Opi wandert Stunden in der Wohnung und keinen Meter draußen

  • Hallo zusammen,
    Mein Rackiman ist ja nun auch schon stolze 15 Jahre und 8 Monate alt. Letzte Zeit baut er merklich ab.Er ist blind und taub und wird immer inkontinenter.Er hat mittlerweile Probleme beim laufen. Seine Hinterhand ist instabil durch seine Arthrosen. Er bekommt dafür jetzt alle 6 Wochen Cortison gespritzt.Ansonsten ist er eigentlich relativ fit. Er frisst und trinkt gut.Leider hat er sich bei der Kälte letzter Woche eine Bronchitis geholt. Wir waren gestern beim Tierarzt, der dann Antibiotikum gespritzt und Tabletten mitgegeben hat.Er bekommt seit gut 2 Jahren Karsivan und Vitamin B zur besseren Durchblutung, da er ab und an auch an einer Altersepilepsie leidet.Auch bekommt er Metacam für seine Arthrose.
    Er ist schon ziemlich dement und jetzt kommt meine eigentliche Frage, ob das bei euren Altertümchen auch so ist....er wandert nachts lange durch die Wohnung, halt das so genannte Drangwandern, dieses aber auch nicht jede Nacht, er schläft natürlich sehr viel. Wenn wir mit ihm raus gehen, möchte er wirklich keinen Meter laufen, er steht da wie ein Häufchen Elend, Kopf gebeugt und will absolut nicht vorwärts....dann denke ich immer, jetzt ist es soweit, er mag nicht mehr. Aber anderseits läuft er nachts durch die wohnung, auch mit engen Wendungen, und das ohne Probleme.
    Man denkt dann immer , ist das noch lebenswert ? Er benimmt sich in der Wohnung ganz anders als draussen, er ist viel agiler und interessiert, und frisst und säuft mit Freude.......
    Kennt ihr das auch von euren Omis und Opis?
    Von unserem Schlafmangel wollen wir mal nicht reden, das ist halt nun mal so. Der Dicke hat uns jahrelange Freude gemacht, und jetzt heißt es ihn zu versorgen mit allem was möglich ist.
    Freue mich auf Antworten, ob eure Altertümchen auch in der Wohnung agiler sind und draußen nicht mehr wollen.
    Liebe grüße
    Anja und ihr Rackiman

  • Ich würde mir das -- auf den ersten Blick -- vielleicht so erklären, dass er sich 1. in der Wohnung vielleicht sicherer fühlt. 2. ist natürlich das nächtliche Herumwandern auch ein Ausdruck von Demenz.


    Neben dem Abklären von körperliche Ursachen, die vielleicht behandelbar sind (z.B. ist die Medikation noch die richtige oder müsste sie angepasst werden?) -- würde ich mal an Deiner Stelle in den Thread "Club der AltenpflegerInnen" schauen. Da gibt es viel Erfahrung mit den Oldies und die sind da sehr nett. Ich glaube es ist schon der 2. Thread (also "Club der AltenpflegerInnen 2")


    VG

  • @ Raven 49
    Hallo Raven. Vielen Dank für die Info. Hab meinen Beitrag in den " Club der Altenpfleger " kopiert. :gut:
    Dankeschön
    Lg
    Anja und ihr Rackiman

  • Hallo Anja!


    Das Drangwandern kenne ich von unserer Dackelomi (blind, 16-20) sehr gut.


    Dennoch hat sie unterschiedliche Wanderstrategien, die wir nach über 1 Jahr nun zu unterscheiden wissen:
    1) Klassisches Drangwandern, meist im engen Kreis, etwas "weggetreten" dabei
    2) Schmerzhaftes Wandern, meist größere Kreise, auch gerne mal mit gejammer und ständigen hinlegen-aufstehen-hinlegen-aufstehen verbunden.
    Wichtig ist erstmal, dass ihr durch Beobachtung und Medikation (z.B. mal probeweise Schmerzmedis geben) herausfindet ob es nur ein Drangwandern oder gar ein Wandern durch Schmerzen (z.B. Bauchweh) ist.


    Schwierig finde ich die Situation, dass er nicht mehr raus möchte.
    Hast du das Gefühl, dass er Angst hat?
    Ist er schon lange taub und blind?


    Versuch einfach den Burschen zu animieren, der Input ist wirklich (gerade bei Demenz) sehr wichtig!


    Durch die Cortisongabe ist es nicht verwunderlich, dass er inkontinent wird. Ist bei meinen Mädels jedes mal so.


