Podenco = Unerziehbar?

  • Die Hündin meiner besten Freundin ist nen Podenco-Mix... sie steht ansich top im Grundgehorsam, ist Gelehrig, treuherzig, anhänglich... kann allein bleiben, eigentlich ein Traum Hund.


    Aber der Jagdttrieb ist extrem... zu gewissen Zeiten kann sie eigentlich nur mit der Schleppe raus gehen, und die Hündin startet gern einfach auf Verdacht los ohne das vorher (für sie sichtbar) zu signalisieren, manchmal auch aus einem Spiel heraus mit anderen Hunden. Sie arbeitet da jetz seit sie die Hündin hat dran (letztes Frühjahr) und es wird bessser, aber in echt Mini-mini Schritten.


    Im Frühjahr will sie mit ihr eine Arbeitsgruppe gehen, dass das Jagdtverhalten kontrollierbarer wird, und der Trieb umgelenkt wird durch gezieltes Arbeiten anhand ihrer Veranlagung. Könnte mir schon vorstellen, dass es funktioniert.

    • Neu

    Hi


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    • Zitat


      was den radius definitiv verkleinert ist erst einmal der grundsatz: freiheit muss sich verdient werden. d.h. der hund muss erst einmal lernen, ruhig ganz nah beim menschen zu laufen und mit dem menschen zusammen zu arbeiten. das lässt sich sehr gut durch die leinenführigkeit erarbeiten. funktioniert das gut, geht es an die schlepp. auch hier geht es erst in nem kleinen radius los: 3 m sind genug für den anfang. innerhalb des radius sollte der hund jederzeit bemerken, wenn man umdreht und dann folgen. jeder blickkontakt, jedes stehenbleiben, jedes neben-dem-menschen-laufen wird belohnt. unkonzentriertheit hat zur folge, dass der mensch körperlich einen richtungswechsel anzeigt und dann ohne ein wort in die gegenteilige richtung abdreht.
      klappt das gut, darf der radius erweitert werden.
      weiterhin würde ich jede art der anzeige hochwertig bestätigen. d.h. ein teil des appetenzverhaltens (suchen und anzeigen) darf durchaus ausgelebt werden und führt zum bestätigungserfolg. dadurch lernt der hund anzuzeigen und dann zum frauchen abzubiegen.
      zusätzlich dazu würde ich jedes selbstständige hetzen unterbinden - nicht mit der leine, sondern mit einem vorher kondionierten abbruchsignal (stop/down), das im training in immer höheren reizlagen abgefragt werden sollte.


      Das hört sich so schon mal sehr gut an und ist bei Dir sicherlich auch umgesetzt worden, doch das würde meine gar nicht mitmachen. Zunächst ist Belohnung für sie draußen völlig nebensächlich. Leine... Okay, dann eben Leine, aber Schlepp, Flex, kurze Leine und FREI wird sehr wohl unterschieden. Radius... die erste Zeit sicher, dann wird er halt immer ein kleines bisschen größer und dann kann man auch schon mal ...schwupp... upps, da war sie schon im Gebüsch. Sie kommt wieder, kein Problem, aber sicherlich nicht für Leckerlies. Höchstens, weil sie Angst hat, mich zu verlieren.
      Alles was Du schreibst kann sie. Zuhause, wenn sie Langeweile hat oder wenn ihr mal nach einem Leckerchen ist.
      Über Futter erziehen. Ich behaupte jetzt mal einfach, das ist unmöglich bei meinem Hund. Ich habe es versucht, doch bekommt sie weniger von mir, dann holt sie es sich im Garten. Großer Garten mit viiieeeelen Mäusen, die ihrem Jagdmodus schlicht nicht gewachsen sind. Ist sie satt, dann legt sie sie manchmal wie eine Katze vor die Tür oder lässt sie halt einfach liegen. Vögel sind übrigens dann die Abwechslung in der Nahrung. Da ich das nicht möchte, füttere ich sie normal.
      Und diese Richtungswechsel habe ich über Wochen immer wieder versucht. Wenn sie da keine Lust zu hat, dann setzt sie sich einfach hin und zeigt mir sozusagen die sprichwörtliche Kralle.
      Ich möchte nicht sagen, dass Deine Art schlecht ist, bei Gott bitte nicht so verstehen, doch ich denke es ist einfach Hundebezogen. Bei meiner würde ich mit dieser Vorgehensweise gar nichts erreichen.
      Sie wird niemals ein Hund werden, der nur danach schaut, was ich gerade mache und meine Leckerchen, die kann ich getrost selber essen. ;)
      Nur mal so als Vergleich :hust:

