Hund jault, wenn er allein ist

  • Ich habe ein Problem mit meiner Toypudelhündin (2 Jahre alt). Sie ist seit mittlerweile einer Woche bei mir und leider, leider hat sich mein Verdacht bestätigt, dass sie ziemliche Verlustängste hat.


    Im Grunde hätte mir das schon klar werden müssen, als ich sie bei ihrer Vorbesitzerin besucht und kennen gelernt habe. Sie verschwand sofort unters Sofa und ließ sich kaum hervorlocken. Sie durfte auf die Couch, aufs Bett springen, wann immer sie wollte. Sie hatte kein eigenes Körbchen, da sie laut Aussage ihrer Besitzerin immer auf dem Schoß liegen würde...wann immer man sich zu ihr herunterbeugte sprang sie einem sofort auf den Arm und wollte auch sonst am liebsten nur getragen werden. Mit Begeisterung erzählte Frauchen dann noch, dass die Kleine ihr überall hin folgen würde, sogar auf die Toilette...


    Unterschwellig haben bei mir alle Alarmglocken geschrillt, aber leider hat beim Anblick der süßen Maus der Verstand ausgesetzt.


    Nun ist sie hier und seit dem ersten Tag habe ich konsequent ihr kleines Weltbild völlig durcheinander gebracht. Sie hat einen festen Liegeplatz (momentan einen im Arbeitszimmer und einem im Schlafzimmer), den sie nicht ohne ein Kommando von mir verlassen darf. Sie darf nicht ohne Erlaubnis irgendwo raufspringen. Ich schicke sie auch desöfteren mit einem "Auf deinen Platz!" vom Bett in ihr Körbchen, was mittlerweile schon wirklich gut klappt. Auf den Arm kommt sie nur noch, um sie bspw. die Treppen runter zu tragen - gestreichelt wird am Boden. Sie darf mir nicht ständig folgen, die Tür zum Bad mache ich z.B. konsequent hinter mir zu.
    Sie kannte KEIN einziges Kommando, als sie hier her kam. Mittlerweile üben wir fleißig das Sitz, Bleib und Komm. Sie lernt erstaunlich schnell, sie bleibt sogar schon sitzen wenn ich mich entferne und dabei den Raum verlasse.


    Aber das sind bisher alles Sachen von Sekunden. Schicke ich sie mit einem "Bleib!" in ihr Körbchen und gehe ins Bad, steht sie zu mindestens 50 % nach wenigen Minuten davor, manchmal kratzt sie sogar. Ich mache es dann so, dass ich erst die Tür öffne, wenn sie ruhig ist und sie wieder auf ihren Platz schicke.


    Das größte Problem aber besteht darin, dass sie jault, wenn ich die Wohnung verlasse. Und letzteres ist leider nicht zu vermeiden, so musste ich sie vor ein paar Tagen aufgrund eines Arztbesuchs eine Stunde allein lassen, heute wieder eine knappe halbe Stunde. Da sie herzzereißend heult, wenn ich gehe, und ebenso, wenn ich komme (ich höre sie dann schon von draußen), gehe ich davon aus, dass sie die ganze Zeit über weint. Sie muss unheimlich unter Stress stehen - komme ich wieder, hechelt sie sehr stark und kriegt sich kaum mehr ein vor Freude. Ich beachte sie jedoch erst dann, wenn sie sich einigermaßen beruhigt hat. Bei der Vorbesitzerin konnte die Kleine angeblich wunderbar alleine bleiben. Allerdings war sie da auch immer in Hundegesellschaft.


    Frage: Wie sollte ich jetzt am besten vorgehen?


    Ich möchte auf jeden Fall mit Clickern anfangen, denke das ist bei einem so unsicheren Hund (sie weicht bei ihr fremden Menschen z.B. stark zurück oder flüchtet, lässt sich nur ungern anfassen, orientiert sich auch beim Gassi gehen sehr stark an mir etc.) nicht verkehrt.


    Habe jetzt ihr Körbchen aus dem Arbeitszimmer ins Wohnzimmer "verband" und die Tür geschlossen. Ein paar Minuten hält sie es aus aber dann steht sie vor der Tür.


    Wäre es evtl. auch hilfreich, sie erstmal nicht mehr mit im Bett schlafen zu lassen sondern in ihrem Körbchen daneben?


    Über Tipps jeder Art wäre ich sehr dankbar. Denn leider kommen wir nicht umhin, dass sie das Alleine sein lernen MUSS.

