Jagdhund, der angeschossenes Wild totbeißt?

  • Ich glaub hier kocht es schlicht hoch emotional und es sind zuwenig Leute hier die wirklich was mit Jagd zu tun haben und da schließe ich mich in soweit mit ein,dass ich selber keinen Schein hab.
    Es werden hier ganz verschiedene Dinge in einen Topf geworfen, halten wir doch mal kurz fest:
    Es geht um Abtun von angeflicktem und flüchtigem (Nieder)wild ( nicht um gestandene Sauen, oder ausgewachsenes Rotwild) auf der NACHSUCHE, also einen ganz umschriebenen Aufgabenbereich.
    Es geht nicht um hirnloses Hetzen, denn kein Jäger der Welt kann einen unkontrolliert reißenden Hund gebrauchen.
    Es geht auch nicht um Apport, denn ein sauberer Apport.

  • So wie ich das bei Sundrei herauslese wird also ein angeschossenes Tier eine ganze Nacht lang vor sich hin verbluten, weil keiner direkt nachsucht bzw. weil man nachts nicht suchen will und dann wird kritisiert, dass es einige Jäger gibt, deren Hund das Tier nachsucht und dabei tötet?
    Wo ist das obere Vorgehen denn bitte Tierschutzgerecht?
    Und ja, wie das Apportieren perfektioniert wird, ist auch klar, das läuft dann nämlich klar über Zwangsapport, also den Apportiertisch. Ob das dann netter gegenüber dem Jagdhund ist als dass er mal ein Tier bei einer Nachsuche abtut, ist auch wieder fraglich.
    Meine zwei Cents als Nichtjäger.

  • Zitat

    wer sagt denn das "deine Wahrheit" DIE Wahrheit ist ?
    und ja Spitzfindigkeiten - etwas lasch getarnt, aber vorhanden.


    :lol: Genau so.


    Sundri, ich finde deine Erklärungen sehr interessant und vor allem sachlich. :gut:


    Eine Frage habe ich zu dem Thema (habe die Antwort dazu hier nicht gefunden bzw. ev. überlesen):


    Wenn ein Hund das Wild totbeißen darf, wie macht er das und wie und wo lernt er das, um einen gezielten Biss anzusetzen? :???:


    Was ich an der ganzen Sache noch fragwürdig finde, warum ist das überhaupt bei geschossenem Wild notwendig?
    In meinen Augen sollte ein Jäger nur abfeuern, wenn er sich 100 % sicher ist, dass es der Todesschuss ist.
    Gibt es dazu ein Reglement für den Jäger?

  • Ati, triffst du immer zu 100% ein Wildtier, was entweder in hohem Tempo auf dich zu bzw. von dir weg läuft?

  • Ich kenn mich mit Jagdgewehren nicht aus, aber ich schieße mit "normalen" Waffen und man trifft halt nicht immer ins Schwarze. Da kommt ja bspw auch noch der Wind dazu und weitere Witterungsbedingungen...

  • Jungejunge...jetzt hat sich aber eine ausgelassen... :rollsmile:
    Leider ist vieles was du hier schreibst schlicht FALSCH.
    Da Du ja hier den Erklärbär quer durch das Nachsuchenwesen abgibst erlaube ich mir mal die Frage...
    hast Du selbst je erschwerte Nachsuchen auf Schalenwild gemacht?


    Ich beziehe mich mal nur auf das Thema NACHSUCHE auf Schalenwild und ob ein Jagdhund angeschossenes Wild "totbeisen" soll/darf, was ja die Überschrift zu diesem Thema ist.


    Glaub mir..ich möchte deine "Meinung" (aber vielleicht Dein Wissen) nicht beeinflussen...aber vieles was du schreibst ist Fachlich so falsch...dass es mir die Nackenhaare aufstellt.


    Zitat

    ist schon komisch wie sich die Anklagen (nenn ich jetzt mal so), verändern, erst liest man etwas von Nackenbiss dann wird`s doch ein Drosselgriff - immerhin - das ist, nachgeschlagen, auch richtig so.


    Ich brauch das nicht "nachschlagen"...es ist so...dass der Caniden durch Drosselgriff abwürgen...so sie selbige zu greifen kriegen.


    Zitat

    Führt Ihr Schweißhunde auf Nachsuchen oder handhabt Ihr das so, das Ihr tötende Hunde dabei habt?


    Ja...beides! Ohne gehts nämlich nicht! :roll:


    Zitat

    Noch einmal, wir müssen uns gar nicht einigen, das dürft Ihr handhaben wie ihr möchtet, aber niemand bringt mich dazu, etwas gut zu heißen, was ich nicht vertrete.


    Nö...mußt sicher nicht...
    ...wenn du aber Ahnung von der Materie hättest..würdest das schnell tun.


