Podenco = Unerziehbar?
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Überall liest und hört man der Podenco wäre nicht erziehbar. Er wäre frei in seinen Entscheidungen und wolle dem Menschen nicht gefallen. Nimmt man einen Podi auf will man keinen Kadavergehorsam, man sieht auch drüber hinweg wenn er erst beim 3. Mal Sitz macht oder er etwas Gartenumgestaltung betreibt. Auch machen einige Podencos vor der Wohnungseinrichtung nicht halt. Da werden Sofas zerfetzt, Dekogegenstände oder Blumen angenagt. Muss man das wirklich in Kauf nehmen und kann ihn nie allein lassen oder machen es sich einige Halter leicht und sagen "ist halt ein Podi" ohne es zu versuchen ihn zu erziehen? Das mit dem Jagen und nicht ableinen könne lasse ich jetzt mal außenvor, das ist ein komplexeres Thema. Mir gehts um den Grundgehorsam.
Ich hab ja einen Podenco-Mix. Die hat nur die "guten" Eigenschaften eines Podis. Sonst bleibt sie super alleine, macht nix kaputt. Gartenumgestaltung betreibt sie zwar auch gerne, aber das is mir lieber als wenn sie das mit meiner Wohnungseinrichtung macht. :)
Liebe Podenco-Halter, wie sind eure Erfahrungen? Ist es gar unmöglich einen Podi Grundgehorsam beizubringen? Es geht mir hier nicht um bestimmte Trainingsmethoden. Nur im Allgemeinen, ist es wirklich unmöglich?
Wie sind die Podis im Vergleich zu Galgos was Grundgehorsam betrifft?
Bin total gespannt auf eure Antworten.
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Hallo :)
unser Bürohund ist ein Podenco, kam zu meinem Kollegen im Alter von 4,5 Monaten. Er ist eine Seele von Hund und zerfetzt gar nichts, die Grundkommandos sitzen und werden befolgt.
Ob er repräsentativ ist? Keine Ahnung :)
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Man sagt über Windhunde auch immer, sie seien nicht erziehbar.
Aber beide sind bis zu einem gewissen Grad erziehbar, auch wenn sie keinen "Will to please" haben mögen
für mich nur faule Ausreden, oder ich kenne nur Ausnahme-Podencos
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Hey :)
ZitatMuss man das wirklich in Kauf nehmen und kann ihn nie allein lassen oder machen es sich einige Halter leicht und sagen "ist halt ein Podi" ohne es zu versuchen ihn zu erziehen?
Sehr häufig genau dasIch habe viele Podencos im Freundes- und Bekanntenkreis. Einige sind (für einen Podenco) top im Grundgehorsam, aber man merkt schon, dass sie häufiger hinterfragen, ob das, was man von ihnen erwartet, wirklich Sinn macht. Man muss sie halt schon anders arbeiten und anders motivieren.
Sie kosten in der Tat schon häufig mehr Nerven, bis der Grundgehorsam sitzt, als ein anderer Hund.
Podencos sind - finde ich- grundsätzlich deutlich kerniger als Galgos. Schneller "ablenkbar", eben weil sie mit allen Sinnen jagen und nicht nur über die Sicht. Das macht sich natürlich auch in alltäglichen Trainingssituationen bemerkbar. Die Galgos, die ich kenne, sind allerdings im Grundgehorsam nicht ganz so kooperativ wie die Podencos, die ich kenne. Das kann aber natürlich auch an den Besitzern liegen - zumal ich deutlich mehr Podencos als Galgos kenne
Podencos leben schon etwas in ihrer eigenen Welt, aber ich bin ziemlich überzeugt davon, dass man sie mit viel Geduld, Gespür und Arbeit durchaus zu einem guten Grundgehorsam bringen kann.
Durch meinen Schäferhund-Mix ist höchstwahrscheinlich auch mal ein Podenco durchgesprungen - prinzipiell ist sie sehr kooperativ (Schäferhund sei Dank
), aber wenn sie auf Durchzug schaltet, dann muss man sich echt Mühe geben, durchzudringen.
Zu der wohnlichen Umgestaltung: ich glaube, das hat auch viel damit zu tun, wie die Hunde ausgelastet werden.
Podencos sind schon sehr einfallsreich, aber man muss sie eben auch entsprechend fordern, damit sie gar nicht erst auf dumme Gedanken kommen. Oftmals laufen die eben nicht "mal so nebenher" und sie sind auch keine schöne Wohnunsgdekoration, weil sie so elegant herumliegen könnenLiebe Grüße!
Kathi -
Wenn Podencos nicht erziehbar wären, würde man sie kaum als Arbeitsrasse züchten ;-)
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Hallo!