  • Erstmal Glückwunsch zum Hund!


    Zitat


    Über Tipps jeder Art wäre ich sehr dankbar. Denn leider kommen wir nicht umhin, dass sie das Alleine sein lernen MUSS.


    Du hast es ja schon richtig formuliert, die Betonung muss aber auf dem LERNEN liegen! ;)


    Wenn sie das Alleinebleiben bisher so nicht kannte, dann musst du das in ganz kleinen Schritten (wie bei einem Welpen) ganz neu aufbauen.

  • friedapaula hat sich ja schon zum alleinsein geäußert. Das mußt du einfach, wie bei einem Welpen trainieren.


    Zitat

    Bei der Vorbesitzerin konnte die Kleine angeblich wunderbar alleine bleiben. Allerdings war sie da auch immer in Hundegesellschaft.


    Frage: Wie sollte ich jetzt am besten vorgehen?


    Das ist gut möglich, dass sie bei der Vorbesitzerin alleinebleiben konnte. Es gibt Hunde (einer meiner Hunde ist so), die können stundenlang alleinebleiben aber wenn sie in einer neuen Umgebung sind, dann heulen sie sofort los. Sie ist grade mal eine Woche bei Dir. Sie hatte vorher ein nettes Frauchen, ein anderes zuhause und es ging ihr wunderbar. Auf einmal hat sie ein neues nettes Frauchen, ein neues Zuhause, es wird viel erzogen und sie weißt teilweise viele Dinge noch nicht einzuordnen. Ich lese viel von Erziehung aber an welchen Punkten tust du etwas für die Beziehung? Gib ihr doch auch Zeit um anzukommen und mit ein wenig Glück kann sie dann auch wieder besser alleinebleiben. Sie muss vielleicht erstmal erfassen, dass das nun ihr neues Zuhause ist.
    Mein Großer hat 2 Wochen gebraucht bis er nach dem Umzug wieder alleinebleiben konnte und das obwohl er uns als feste Konstante in seinem Leben hatte. Bei Deiner Hündin ist absolut alles neu, also purer Streß.


    Ich drücke Euch auf jeden Fall die Daumen, dass es wirklich nur temporär ist.


    Zitat

    Habe jetzt ihr Körbchen aus dem Arbeitszimmer ins Wohnzimmer "verband" und die Tür geschlossen. Ein paar Minuten hält sie es aus aber dann steht sie vor der Tür.


    Kann sie, wenn sie dich sieht von dir getrennt liegen? D.h. Du bist z.B. im Arbeitszimmer und sie liegt im Wohnzimmer und bleibt dort? Nein, dann brauchst Du noch gar keine Türen schließen. Sie muss erstmal auf Distanz von dir sein können ohne zu fiepen oder zwanghaft hinter dir her zu wollen. Wenn das funktioniert, dann geht der nächste Schritt los.


    Zitat

    Wäre es evtl. auch hilfreich, sie erstmal nicht mehr mit im Bett schlafen zu lassen sondern in ihrem Körbchen daneben?


    Kommt auf den Hund an. Es wäre mit Sicherheit ein Baustein im Puzzle aber ich bin zwiegespalten, denn auf der anderen Seite scheint sie eine Hündin zu sein, die sehr unsicher ist, noch weit davon entfernt angekommen zu sein und der die nächtliche Nähe mit Sicherheit auch hilft. Vielleicht schaust du mal, ob sie einen Kennel annimmt und sich dort sicher und geborgen fühlt. Vielen - grade unsicheren - hilft es. Wenn sie einen Kennel nicht kennt, dann muss das natürlich antrainiert werden, es gibt aber auch Hunde die das spontan und dankend annehmen.

  • Ich weiß das ist jetzt erstmal ein doofer Ratschlag, aber: Die Zeit wird vieles richten.


    Wenn sie besser angekommen ist und sich insgesamt sicherer fühlt, dann wird sie bestimmt auch etwas gelassener. Erziehung in Ehre, das ist sicher auch bitter nötig wenn sie noch gar nix kann, aber erstmal ist eingewöhnen und Beziehungsarbeit auch ganz wichtig.


