Podenco = Unerziehbar?
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Habe zwar selbst keinen Podenco, habe aber die beiden Podencos meiner Nachbarn (Rüde + Hündin) für zwei Jahre regelmäßig ausgeführt und auf sie aufgepasst.
Beide sind im Haus absolut brav, bleiben alleine und würden für Futter fast alles tun. Vielleicht sind es auch nur zwei ausgesprochen verfressene Exemplare, aber sie lassen sich beide super durch Essbares motivieren. Als die Hündin bei ihnen einzog, war sie außerdem extrem ängstlich. Das hat sich mittlerweile gegeben und sie ist eben Podi-typisch zurückhaltend wie der Rüde auch. Können mit ihr sogar ohne Probleme in die Stadt fahren.Ist auch alles soweit prima, aber sobald man das Grundstück verlässt, um bei uns im Ort und im Feld spazieren zu gehen, ist zumindest die Hündin geistig ganz wo anders. Da schmeißt sie sich in die Leine, Nase stumpf auf dem Boden und ist komplett im Jagdmodus. Das war zumindest so, als wir noch mit ihr Gassi gegangen sind, mittlerweile arbeiten meine Nachbarn jetzt auch schon mit dem wievielten Trainer daran und es hat sich tatsächlich etwas gebessert. Damit, dass sie sie niemals werden ableinen können, haben sie sich aber abgefunden. Finde es etwas schwierig den Jagdtrieb ganz außen vor zu lassen, er ist nun mal sehr stark ausgeprägt.
Würde also sagen, dass Grundgehorsam generell kein Problem ist, wenn man weiß wie man den Hund richtig motivieren kann.
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Meiner ist ja nur ein Mix, aber ja, der Jagdtrieb macht es tatsächlich etwas schwierig, draußen seine Aufmerksamkeit zu bekommen und selbst banale Dinge, die zum Grundgehorsam gehören, durchzusetzen. Drinnen ist er ein ganz "normaler" Hund, er ist brav, befolgt Kommandos und hat auch alles schnell und gerne gelernt, nachdem das Eis erst einmal gebrochen war. Auch die Bindung zu uns ist, sag ich mal, eher salopp. Er liebt alle Menschen und würde wohl auch sofort mit jedem mitgehen ohne uns groß zu vermissen :/ Ob das jetzt Podi-typisch ist, weiß ich nicht
Vielleicht ist es ja auch nur sein eigener Charakter.
Vieles, was ich schon so gelesen hab, stimmt, z.B. der extreme Jagdtrieb, der eigene Kopf, das ständige putzen bzw. katzenähnliches Verhalten im Haus und vieles stimmt zumindest bei meinem nicht, z.B. dass man einen Podi nicht von der Couch bekommt, dass früher oder später jeder seinen festen Platz drauf hat ...meiner liegt total gerne in seinem eigenen Bett und lässt uns immer brav den Vortritt, ohne dass wir es von ihm erwarten. Aber wie gesagt, er ist auch nur ein Mix, trotzdem alles in allem irgendwie "anders"Ach ja, ich habe es mir abgewöhnt, ihn als Podi zu sehen und vieles einfach durchgehen zu lassen, weil es angeblich zwecklos ist, aber anfangs war es tatsächlich so
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Also ich habe auch einen Podenco-Mix aus dem Tierschutz. Hab anfangs gar nicht gewusst, dass es einer ist
... Er ist zwar recht sensibel, aber absolut gelehrig. Hab die Hundeschule über ein Jahr besucht und in meinem Bekanntenkreis werden wir beneidet
. Konsequenz ist bei der Hundeerziehung natürlich das A und O. Aber letztendlich muss das jeder selbst wissen. Und mit der Rasse hat es ja auch nichts zu tun.
Zu Hause ist unser unkastrierter Rüde (2 Jahre) absolut ruhig, schläft viel und zerstört nichts. Das Alleinesein haben wir sehr sehr behutsam geübt. Erst Minuten, dann laaangsam gesteigert. Ich denke, da kann man viel kaputt machen, wenn man es überstürzt und zu ungeduldig ist.
Wir haben jedenfalls einen sehr lieben Hund, der seinem Herrchen bzw. Frauchen gefallen will!
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Meine Mum hat eine vermutlich Podi-Mixhündin, und wenn sie was vom Podenco hat dann diesen Sturschädel.
Wie, ich soll jetzt näher bei dir gehen? Aber ich will lieber direkt an der Straße laufen... Huch, da kommt ein LKW, vor denen hab ich Angst, schnell zur anderen Seite
Genauso der Abruf. Mal klappt es zwei Wochen brilliant, sie kommt sofort und den nächsten Tag könnte ich mit Hühnchen schmeißen, interessiert sie nicht.
Sie ist ne Diva und tut nur was, wenn es sich lohnt. Fremde Leute und andere Hunde braucht man überhaupt nicht, die aus der Familie mal abgesehen.
Jagdtrieb ist bei ihr nicht so das Thema, da könnte man sie reintheoretisch laufen lassen, solange nicht gerade ein Reh direkt vor ihr steht oder der Hase ranprischt.
Aber gucken kann die, mit Adlerauen findet sie sonstwas und jedes Leckerlie findet sie vor unseren, weil sie sie sieht. -
Zitat
Tja, ich würd ja auch gern was beitragen, aber was soll ich da sagen mit den Hunden, die schon erzogen geboren werden.
