Diabetikerwarnhunde?!?

  • Hallo,
    hat hier im df vielleicht irgendjemand Erfahrungen mit einem
    Diabetikerwarnhund?


    Hintergrund ist folgender:
    Ein Kind meiner ersten Klasse ist kurz vor Weihnachten ernsthaft an Diabetes erkrankt.
    Es muss nun über eine Insulinpumpe mit Insulin versorgt werden.
    (Tragischerweise hat die Familie schon ein Diabeteskind im Kindergartenalter, nun sind es zwei!)
    Gerade nachts ist wohl die Gefahr einer Unterzuckerung groß, d.h. die Eltern schlafen wohl keine Nacht mehr durch (messen und spritzen beide Kinder mehrmals).
    Vielleicht könnte dieser Familie ja solch ein Assistenzhund helfen? Die Familie entlasten und die Situation ein klein wenig entschärfen?


    Ich weiß, dass es wohl Diabeteswarnhunde gibt, habe auch schon im Netz erste Infos eingeholt unter
    http://www.diabetikerwarnhund.de
    wollte aber euch hier noch nach Erfahrungen fragen, bevor ich irgendetwas plappere, im schlimmsten Fall Hoffnungen wecke, die dann nicht erfüllbar sind.

  • Hallo,
    das ist aber sehr nett von Dir, dass Du versuchst der Familie zu helfen und Dir soviele Gedanken machst.


    Leider habe ich selber keine Erfahrung mit Diabetiker-Warnhunden, versuche aber unseren Pico auf Unterzuckerung zu konditionieren, da wir auch Diabetes Typ 1 in der Familie haben.


    Jedoch wird es wohl kaum schon einen fertig ausgebildeten Hund für die Familie geben (aber hier bin ich mir nicht sicher), so dass der Familie wahrscheinlich nicht so schnell geholfen werden kann.
    Ich bin überzeugt davon, dass es für Familien sehr hilfreich sein kann solch einen Hund zu haben. Im Fernsehen habe ich bereits diverse Berichte gesehen, auch über Kinder, die einen Warnhund haben. Die Kinder hatten wieder wesentlich mehr Lebensfreude und "Normalität" in ihrem Leben, die Hunde haben ihen sehr viel Sicherheit gegeben.
    Allerdings glaube ich, dass die Familie für beide Kinde dann jeweils einen Hund benötigen würde, da die Hunde die Kinder ja auch im Alltag begleiten sollten und gerade, wenn die Kinde nicht gleichalt sind, der Hund kann sich ja nicht teilen. (dies ist aber nur eine Vermutung, da gibt es bestimmt hier welche, die kompetenter bei diesem Thema sind)


    Da mich das Thema selber interessiert habe ich ein paar Links gespeichert, die Dir vielleicht auch noch einmal weiterhelfen könen.


    Ich glaube die Leiterin von Teamwärts ist auch hier im Forum registriert, jedoch kenne ich den Nick-Namen nicht, aber vielleicht weiss jemand anderes hierzu etwas.
    Vielleicht kannst Du sie mal anschreiben und sie kann evtl. einen Trainer bei Euch in der Nähe empfehlen:


    http://www.teamwaerts.com/?page_id=48


    Hier noch
    http://www.diabetiker-spuerhunde.de/


    eine Seite von Betroffenen, die meiner Meinung nach sehr gut über das Thema aufklären. Vor allem in Bezug auf die verschiedenen Möglichkeiten der Ausbildung und Kosten für einen Diabetikerwarnhund. Ich denke, dass Dir hier bestimmt auch gerne weitergeholfen wird.


    Und hier noch eine Seite, auf der kurz und knapp etwas über Diabetikerwarnhunde geschrieben ist (bestimmt nicht mehr so interessant, wenn Du schon die anderen Seiten gelesen hast).


    http://www.hunde-stories.de/hu…h/diabetikerwarnhund.html


    Ich hoffe, dass ich Dir ein wenig damit weiterhelfen konnte.


    LG Sabine

  • Hallo,


    irgendwo gabs da letztes Jahr mal eine Sendung drüber, da ging es auch um ein Kind und ich glaub es war ein Labbi oder Golden Retriever der trainiert wurde. Herrscht Insulin Magel kommt es zu einem Geruch nach Aceton im Atem. (Ketonkörpern). Darauf werden die Hunde trainiert, dies frühzeitig zu erkennen und anzuschlagen.
    Wie weit die nun sind und ob man schon einen abgerichteten Hund bekommen kann weiß ich allerdings auch nicht, aber ich denke sowas könnte man bei bestimmten Diabetes-Zentren in Erfahrung bringen.

  • Zitat

    Hallo,
    Herrscht Insulin Magel kommt es zu einem Geruch nach Aceton im Atem.


    Bist du sicher? Ich dachte, der Hund kann nur eine Unterzuckerung wahrnehmen...oder die Hunde werden nur auf Hypos trainiert. Auf jeden Fall wäre dass sinniger, denn wenn man in einer Hypo ist kann man schnell Ohnmächtig werden. Nicht wenn der Blutzucker zu hoch ist (auf jeden Fall nicht so schnell).
    Und vor einer Ohnmacht soll der Hund einen dann ja eigentlich warnen.


    Ich denke auch, dass wenn jedes Kind ein Hund benötigen wird.