    Bei uns ist es ebenfalls so, dass zwei von meinen drei Hunden in fremder Umgebung schlecht allein bleiben (jaulen und winseln), sicher auch weil es selten nötig ist... nur einer hat damit so gar kein Problem und pennt tiefenentspannt wo immer es ihn hin verschlägt.
    Und das ist in unserem Fall NUR der Umgebungswechsel der das Problem bedingt, nicht auch noch Wechsel der Bezugsperson und der ganzen Lebensumstände + ganz viele neue Regeln.
    Insofern... ganz normal was sie grade macht und ich finde für die kurze Zeit hört sich das schon gut an.


    Zum alleinbleiben lernen an sich gibts je genug Threads, da gibts leider keine Geheimtipps. Gewöhnung ist alles.





    Nachts mit im Bett schlafen bin ich ebenfalls zweigespalten... tendiere aber eher dahin es weiter zu erlauben. Wenn ihr das hilft sich zu entspannen und die Regeln klar sind (wirklich nur nachts zum schlafen und nicht auch tagsüber rumtragen und ständig auf dem Schoß, also im Prinzip genauso wie du es jetzt schon machst), dann seh ich das für den Bindungsaufbau eher positiv.
    Kontaktliegen ist was tolles, freu dich, bietet nicht jeder Hund von Anfang an an! :smile:

  • dreamy, lies dich einfach mal durchs forum. da gibts genug threads zu den themen, wie man das alleine-sein aufbaut. wenn du dann noch fragen hast, kannst du gerne fragen. ich fände es nur schöner, wenn man erst liest und dann fragt. sonst gibts zu einem thema nachher 100 threads. nervig.


    alles gute,
    stille88.

  • Nett, wenn so ein Beitrag von jemandem kommt, der bisher selbst kaum zum Forum beigetragen hat...


    Zum Pudelchen:
    Ich habe das Gefühl, daß Du deutlich zu viel in zu kurzer Zeit erwartest. Neue Regeln im neuen Zuhause sind gut und klappen ja anscheinend auch zum Teil ganz prima.
    Einiges KANN aber schlichtweg noch nicht funktionieren, dazu gehört m.M. nach die gewünschte Verweildauer im Körbchen, während Du andere Sachen ausser Sichtweite machst. Das würde ich VIEL kleinschrittiger üben und viel schneller auflösen. Wenn der kleine Lockenmopp bisher NIE alleinwar und immer an Frauchen geklebt hat, ist schon der Abgang ins Körbchen und eine kleine Verweildauer dort ein großer Schritt für sie.


    Und wie weiter vorn geschrieben, mehr Sicherheit wird sie bekommen, wenn sie "angekommen" ist. Das kann aber tatsächlich auch sehr lange dauern.
    LG von Julie
    PS: Im Bett würde ich sie weiter schlafen lassen, mit einer expliziten Einladung dazu.

  • Hi


    ich schliesse mich den Vorrednern an, Erziehung in Ehren, aber erst mal "Beziehung". Du überforderst das Tier.


    Als Timon zu mir kam, kannte er Alleinsein auch nicht. Er war noch nie alleine gewesen. Als er kam, war er knapp 9 Jahre alt.


    Das einzige, was ich in der ersten zeit gemacht habe, vom ersten Tag an: ich bin jeweils für 3 Sekunden aus der Haustüre raus (also: Schuhe an, Jacke an, Schlüssel in die Hand, Tür auf, raus, Tür zu, von aussen abgeschlossen, bis 2 gezählt, tür aufgeschlossen, wieder rein, Klamotten aus, wieder an den Schreibtisch gesetzt). Das habe ich 10 -15 mal am Tag wiederholt, so lange, bis es ihn nicht mehr interessiert hat. Lerneffekt: die geht raus und kommt wieder rein. Langweilig.


    Seinen Liegeplatz durfte er sich aussuchen, warum auch nicht, er wohnt ja schliesslich bei mir und ist hier zuhause. Wenn er bei mir liegen wollte, fein, wenn nicht, auch fein.


    Und ansonsten haben wir beide viel zusammen gemacht. Wir zwei beide, zusammen. Neue spannende Dinge. Bei mir gab es Neues, und es gab Sicherheit (er war ein Unsicherheits-Leinenpöbler als er kam)


    Das mit dem auf dem Platz bleiben würde ich als spannendes Spiel aufbauen. Sie auf den Platz bringen. Nach ein paar Sekunden belohnen und dann auflösen, vielleicht ein bisschen spielen um den Stress abzubauen. Das kann man variieren: du kannst um die Ecke gehen, zurück kommen und belohnen -- oder um die Ecke gehen und nach wenigen Sekunden rufen und sie zu dir laufen lassen (das baut auch ein bisschen Stress ab.) Anfangs immer nur wenige Sekunden.


