Jagdhund, der angeschossenes Wild totbeißt?

  • Vielen Dank für die vielen interessanten Antworten!


    Im von Hunde1lesen geposteten Link steht's auch nochmal so drin:

    Zitat

    Bei der Jagd kann es überdies passieren, dass das Tier nur angeschossen ist. Es wäre nicht vertretbar, wenn der Hund sich im angeschossenen Wild verbeißen oder es länger als nötig herum tragen würde, statt es unverzüglich zum Jäger zu bringen, damit dieser es erlöst.
    An diesem Punkt gehen freilich die Meinungen der Jäger und der Rasse-Verbände auseinander. Vom Retriever wird Weichmäuligkeit erwartet, auch auf Jagdlichen Prüfungen. Das angeschossene Tier leidet aber länger, wenn der Hund es erst zum Schützen bringt. Viele Jäger lassen ihre Hunde angeschossenes Wild daher abtun (abtun = mit gezieltem Biss in den Nacken oder einmaliges Schütteln schnell töten), was aus jagdethischer Sicht gewiss besser und Tierschutz gerechter ist, aber auf keinen Fall wünscht man einen Hund, der das Tier oder das Dummy durch die Gegend schleudert!


    Also machens die einen wohl so, die anderen so.. Ich wusste gar nicht, dass das so ein kontroverses Thema ist, wieder was gelernt =)

  • Zitat

    Vielen Dank für die vielen interessanten Antworten!


    Im von Hunde1lesen geposteten Link steht's auch nochmal so drin:


    Also machens die einen wohl so, die anderen so.. Ich wusste gar nicht, dass das so ein kontroverses Thema ist, wieder was gelernt =)


    Es ist kein kontroverses Thema =) . Es wird überall so gehandhabt und irgendwelchen Internetehauptungen einer Person sollte man eben nicht leichtfertig glauben.

  • Also ich habe mich vor einiger Zeit mit dem Ort´jäger unterhalten. Ich habe eben auch gefragt oib der Hund Wild totbeißt bzw das darf.


    Klare Antwort war: NEIN. Der Hund darf selbst kein Wild töten.


    Von abtun hatte ich noch nie wirklich was gehört. Scheint also so zu sein, das manche eben ihre Hunde töten lassen und andere eben nicht. Hoffe aber, dass die meisten so eine verantwortungsvolle Aufgabe NICHT auf ihren Hund abwälzen.


    Ich weiß echt nicht was die Spitzen gegen Sundri sollen...der Beitrag war sachlich und informativ. Sie arbeitet offenbar so..und hat es in Prüfungen so gelernt..also kanns so verkehrt ja nun auch nicht sein.

  • Moin,


    @ Dragonwog, hör doch bitte auf, gegen mich quer zu schießen, nur weil ich andere Meinungen vertrete, als Du es tust. Das ist kein faires Verhalten. Ich weiß auch nicht woher Du Dein Fachwissen hast, aber manches erscheint mir komisch, ich kann allerdings andere Meinungen und Verhaltensweisen durchaus stehen lassen, auch wenn ich sie nicht gut heißen mag.


    Mein Jagdhundeausbilder ist und war eine in Deutschland Bundesweit anerkannte Koryphae auf seinem Gebiet und ich bin fest davon überzeugt, das er das, was er an uns weiter gab, auch vertritt und vertreten hat. Er hat, als Nachsuchenführer die schwierigsten Nachsuchen geleitet und hatte nie einen tötenden Hund dabei. Meine Jägerschaft und die Jäger, die mich umgeben, würde solche Hunde nicht einsetzen - und - das Thema ist Kontrovers. Das wird es auch bleiben, nicht umsonst haben Nachsuchenführer eine Schweigepflicht....


    @ Durch einen schnellen Biss in den Nacken oder Schütteln..... welches Tier tötet durch einen Biss in den Nacken? Mal überlegen, Greife tun das, sie durchtrennen aber die Nerven durch ihren gezielten Biß zwischen die Wirbel, alle anderen Tiere töten nicht so... abgesehen davon, große Tiere die dem Hund nahe kommen wären Luchse oder Wölfe und die töten durch Kehlbisse. Also? Biß in den Nacken? is klar....


    Schütteln des Tieres (bei Niederwild), wie gesagt, ein Hund der solches Verhalten auf der Prüfung zeigt, fällt kommentarlos durch. Wir nennen das Knautschen.... und es ist unerwünscht..... weil es das Wildbret schädigt. Kein Hund packt sanft zu und winselt das Tier schüttelnd mild zu Tode. Da kommen Triebe durch, das darf man nicht vergessen, wirklich nicht. Da kann man Knochen knacken hören.... und, auf den Geschmack gekommen wird es immer lieber selbst töten als es lebend zu bringen.


    Die einzigen zu Tode gekommenden Rehe auf einer Jagd durch Hunde, die ich gesehen habe, hatten alle schwere Bauchverletzungen, keines hatte einen Nackenbiss... und, wie gesagt, Hund und Jäger wurden dann auch nicht wieder eingeladen. Natürlich kommt es vor, das Frischlinge, zumal sehr kleine oder Kitze vom Jagdhund getötet werden - aber - das ist nichts, was der Hund tun soll und erfordert in jedem Fall eine Korrektur.