  • Hmm,
    also Insulinmangel kann zum diabetischen Koma führen, daher dachte ich die Hunde trainieren in dieser Richtung, da es da was zu erriechen gibt. Wie der Hund es in der anderen Richtung merken soll weiß ich jetzt ehrlich gesagt nicht, aber da müsste ich nochmal recherchieren auf was die nun genau trainiert werden.

  • Meines Wissens nach werden die Hunde auf eine Hypo trainiert, denn die ist gefährlicher, weil sie in der Regel schneller eintritt, als eine Hyper (also Überzuckerung)


    Für alle, die es ein klein bisschen ausführlicher interessier, hier ein paar Erkläungen:


    "Leistung und Aufgaben des Diabetikerwarnhundes


    Zunächst ist ein Diabetikerwarnhund ein ganz normaler Hund, dessen Mensch eben Diabetiker ist. Er lebt mit ihm zusammen, verhält sich wie ein ganz normaler, gut erzogener Hund und hat auch alle Bedürfnisse eines ganz normalen Hundes.


    Daneben ist er aber auch noch ein Hund mit einer sehr speziellen Ausbildung. Er kann eine Unterzuckerung nicht nur riechen, sondern er hat gelernt, darauf zu reagieren. Er warnt seinen Halter vor der drohenden Hypoglykämie, bevor dieser selbst bemerkt, was mit ihm passiert. Das ist die wichtigste Aufgabe dieses speziell ausgebildeten Hundes."
    Quelle: http://www.hunde-stories.de/hu…diabetikerwarnhund.html#4


    Und hier gibt es eine ungefähre (vermutete) Erkläurung, was der Hund riecht:


    "Diabetiker-Spürhunde sind Hunde, die nach entsprechender Konditionierung in der Lage sind, über den Atem oder Schweiß frühzeitig einen stark abfalllenden Zuckerspiegel (wahrscheinlich über Hormone der Gegenregulation) zu riechen und vor einer Unterzuckerung zu warnen, ein Mäppchen mit Traubenzucker (oder anderen zuckerhaltigen Mitteln) sowie ein Testgerät zu bringen und im Notfall einen Notfalltaster zu drücken bzw. Hilfe zu holen."
    Quelle: http://www.diabetiker-spuerhun…efinition-diabetikerhund/



    Hier steht auch noch eine kurze Erklärung:
    "Schon seit Jahren ist bekannt, dass es Hunde gibt, die im Zusammenleben mit ihrem Menschen diesen vor drohenden Gefahren, wie Unterzuckerungen, epileptischen Anfällen, Herzattacken und sogar Krebs warnen können.


    Besonders für die Typ 1 Diabetiker, die ihre Unterzuckerung nicht spüren, können diese Hunde lebensrettend sein. Während einer Hypoglykämie finden chemische Prozesse im Körper eines Diabetikers statt, die der Hund im Atem und Schweiß riechen kann. Hierauf wird ein Diabetikerwarnhund trainiert.


    Ein solcher Hund benötigt ein besonderes Einfühlungsvermögen um die begleitenden Verhaltensänderungen “seines” Menschen zu spüren und in die Warnung mit einfließen zu lassen.


    Der Diabetikerwarnhund kann und sollte in unterschiedlichem Umfang als Assistenzhund ausgebildet werden um die Grundvoraussetzungen zu schaffen für seine späteren Aufgaben:


    1. Hypoglykämien(Unterzuckerung) erkennen und zuverlässig warnen


    2. bei Unterzuckerung oder Handlungsunfähigkeit eigenständig eine Notfalltasche bringen


    3. vor allem nachts bei bedrohlichen Zuständen den Partner, die Eltern usw. wecken, das kann durch Bellen, Betätigung einer Klingel oder Scharren geschehen"
    Quelle: http://www.teamwaerts.com/?page_id=1677

  • Vielen lieben Dank für eure Antworten!
    Die links werden (nicht mehr heute, aber ganz bestimmt!) gelesen!


    Auf die Idee, dass ja beide Kinder einen eigenen Hund bräuchten, bin ich selbst noch nicht gekommen, aber ihr habt ja Recht! (Obwohl für nachts im Kinderzimmer wohl auch erstmal einer reichen dürfte, der könnte ja mal rechts und mal links riechen, und würde wohl immer anschlagen?)
    Wäre auch eine Überlegung, ob ein Kiga-Kind mit einem solchen Hund wirklich schon "umgehen" kann, wobei wenn man beide(!) in der Not darauf trainiert?


    Werde mich nun Dank eurer Hilfe noch genauer informieren, um dann diesen Vorschlag den Eltern zu unterbreiten.
    Diese Familie hat (derzeit jedenfalls) keinen Hund, und manchmal weiß man selbst als Betroffener erst später über wertvolle Alternativhilfen (in diesem Fall einen Assistenzhund) Bescheid, sucht sich über Jahre hinweg alles erst mühsam selbst zusammen. Da ist man für jede neue Anregung dankbar, die den eigenen Horizont erweitert.
    Und denkt dann: DAS hätte ich mal früher wissen sollen!


    Ich glaube nämlich, dass sehr viele Menschen noch nicht wissen, was unsere Wuffis so alles tolles können und in wiefern sie ein echter Segen für uns Menschen sind!


    DANKE!

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