Doch, schreib mal bitte was, deine Beiträge haben fachlich gesehen Hand und Fuß, was ich ansonsten hier häufig vermisse
Bezüglich der Arbeitsrassenargumentation...jeeein, das muss man immer im spefizischen Kontext sehen...eine Bracke ist auch eine Arbeitsrasse, jedoch muss sie im Arbeitsumfeld überhaupt keine Kriterien des Familienhundes erfüllen. Außerhalb der Jagd, so sagt man, "bleibt die Bracke am Strick", sie müssen also im Freilauf weder am Wild kontrollierbar sein, noch irgendeinen Radius einhalten oder anderweitige Dinge leisten.
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Kann jetzt nur von meiner Podimix sprechen. deren Verhalten aber zu 90% Podenco ist.
Unerziehbar würde ich verneinen. Mit unheimlich viel Geduld, Konsequenz und Kenntnissen dieser Rasse, ist auch ein Podi erziehbar, obwohl er niemals zu einem neben dir laufenden Sklaven wird.
Meine Hündin, die Gott sei Dank Sichtjägerin ist, läuft überall frei. Hin und wiede startet sie noch mal kurz, lässt sich aber sofort abrufen. Es war natürlich ein langer Prozess, hat aber funktioniert.
Habe lange Hundeschule und DD mit ihr gemacht, auch mit einem sanften Sturkopf kann man was erreichen, wenn man versteht ihn zu motivieren. -
Die "unerziehbaren/schwierigen" Podencos (die es sicherlich auch gibt) sind ja i.d.R. die, die aus dem Auslands-TS kommen und dort (Spanien und Griechenland, z.B.) womöglich schon zig Jahre auf der Straße gelebt haben. Die haben natülich gelernt, sich selbst zu versorgen und evtl. auch schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht. Dass da die Probleme mehr oder weniger vorprogrammiert sind, finde ich nachvollziehbar. Zumal viele TS-Organisation dem neuen Halter auch vermitteln "im Himmel ist Jahrmarkt" und alles wäre ganz easy - man bräuchte "nur" Geduld
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Ich denke beim Podenco ist es wie bei jedem anderen Jagdhund auch. Wer ihn gemäß seiner Anlagen fördert und nicht nur einschränkt, bzw alles auf "Antijagdtraining" setzt, der bekommt auch mit einem Podenco einen Begleiter, der sich seinem Herren sehr stark anschließt.
Ich kenne einen in Jägerhand (der davor durch mehrere Familien ging, die überfordert waren). Der Hund ist ein Team mit seinem Halter.. eine Einheit... und das ohne mittelalterliche Methoden.
Hier eins meiner Lieblingsvideos... Das ist Teamarbeit...
[youtube][Externes Medium: http://www.youtube.com/watch?v=FqLWhw76D5U][/youtube] -
Zitat
Tja, ich würd ja auch gern was beitragen, aber was soll ich da sagen mit den Hunden, die schon erzogen geboren werden.
Ich bin die Mär vom unerziehbaren Hund leid.
Ob nun Podenco, Husky, Herdenschutzhund, Beagle und so weiter- die sind ja nicht bloed. Die haben aber halt andere Prioritaeten und Wesenszuege als Labrador, Mali papperlapapp...solang man das weiss und damit umgehen kann dann ist doch alles cool. Im Leben nicht wuerd ich mir irgendne Rasse holen und dann den Unerziehbarstrumpf rausziehenIch koennt euch 1000 Geschichten erzaehlen von unserm Huskymix...tja den hat mein Freund halt unueberlegt geholt. So lieb ich ihn habe und so gut er fuer seine Maßstaebe auch hoert- das Problem an sich ist nicht dass er unerziehbar ist (ist er nicht- er hat dieselbe Bandbreite an Grundgehorsam wie meine Streberhuendin auch
), nein, er passt hier einfach nicht so recht rein. Fuer ihn wird nie was geiler sein als offline in grossem Radius laaaange zu streunern. Das kann ich ihm leider nicht bieten. Dass da Konflikte aufkommen ist klar- aber da gleich von unerziehbar zu sprechen? :?
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Als Podenco Halter melde ich mich mal zu Wort:
1. Was hier alle mal falsch angehen: Podenco ist nicht gleich Podenco. Allein der VDH führt drei verschiedene, dazu gibt's noch etliche örtliche Züchtungen (Xarnego, Maneto, etc.). Und alle haben kleinere oder größere Unterschiede.
2. der Podenco (ich red jetzt mal vom Ibicenco, da dieser der bekannteste ist) wird zwar als Jagdhund gezüchtet und gehalten, dennoch werden sie nicht auf Gehorsam gegenüber dem Menschen gezüchtet.Auf der Arbeit (Jagd) verlangt der Podenguero Eigenständigkeit und selbstständiges Denken. Nachfragen beim Menschen ist nicht erwünscht. Und das ist heute im Wesen verankert.
Dennoch:
Auch Podencos kann man erziehen (aber was kennzeichnet überhaupt ein erzogener Hund??). Natürlich kann man das! Grundgehorsam, Tricks und sonstiges sind alles machbar.Wer allerdings absoluten Kadavergehorsam und will-to-please will, sollte Abstand halten.
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