Habt ihr einen Hund schon mal wieder abgegeben?

  • Ich lese in letzter Zeit sowohl hier als auch in anderen Foren viel zum Thema "Welpenblues"...nach meiner Ansicht ein relativ normaler Prozess, da die Bindung zu einem Hund sich nun mal erst aufbauen und entwickeln muss und nicht von Anfang an da sein kann.


    Was mich aber in Anlehnung an diese Threads interessieren würde: Hat irgendjemand schon mal seinen Hund wieder abgegeben, weil es nicht "gepasst" hat? Damit meine ich nicht eine Abgabe aus beruflichen, finanziellen etc. Gründen, sondern einzig und allein, weil sich die Bindung auch langfristig einfach nicht aufbauen wollte und man sich mit dem Hund vielleicht einfach nicht wohl gefühlt hat? Das soll um Himmels willen kein Vorwurf sein, in einem solchen Fall würde ich eine Abgabe sogar befürworten, denn der Hund spürt ja auch, das etwas nicht stimmt.


    Oder habt ihr eher die gegenteilige Erfahrung gemacht, also dass bisher bei all euren Hunden über kurz oder lang eine intensive Verbindung zustande kam und ihr bei keinem von ihnen später dran gedacht habt, ihn evtl. wieder herzugeben?


    Ich freue mich über Antworten! :-)

  • Ich persönlich nicht, aber eine Bekannte von mir hat ihre Aussiehündin abgegeben.


    Die Hündin ist jetzt bei einer bekannten Familie von ihr, die einen Hof haben und vor einem Jahr ihren Aussie an Altersschwäche verloren haben. Sie wird sehr geliebt und ihr geht es super gut. Für die Hündin ist es definitiv besser so.

  • Ja, leider!


    Das ganze war Anfang letzten Jahres, mein Freund und ich waren auf der Suche nach einem Hund & haben die Tierheime durchstöbert & dort auch einen optisch tollen Hund gefunden der ehemals aus Spanien kam & dann übergangsweise nach Deutschland ins Tierheim kam bis zur Vermittlung.
    Wir waren dann mehrmal im Tierheim, waren mit dem Hund gassi & haben ihn im Umgang mit anderen Hunden und Menschen gesehen.
    Das ganze war ein Mischling, ca. 55-60cm groß, 1,5 Jahre & vermutlich Goss de Atura & viellt. Wolfshund oder so.
    Aufjedenfall ein wunderschöner Hund & so wie wir ihn kennengelernt haben mit Menschen & Hunden sehr sozial, auch die Pfleger haben nur gutes berichtet.


    Nach einigen Besuchen haben wir ihn dann mit zu uns genommen. Hier traten dann leider so viele Probleme auf dass wir uns nach 8 Wochen schweren Herzens zur Rückgabe entschlossen haben.
    1. der Hund kannte kein leben in einer Wohnung, wir haben 3 Tage gebraucht um ihn die Treppe ins 1. OG zu unserer Wohnung zu bekommen, bis er die Treppe runter ging vergingen 3 Wochen.
    2. In der Wohnung fühlte er sich total unwohl, Schwanz war eingekniffen er traute sich erst überhaupt nirgends hin. Das wurde die ganzen 6 Wochen nicht besser :(
    3. der Hund sollte mit uns zur Arbeit, leider stellte sich raus dass er den totalen "Beschützerinstinkt" hat, d.h. jeder Kollege wurde angegangen & angebellt d.h. er musste angebunden werden & das wobwohl wir dank eigenem Geschäft die Möglichkeit gehabt hätten in Frei im ganzen Haus laufen lassen zu können.
    4. er wurde absolut unverträglich anderen Hunden gegenüber, da wir aber ca. 8 Wochenenden im Jahr arbeiten müssen hätte der Hund in der Zeit bei meinen Eltern sein sollen, leider hat er sich mit der Hündin auch nicht vertragen :(


    Punkt 1 wäre für uns nie ein Grund gewesen den Hund nicht zu behalten, nach 8 WOchen hat er zumindest unsere Treppen laufen können, jede fremde Treppe war wieder ein Problem, aber das hätten wir hinbekommen.


    Die anderen Punkte waren für uns die schlimmen, weil man einfach gemerkt hat wie unwohl sich der Hund im Haus fühl & wir haben leider keinen Garten. Trotzt 4 Stunden gassi gehen am Tag ging es ihm nicht gut, ich denke der Hund hat noch nie im Haus gelebt & brucht die Möglichkeit sich draußen aufzuhalten.


    Für manche wären das wohl alles keine Punkte für eine Rückgabe, aber für uns war es einfach zu viel. Die Sitution im Büro die eine ewige Anspannung war, das Problem den Hund an den Arbeitswochen unterzubringen & das Unwohlsein des Hundes. WIr hatten in den 8 Wochen 10 Termine mit 2 verschiedenen Hundetrainern, aber wirklich viel Hoffung haben die uns nicht gemacht dass der Hund jemals problemlos mit Artgenossen auskommen würde oder bei Fremden Menschen entspannt sein würde.


    Leider hat der Hund sich im Tierheim total anders präsentiert, wahrscheinlich weil dort viele Hunde zusammen waren & er sich "vertragen" musste (wobei er auch auf den Gassigängen freundlich zu allen Hunden war), auch mit Menschen hatte er dort kein Problem, möglicherweise weil er im Tierheim keine "Bezugsperson" hatte sondern sich das erst als er dann in unserem "Rudel" angekommen war herausgestellt hat.


    Wir haben dann die Patenschaft für den Hund übernommen und der Hund wurde auf einer Pflegestelle untergebracht & inzwischen ist er bei einem 60jährigen Rentner, Einpersonenhaushalt mit Haus und großem Grundstück & es geht im super.
    War für uns eine unglaublich schwere Entscheidung und obwohl der Hundi nur 8 WOchen bei uns war haben wir 3 Tage Rotz & Wasser geheutl und uns jeden Tag gefragt ob es richtig war.
    Jetzt wo wir wissen dass es ihm gut geht sind wir doch sehr erleichtert, ich denke es war richtig, weil wir hätten ihm das wohl nicht bieten können :(

  • Ja, vor zwei jahren hatte ich schon eine hündin mit der es einfach nicht ging. Deshalb war es für uns beide besser so.
    Mit Shiva passt alles super, sie ist toll und ich liebe sie sehr, trotzdem ist sie nicht mein traumhund sondern eher ein zufallsglück. Früher oder später wird sie einen freund bekommen, von einer meiner traumrassen. Aufjedenfall ein windhund.

  • Nicht wirklich.
    Als wir unser rumänischen Pflegewelpen hatten, verstarb ja unser dritter Chihuahua Hercules.
    Sofort wurden wir von allen gefragt, ob wir denn Bambam jetzt behalten würden. Ich konnte es nicht. Mein Herz war noch nicht offen, dem Knirps ein neues, endgültiges Zuhause zu geben.
    Er ist dann in das für ihn tollste Zuhause der Welt gezogen und wir konnten um Hercules trauern.
    LG von Julie

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