Antijagdtraining durch Dummytraining?

  • Jetzt hab ich mal 'ne dumme Frage: Hilft Dummytraining eigentlich immer "gegen" das Jagen?


    Und wenn ja, wie lang und wie intensiv muss ich es denn machen, damit mein Hund das Jagen anderer Beute vergisst?


    Wir spielen bisher ein bisschen mit dem Futterdummy. Ich lass Lou absitzen und versteck den Dummy irgendwo auf unsererem Wiesengebiet, geh zurück zu ihm, geb das Kommando und er sucht und bringt mir den Dummy.
    Oder ich werfe den Dummy und er apportiert, allerdings bleibt er da oft noch nicht ruhig sitzen, bis der Dummy gefallen ist. Wir üben das - zwei, dreimal die Woche, mit mehrmaligem Verstecken und suchen lassen ca. 15-20 Minuten. Nach dieser Zeit wird Lou unaufmerksam und unkonzentriert, das macht ja keinen Sinn mehr.


    Trotzdem: wenn auf dem Weg nach Hause gerade ein Eichhörnchen über den Weg läuft, ist alles aus. Dann will er nur noch hinterher.


    Sicher - er hat viel Spass am Dummyspiel und ich auch. Sicher - er ist schon ansprechbarer, wenn das Eichhörnchen gesichtet wird. (Auf einer Skala von 1-10 war er vor einem halben Jahr bei 15, jetzt an guten Tagen bei 7 oderacht) :lol:
    Also, was meint ihr? So weiter machen und üben? Oder (zusätzlich) noch trailen oder so?

  • Hallo,


    Du sollzest Dich von dem Gedanken verabschieden, das Dummytraining (oder sonst ein Sport) Deinen Hund vom Jagen abhält.
    Du kannst dadurch nur dafür sorgen, dass der Jagdtrieb in eine andere Richtung gelenkt und der Hund somit in seinem Jagdtrieb ausgelastet wird.
    Dies erleichtert Dir lediglich das nötige eigentliche Antijagdtraining.

  • Aber die einzelnen Bestandteile des Trainings - ruhug sitzen bleiben, wenn der Dummy fliegt oder ausgelegt wird, erst auf Kommando losrennen, einweisen, usw. - lehren den Hund doch, quasi, mit mir zu jagen, statt allein! Natürlich gehört auch ein gut aufgebauter Abruf und so weiter dazu. Das ist mir schon klar. Wir haben ja auch kleine Erfolge zu verzeichnen. Die Frage ist für mich nur: reicht Dummytraining oder ist eine zusätzliche andere "Schnüffelbeschäftigung" hilfreich und sinnvoll?

  • Also Dummytraining ist unterstützend fürs erfolgreiche Antijagdtraining - wobei ich den Namen schon witzig finde - weil Anti geht so und so nicht, der Jagdtrieb ist immer da, mit dem Training wird es nur kontrolliert ;)


    Soweit, dass es keinen Spaß mehr macht, würde ich nicht spielen.
    Du musst den Dummy interessant machen - so dass er immer gerne den Dummy sucht und im Fall eines Jagdanfalls sich an den Dummy interessiert und der ihm mit dir wichtiger ist ;)


    Wenn du die Arbeit mit dem Dummy als Training nutzen willst hab ich einen Tipp für dich :smile:


    Hund an die Leine - Dummy werfen - und dann nicht holen lassen, sondern abrufen ;)
    Probier das mal - und später gehts dann auch ohne Leine und dann beim Hasi oder Eichhörnchen :roll:
    Ich mach nebenbei auch noch Bindungsaufbauende Übungen (:

  • Also einen "echten" und stark ausgeprägten Jagdtrieb, kannst du nicht endgültig umleiten und schon gar nicht aberziehen.


    Aber wie schon gesagt wurde, kannst du über das Dummytraining eure Bindung verbessern und auch an der Impulskontrolle arbeiten.


    Mit meiner Jägerin mache ich hauptsächlich Dummyarbeit, wobei es wohl eher "Apportierarbeit" heißen müsste, weil ich gerne auch andere Dinge verstecke, als immer nur den Dummy. Nur Dummy wurde meiner kleinen Jagdnase zu langweilig. Und weil sie nicht immer Lust hat, auf diese Art zu arbeiten, mache ich noch Clickertraining und erarbeite ganz viele Übungen vom Grundgehorsam immer wieder neu auf. Aus dem einfachen "Sitz" wurde so ein Sitz ans Bein gelehnt, rechts oder links vom Bein, auf Entfernung etc.


    Ich setze unterwegs auf Ablenkung, um dem Jagdtrieb entgegen zu wirken. Muss nicht täglich das volle Action- und Spaßprogramm sein, aber ich merke schon, dass Faulheit meinerseits von Roxy innerhalb weniger Tage mit verstärkter Umtriebigkeit quittiert wird.


    Der beste Rat, den ich dir also geben kann: Arbeite konstant und bring Abwechslung rein, sei konsequent und lerne die Körpersprache deines Hundes zu lesen.

  • Also meine Hündin hat auch einen gut ausgeprägten Jagdtrieb, deswegen im Moment auch nur Schleppleinentraining.
    Habe sie siet 3 Wochen und direkt mit Futterdummy-Training angefangen.
    Seitdem war sie nicht einmal mehr jagen (ja, sie ist eh an der Schlepp, aber hat nie mehr größere Anstalten gemacht, zu jagen). Wenn sie eine Fährte sieht, ist sie super anprechbar, ich sage ihr "lass es" und rufe sie her oder mache irgendwas anderes, dann hat sie das jagen schon vergessen.
    Also das Dummytraining hilft da echt super. Sogar die Vögel auf dem Gehweg sind jetzt relativ uninteressant.

  • Zitat

    Die Frage ist für mich nur: reicht Dummytraining oder ist eine zusätzliche andere "Schnüffelbeschäftigung" hilfreich und sinnvoll?


    Das hängt von den Anlagen deines Hundes ab. Wenn man Dummyarbeit mit allem Drumunddran korrekt aufbaut (also wie für Dummyprüfungen), dann ist das eine anspruchsvolle Auslastung. Für einen Hund, der mehr auf Spuren abfährt, wären aber Schleppfährten u.U. interessanter.


    Für sich allein wird das aber wie schon erwähnt nicht bewirken, dass der Hund das Jagen lässt.

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