    Zitat

    Ihr macht Euch lustig über den Begriff Wildfleischqualität obwohl es der einzige Grund für eine Jagd ist, das Fleisch zu bekommen und zu verwerten.... das finde ich richtig schlimm; egal ob der Hund das kleinere Wild schüttelt oder knautscht oder tot beisst, es ist für die Küche größtenteils verdorben,


    Nachsuche ist Schadensbegrenzung.
    ERSTE Prio ist das Stück zu erlösen.
    ZWEITE Prio Wildbreterzeugung.



    Zitat

    Okay, ich weiß, das Kalb heißt Kalb (wenn wir vom Rotwild sprechen) bis zum letzten Tag vor seinem ersten Geburtstag.... aber klein ist dann auch schon anders.....


    Das Kalb beim Rotwild wiegt im ersten Jahr ~30kg im zweiten als Schmaltier ~50kg
    Beide zieht mein wildscharfer Hatzhund mit 22.5kg problemlos runter und würgt es ab.


    Zitat

    Und wie muss ich schießen können um ein SO kleines Wildtier anzuschweißen? Meine Güte..... da setze ich dann schon meinen Hund auf die Fährte und gehe davon aus, das er es tot findet.


    Ein Frischling hat bei uns wenn er bejagd wird 20-60kg...und ein Lauftreffer (was oft vorkommt) bekommst DU ohne Hatzhund nicht!


    Zitat

    Ansonsten könnt es auch sein, das es bei Mama und dem Rest der Rotte liegt und da muss ich wohl doch ganz anders vorgehen?


    Äußerst selten...das kranke Stück sondert sich meist von der Rotte ab. Außer es ist so wenig verletzt dass man es zu 99% nicht bekommt. (z.b. oberflächliche Streifschüsse)


    Zitat

    Denn in dem Fall hat mein Hund schlechte Karten....


    unerfahrene Hobbyhunde sicher...


    Zitat

    Wikipedia schreibt, das Jungtier heißt Frischling bis zu einem Alter von einem Jahr - was defintiv falsch ist, denn sobald das Tier sein Streifenkleid verliert heißt es Überläufer und das passiert mit etwa 3 Monaten.


    Falsch...Wiki hat Recht!
    ein Frischling ist bis zum zweiten Jagdjahr Frischling...und wird dann zum Überläufer
    die Streifen verlieren sie mit 5-6 Monaten



    Zitat

    Ein angeschossenes Schwein setzt sich normalerweise von allein fest, in irgendeiner dicken Brombeerhecke... und, nun kommen wir noch dazu, niemand beginnt eine Nachsuche sofort nach dem Schuß, es sei denn, es ist zu erwarten, dass das Stück tot ist. Das Tier soll erst zur Ruhe kommen und sich setzen, das nennt man krank werden und Wundbett. Anderenfalls ist es voller Adrenalin und läuft und läuft und läuft..... kaum zu bekommen. Eine Nachsuche beginnt gewöhnlich also erst, wenn das angeschossene Tier zur Ruhe gekommen (meist am nächsten Tag – weil auch niemand in die Nacht hinein suchen will) ist und sich nieder legt und so wird es auch gefunden. Das erklärt dann auch, wie man derer habhaft wird, wenn sie sich nicht stellen.


    Kommt auf die Situation an...
    bei DJ suche ich sofort im Anschluß nach.
    bei Ansitzen gibt man je nach Treffersitz mehr oder weniger Wartezeit.
    Bei Dunkelheit wird abgebrochen und am nächsten morgen weitergemacht.



    Zitat

    Und dann müssen wir hier nun doch differenzieren, zwischen den Spezialisten, den Nachsuchenhunden oder sog. Schweißhunden und den Allroundern, den Jagdgebrauchshunden aller Art, üblicherweise Vorstehhunde, obwohl ich in der Brauchbarkeitsprüfung auch Terrier hatte, die tolle Wasserarbeit geleistet haben oder Teckel (die zugegeben, echte Probleme hatten die Ente zu apportieren).
    Die meisten Jäger führen Allrounder, Schweißhunde haben nur solche, die wirkliche Waldgebiete haben und Nachsuchenführer sind noch mal eine besondere Sorte Mäuse.


    Stimmt... ;)
    ..wobei mich noch niemand als Maus bezeichnte hat... :lol:


    Zitat

    Ich selbst führe meinen Hund (heute nicht mehr, aufgrund seines Alters) nur auf der Fährte, wenn ich annehmen kann, dass das angeschweisste Wild mit hoher Wahrscheinlichkeit tot ist. Das erkennt man an den Zeichen am Anschuss, an Geweberesten, Blut und sonstigen Spuren.


    Wenn Du das am Anschuß festmachen kannst...
    ist das keine "Nachsuche"...sondern ne Bergehilfe.


    Zitat


    Nun wird ein Schweißhund aber auch nie mit auf eine Niederwildjagd genommen, die wenigsten Gespanne suchen z.B. Rehwild nach,


    Quatsch!
    Wir haben auf jeder Rehwilddrückjagd Schweißhunde bereitstehen!
    Tatsache ist...
    die Schweißhundegespanne machen als Prio die schweren Arbeiten am Hochwild....dann das andere.



