Auf nach Lyon/ Toulouse mit Hund...für länger!
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Da kam mir doch neulich diese abgefahrene Idee - bin ja fast fertig mit dem Studium und muss mich sehr zeitnah auf die Suche nach einer passenden Doktorarbeit und/ oder Arbeitsstelle machen. Denke seit einem Jahr über das WO nach und nachdem ich jetzt eine Woche in Prag französische Freunde von mir besucht habe dachte ich mir: Warum eigentlich nicht?
Also her mit den Gründen, die mich davon abhalten sollen! Mein Favorit wäre Lyon und Umgebung, da gibt es die Uni, die ich brauche und es ist nicht gaaaanz so weit.
Wie ist die Stadt, die Natur (wenn es denn welche gibt)?
Wie ist es mit der Hundeliebe bei den Franzosen?
Habe gehört, die Öffis sind tabu? Stimmt das? Das hieße, ich muss mir ein Auto kaufen, denn am Fahrrad laufen geht nicht mehr.Bin gespannt auf Eure Anregungen...
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Wirklich keiner, der schonmal in Frankreich mit Hund war und von seinen Erfahrungen berichten mag?
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...schubs....
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Bist Du Tieraerztin (bzw Studentin)? Lyon / Toulouse hoert sich sehr danach an
Ich war waehrend des Studiums (2001/2002) 6 Monate ERASMUS in Toulouse. Hatte zu diesem Zeitpunkt keinen eigenen Hund, aber meine Eltern haben mich dort mit ihrer Huendin besucht.
Ich fand's total super dort - die Stadt ist richtig schoen, die Umgebung auch, und in die Pyrenaen und nach Spanien ist's nicht weit (sogar Barcelona ist fuer einen Wochenendausflug machbar). An die Franzosen und ihre Mentalitaet musste ich mich ein bisschen gewoehnen, aber dazu ist ein Auslandsaufenthalt ja da :)Es war ok mit der Hundefreundlichkeit. In der Stadt sah man ueberall Hunde. Soweit ich mich erinnern kann, war allgemein Leinenpflicht, aber die Franzosen waren da eher locker. Auf dem Campus der ENVT haben viele Studenten einfach morgens ihre Hunde rausgelassen, wo sie dann tagsueber mit den anderen Hunden zusammen unterwegs waren, und nachmittags nach den Vorlesungen wurden die Hunde wieder eingesammelt. Auch vor der Campus-Bar hingen eigentlich immer Hunde rum (die durften dort nicht rein). Das wurde dort auch von der Verwaltung geduldet.
Es war auch kein grosses Problem, ein Hotel zu finden, in dem Hunde erlaubt waren (als meine Eltern zu Besuch waren).
Woran ich mich noch sehr gut erinnern kann ist, dass die es dort mit Hundekacke wegmachen nicht so hatten, es war eigentlich immer Sch***** auf allen Buergersteigen...Ich habe dort auch fuer ein paar Wochen ehrenamtlich in Toulouser Tierheim gearbeitet, das war allerdings eher schockierend, wenn man deutsche Verhaeltnisse gewohnt ist. Allgemein wurde der Tierschutz in Frankreich nicht so ernst genommen in Vergleich zu Deutschland (z.B. ist Kupieren dort noch erlaubt, und in Suedfrankreich wird auch richtig viel Gaense- und Entenleberpastete produziert und gegessen). Das Tierheim war total unterfinanziert fuer die 500+ Hunde, die damals dort lebten. Es waren Maschendrahtgehege mit Kiesboden und ohne Dach, in denen mehrere Hunde zusammen gehalten wurden. Immer mal wieder haben sich Hunde gezofft, was dann zu mehr oder weniger grossen Bisswunden fuehrte. Interessenten kamen eigentlich nur recht selten.
Die tiermedizinische Versorgung war mittelmaessig. An der ENVT (Ecole Nationale Veterinaire de Toulouse) haben die Studenten die Patienten behandelt, dafuer hat es die Tierbesitzer weniger gekostet als beim "normalen" Tierarzt. Es war zwar ein Professor da, der die Aufsicht hatte, und der auch fuer Fragen zur Verfuegung stand, aber die Studenten (3. und 4. Studienjahr) haben das Meiste selbstaendig gemacht und sich nur bei Problemen gemeldet. Zwar super als Student, aber mit so wenig Erfahrung passieren halt auch oefter mal Fehler...
Was ich absolut vermeiden wuerde, waere mit einem Hund, der auch nur annaeherungsweise nach Kampfhund aussieht, nach Frankreich zu gehen. Wenn der Hund Papiere hat geht's noch, aber ansonsten haben die Franzosen dort sehr wenig Toleranz. Es kann gut sein, dass der Hund eingezogen und getoetet wird. Ich meine im KSG Forum gelesen zu haben, dass das auch schon jemandem passiert ist, der mit seinem Hund nur auf der Durchreise nach Spanien war.
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Hallo und vielen Dank für die schonmal sehr interessanten Hinweise! :)
Mein Hund sieht eher nach Schäfermix aus, Kampfhund nicht mal im Geringsten. Von den krassen Bestimmungen dort habe ich auch schon gehört..
Weißt Du noch, wie es mit der Beförderung in den Öffis aussah? In Lyon ist das ja eher schlecht..
Habe Dir ansonsten noch ne Mail geschickt! -
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Ich war damals mit dem Auto dort (und ist auch schon 10 Jahre her), aber soweit ich ich erinnern kann durfte man in Metro und Bus nur kleine Hunde in einer Transportbox mitnehmen, grosse gar nicht.
Im Zug darf man glaube ich den Hund mitnehmen, wenn die anderen Passagiere sich nicht beschweren, der Hund an der Leine ist und man einen einen Maulkorb mitfuehrt.Hab grade geschaut, ist keine Mail angekommen...
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Erstmal vielen vielen Dank für Deine Antwort! Ja das hatte ich befürchtet.. echt ein saublödes Gesetz..
Ich schreibe Dir später auf Deine Mail zurück! -
Über Südfrankreich und Großstadt kann ich Dir nicht viel sagen...
Ich habe bis August in Frankeich im Norden auf dem Land gelebt.Meine (großen) Hunde durften immer mit ins Restaurant, Fußhupen werden von den Leuten in den Einkaufswagen gesetzt und so auch mit in den Supermarkt genommen, Hotels sind meistens genauso hundefreundlich.
Kupieren ist inzwischen verboten - und das mit dem Tierschutz ist immer relativ zu sehen.... Bei mir in der Gegend sind die Kühe noch den ganzen Sommer auf der Weide, die Kälbchen bleiben bei der Mutter, meist sogar zusammen mit dem Stier in der Herde. Die Hunde sind mit den älteren Herren ständig dabei - ob beim Angeln oder danach in der Kneipe. Agility macht keiner mit seinem Aussi, da der noch Arbeit an den Schafen hat.
Mein Eindruck war durchgängig, daß die Leute einen unkomplizierten, entspannten Umgang mit den Hunden haben. Ich hatte jedenfalls keine Probleme, selbst als die halbe Bande ausgebüxt und durch die Treibjagd mit 20 Jägern getobt ist. Der Küchenjunge vom Restaurant im mehrere Kilometer entfernten ehemaligen Kloster wurde auf dem Rasenmäher losgeschickt, damit ich meine Hunde an den Mülleimern wieder einsammeln kann.
Allerdings habe ich nie öffentliche Verkehrsmittel benutzt. Und die Tierärzte sind nicht unbedingt die besten.
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Danke Dir! :)
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