SD-Überfunktion - kommt bei Hunden quasi nicht vor?

  • Hi Marika!


    Ich musste schon hinterhertelefonieren um mehr als T4 und TSH zu bekommen... mehr Werte hab ich leider nicht bekommen :-/ Abzocke.


    Da werde ich mich mal erkundigen, danke!


    Nein, er bekommt TroFu als Hauptfutter. Im Moment abwechselnd Bestes Futter (Fellow Banana) und Josera (Festival).


    Spannend, dass du die Werte als zu niedrig einschätzen würdest! Ich werd heute mal etwas rumtelefonieren.

  • Erstmal danke für deinen Beitrag, deine Unsicherheit kann ich gut verstehen!!


    Zitat

    Ich denke nicht, dass er typische Symptome zeigt. Doch kam
    von verschiedenen Seiten immer mal wieder ein Hinweis auf die SD. Ich wollte das also einfach mal testen lassen um es ausschließen zu können. Die Frage ist jetzt natürlich- kann ich das?


    Das ist das Verteufelte an der Medizin: Ausschließen kann man gar nichts =)


    Wie heißt es so schön: Es gibt nichts, was es nicht gibt.


    Es kann ja wirklich sein, dass viele ängstliche und gereizte Hunde eine SDU haben...was ich nur nicht verstehe ist, warum die Laborwerte nicht eindeutig sind.


    Es berichten viele, dass der Hund (nachdem er Forthyron erhalten hat und T4 im oberen Normbereich lag) plötzlich viel entspannter und lockerer wurde....ich frage mich halt nur: liegt es wirklich an den Tabletten oder daran, dass Herrchen/Frauchen einfach viel entspannter ist, weil der Hund ja eine organische Ursache für seine Ängstlichkeit haben soll? Die Entspanntheit könnte sich dann auch auf den Hund übertragen.


    Ich bin mal gespannt was die Experten sagen!!


    Zitat

    für mich lesen sich die werte relativ eindeutig, tjani. in anbetracht des alters deines hundes sind sie deutlich zu niedrig. einzig der tsh ist eigentlich nicht sonderlich auffällig, aber das hat nicht allzuviel zu heißen. er hängt dem t4-wert deutlich hinterher und kann enorm schwanken.


    Hast du da einen Link oder irgendwas wo steht wie hoch genau die SD-Werte in Abhängigkeit des Alters sein sollten?


    Würde mich schon interessieren....der T4-Wert müsste nämlich auch von Rasse, familiärer Veranlagung, Ernährung und Gesundheitszustand abhängen......gibt es da Ideal-Werte?
    Evtl hängt der Wert sogar bei Tieren von den Jahreszeiten ab :???:


    Es gibt oft Hunde, die keine echte SDU haben, sondern eine andere Grunderkrankung.
    Die SD speichert quasi SD-Hormone für "schlechte Zeiten", denn die SD-Hormone kurbeln den Stoffwechsel an.
    (Deswegen sind hyperthyreote Menschen auch oft sehr schlank und "hysterisch" und hypothyreote Menschen eher pummelig =) )


    Schwierig finde ich halt, wenn der Wert im Normbereich liegt zu sagen: die Werte sind zu niedrig, das muss man substituieren...denn man weiß ja nicht, ob die Werte für eben diesen Hund im Grunde völlig richtig sind...es gibt ja nicht ohne Grund einen Referenzbereich...


    Aber: Wenn du dich doch zur Substitution entscheiden solltest und es sollte deinem Hund und dir helfen, warum nicht? =)


    Ach, das Thema ist so spannend!!

  • Das Thema ist tatsächlich spannend und absolut vielfältig.


    Leider finde ich gerade die entsprechende Quelle nicht, aber man sagt, dass gerade junge Hunde im oberen Drittel des Referenzbereiches liegen sollen.
    Ich muss nochmal auf die Suche gehen!


    Manchmal haben die Hunde übrigens körperliche Symptome, die aber gar nicht zwingend als solche auffallen oder mit einer SDU in Verbindung gebracht werden.
    Sam hat zb vor dem Einschlafen oft gezittert. Die Tierärzte vermuteten Stress oder Überlastung. So sehr wir ihn runtergefahren haben, das Zittern blieb.
    Nach verschiedener Lektüre, weiß ich heute, dass Zittern durchaus ein Symptom der SDU sein kann.
    Nach der 1. Woche Forthyron hat Sam kaum noch gezittert, nach der 2. Woche war es weg.
    Als es dann kalt wurde fing das Zittern wieder an. Für mich ein Indiz, dass Sam neu eingestellt werden müsste. Post-Pill ergab dann einen viel zu niedrigen Wert.


    IngaJill hat also durchaus recht, wenn sie sagt, dass es bei verschiedenen Hunden auch jahrezeitenabhängig ist.