    Wichtig finde ich bei allem immer die Variation. Viele machen den Fehler, dass sie zu schnell zu viel wollen. Ich verstehe, dass das manchmal klappt, aber bei deiner Hündin offenbar nicht. Variieren beim Alleinebleiben heisst nicht, von mal zu mal länger: Sondern es heisst: mal 3 Sekunden, mal 30 Sekunden, dann wieder 2 Sekunden, 3 Minuten, 15 Sekunden. Der Hund soll nicht lernen, dass es von mal zu mal länger dauert. Der Hund soll nur lernen, dass es variiert.


    Wenn du weg gehst, empfehle ich dringend eine Kamera. Das kann ein altes handy mit Videofunktion sein oder die eingebaute Kamera deines Laptops oder eine billige Webcam. Schau es dir genau an, was sie macht, wenn du draußen bist. Es geht ja nicht nur darum, ob der Hund bellt und die Nachbarn stört. Es geht darum, ob er entspannt ist oder nicht und wie er sich verhält. Du wirst feststellen, dass der Hund eine Bandbreite von unterschiedlichen Verhaltensweisen zeigt. Je nachdem, was du siehst, musst du immer mal wieder einen Schritt zurückgehen. (ich mache heute noch ab und zu -- nicht mehr regelmäßig) die Kamera an, und wenn ich sehe, dass er nicht entspannt liegt, dann gehe ich in den nächsten Tagen öfter mal wieder kurz zur Tür raus, und es ist wieder gut.


    Wichtig wäre vielleicht noch, dass du die Kamera auch öfter mal einfach so aufbaust -- sonst bekommst du eine negative Verknüpfung: Kamera, Alleinebleiben.


    Wenn du das richtig machst, bist du bei den meisten Hunden nach etwa einer Woche so weit, dass du mal für 20 -30 Minuten weg kannst. In der Anfangszeit ist es schwierig, ich weiss. Aber man kann ja organisatorisch einiges tun, bis es besser klappt. Wichtig finde ich, dass es gar nicht zu Situationen kommt, wo sie alleine zuhause Panik schiebt, denn das erhöht immer nachfolgend den Schwierigkeitsgrad. Vielleicht kannst du sie mal zu jemandem geben, so dass du einen Großeinkauf machen machen kannst und die nächsten Tage nicht unbedingt einkaufen musst. Manche Hunde bleiben im Auto auch besser alleine als zu hause. Hier gibt es z.B. einen Rewemarkt, der die Lebensmittel auch liefert.


    Hilf deinem Hund, er wird es dir danken. Und freu dich, dass du so einen "anhänglichen" Hund hast, das ist eine gute Voraussetzung für den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung. Konzentriere dich auf die guten Seiten deines Hundes und sei bereit, erst mal mit den Problemen zu leben. Das Paradoxe ist, je eher du bereit bist, mit den Problemen zu leben, und je mehr du dich auf die Beziehung konzentrierst, desto schneller lösen sich die Probleme auf.


    Du bist die einzige soziale Bezugsperson, die dein Hund hat. Der Hund ist vollkommen auf dich angewiesen und in einer fremden Umgebung. Zeig ihm, dass es schön und sicher ist bei dir. Schick ihn nicht weg, wenn er kommt -- mach statt dessen das oben beschriebene "Körbchen -Spiel" ein paar mal täglich mit ihm. Stell das Körbchen an einen Platz, an dem sie sowieso gerne liegt, das macht es leichter.

  • Hallo,


    so, nachdem es über Silvester doch ein wenig stressig war, möchte ich mich jetzt erst einmal für eure Antworten bedanken und natürlich auch die gestellten Fragen beantworten. :smile:


    Abby ist ja seit mittlerweile 2 Wochen bei mir und ich muss sagen, momentan fühle ich mich wirklich ein wenig überfordert bzw. bin gefrustet.


    Was wir bisher erreicht haben ist, dass sie gelernt hat, das Körbchen (was sie so ja vorher gar nicht kannte) als "ihren" Platz anzusehen. Heißt, sie geht mittlerweile völlig freiwillig und auch gerne dort hinein, ansonsten reicht es, wenn ich mit dem Finger dorthin zeige bzw. sie dort hin schicke. Es scheint ihr mittlerweile auch Sicherheit zu geben, da es bei Stress bzw. Angst (bspw. vor Kindern, darauf gehe ich aber weiter unten noch einmal ein) ihr erster Anlaufpunkt ist.