    • ich kenne deinen hund nicht, aber belohnung muss nicht leckerchen heißen ;)


      ich hab schon mit vielen hunden gearbeitet, die leckerchen und spielzeug völlig uninteressant fanden und dabei sehr stark nach außen orientiert waren. darunter waren auch einige jagdhunde, sowie herdenschutzhunde.


      es gibt sicherlich auch für deinen hund irgendwelche dinge, die ihn motivieren.
      natürlich muss hier die reizlage erst einmal niedrig sein.


      eine belohnung kann sein einer spur zu folgen, kurz zu hetzen, zu buddeln, gemeinsam zu rennen und vieles mehr.


      meine eigene hündin ist auch nicht gerade ein mustergültiges beispiel für den angeborenen will-to-please :)


      und mit richtungswechseln meine ich keine stumpfen richtungswechsel, sondern etwas komplett anderes: eine körpersprachliche einladung zu folgen, die dann auch konsequent durchgesetzt wird. lässt sich hier im internet schwer erklären, aber ich denke, dass es auch bei deiner maus durchaus gute möglichkeiten gibt, sie zum folgen zu motivieren.


      leinenführigkeit hat enorm viel mit führung und körpersprache zu tun und gibt einem sehr viele möglichkeiten, orientierung zu vermitteln.


      reine richtungswechsel bringen selten einen wirklichen erfolg, das kann ich aus der praxis definitiv bestätigen. ich kenne kaum einen hund, der sich durch reine richtungswechsel gut am halter orientiert.

    • Dann habe ich das sicherlich falsch verstanden, sorry. In der Hundeschule damals wurde das so geübt und die meisten Hunde waren hellauf begeistert, gab es doch Leckerchen ;) . Meine hat das gänzlich gar nicht gejuckt. Das Einzige, was sie kurz wedeln lässt ist ein glückliches FEEIIIIN meinerseits. Aber bitte nur in Maßen und auch nur, wenn es sich auch wirklich lohnt, sonst schaut sie mich an, als wäre ich bescheuert :D . Ihre Aufmerksamkeit habe ich nur durch einen Tipp beim Antijagdtraining ergattern können, wo mir halt das Versteckspiel angeraten wurde. Natürlich ist dies kein Spiel in dem Sinne, sonder ich trainiere mit ihr, dass sie auf mich achtet. Kann ich aber, wie ja auch schon gesagt wurde, nur machen, wenn ich jemanden dabei habe. Es ist sicherlich bereits viel besser geworden, aber es sind halt kleine Schrittchen.
      Mein Pech ist auch, dass die meisten Trainer oder Hundeschulen sofort die Augen verdrehen, wenn man sagt "Podenco". Ganz ehrlich, zu denen brauche ich dann nicht hin. Wozu denn? Und ohne gesicherten Auslauf hat das auch keinen Zweck.
      Schoki ist schlicht und ergreifend kein Hund, der draußen will-to-please zeigt. Sie wird niemals ein Hund sein, der grundsätzlich tut, was ich möchte. Aber sie hört an meiner Stimme, wenn es wirklich drauf ankommt und dann ist sie da.
      Im Grunde vertraue ich ihr sogar, dass sie sicher wieder kommt. Vielleicht nicht direkt, aber bestimmt kurz danach. Nur, wir haben dermaßen depperte Förster, die ballern mir meinen Hund ab, wenn die sehen, dass sie mal nem Hasen hinterherdüst, auch wenn sie ihn nicht holt. Hatten wir hier schon, sowohl mit Hunden als auch mit Katzen. Wahrscheinlich ist meine Angst deswegen so groß, denn die Bindung ist in den Jahren sehr eng geworden.

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