    Andere körperliche Symptome können zb sein: wenig Fell an Ohren und Bauch bis hin zu ganz kahlen Stellen. Mancher Besitzer denkt sich dann vielleicht: "naja hat der Hund da halt wenig Fell!"
    Probleme mit der Verdauung usw.


    In jedem Fall sollte man sich an einen Spezialisten wenden, besonders wenn die Werte nicht ganz eindeutig sind.
    Tatsache ist ja, dass nicht nur die Werte der Schilddrüse selber eine große Rolle spielen sondern auch noch viele andere Werte mit einfließen, die oft gar nicht kontrolliert werden.

  • Spannend und kompliziert...
    Mein duerrer Hund der ja im ersten halben Jahr unter 1100ug Forthyron taeglich (das sind ueber 30ug pro KG!!) nur einen T4 Wert von 1.7 hatte und nie zunahm, hat nun durch BRA und Homoeopathie endlich einen Wert von 3,1 und nimmt zu. Also genau andersherum wie es sein muesste. Gibt aber viele duerre und aktive SDUler.
    Ich hab nun auf 1000 ug runtergeschraubt.
    Man kann es wirklich nicht anhand von Werten genau definieren, man muss auf den Hund achten. Sind die Werte am unteren Rand und ist er auffaellig, lohnt es sich haeufig zu probieren wie es unter T4 ist.
    Gebe ich weniger als 1000 ug ist mein Hund zwar noch im Referenzwert, es geht ihm aber nicht gut.
    Es gibt aber eben auch die Krankheiten die es durch einen niedrigen T4 aussehen lassen als ob eine SDU vorliegt.
    Da muss man wirklich individuell schauen, liegt z.B. ein Morbus Addison vor, klaut das substituierte T4 noch den Rest an Cortison und das Desaster ist vorprogrammiert.


    Liegt eine SDU vor, sollte man auch imer das Herz beim Cardiologen untersuchen lassen, das geht haeufig Hand in Hand.

  • Zitat

    Leider finde ich gerade die entsprechende Quelle nicht, aber man sagt, dass gerade junge Hunde im oberen Drittel des Referenzbereiches liegen sollen.
    Ich muss nochmal auf die Suche gehen!


    Oh ja bitte!!! =)


    Die SDU ist und bleibt klinisch ein Chamäleon.


    Ich schreibe mal Omis Symptome auf :D
    - keine Läufigkeit mehr
    - sprödes, stumpfes fisseliges Haar, kaum Unterwolle (witzigerweise hauptsache am Bauch, am Schwanz und an der Brust/Schulter, nicht aber an den Beinen
    - braune, schuppige, ganz dünne Haut (die Venen scheinen richtig durch)
    - keine Lust spazieren zu gehen (jetzt ist sie einfach alt...aber sie war richtig antriebsarm und teilnahmslos)
    - immer wieder Episoden von Durchfall
    - viel Saufen ( ca 4,5 bis 6 Liter am Tag in den schlimmsten Phasen) und viel Pullern
    - Heißhungerattacken (nachts um drei das Frauchen geweckt zum Fressen!)
    - häufiger Blasenentzündung
    - Blutzuckerschwankungen
    - Hautinfektionen
    - vermehrtes Hecheln


    und und und.....keiner weiß was Henne und Ei war bei Omi....es stand ja auch der Cushing im Raum, laborchemisch wurde der nie bewiesen (ich habe nur einmal den Dexa-Test gemacht...prinzipiell sollte man den nochmal wiederholen wurde mir gesagt)...T4 war eindeutig...dennoch posaune ich auch immer rum, dass die Omma klinisch ein Cushing-Syndrom hat :roll:


    Sie bekommt jetzt seit (grüüübel) 6 Monaten Forthyron und es ist der Hammer!!! Das Fell wächst wieder (es ist aber leider weiterhin sehr weich und filzt dadurch schnell), sie trinkt weniger und ist nicht mehr fressüchtig, die Figur geht wieder in den Normalbereich (vorher war sie ein wenig stammfettsüchtig mit stacksigen Beinchen), sie nimmt auch ganz anders wieder an ihrer Umwelt teil...


    Nun hat die Oma ja mehrere Baustellen...im Juni/Juli 12 dachte ich, ich würde sie an den Krebs verlieren und sie hätte sich aufgegeben...aber seit der Substitution ist Omi einfach top (für ihr Alter und ihre Grunderkrankungen :D )


    Sorry...jetzt habe ich euch zugetextet...es kam so über mich...


    Nächste Woche ist wieder T4-Kontrolle und großes Blutbild...mal schauen =)

  • Zitat

    Man kann es wirklich nicht anhand von Werten genau definieren, man muss auf den Hund achten. Sind die Werte am unteren Rand und ist er auffaellig, lohnt es sich haeufig zu probieren wie es unter T4 ist.


    Die Einstellung finde ich super!


