Ich wünsche mir einen Aussie

  • Und ich bin der Meinung, dass unabhängig seiner Rasse, JEDER Hund eine klare Führung braucht.


    Ich kann einen Mops zu einem attackierenden Monster heranziehen, wenn ich dessen Bedürfnisse nicht befriedige und meine, dass ein Mops ein Stofftier sei.


    Jagdtrieb hat fast jeder Hund. Dann dürfte sich auch niemand mehr einen Retriever anschaffen, die ebenfalls als "Familienhunde" angesehen und angepriesen werden, obwohl es Jagdhunde sind!


    Ressourcenverteidigung sieht man auch sehr oft bei "Nicht-Aussies". Das sind Fehler, die der HH bei der Erziehung gemacht hat. Ob ein Aussie da jetzt tendenziell eher zu der "Rabaukentruppe" zu zählen ist, steht für mich jedenfalls nicht so klar fest, wie für so manch anderen hier.


    Das einzige was ich der TS "anlasten" kann, wenn ich das so sagen darf, ist die Tatsache, dass sie sich "Hals über Kopf" in den Aussie verknallt hat und nun scheinbar gar keinen Blick mehr frei hat für andere Rassen.


    Wie schon geschrieben - ich besitze 2 Aussies. Indy kam als Welpe zu uns und war sowas von simpel in der Erziehung. All meine Zweifel im Vorfeld, ob ich dem Hund gerecht werde, ob ich ihn beschäftigt bekomme oder ob ich ihm genügend Auslastung bieten könnte - alles völlig umsonst! Indy war von der ersten Stunde an völlig leichtführig und sehr gelehrig. Egal ob andere Hunde, Kinder, Fremde, fremde Situationen - das war alles kein Problem mit ihm. Anders mit Momo, unserem 2. Aussie. Dies ist ein Bruder von Indy aus gleichem Wurf. Dieser kam erst mit 6 Monaten zu uns und war das krasse Gegenteil von Indy - verursacht durch den Menschen! Momo wurde als Welpe im Garten angepflockt, ihm wurden Rückzugsmöglichkeiten genommen und er hat auch Schläge kassiert.


    Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass Momo genauso "leicht" heranzuziehen gewesen wäre, hätte er die richtige Erziehung genossen. Aber andersherum ausgedrückt - egal welche Hunderasse man dem Vorbesitzer anvertraut hätte - er hätte jeden Hund versemmelt! Das kann und darf ich nicht einer Rasse zuschreiben.


    Ja....es kann alles Negative zusammenlaufen was irgendwo auf uns wartet....aber bitteschön, dann sollte ich mir besser einen Wellensittich oder gar Plüschhund holen. Hunde sind Lebewesen und diese sind nicht programmierbar wie eine Maschine.


    Aber derjenige der programmiert kann Verstand haben oder es gnadenlos versemmeln - rasseunabhängig!

  • Zitat


    Jagdtrieb hat fast jeder Hund. Dann dürfte sich auch niemand mehr einen Retriever anschaffen, die ebenfalls als "Familienhunde" angesehen und angepriesen werden, obwohl es Jagdhunde sind!


    Weswegen ich als Retrieverhalter (und Retriever sind ein seeehr weites Feld und davon sind gerade mal 2 der 6 Rassen angeblich typische Familienhunde) auch immer sehr skeptisch werde, wenn Jemand von Familienhund spricht.
    Sowas gibt es schlichtweg nicht.
    Und ich habe nun keinen Aussie, sondern einen monstifizierten Chesapeake. Egal, wo oder was man liest, die Schauergeschichten über diesen Hund finden kein Ende. Ich persönlich fand das erste Jahr mit meinem Chessie sehr einfach, andere verzweifeln dabei fast.
    Trotzdem würde ich nun nicht behaupten, der Chessie wäre ein idealer Anfängerhund und ich kann ihn guten Gewissnes für alle empfehlen.
    Und dasselbe gilt für den Aussie.

  • Windi, dein Beitrag liest sich so, als wäre es völlig egal, welche Rasse man sich anschafft, letztendlich sind alle Hunde gleich :roll:
    Ein Aussie ist kein Mops und auch kein Labbi und auch kein Pudel und genauso wenig ein Mali oder was auch immer. Ein Aussie ist ein Aussie und dieser hat einen Rassestandard. Natürlich gibts innerhalb der Rasse viele Varietäten. Meine zwei sind sehr verschieden, und das, obwohl sie miteinander verwandt sind ;)
    Sie haben aber beide Eigenschaften, die man bei der Rasse sehr oft findet. Ob das Zufall ist? :lol:


    Und: wir reden hier ja über den Aussie, oder? Nicht über eine andere Rasse. Daher spielt es in dieser Diskussion keine Rolle, ob bei anderen Rassen ähnliche Eigenschaften vorkommen können oder nicht.


    Ich stimme dir zu, dass jeder Hund eine klare Führung braucht. Allerdings bin ich der Meinung, dass ein Aussie sich von anderen Hunderassen unterscheidet. Wenn eine Rasse zu einem bestimmten Zweck gezüchtet worden ist, dann hat das einen Grund. Sonst könnte man auch jeden xbeliebigen Hund für jeden Zweck verwenden und das ist nicht so. Bestimmte Eigenschaften beim Aussie machen ihn eben nicht unbedingt zum Anfängerhund. Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.

