Nun ist es wohl doch Krebs... :-(

  • Ich möchte dir ein wenig Mut machen.


    Bei unserem Familienhund wurde auch Krebs festgestellt, dieser hatte schon gestreut und der Arzt meinte man kann nicht sagen wie lane der Hund noch lebt. Er gibt uns Medis mit und rät von einer Chemo ab bzw. wie wollten das auch nicht.


    Der Hund war zu diesem Zeitpunkt 11 Jahre alt.
    Er ist jetzt 14 Jahre alt und so langsam merkt man den Krebs immer mehr, seine Niere ist angegriffen und er tropft Blut. Die Wundheilung ist sehr schlecht, aus einem harmlosen Kratzer wurde ein riese Entzündung und er schläft viel. :sleep:


    ABER er frisst noch sehr gerne, für Blutwurst tanzt er und am liebsten liegt er bei uns auf der Liege in der Sonne. Er genießt es das keiner mehr mit ihm schimpft, klaut wie ein Rabe und wenn er etwas nicht will tja dann will er nicht. :lachtot:


    Wir lieben ihn und freuen uns über jeden Tag und wir haben das Gefühl ihm geht es genauso.


    Also, Krebs ist zwar ein Todesurteil aber es bedeutet nicht das dein geliebter Hund sofort stirbt. Wir nehmen auch Abschied von unserem Hund und versuchen jeden Tag so zu leben als wäre es sein letzter (vor allem seit 2 Monaten da baut er doch sehr ab) aber es ist auch eine schöne Zeit und eine intensive Zeit, denn man merkt wie sehr man an dem Tier hängt.


    Ich wünsche dir und deinem Hund noch eine lange Zeit und eine schöne Zeit. Alles Gute!!

  • Oh, oh, oh... immer noch keine Fotos.... ich hab schon ein ganz schlechtes Gewissen... :ops:
    Der Problem liegt allerdings bei meinem Computer, das blöde Ding macht Mucken und man kann die Bilder nicht hochladen... ich geb die Hoffnung aber nicht auf...!


    Myro geht es ganz gut so weit, allerdings musste ich in der letzten Zeit fast täglich den Katheder legen. Das ist natürlich überhaupt nicht schön, aber er hat ansonsten einfach noch zu viel Lebensfreude, als dass ich ihn deshalb im Moment einschläfern lassen könnte.


    Allerdings "grummelt" er jetzt häufiger beim Katheder legen und auch beim Leerlaufen lassen der Blase leise vor sich hin, ebenso wenn er vergeblich versucht zu pieseln oder manchmal beim Kot absetzen. Das war sonst nicht, es scheint ihm also jetzt deutlich unangenehmer zu sein.
    Verdauungstechnisch hat er jetzt auch Probleme und setzt zwischendurch immer wieder mal flüssig-schleimigen oder wässrigen Kot ab. Häufig macht er zunächst einen "normalen" Haufen und danach kommt noch ein- zweimal so ein flüssiger Nachschlag.
    Das kann eine Reaktion auf die Medikamente, aber auch direkt auf den Tumor sein.
    Immer wieder ist der Kot jetzt auch platt gedrückt, was zeigt, dass der Tumor vermutlich so langsam auch auf den Darm drückt.


    Aufffällig ist auch noch, dass Staubsauger Myro im Moment sein Gemüse nicht fressen will, ich hab dazu im Barf-Bereich schon eine Frage gestellt... https://www.dogforum.de/myro-w…e-nicht-mehr-t168952.html



