SD-Überfunktion - kommt bei Hunden quasi nicht vor?

  • Zitat

    Hallo,


    ich habe heute mal die SD meines Hundes testen lassen. Die TÄ sagte mir, dass eine Überfunktion quasi nie vorliegen würde bei Hunden, wenn überhaupt, sei eine Unterfunktion möglich, die sich in Trägheit, Mattheit, stumpfen Fell, etc. äußern würde.
    Hat mich ehrlich gesagt etwas überrascht, denn das wusste ich so nicht. Stimmt das?
    Ich habe sie trotzdem testen lassen- einfach nur für mich, damit ich es im Zweifel ausschließen kann.


    Liebe Grüße,
    Tjani


    Wie schon geschrieben wurde, gibts tatsächlich so gut wie nie Überfunktionen bei Hunden (im Gegensatz zu Katzen). Ich hab in 14 Berufsjahren noch keine erlebt.
    Aber es gibt sozusagen zwei Formen der Unterfunktion. EInmal die typische mit Trägheit, Fettleibigkeit trotz so gut wie keinem Futter, usw.
    Und dann die subklinische, die sich ähnlich einer Überfunktion äußert, aber eben keine ist. Ganz simpel gesagt.
    Leider kennen sich viele Tierärzte noch nicht wirklich damit aus. Hier im Forum gibts doch aber schon einige Threads dazu oder?
    Wenn du die Ergebnisse hast, kannst du sie im Zweifel auch nochmal von einem Experten analysieren lassen. hab da grad keinen Namen, bzw. Nummer zur Hand, aber kann ich dir besorgen wenn du möchtest =)



  • Darf ich fragen wieso du dich mit dem ganzen Thema so gut auskennst? Ich suche seit Jahren nach geeigneten Ärzten - die haben nicht halb so viel Wissen über Basedow wie du...
    Vll liegt's am "Dorf" hier...



    Also eine Bekannte hat einen Hund mit einer Überfunktion. Die Ärzte haben lange nach Ursachen für ständige Diarrhoe und seine unglaubliche Unruhe gesucht - der Hund kann nie länger als 1 - 2h liegen, dann muss er wieder umher wuseln... schrecklich anstrengend...
    Irgendwann kamen wir aus Spaß darauf, dass ich so Probleme mit meiner SD und starker Unruhe habe - also ist sie zum TA. Dort hieß es "neeee, das kann ich mir nicht vorstellen". Tada - Überfunktion.
    Jetzt ist es schon viel besser geworden!


    Aber bei der SD können Symptome so unterschiedlich sein. Den meist gehörtesten Satz bei Endokrinologen oder Nuklearmedizinern zu meinen Symptomen war "Das kann doch gar nicht sein, die Symptome passen nicht zu den Werten".
    Daher wäre ich da auch beim Hund immer ganz vorsichtig!



    Würde mich interessieren wie das beim Hund so ist, Tjani. Also wenn du mehr weisst... ;)

  • Aha, okay. Also einen dokumentierten Fall haben wir schon mal... ;)


    Ich werd natürlich berichten, was dabei rausgekommen ist. nächste Woche sollte ich die Werte haben. Evtl kann ich sie ja auch hier einstellen. :)

  • Nicht nur die subklinische SDU aeussert sich in Magersein, Hyperaktivitaet usw.
    Ich habe einen manifesten SDUler mit massiv niedrigen Werten (T4 0.12, TSH auch fast unter Nachweisgrenze), der ist auch so.
    Bei dem sind keine Antikoerper nachweisbar.
    Man weiss, dass irgendwann, wenn die SD kaputt ist, keine AK mehr nachweisbar sind.
    Ist bei ihm aber nicht der Fall. Er hatte nie welche.
    Es gibt ja nicht nur die Schilddruese als Grund ener SDU, auch die Hypophyse oder der Hypothalamus koennen gestoert sein und erst garnicht genug TSH bilden, bzw dessen Bildung anregen.
    Ich wuerde bei einem ungewoehnlich hibbeligen Hund immer die SD Werte testen, aber nicht nur, wie es leider viele TA machen T4.
    TSH, T4, fT4, T3, Antikoerper, Organprofil ist das Mindeste was man testen sollte, da es auch Krankheiten gibt die eine SDU durch niedrigen T4 vortaeuschen. Da bekommt man dann zwar mit Tabletten den T4 erhoeht, aber es hat einen sehr guten Grund dass der Koerper das T4 runterregelt und es fuehrt evtl zu massiveren Problemen wenn man das dann einfach zufuhert.


    http://www.ataraxie-dobermann.de/SDU.pdf


    http://flexikon.doccheck.com/d…Thyroidal-Illness-Syndrom

  • Eine nicht allzu krasse Überfunktion (die noch nicht zu Herzmuskelentzündungen oder Dauerdurchfall führt) wird oft lange nicht erkannt.