    Ins Bett, auf die Couch etc. darf sie wie gehabt erst nach Aufforderung. Mittlerweile geht sie aber nach einer Weile sogar von selbst zurück in ihren Korb (selbst im Bett mag sie nach einer Weile nicht mehr liegen).


    Zitat

    Kann sie, wenn sie dich sieht von dir getrennt liegen? D.h. Du bist z.B. im Arbeitszimmer und sie liegt im Wohnzimmer und bleibt dort? Nein, dann brauchst Du noch gar keine Türen schließen. Sie muss erstmal auf Distanz von dir sein können ohne zu fiepen oder zwanghaft hinter dir her zu wollen. Wenn das funktioniert, dann geht der nächste Schritt los.


    Das klappt momentan mal so, mal so. Seit zwei Tagen ist es so, dass sie zu 90 % in ihrem Korb bleibt, wenn ich z.B. für 20-30 min ins Bad gehe und die Tür komplett schließe. Wenn ich im Arbeitszimmer bin, liegt sie in ihrem Korb im Wohnzimmer und die Tür ist angelehnt. Sie kann mich also hören, aber nicht sehen. Das klappt z.B. heute (abend) bereits seit einer guten Stunde.


    Dann gibt es aber wiederum Momente, wo sie wirklich sofort hinter mir her kommt, wenn ich sie auf ihren Platz schicke. Und auch beim zweiten oder dritten Mal. Gut, wir waren jetzt über Silvester bei meinem Freund (sind erst seit heute wieder zu Hause), also wieder eine neue Umgebung.


    Dort mussten wir dann auch feststellen, dass sie offenbar mit Kindern ein Problem hat. Vor der Nichte meines Freundes (9) hat Abby jedes Mal Reißaus genommen, zweimal hat sie sogar geknurrt. Der Sohn meines Freundes (13) wurde auch einmal angeknurrt, obwohl der sogar in einem anderen Raum war und Abby wirklich null bedrängt hat. :???:
    Anfassen lässt sie sich freiwillig ohnehin von niemandem außer mir und meinem Freund. Die Knallerei hat sie dafür nicht im Mindesten gestört...


    Das Problem ist jetzt, dass Abby auch dann jault, wenn andere Menschen bei ihr sind. Ein Beispiel: Mein Freund und ich sitzen im Auto, ich steige kurz aus um Geld bei der Bank abzuholen, dauerte keine 5 Minuten. In der Zeit saß mein Freund also mit Abby zusammen im Auto und dennoch hat sie geweint.


    Ich schiebe nun schon leichte Panik, weil ich morgen früh einen Arzttermin habe. Der dauert, wenn ich Glück habe, nur eine halbe Stunde, aber die muss sie dann leider allein im Auto verbringen.
    Ich habe heute eine stabile Transportbox besorgt, da liegt sie momentan auch drin, mit offener Tür natürlich. Mein Plan war jetzt, sie morgen dann die Zeit über in der Box im Auto zu lassen. Was meint ihr? Mein Gedanke dabei war, dass die Box ihr vielleicht mehr Sicherheit vermittelt, zudem kann sie sich nicht "heiß" laufen.


    Ihr habt sicherlich Recht damit dass ich für diese kurze Zeit etwas zu viel erwarte. Aber ich muss mich ehrlich gesagt noch immer an den Gedanken gewöhnen, dass ich für die nächste Zeit diesbezüglich noch so einige Abstriche machen muss. Ich kenne das in dieser krassen Form gar nicht, meine erste Hündin hatte von klein an nie ein Problem mit dem allein bleiben. Und trotzdem wollte ich auf Nummer sicher gehen und habe mich insbesondere aus diesem Grund für einen bereits erwachsenen Hund entschieden. Und ich habe eben auch explizit nur nach Hunden geschaut, die das Alleine sein schon kennen. Da rechnet man ja ganz ehrlich nicht mit dem Schlimmsten. Das es nun trotzdem so ist wie es ist ist schon ziemlich frustrierend... :|