    Ansonsten baut mein Schlitzohr hier seinen Sonderstatus so langsam richtig aus.
    Geht es nicht in die von ihm gewünschte Richtung, dann schmeisst er sich theatralisch auf die Straße, so dass mir Passanten schon Hilfe für den offenbar kollabierten Hund anbieten. Sein dramatischer Blick tut sein übriges dazu...
    Durch gute oder strenge Worte freiwillig wieder aufstehen? Fehlanzeige...
    Weiterziehen? Nö, funktioniert nicht und sieht auch ein bisschen blöd aus, 35 kg Hund auf der Seite liegend durch die Stadt zu ziehen..,. :hust:
    Versucht man ihn auf die Füße zu stellen, dann lässt er sich hängen wie ein nasser Sack. Und ist hinten schon wieder zusammengebrochen, wenn man vorne versucht die Pfoten auf den Boden zu bringen...
    Bei den Blicken, die mich von anderen Leuten bei dieser Aktion treffen wundert es mich, dass ich noch keine Anzeige wegen Tierquälerei bekommen habe...


    Er hat jetzt auch seine "Futterstellen" im Ort ausgebaut - sprich Geschäfte, Kneipen, Fleischereien, Pizzerien, Dönerbuden, Marktstände etc., in aus denen die Beschäftigten "herausgeeilt" kommen, um ihn mit Leckereiein zu versorgen. Irgendwie hat Myro das echt drauf, die durch die Schaufensterscheibe mit seinen Blicken zu hypnotisieren. Funktioniert fast immer, macht aber das Vorwärtskommen im Ort manchmal etwa sschwierig... ;)
    Aber er darf ja mittlerweile fast alles... und nutzt das auch voll aus... :smile:



    Heute hatte ich übrigens ein Telefongespräch mit dem Prof. Nickel (?) aus der Klinik Norderstedt, die ja Harnröhrenstents setzen.
    Da es ja nun mit dem Pinkeln immer schwieriger wird, ist das wieder mehr zum Thema geworden. Bin da aber nach wie vor sehr unschlüssig.
    Myro müsste sowohl für die Voruntersuchung wie auch für das Setzen der Stents eine leichte Narkose bekommen, das Setzen ansich ginge aber recht schnell.
    Wie lange die Stents wirksam sind kann man nicht sagen, das hängt von dem Wachstum des Tumors ab.
    Die am häufigsten auftetende Nebenwirkung ist eine Harninkontinenz (der Schließmuskel funktioniert dann nicht mehr...), das tritt wohl bei mindestens 3 von 10 operierten Hunden auf.
    Tja und kosten würde das ganze dann noch mal etwa 1700 €...


    Ansonsten hatte er als Alternative auch den Dauerkatheder genannt, wie ja auch die Tierklinik Bramsche.
    Aber ich weiß immer noch nicht, ob ich ihn nicht lieber ganz in Ruhe lassen soll...

  • Hallo :-)


    ich freue mich von Euch zu hören, dass es Myro soweit gut geht und er seine dazugewonnenen "Freiheiten" mit grinsender Dreistigkeit geniesst :-)


    Ich würde ihm wahrscheinlich keinen Stent legen lassen, sondern zu einem Dauerkatheder tendieren. Menschen mit Querschnittslähmung leben damit Jahre und wenn ihm der tägliche Eingriff langsam unangenehm zu werden scheint, ist das doch eine gute Alternative, um ihn störungsfreier Erleichterung zu verschaffen?!


    Ich wünsche Euch noch unzählige schöne Wochen und Monate - mindestens bis zum Juni... hoffentlich noch viel länger. Er hat Lebensfreude und genießt, was sich ihm bietet, das ist wunderschön. Und, so wie Du schreibst, kannst Du die - wenn auch schwere - Zeit mit ihm auch genießen, das ist auch sehr schön und wichtig.


