selbstgemachte Worcaholics?

  • Hallo!


    weiß nicht so genau wie ich meine Frage beschreiben soll
    :wink:


    mir gehts hier hauptsächlich um die Hunderassen die als besonders
    arbeitsfreudig/wütig beschrieben werden....


    ich hab eine Malihündin die sehr arbeitsfreudig ist aber auch gelernt hat das nicht immer Party sein kann z.B. nicht täglich stundenlanges Spazierengehen,
    tägliches Training auf dem Hupla...eben kein Dauerentertainment.


    Ich finde es grade bei "Arbeitshunden"auch wichtig das mal Ruhe ist,denn ich glaub das "Dauerentertainment" die Hunde noch hibbeliger macht...


    ich hoffe ihr versteht was ich meine?!


    was denkt ihr darüber?


    Gruß Claudia

  • Ich denke, ich verstehe, was du meinst. :)


    Ich dachte vor einiger Zeit auch, dass z.B. der Border Collie sowas wie ein 24- Stunden Job wäre, und das man mit dieser Rasse einfach nur powern, powern, powern müsste. Aber ich habe mich eines Besseren belehren lassen. Man darf es nicht übertreiben, die Hunde müssen auch Grenzen kennen, sonst kann es passieren, dass der Hund total überdreht und immer "schlimmer" wird.


    Es gibt sicher Rassen, die beschäftigungsintensiver sind als andere. Aber trotzdem, alles in Maßen, nicht in Massen. Ich denke, wie du es hälst, ist es okay. :)


    Liebe Grüße

  • Hallo,


    genau richtig. Parallell läuft ja auch so ein ähnlicher Thread. Ist wahrscheinlich gerade bei den "arbeitswilligen" Rassen das Problem, daß man sie durch zu viel Arbeit ohne Ende hochputschen kann. Ist mir zumindest mit meiner Hündin passiert. Inzwischen ist unsere Devise: in der Ruhe liegt die Kraft. Aber das mussten wir beide erst mal lernen.


    Grüße Christine

  • Hi
    Ehrlich gesagt kann das Problem in vielen Fällen eher in der Qualität der Arbeit gesehen werden und nicht unbedingt nur in der Quantität.
    LG Maren

  • Genau das Problem sehe ich auch, bei Hüte- und Treibhunden!!! :!:
    Aber bei Jagd- und Vorstehhunden ist das was anderes.
    Hüte und Treibhunde werden durch Überbeschäftigung nervös, hibbelig und hyperaktiv, Jagd- und Vorstehhunde aber durch Unterbeschäftigung.
    Ich kenne dafür einige Beispiele, die ich jetzt nicht alle aufzählen kann. Hütehunde brauchen generell regelmäßig aber immer gleich viel Beschäftigung, Jagdhunde brauchen so viel wie möglich.


    :licht:

  • Das extremste, wo rüber ich mich immer gnadenlos aufregen könnte, sind die Balljunkies. Den Hunden wird ununterbrochen der Ball geworfen (für besonders faule Halter gibt’s diese tollen Löffel) und keiner begreift, daß der Hund unter Dauerstress steht.
    Ich habe selber so ein Exemplar (Malinoismix), den man versuchte, auf diese Art „ruhig zu stellen“, das Gegenteil war der Fall. Der Hund war hektisch, hat gekläfft ohne Ende, lag keine Sekunde still und Fremde wurden ohne große Vorwarnung angegangen – vollkommen überdreht der Arme. Sicherlich ist er immer noch blitzschnell von 0 auf 100 und wenn ich diesen Hund (der für viele seiner Artgenossen steht) täglich stundenlang mit Ball werfen oder hektischen Dingen beschäftigen würde, er wäre nicht zu ertragen und selber unglücklich.
    Für uns ist der ideale Job konzentriertes Suchen, Fährtenarbeit, Trailing und Dummytraining mit viel Ruhe und Konzentration, aber auch Klettern – ruhiges, körperbewußtes Bewältigen von Hindernissen. Fährt er mir zu hoch, bekommt er eine Auszeit, konzentriertes Arbeiten ist nur mit der nötigen Ruhe möglich. Für ihn war es schwer Selbstdisziplin zu lernen, Geduld zu beweisen und Ruhe zu bewahren. Er hat es gelernt und ist heute ein super Hund, ausgeglichen, umgänglich, super gehorsam, malitypisch extrem arbeitsgeil und mit allem verträglich, aber beim Anblick eines Balles vergißt er sich und verfällt in sein altes Schema.