    Sagt mal, wenn ich ins Bad gehe, schicke ich sie ja zuvor auf ihren Platz. Ist das so richtig oder sollte ich besser einfach kommentarlos die Tür hinter mir schließen, weil sie sonst das "auf deinen Platz gehen" vielleicht bald mit "jetzt lässt sie mich gleich wieder allein" verknüpft? Und sollte ich, falls sie dann doch vor der Tür steht, sie ignorieren oder sie zurück auf ihren Platz schicken? Loben, wenn ich wiederkomme und sie auf ihrem Platz geblieben ist? (habe ich bisher nicht gemacht, da ich so wenig TamTam wie möglich um die ganze Sache machen möchte). Ich bin mir im Moment also noch ein wenig unsicher, wann ich sie loben/wegschicken und wann besser ignorieren sollte, vielleicht könnt ihr mir diesbezüglich ja noch den ein oder anderen Tipp geben? :smile:

  • Was mich nochmal interessiert:
    Du hast geschrieben, sie hat sich unter der Couch versteckt, als Du sie das erste Mal besucht hast, bei dem vorigen Frauchen.
    Weiterhin schreibst Du, sie lässt sich nicht von Fremden anfassen.


    Irgendwie kommt mir immer wieder die Frage, habt ihr euch bei der Frau überhaupt kennengelernt unter diesen Umständen? Ist sie mal auf Dich zugekommen und wie hast Du sie mit nach Hause bekommen?

  • Naja, ich find für 2 Wochen hört sich das trotzdem nicht schlecht an. ;)



    Zitat

    Dort mussten wir dann auch feststellen, dass sie offenbar mit Kindern ein Problem hat. Vor der Nichte meines Freundes (9) hat Abby jedes Mal Reißaus genommen, zweimal hat sie sogar geknurrt. Der Sohn meines Freundes (13) wurde auch einmal angeknurrt, obwohl der sogar in einem anderen Raum war und Abby wirklich null bedrängt hat. :???:
    Anfassen lässt sie sich freiwillig ohnehin von niemandem außer mir und meinem Freund.


    Würde ich persönlich jetzt erstmal so zur Kenntniss nehmen und die entsprechenden Situationen gut im Auge behalten, damit nix passieren kann, aber noch nicht gezielt dran üben.
    Dafür würde ich mir wohl noch ein bisschen Zeit lassen. Sie scheint ja generell nicht die selbstsicherste zu sein (die große Abhängigkeit von dir und halt Schiss vor Fremden), da würde ich eher erstmal eine wirklich solide Vertrauensbasis schaffen und das dann langsam angehen.


    Soll nicht heißen, dass du die Situationen wo z.B. Kinder um euch rum sich total vermeiden solltest, aber es halt so gestalten, dass sie sich zurückziehen kann wenns ihr zu dolle wird und die Kinder eben auch entsprechend instruieren und im Auge behalten.
    Später kann man dann wirklich gezielt "anfassen" üben mit Leckerlie und allem Trallala.



    Zitat


    Das Problem ist jetzt, dass Abby auch dann jault, wenn andere Menschen bei ihr sind. Ein Beispiel: Mein Freund und ich sitzen im Auto, ich steige kurz aus um Geld bei der Bank abzuholen, dauerte keine 5 Minuten. In der Zeit saß mein Freund also mit Abby zusammen im Auto und dennoch hat sie geweint.


    Ich schiebe nun schon leichte Panik, weil ich morgen früh einen Arzttermin habe. Der dauert, wenn ich Glück habe, nur eine halbe Stunde, aber die muss sie dann leider allein im Auto verbringen.
    Ich habe heute eine stabile Transportbox besorgt, da liegt sie momentan auch drin, mit offener Tür natürlich. Mein Plan war jetzt, sie morgen dann die Zeit über in der Box im Auto zu lassen. Was meint ihr? Mein Gedanke dabei war, dass die Box ihr vielleicht mehr Sicherheit vermittelt, zudem kann sie sich nicht "heiß" laufen.


    Mein einer Greyrüde, Robin, wimmert auch jämmerlich wenn ich das Auto kurz verlasse und er mich weggehen sieht, egal ob noch jemand da ist oder nicht. Er legt sich aber hin sobald klar wird, dass ich nicht so schnell zurückkomme und wenn ich länger als ein paar Minuten weg war und dann zurückkomme, dann schläft er auch immer ganz entspannt. Nur solange ich noch in Sichtweite bin oder er mich direkt in der Nähe vermutet findet er keine Ruhe.
    Gleiches wenn ich ihn in einem Zimmer einsperre (bzw mich selber im Bad "einsperre"), er aber natürlich noch weiß, dass ich da bin. Dann macht er auch Terz (bzw hat das anfangs gemacht), wenn ich wirklich weggehe nicht. Dann findet er sich halt damit ab... allerdings hatte ich auch da schon mehrere Hunde. Das kann ein Unterschied sein, muss aber nicht.
    Ich würd es also ruhig mal versuchen, zumal wenn es eh keine Alternative gibt.