    Zitat

    Da muss man wirklich individuell schauen, liegt z.B. ein Morbus Addison vor, klaut das substituierte T4 noch den Rest an Cortison und das Desaster ist vorprogrammiert.


    Liegt eine SDU vor, sollte man auch imer das Herz beim Cardiologen untersuchen lassen, das geht haeufig Hand in Hand.


    Wieso klaut denn T4 Cortison?...da muss ich nochmal nachlesen...werde gleich den Silbernagel ausgraben =)
    Bindet das an die NN??? Oder koppelt das auf die Hypophyse?? :???: (überlest das einfach, ich bin Physiologieverrückt)


    Kardiologe :gut: ..da fällt mir nämlich noch ein Symptom bei der Oma ein: sie war vor Substitution bradykard (zu langsamer Herzschlag), jetzt ist sie normofrequent.

  • Da mich ja ein ähnliches Schicksal wie das von Tjani getroffen hat, mit allen Auffälligkeiten, keine Frühprägung da Fussel mit ca. 4-5 Wochen zu uns kam, doch mit der zusätzlichen Problematik seiner Epilepsie habe ich mich mit dieser Thematik lange beschäftigt und viele TÄ, zwei renomierte Neurologen und eine Verhaltenstherapeutin fast zerschliessen.


    Ich habe mich lange mit der "subklinischen SDU" beschäftigt und wie Tjanis Hund, hatte Fussel auch SD Werte im sogenannten kritischen Bereich ( für Verhaltenstherapeuten, viele User hier aber nicht für die Neurologen), doch hängen einfach so viele Faktoren zusammen, die einfach zu komplex sind um es nur an einer SDU festmachen zu können. Doch das ist unsere ganz eigene Geschichte.


    Zu Alter / Rasse / Alter / Rüde - Hündin / Kastriert oder nicht etc. habe ich u.a. das abgespeichert und zu lesen auf Seite auf Seite 22 etc:


    http://edoc.ub.uni-muenchen.de/11903/1/Thun_Kristine_von.pdf


    Hier noch ein Link zur subklinischen SDU:


    http://www.dghunde.de/subklisdu.pdf


    LG Sabine


  • Danke für den Link, Sabine!


    Sehr informativ!!! :gut:


    Liebe Grüße,
    Anni

  • Vielleicht können mir die SDU Erfahrenen hier ja auch noch eine kurze Frage beantworten :smile:


    Wie verändert sich ein Rüde mit SDU nach einer Kastration ?


    Hintergrund der Frage ist die das Balin im Alter zwischen 5 Monaten und 1,5 Jahren auch diverse Auffälligkeiten gezeigt hat. Er war extrem stressanfällig, kaum belastbar, unkonzentriert, schnell überdreht und hat ein völlig überzogenes Aggressionsverhalten an den Tag gelegt. Gesundheitlich fielen mehrere Blasenentzündungen und erhöhte Leberwerte auf (die sich aber wieder normalisiert haben). Außerdem hat er schlecht gefressen und war sehr schlank.
    Wir haben damals auf anraten unserer Trainerin ein großes Blutbild gemacht, die Werte waren niedrig aber im Normbereich, soweit ich mich erinnere. Der Tierarzt sah natürlich keinen Handlungsbedarf.
    Mit 1,5 Jahren wurde Balin kastriert (wegen Hodenhochstand) und hat sich dann innerhalb relativ kurzer Zeit deutlich positiv verändert.
    Heute würde ich ihn als völlig normalen gesunden Hund mit realtiv niedriger Reizschwelle einschätzen.


  • Bei Fiete wurde auch eine subklinische SDU diagnostiziert und er bekommt seit Anfang Dezember Forthyron. Ich hätte niiiieeee an eine SDU bei Fiete gedacht, weil der Mr. Hibbeligkeit in Person war, leicht untergewichtig und eigentlich ziemlich schönes Fell hatte. Gut, mir ist aufgefallen, dass er keine Unterwolle hat, gerade am Bauch hat(te) er nur ein paar Flusen. Und er hat eine niedrige Herzfrequenz - halt ein Sportlerherz ;)


    Ich habe ihn eigentlich nur durchchecken lassen, weil er wiederholt Durchfall bzw. seeehr weichen Kot hatte. Und da hat der TA gesagt, er will auf jeden Fall noch die SD-Werte überprüfen. Bingo! T4 lag ziemlich im untersten Bereich.


    Was soll ich sagen: jetzt, nach ca. 6 Wochen Substitution bekommt Hundi auf einmal Unterwolle =) So gaaaanz langsam wird er auch ruhiger (nachdem es nach 4 Wochen Substitution erst mal schlimmer wurde :verzweifelt: ).


    Und jetzt, wo ISAundSAM es beschrieben haben, fällt mir auf, dass ich bei Fiete das gelegentliche Beinzucken schon länger nicht mehr beobachten konnte...!


    Da schein ich ja mal einen gut informierten TA gefunden zu haben :gut:

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