    Ich weiss, wie es ist, auf "den Tag zu warten", und wie die Gefühle Achterbahn fahren. :cuddle:


    Mitfühlende Grüsse

  • hallo



    ich habe schon vor ein paar wochen hier gelesen und überlegt, etwas zu schreiben, es dann aber gelassen.


    mein erster hund starb an einem prostata-karzinom mit 9 jahren. die prognose lautete drei monate. genau drei monate nach der diagnose mussten wir ihn erlösen. es fällt mir auch nach acht jahren schwer, darüber zu schreiben, aber ich möchte dir gerne meine erfahrungen schildern.


    wir entschieden uns für vier palliative bestrahlungen, um bestenfalls den tumor am wachsen zu hindern. leider klappte das nicht, er wuchs weiter. wir haben die drei monate genutzt, um alles schöne noch einmal auszukosten. urlaub, besondere plätze, schwimmen, leckereien. wir haben es uns so schön wie eben möglich gemacht.


    als er nicht mehr ohne schmerzen kot absetzen konnte, haben wir ihn erlöst. man konnte sehen, dass es ihm unangenehm und peinlich war, er hat sich verkrochen. unser hund hat uns ganz deutlich gezeigt, dass er nicht mehr wollte und wir haben ihn in würde gehen lassen. trotzdem war er bis zu letzt für viele der „alte" in seinen reaktionen, er war keineswegs teilnamslos, sondern aktiv und aufgeweckt. man hätte sein leben verlängern können um tage, wochen? durch die gabe von zucker, so dass er durchfall bekommen hätte. auch hätten wir ihm einen katheder legen lassen können, harn absetzen funktioniert ganz zum schluss auch nicht mehr.


    wir haben uns damals dagegen entschieden, damit unser hund ein würdevolles leben bis zu letzt haben konnte.


    du musst natürlich für dich und deinen hund selbst entscheiden, das ist klar und ich hoffe, du findest den richtigen zeitpunkt, ihn gehen zu lassen.


    liebe grüße

  • Zitat

    Guten Morgen ihr Zwei.


    Ich wollte mal fragen, wie es Myro geht. =)



    Tja, wie das Leben so spielt...


    Hätte ich Dir gestern abend noch geantwortet, dann hätte ich geschwärmt, wie gut es dem Myro geht.
    Zwei Wochen konnte er völlig problemlos pieseln und war eigentllich durchgängig gut drauf (die Zeit davor war dagegen täglich Katheder angesagt).
    Gestern abend auf dem Spaziergang hat er dann einen solchen Spaß gehabt, hat wie ein verrückter gespielt und ist gerannt wie ein junger Hund ... es war so schön anzusehen und wir haben wirklich nur noch staunend zugeguckt.


    Tja und heute? Da ging pipi-mäßig wieder gar nichts... warum nur so plötzlich?
    Und auch sein sonstiges Befinden ist zu gestern ein Unterschied wie Tag und Nacht, er ist sehr ruhig, wirkt angespannt. Es ist sehr deutlich, dass es ihm nicht gut geht und er tut mir so leid.
    Heute nachmittag werden wir mit ihm zum Tierarzt fahren, um zu schauen, wie der momentane Stand ist...



    Gestern, nein eigentlich die letzten zwei Wochen war ich total glücklich. Ich hätte ja nie gedacht, dass Myro Mitte August überhaupt noch lebt und dann noch so gut. Mit Spaß am Leben und ohne Probleme mit dreistündigen Spaziergängen.
    Man hat auch schon wieder in die Zukunft geplant und die Hoffnung gehegt, dass Myro den eventuell geplanten Umzug in ein altes Haus mit Garten noch erlebt... ich würde es ihm ja so wünschen.
    Aber jetzt ist man mal wieder unsanft auf den Boden der Tatsachen geholt worden. Er ist nunmal totkrank und es ist eh schon ein Wunder, dass wir es bis hierhin geschafft haben...

  • ich habe hier immer mitgelesen und verfolgt.


    In dieser schweren Situation kann dir keiner sagen was du tun oder lassen solltest.


    Höre auf dein Herz und höre auf deinen Hund, er wird dir zeigen, wenn es soweit ist! seid (unbekannterweise) gedrückt und umarmt! :solace:


    Geniess die Zeit. und sei stark! Du schaffst das, egal welcher Weg kommt! Du wirst den richtigen wissen!

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