    Ob Box eine gute Idee ist weiß ich nicht, hab bei 2 von 3 Hunden keine Erfahrung damit und beim 3. nicht soooooo tolle (voll die Randale in der Box), aber bei anderen ist das vielleicht anders.


    Zitat


    Ihr habt sicherlich Recht damit dass ich für diese kurze Zeit etwas zu viel erwarte. Aber ich muss mich ehrlich gesagt noch immer an den Gedanken gewöhnen, dass ich für die nächste Zeit diesbezüglich noch so einige Abstriche machen muss. Ich kenne das in dieser krassen Form gar nicht, meine erste Hündin hatte von klein an nie ein Problem mit dem allein bleiben. Und trotzdem wollte ich auf Nummer sicher gehen und habe mich insbesondere aus diesem Grund für einen bereits erwachsenen Hund entschieden. Und ich habe eben auch explizit nur nach Hunden geschaut, die das Alleine sein schon kennen. Da rechnet man ja ganz ehrlich nicht mit dem Schlimmsten. Das es nun trotzdem so ist wie es ist ist schon ziemlich frustrierend... :|


    Ja, kann ich verstehen... ich hab beim Zweithund auch gezielt nach einem gefragt, der sich mit allen möglichen Hunden verträgt, weil ich da in so einer belebten Auslaufgegend spazieren gehen musste. Und was krieg ich... einen, der richtig doof mit manchen anderen Hunden war, so dass ich lange mit Maulkorb und Leine laufen musste. :fear:
    Erstens kommt es anders und zweitens...


    Naja, zum Glück wächst nicht nur die Leber mit ihren Aufgaben. In ein paar Monaten lachst du da drüber. Dann hast du vielleicht immernoch Baustellen mit deinem Hund, aber rückblickend wird sich ne Menge getan haben.



    Zitat

    Sagt mal, wenn ich ins Bad gehe, schicke ich sie ja zuvor auf ihren Platz. Ist das so richtig oder sollte ich besser einfach kommentarlos die Tür hinter mir schließen, weil sie sonst das "auf deinen Platz gehen" vielleicht bald mit "jetzt lässt sie mich gleich wieder allein" verknüpft? Und sollte ich, falls sie dann doch vor der Tür steht, sie ignorieren oder sie zurück auf ihren Platz schicken? Loben, wenn ich wiederkomme und sie auf ihrem Platz geblieben ist? (habe ich bisher nicht gemacht, da ich so wenig TamTam wie möglich um die ganze Sache machen möchte). Ich bin mir im Moment also noch ein wenig unsicher, wann ich sie loben/wegschicken und wann besser ignorieren sollte, vielleicht könnt ihr mir diesbezüglich ja noch den ein oder anderen Tipp geben?


    Wenn sie da einfach nur ruhig steht/liegt und wartet, würde ich sie lassen.
    Wenn sie jault oder an der Tür kratzt würde ich sie nachdrücklich wegbringen/wegsschicken.


    Offensichtlich ist ihr ja Nähe sehr wichtig und ich mache da (bei meinem Muttersöhnchen, dem oben erwähnten Rüden, der mir ab liebsten auch den ganzen Tag auf dem Schoß sitzen würde) den Kompromiss, dass er immer dann und solange im meiner Nähe sein kann, wie er nicht nervt (also nicht im weg steht/liegt, nicht die Tür belagert und winselt wenn ich aufs Klo geh).
    Fängt er an zu nerven, gibts nen Platzverweis. Hat für uns bisher gut funktioniert.


    Wenn sie einfach ruhig auf ihrem Platz geblieben ist, würde ich sie nicht groß loben, ich denk da ist es richtig kein großes Tamtam zu machen.
    Wenn Lob, dann nur ganz ruhig, dass sie halt nicht gleich wieder hochfährt wenn sie sich grad schon entspannte hatte. Also eher nen Öhrchenmassage als "Party!"

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