    Zitat

    Während der Schweißhund also durchaus das Wild festhält,


    Er "hält nicht fest" er bindet..und tut mach Möglichkeit ab.



    Zitat

    Muss der Allrounder es zutragen – ohne es zu verletzen – das wird hart trainiert, denn natürlich kommt ein Allrounder, der das kleine Wild selbstständig tötet auf den Geschmack und wird nicht mehr unterscheiden, darf ich oder darf ich nicht, er tut es einfach.


    Käse...
    mein DD apportierte ohne zu knautschen.....Rehe Kälber und Frilis waren im Regelfall tot wenn ich zur Bail kam


    Zitat

    Und einen Teckel für die Fährte und einen großen Hund fürs Töten oder am Platz binden? Fragwürdig, find ich das, wirklich und eben sicher auch Ausnahme.


    Weder fragwürdig noch selten...
    der suchende Hund kann nach einer Fehlhatz nicht weitersuchen..weil er seine Energie verbraucht hat.
    Deshalb sucht der BGS vorne...und der Hatzhund versucht bei Bedarf aufzuschließen zu binden zu töten.
    gelingt dies nicht...kann der Schweißhund sofort weiter die Fährte verfolgen,


    Hatte neulich 2 Fehlhatzen hintereinander...die dritte war dann von Erfolg gekrönt.
    Lauftreffer Reh, 2km Riemenarbeit, Insgesamt 6km Hatz



    Zitat

    Treibjagden in großen dichten Waldgebieten


    Heißen DRÜCKjagd und nicht TREIBjagd.



    Zitat

    Oder ist es beim Rotwild das Leittier was da austritt. Das darf ich in keinem Fall erlegen, sonst zerfällt nämlich mein Rudel.... ich darf auch dessen Kalb nicht schießen, sonst verliert es seine Stellung.


    Das erkennst Du alles auf ner Drückjagd...RESPEKT! :D
    Ich erschieß immer das Kalb...und dann das Tier....
    kommt das Tier alleine...liegt das Tier...

  • Zitat

    Das nenn ich mal ausführlich, kompetent und nachvollziehbar erklärt :gut:


    Schon...aber der überhebliche sarkastische und angreifende Unterton stört mich teilweise doc sehr.


    Außerdem: 3 Beiträge..2 davon hier im Thread..angemeldet gestern abend gegen Mitternacht...böse ist wer böses dabei denkt. :roll:


    An sich kann ich schon vorstellen, dass es manchmal erforderlich sein könnte, dass der Hund Wild schnell erlöst...auf er anderen Seite haben ebern Jäger die ich kenne, alle verneint, dass der Hund selbstständig töten darf..auch Sundris Beiträge leuchten irgendwo ein..aber sie schließt nicht aus, dass es auch Jäger gibt, die obwohl sie vernünftig arbeiten eben auch abtun lassen...hingegen ist die Gegenpartei für meinen Geschmack deutlich zu agressiv und stellt alle, die anderer Meinung sind als doof oder unfähig da...das gefällt mir nicht.


    Für mich als Laie schwer zu sagen, ich weiß nicht wem ich mehr glauben soll..ich habe eben auch mal aus Interesse mit Jägern gesprochen und da war die antwort einstimmig...

  • Es kommt ja eben auf die Situation an. Kein Jagdhund darf in den Wald rennen und sich ein Reh reißen, wie es auch kein nicht-Jagdhund darf. Aber bei einem schon angeschossenen Tier, was ansonsten irgendwo liegt und verblutet, was lange dauern kann, stellt sich dann doch die Frage, was besser für das Tier ist.
    Wir alle hier lassen unsere Tiere einschläfern, damit es nicht länger als nötig leidet, keiner würde einen Hund mit tödlicher Wunde verbluten lassen. Ist nicht das Gleiche, weil man den Hund danach ja nicht essen möchte, aber man schläfert ja ein, damit es schnell geht und aus Gnade.

  • Leuchtet zwar irgendwo ein..aber der Hund zeigt dem Jäger doch, wo das Wild liegt oder? Wo ist dann der Unterschied, ob der Hund es tötet oder der nachfolgende Jäger? Von langsam verbluten oder stundenlang leiden ist ja dann keine Rede mehr.
    Vorallem, weil ich es mir schwer vorstellen kann, dass ein Hund imnmer zuverlässig mit dem ersten Biss tötet, bzw das genauso schnell und "schmerzlos" kann wie ein gezielter Schuss.
    Wie wurde man einem Hund dieses gezielte töten beibringen?
    Wie wird dem Hund beigebracht zu unterscheiden, so jetzt muss die Ente lebend gebracht werden und dann jetzt muss ich "abtun". Fürchterliches Wort übrigens xD

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