    Hast du das Gefühl, dass Karsivan hilft? Setz es mal probeweise ab und schau ob sich was verändert.
    Bei Mimi hat es leider nichts mehr geholfen,daher sind wir auf Selgian umgestiegen. Dies ist ein primär Psychopharmaka für Hunde welche unter Angstzuständen leiden, findet aber auch vermehrt Anwendung im Gebiet der Demenz. Wir hatten (haben) sehr gute Erfolge damit erzielt.


    LG Kathi

  • kathi
    Hallo Kathi ,
    Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.Racker kreiselt nicht rum, sondern wandert von der Küche ins Wohnzimmer und zurück, und das längere Zeit. Wenn wir ihn wieder ins Körbchen legen, dann schläft er wieder ein, und 20 minuten später steht er wieder auf und wandert wieder rum. Den hier empfohlenen " Schlaf und nerv nicht Tee" hilft leider nicht.So langsam machen wir uns echt Sorgen, er mag nicht mehr fressen, es ist egal was wir ihm vorsetzen...sogar die heißgeliebte Bratwurst rührt er nicht an.Wir sind fast alle 3 Tage beim Tierarzt. Erschwerend kommt jetzt das er vor 2 Tagen noch eine Antibiotikaspritze bekommen hat, plus noch Tabletten, da er sich eine Bronchitis geholt hat.....er traut uns nicht mehr, weil er überall Tabletten vermutet.Er ist schon fast 2 Jahre taub und seit gut einem Jahr blind.Er bekommt seit 2 Jahren Metacam als Langzeitmedi, die Karsivan haben wir schon mal abgesetzt, daraufhin hat er in regelmäßigen Abständen epileptische Anfälle bekommen.Durch das Karsivan und die Vitamin B Tabletten, haben wir diese Thematik gut wieder in den Griff bekommen.Tja ob er draußen Angst hat ? Ich weiß es nicht, im Garten läuft er auch noch rum, aber auf die Straße will er nicht mehr, dann bleibt er einfach stehen. Racker war immer ein " ohne Leine " Hund, jetzt nehmen wir ihn an die Leine um ihm eine bisschen Sicherheit zu vermitteln, aber er tut sich schwer..er baut gerade sehr ab.. :( : Donnerstag gehen wir noch mal zum Tierarzt, um zu besprechen wie es jetzt weiter gehen soll, vor allem weil er nicht mehr fressen mag,liegt es an der vielen Tablettengabe ? Oder mag er nicht mehr ? :/
    Traurige Grüße
    Anja und ihr Rackiman

  • Kann es sein, daß er an SARDS erblindet ist? Oder ist das Cortison vielleicht zu hoch dosiert?


    Google doch mal oder frag besser gleich den TA - SARDS hängt mit einem schwer gestörten Cortisolspiegel zusammen. Diese Hunde produzieren zweitweise Streßhormone über, was, ebenso wie eine zu hohe Cortisondosis wegen seiner anderen Probleme, vielleicht dieses ruhelose Wandern erklären würde.

  • The007Gretchen
    Das Metacam bekommt er schon über 2 Jahre, da ich ja auch Angst habe , das es den Magen angreift, hatte ich das hinterfragt. Tierarzt meint das man die Verträglichkeit des Metacams relativ schnell feststellen würde, da sich die Hunde häufig übergeben usw :???: .Das mit der Futtersoße und dem zermörsern der Tabletten ist eine gute Idee. dankeschön dafür ;)


    terriers4me
    Ich glaube nicht das das Cortison mit dem drangwandern zu tuen hat. Racker ist vor ca.1 Jahr erblindet, das drangewandern hat er schon länger, dazu ist er halt noch dement. Racker hat das erste mal vor 7 Wochen eine Cortisonspritze bekommen, in der niedrigsten Dosis und das wegen seiner Arthrose. Vor einer Woche hat er dann die nächste bekommen, und da er sich letzte Woche erkältet hat sind wir am Samstag wieder zum Tierarzt und dort hat er dann eine Antibiotikaspritze bekommen, und dazu 12 Tabletten. Seitdem frisst er nicht mehr.Werden den Dicken am Donnerstag noch mal vorstellen. Komisch ist das er seit der Tablettengabe nicht mehr frisst, er bekommt ja täglich eh schon genug.Wir werden weiterhin probieren, die Tabletten irgendwie rein zu bekommen, und ihn natürlich weiter beobachten.Im Moment liegt er zufrieden im Körbchen und ist zufrieden am schnorcheln.
    Danke für eure Antworten :smile:
    Anja und ihr Rackiman

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