    Im Gegensatz dazu ist die Jägerin wunderbar mit schnellen, teils hektischen Sachen zu beglücken. Alle Elemente der Jagd dürfen mit ins Training einfliessen, ruhiges Fährten genauso wie hyperaktives Stöbern.


    Das Geheimnis heißt nur: Vernünftig, angepasst an die Bedürfnisse des einzelnen Hundes, konsequent, fachlich kompetent und alles zu seiner Zeit !! Meine Hunde traben seelenruhig entspannt an meiner Seite, kündige ich eine Aufgabe an, stehen sie hochkonzentriert und erwartungsvoll vor mir.


    Ich denke, viele machen auch den Fehler, ihrem Hund nie die Grenze zu setzen. „Der will ja noch spielen, komm ich werf noch einmal, bist du noch nicht müde ?“. Zurück bleiben überdrehte Hunde, die nicht mit dem Frust, ihren Willen nicht zu bekommen, umgehen können. Jeder kennt die klassischen JRT, die kläffend vor ihrem Halter mit Ball in der Hand auf und ab hüpfen und schreien:“wirf du depp, nu wirf schon, wirf, wirf, wirf …“ sehr schade, daß viele nicht einmal wissen, welche aussergewöhnlichen Fähigkeiten in ihren Hunden stecken, stattdessen wird alles ausprobiert und Hundi verplant, wie ein 15 jähiger Teenager !
    Mo: Agility
    Di: Discdogging
    Mi: Tennis
    Do: Dogdancing
    Fr: Klavier
    Sa: Radfahren
    So: …


    Ich habe die Verpflichtung, ihnen eine sinnvolle Arbeit zu geben, aber auch die Verantwortung, ihnen die nötige Freizeit zukommenzulassen !!


    Entspannte Grüße :wink:
    staffy

  • staffy


    Super Beitrag!! :gut:


    Viele unausgeglichene Hunde sind ein Produkt ihrer Besitzer, die sie nicht verstehen. Nach dem Motto Terrier sind so etc. ....


    Sei es sie arbeiten zu wenig mit ihnen oder zu viel oder einfach falsch, oft geht es in die Extremen.


    OT

    Zitat

    (für besonders faule Halter gibt’s diese tollen Löffel)


    Nicht nur das, vorher noch Hund ins Auto und wir fahren nicht zur Hundewiese, sondern parken einfach mitten drauf. Hund wird aus dem Auto geworfen und mit dem Löffel der Ball hinterher. Dann 5min. dem Hundi den Ball werfen, das muß ja genügen, auf jedenfall dem Besitzer. Hundi wieder ab ins Auto und weg. :wall: :help:


    Naja


    LG
    Sonja

  • Zitat

    für besonders faule Halter gibt’s diese tollen Löffel


    Aber diese Löffelteile sind doch eigentlich zum 'weiter' werfen? Oder nicht? :???: Ich hab mir die letztens angeguggt, weil ich einfach nicht weiter als 6-7 Meter werfen kann und dann immer ganz enttäuschte Blicke von Hundi ernte á 'Is nich dein Ernst oder? Da kann ich ja nicht mal richig Gas geben...'
    Habs dann aber sein lassen, denn das Teil mitzuschleppen für die paar Bälle die wir werfen...das is mir dann zu blöd. Da schlepp ich lieber mein Mann mit...der kann auch weit werfen. :ops:

  • Zitat

    Da kann ich ja nicht mal richig Gas geben...'


    Wenn Dein Hund das Bedürfnis hätte zu rennen, dann könnte er das doch auch ohne Ball tun, oder? =)

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