    Die Arbeit an der lebenden Ente, gewöhnlich ist es so, das der Hund hier Wasserspurarbeit zeigen soll, die Ente ist für kurze Zeit durch Papiermanschetten flugunfähig gemacht worden und wird, kurze Zeit, bevor man dem Hund zeigt, wo sie in den Teich gesetzt wurde, los gelassen. Der Hund soll sie nun erarbeiten, mitunter hat sie sich im Schilf verborgen, der Hund soll sie aufstöbern und hoch machen und es ist auch so, das die Ente zumeist geschossen wird und der Hund im Idealfall an eine tote Ente kommt (da hat man gleich die Schußfestigkeit am Wasser) und diese apportiert. Falls nicht und er sie lebend bringt, grad Geflügel neigt dazu, sich im Gefahrenfall tot zu stellen..... das ist eine Überlebensstrategie von den Tieren selbst und so manche Ente ist dem unaufmerksamen Jäger wieder entflattert, wenn er sie seinem Hund unachtsm abgenommen hat. Hier gilt das Gleich, der Hund soll die Ente mittig tragen und nicht wieder los lassen, denn sie soll ja auf den Tisch, knautscht er sie ist sie dafür verdorben. Einem Hund das Knautschen wieder abzugewöhnen gehört zu den Unangenehmsten Dingen bei der jagdlichen Ausbildung überhaupt.


    Apportierende Jagdhunde üben idealerweise das Wild mittig aufzunehmen, damit sie es besser tragen können und das Gewicht gleichmässig verteilt ist. Packt der Hund also das aufgescheuchte, verletzte Tier am Hals, müsste er es nach dem Töten wieder ablegen und allein das ist unerwünscht....., ablegen zwischendurch führt ebenfalls zum Prüfungsausschluss. Einmal aufgenommen darf er es nur an den Jäger selbst ausgeben, auf Kommando..... nicht vor die Füße werfen oder so, obwohl ich mittlerweile weiß, dass das nicht überall üblich ist.


    Sundri

  • Sundri, du sagst also hier in aller Öffentlichkeit, dass Herr U. Hunde, die Rehwild abtun verurteilt, und auch sämtliche bestätigte Nachsuchenführer von Niedersachsen das ebenso sehen, genauso wie sämtliche Organisatoren fiskalischer Drückjagden?



    Edit Mod: Name unkenntlich gemacht

  • Zitat

    Sundri, du sagst also hier in aller Öffentlichkeit, dass Herr U. Hunde, die Rehwild abtun verurteilt, und auch sämtliche bestätigte Nachsuchenführer von Niedersachsen das ebenso sehen, genauso wie sämtliche Organisatoren fiskalischer Drückjagden?


    Edit Mod: Name unkenntlich gemacht


    Nö. Sie nennt keine Namen, das tust du.
    Sie sagt auch nur das es die Jäger so handhaben die sie kennt. Nicht mehr und nicht weniger.



    Die Jäger die ich kenne lassen ihre Hunde auch nicht töten. Ich habe, nachdem ich gestern abend mich hier durchgelesen habe, extra heute mal sowohl den Onkel meines Mannes als auch seinen Großcousin angerufen, beides Jäger. Und beide sagen dasselbe wie Sundri: Tötende Hunde unerwünscht.
    Ich zitiere mal den Onkel: "Wat soll ich denn mit nem zerrissenen Reh?" Allerdings sagte er auch das es wohl einige gibt die das anders sehen, die haben allerdings ein Verbot in seinem Revier. Das sind dann auch oft Hunde die wildern gehen, die habens ja auch genauso gelernt.


    Davon ab: Der Onkel führt neben 2 Bracken auch einen Dackel. Wie bitte sollen die ohne großen Schäden einen Hirsch abtun?
    Der Dackel müsste sich ja durch den Bauchraum fressen! Und die Bracken sind auch nicht in der Lage da nen Genickbiß zu setzen, selbst wenn der Hirsch am Boden liegt.

  • :gut: Sundri


    Ich bin kein Jäger, habe aber aus tiefem Interesse schon einige Jagden begleitet und stehe in engen Kontakt zu Jägern. Nicht einer davon (überwiegend Hundeführer mit Vorstehhunden, jagend in verschiedenen Bundesländern) hat je anderes berichtet als Sundri.


    Auch wenn Jagdhunde in hohem Maß selbstständige Entscheidungen während ihres Jobs treffen müssen, ist das erwartete Hauptanliegen, gemeinsam mit dem Hundeführer zu jagen.


    Hochgradige Rupfer & Knautscher, Anschneider und Totengräber können z.B. die VZP nicht bestehen (nachzulesen z.B. beim JGHV e.V.).

  • zum Beihund, meiner wurde immer einer mitgegeben. Sie war exelenter Nachsucher aber es fehlt die wildschärfe die dann benötigt wurde. Und ihr Beihund war kein Nachsucher sondern was größeres mit mehr Trieb.
    Und ich erinner mich, das sie ihr selbstgetötetes Karnickel sowas von um die Ohren gekloppt bekommen hat das sie das nie wieder machte. Es war auch in ihrer Ausbildung nicht erwünscht.

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