    Bei uns Menschen starben noch vor 30 Jahren einige Frauen an "Schwindsucht", Ursache unbekannt bzw "die hat noch nie was getaugt".
    Seit ca. 20 Jahren (erst!) testet man die Schilddrüsenwerte mit allen relevanten Werten (Zossel!) in unklaren Krankheitsfällen standardmäßig, und siehe da: die Zahlen der Schilddrüsen-erkannten Menschen steigen ständig.
    Es werden immer mehr verschiedene Schilddrüsenerkrankungen entdeckt und erforscht.


    Mein zweiter Sohn war das erste in Augsburg klinisch dokumentierte "Basedow-Baby" (man hatte mir massiv von jeder weiteren Schwangerschaft abgeraten, jedoch war mein Mann schneller!), und der ist nun 12 Jahre alt (und übrigens kerngesund!).
    Seither haben sich Radiojodtherapieen und vieles mehr auch in Deutschland durchgesetzt, die Ärzte (auch die Hausärzte auf dem Dorf) wissen immer besser Bescheid und auch immer mehr wird erforscht.


    Deshalb würde ich auch bei einem unruhigen, grundlos hochgedrehten, dünnen, nervösen Hund alle SD-Werte machen lassen.
    Nicht dass noch ein Hund unnötig an "Schwindsucht" leiden muss, nur weil ein TA das für unwahrscheinlich hält!

  • Zitat

    Seit ca. 20 Jahren (erst!) testet man die Schilddrüsenwerte mit allen relevanten Werten (Zossel!) in unklaren Krankheitsfällen standardmäßig, und siehe da: die Zahlen der Schilddrüsen-erkannten Menschen steigen ständig.
    Es werden immer mehr verschiedene Schilddrüsenerkrankungen entdeckt und erforscht.


    Da sind sie beim Menschen wohl viel weiter, beim TA leider erfahrungsgemaess leider nicht. :verzweifelt:
    Wir waren ueber 2 Jahren unerkannt, ich wurde abgetan wenn ich verschiedene TA daruf ansprach.
    Auch hier liest man es leider haeufig, wenns hochkommt wird man gerade der TSH noch mit zum T4 gemessen. :mute:


  • (Off-Topic on)
    Also bei mir ist Basedow wohl vor 9 Jahren so richtig "ausgebrochen" - es wurde nie erkannt - ich bin mein Leben lang von Arzt zu Arzt gerannt wegen sämtlichen Symptomen.
    Erst als ich die thyreotoxische Krise hatte, konnte alles rausgefunden werden. Da war's nur etwas zu spät.
    Auch wenn ich jetzt zu Ärzten gehe hier, habe ich meist mehr Ahnung von TSH, TRAK etc. als diese selbst. Ganz so verbreitet ist es also leider noch nicht...
    Ich finde man sollte der SD generell mehr Beachtung schenken. Auch wird man ständig mit rollenden Augen verachtet wenn man sagt, es geht einem wegen der SD nicht sonderlich gut.
    Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht. Leider trifft das hier unten noch gut zu. Was man nicht sieht, das ist auch nicht schlimm. Tadaaa. Selbst im sozial-medizinischen Berufsfeld.
    Ich wurde ja im ernst schon gefragt ob das ansteckend ist... :headbash:
    (/Offtopic off)



    Wie geht's deinem Hund denn, Tjani? Was für Symptome zeigen sich am deutlichsten?


    Mal Fragen an die Experten - Sind Unterfunktionen bei Hunden eigentlich häufig?
    Und können Hunde Hashimoto oder Basedow bekommen?
    Wie wird sowas bei Hunden behandelt? Jod lässt sich nun mal so schlecht vermeiden

  • Ich klinke mich mal kurz mit ein. Vielleicht kann mir einer helfen.


    Bei unserem Senior wurden die SD Werte überprüft, welche genau weiß ich nicht, halte die TK jedoch für kompetent genug, zu wissen, was sie tun.


    Jetzt sagte mit der Arzt am Telefon, der T4 Wert (das Haupthomrpn) wäre deutlich zu niedrig, der Stimulationswert jedoch ok. Die Messung komme auch auf die tageszeitliche Schwankung an und mann müsse evtl nochmals BLut abnehmen. Er ist weder lethargisch, noch müde, noch sonstwas was der Arzt an Symptomen aufzählte. Solll ich ihn jetzt auf Medis einstellen oder nicht?!

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