  • Ich müsste dann auch mal meinen Senf dazu geben :p


    Also, ich bin auch der Meinung ein Aussie eben auch nur ein Hund. Er ist in einigen Dingen bestimmt etwas schwieriger zu händeln als andere Hunde, auf der anderen Seite hat er aber auch einige Eigenschaften, die den Umgang mit ihm erleichtern, wie zum Beispiel die große Motivation zu Arbeiten die er mitbringt.
    Es gibt diese und jene Hunde, was aber alle vereint: Sie brauchen einen Mensch, der konsequent ist, an dem sie sich orientieren können und der sie artgerecht beschäftigt. (Die artgerechte Beschäftigung sieht beim Aussie einfach anders aus als bei anderen Rassen, aber MEHR ist es meiner Meinung nach nicht unbedingt. Viele Aussies werden nunmal einfach überbeschäftigt und viele andere Rassen total unterfordert.)


    Bei mir selbst zieht am Donnerstag auch ein Aussie ein. Ich bin 19 und studiere, und habe absolut keine Bedenken dass ich einem Aussie nicht gerecht werden könnte, im Gegenteil.
    Ein Aussie ist - finde ich - machbar, und zwar für viele.


    Trotzdem ist 19 eben doch noch mal 5 Jahre älter als 14, und ich weiß nicht, ob ich mit 14 schon in der Lage gewesen wäre, ein "konsequenter Rudelführer" zu sein.


    Liebe TS, niemand will dir hier etwas böses, und niemand kann genau wissen wie es bei dir zu Hause aussieht.
    Wenn deine Familie hinter dir steht, dich unterstützt (nicht nur finanziell!) und sich bereit erklärt, sich selbst auch ausreichend zu informieren, dann : Warum solltest du dir keinen Aussie aussuchen?
    Nebenbei finde ich es übrigens sehr gut, dass du dich hier anmeldest und uns um Rat fragst. Da bist du vielen sehr viel älteren Leuten schonmal weit voraus !!


    Allerdings solltest du dich mal mit deinen Eltern zusammensetzen und nochmal genau mit ihnen darüber Sprechen, was auf sie zukommt !


    Letztendlich geht es uns allen hier um das Wohl des Hundes. Und wenn ich ehrlich bin, dann habe ich auch ein mulmiges Gefühl bei der Sache.
    Kannst du uns nicht alle noch ein bisschen mehr davon überzeugen , dass ein Aussie für dich okay wäre ? Vllt auch mal mit einem etwas längeren Beitrag ?
    Ich habe das Gefühl, du hast momentan wirklich die rosarote Brille auf...


    Einen Hund hast du halt über viele viele Jahre, in der Zeit können sich Interessen ändern und auch deine Lebensumstände. Was machst du nach der Schule ? Ausbildung, Studium...? Kannst du das schon absehen ? Wer nimmt den Hund dann ?
    Du musst dir darüber im Klaren sein, dass man einen Hund nicht einfach irgendwo abstellen kann, wenn man mal keine Zeit hat.


    Erzähl uns doch bitte, wie es momentan bei dir aussieht !!

  • Zitat

    Windi, dein Beitrag liest sich so, als wäre es völlig egal, welche Rasse man sich anschafft, letztendlich sind alle Hunde gleich :roll:
    Ein Aussie ist kein Mops und auch kein Labbi und auch kein Pudel und genauso wenig ein Mali oder was auch immer. Ein Aussie ist ein Aussie und dieser hat einen Rassestandard. Natürlich gibts innerhalb der Rasse viele Varietäten. Meine zwei sind sehr verschieden, und das, obwohl sie miteinander verwandt sind ;)
    Sie haben aber beide Eigenschaften, die man bei der Rasse sehr oft findet. Ob das Zufall ist? :lol:


    Und: wir reden hier ja über den Aussie, oder? Nicht über eine andere Rasse. Daher spielt es in dieser Diskussion keine Rolle, ob bei anderen Rassen ähnliche Eigenschaften vorkommen können oder nicht.


    Ich stimme dir zu, dass jeder Hund eine klare Führung braucht. Allerdings bin ich der Meinung, dass ein Aussie sich von anderen Hunderassen unterscheidet. Wenn eine Rasse zu einem bestimmten Zweck gezüchtet worden ist, dann hat das einen Grund. Sonst könnte man auch jeden xbeliebigen Hund für jeden Zweck verwenden und das ist nicht so. Bestimmte Eigenschaften beim Aussie machen ihn eben nicht unbedingt zum Anfängerhund. Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.



