sondern weil ich mich über jeden freu der meine Beiträge mit Freude liest.
      Also frag was und wannimmer Du magst, ich versprech Dir in Zukunft zügiger zu Antworten und Du versprichst mir meine Antworten stets schön kritisch abzuwägen.
      Dadurch, dass ich manchmal etwas geschwollen formuliere wirkt es manchmal als hielte ich mich für allwissend, dem ist nicht so. Ich kann ebenso falsch liegen wie jeder Andere auch.


      lg
      Fraukie

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