Ich habe auch ein Podi-Mix-Mädchen. Sie kam mit 4 Monaten im Januar 2012 zu mir.
Podis sind anders, gar keine Frage. Ich kann Lia mittlerweile offline laufen lassen (allerdings habe ich die ganze Umgebung fest im Blick), sie bleibt allein, zerstört nichts (jetzt nicht mehr :-) ). Der Gehorsam ist sicher nicht wie bei anderen. Meine beiden Jungs waren ein Traum. Lia ist anders. Dinge, die sie als "sinnfrei" ansieht macht sie nicht beim erstem mal und hinterfragt sehr oft.
Es gab bei mir viele Tränen, entweder aus Verzweiflung (wenig) oder eben einfach aus Freude (sehr viel). Lia braucht eine Führung die nicht halbherzig ist.
Ich habe bei meinem Sonnenschein lange gebraucht, bis sie mir voll vertraute. Mit Monty (12) hat sie mittlerweile eine feste Bindung.Sicher wäre es für mich einfach zu sagen: "ach da is Podi drin, das wird nie was" Aber das tu ich nicht. Ich habe mich auf Lia eingelassen und dann funktioniert es auch.
Ich bin von ihrem sonnigen Gemüt gefesselt.
Ich glaube es kommt ganz auf den Hund an. -
Danke für eure Antworten.
ZitatIch habe viele Podencos im Freundes- und Bekanntenkreis. Einige sind (für einen Podenco) top im Grundgehorsam, aber man merkt schon, dass sie häufiger hinterfragen, ob das, was man von ihnen erwartet, wirklich Sinn macht. Man muss sie halt schon anders arbeiten und anders motivieren.
Ja das merke ich auch bei meinem Mix. Dieser fragende Blick warum sie das denn jetzt machen soll. Die anderen Hunde in der HS machen das dann einfach weil Frauchen es möchte. Lola nicht, was alle immer köstlich amüsiert, mich auch. :)
ZitatPodencos leben schon etwas in ihrer eigenen Welt, aber ich bin ziemlich überzeugt davon, dass man sie mit viel Geduld, Gespür und Arbeit durchaus zu einem guten Grundgehorsam bringen kann.
Ich glaube auch, wenn die Bindung erstmal da ist und man eine gute Beziehung aufgebaut hat, wird das mit dem Gehorsam auch klappen.
ZitatPodencos sind schon sehr einfallsreich, aber man muss sie eben auch entsprechend fordern, damit sie gar nicht erst auf dumme Gedanken kommen. Oftmals laufen die eben nicht "mal so nebenher" und sie sind auch keine schöne Wohnunsgdekoration, weil sie so elegant herumliegen können.
aber das trifft auf soviele Hunderassen zu. Ein Border der unausgelastet ist sucht sich auch ein Ventil.
Ich denke das bei vielen Podi-Haltern das "Mitleid" eine Rolle spielt. Meine Hündin hat mit großer Wahrscheinlichkeit auch kein schönes Leben gehabt, das zeigen uns ihre ganzen Narben und auch ihre Unsicherheit, aber ich bemitleide sie nicht. Bei ihr muss man sicher etwas vorsichtiger sein, sie ist schreckhaft und unsicher, aber sonst behandle ich sie wie jeden anderen Hund.
ZitatWenn Podencos nicht erziehbar wären, würde man sie kaum als Arbeitsrasse züchten
Staffy, guter Einwand.
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Tja, ich würd ja auch gern was beitragen, aber was soll ich da sagen mit den Hunden, die schon erzogen geboren werden.
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Zitat
Tja, ich würd ja auch gern was beitragen, aber was soll ich da sagen mit den Hunden, die schon erzogen geboren werden.
Naja, ganz so einfach ist es sicher nicht.
Ich habe keine "großen" Erwartungen gehabt, nachdem ich viel gelesen hatte, aber ich bin angenehm überrascht wie gut Lia mitmachen kann.
Meist muss ich schmunzeln, wenn Lia ihren fragenden Blick aufsetzt. "Wie jetzt, das ist nicht dein Ernst???"
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Ich habe nur einen Podenco in meinem Bekanntenkreis - das Tier kam noch jung zu seinem Halter und ist inzwischen ableinbar, abrufbar, steht top in seinen Grundkommandos und achtet auf seinen Führer.
Mag ein Ausnahmetier sein, ich wollte ihn nur der Vollständigkeit halber hier bei euch erwähnen :-)
Man hört es doch immer wieder: Rasse A ist sooo stur, die kann man nicht erziehen. Rasse B ist so triebig, die kann man nicht ableinen. Rasse C ist zu kläffig für eine Stadtwohnung und Rasse D zu anhänglich für's alleinebleiben.
Staffy's Einwurf finde ich da wirklich treffend :ok: -
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