    So sehe ich das auch.
    Zudem es ja auch diverse Linien gibt (sicherlich welche, die "einfacher" sind als andre)


    Der Aussie ist URSPRÜNGLICH durchaus ein Stück weit auf Ressourcenverteidigung hin selektiert worden.
    Auch ist der Aussie auf seine "durchschlagenden Argumente" hin gezüchtet worden. Er war ursprünglich ein an Rindern arbeitender Hund und ist deswegen durchaus in seinem Umgangston nicht zimperlich.
    Zudem gibt es etliche Rassen, die ich persönlich allein schon deswegen einfacher finde, weil sie einfach ein ruhigeres Gemüt haben und von der Rasse an sich mehr in sich ruhen.


    Dass Aussies ständig hinterfragen seh ich hier jeden Tag.


    Klar braucht jeder Hund Führung und Erziehung. Aber grade weil der Aussie so schnell lernt, lernt er eben auch schnell Dinge, die er nicht soll bzw. die Fehler seines Menschen auszunutzen.


    Manche Menschen kommen evtl von Anfang an super damit zurecht (toll, dass es bei euch so gut geklappt hat, Windi!) aber sicherlich nicht alle. Man darf es m.M. nach anhand der Erfahrung von zwei Aussies nicht verallgemeinern.



    Bestimmt ist in vielen Linien (leider) nicht mehr viel von den ursprünglichen Rasseeigenschaften übrig, aber bedenken sollte man es immer.

  • Ich weiß nicht, es ist keine hohe Kunst einen Aussie zu erziehen und zu halten, es gibt schwierigere und einfachere (aus meiner eigenen Erfahrung) Hunderassen und auch innerhalb der Rasse unterscheidet sich das nochmal sehr extrem. Ich glaube nicht, dass das die "Kritiker" hier anzweifeln wollen, im Gegenteil.


    Was mich allerdings amüsiert, und das ist jetzt auch keinen konkret bezogen hier, dass das Auslasten immer so eine große Rolle spielt. Ich find das ist mit das einfachste am Aussie, wirklich. Deutlich schwieriger finde ich den Schutz- und Wachtrieb in die richtie Richtung zu leiten und mit der niedrigen Reizschwelle umzugehen zu wissen. Ggf. sich noch gut mit dem Territorialtrieb auseinanderzusetzen. Ich erkläre Samson nach drei Jahren immernoch jeden Abend aufs neue, dass das weder SEINE Straße, noch SEIN Block, noch SEINE Siedlung ist :D Gegen die von mir aufgezählten Dinge ist die Auslastung ein Witz :lol:

  • Zitat

    ch erkläre Samson nach drei Jahren immernoch jeden Abend aufs neue, dass das weder SEINE Straße, noch SEIN Block, noch SEINE Siedlung ist :D


    Genau das Problem hab ich auch. Ich bin auch immernoch dabei, dem Momo begreiflich zu machen, daß "sein"Grundstück nur bis zum Zaun geht und nicht soweit, wie er gucken kann. :lol:

  • Zitat

    Genau das Problem hab ich auch. Ich bin auch immernoch dabei, dem Momo begreiflich zu machen, daß "sein"Grundstück nur bis zum Zaun geht und nicht soweit, wie er gucken kann. :lol:


    Samson, die arme Sau darf noch nichtmal über den Garten herrschen, da bricht aber auch jedesmal ein Zacken aus seiner Aussiekrone :lol:

  • Zitat

    Genau das Problem hab ich auch. Ich bin auch immernoch dabei, dem Momo begreiflich zu machen, daß "sein"Grundstück nur bis zum Zaun geht und nicht soweit, wie er gucken kann. :lol:


    Ja, ja, das kenne ich auch. Aber dass das Grundstück mir gehört, dass hat er immerhin kapiert. :D


    Alles in allem kann man doch zusammenfassend sagen: Es ist ein ewiges Gezackere um die Baustellen, die man hat. Wenn es am Montag funktioniert hat, testet der Hund spätestens am Mittwoch, ob sich die Sachlage vielleicht doch in der Zwischenzeit geändert hat und er wieder ungestört seinem Hobby nachgehen kann.

  • Zitat

    Ich weiß nicht, es ist keine hohe Kunst einen Aussie zu erziehen und zu halten, es gibt schwierigere und einfachere (aus meiner eigenen Erfahrung) Hunderassen und auch innerhalb der Rasse unterscheidet sich das nochmal sehr extrem. Ich glaube nicht, dass das die "Kritiker" hier anzweifeln wollen, im Gegenteil.


    Was mich allerdings amüsiert, und das ist jetzt auch keinen konkret bezogen hier, dass das Auslasten immer so eine große Rolle spielt. Ich find das ist mit das einfachste am Aussie, wirklich. Deutlich schwieriger finde ich den Schutz- und Wachtrieb in die richtie Richtung zu leiten und mit der niedrigen Reizschwelle umzugehen zu wissen. Ggf. sich noch gut mit dem Territorialtrieb auseinanderzusetzen. Ich erkläre Samson nach drei Jahren immernoch jeden Abend aufs neue, dass das weder SEINE Straße, noch SEIN Block, noch SEINE Siedlung ist :D Gegen die von mir aufgezählten Dinge ist die Auslastung ein Witz :lol:



    Ganz genau !! Hope ist jetzt 4,5 Jahre alt und auch ich erkläre diese Dinge tagtäglich !

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