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Hallo!
Ich bin ganz neu und zwischendurch echt verzweifelt.
Es geht um meine 13 Jahre alte Labihündin. Anfang letzten Jahres hatte sie schlimmen Juckreiz und auf dem Rücken entwickelten sich große Wunden (diese heilten später ab, aber es kamen überall neue). Um diesen Part kurz zu fassen: Ich bin von Pontius zu Pilatus gelaufen. Es wurden etliche (Verdachts)Diagnosen gestellt und Untersuchungen gemacht, aber brachte mich nicht weiter. Der Hund kratzte sich oft wie verrückt. Sie hat eine altbekannte Hausstaub-und Futtermilben-Allergie. Vermutlich war diese aufgeblüht, dann kamen Milben dazu, die wir in den Griff bekamen, nur fing sie sich fast zeitgleich auch noch einen Hautpilz ein. Meine Maus und ich haben da wirklich einen Streifen mitgemacht. Monate ging das Theater. Und heilte nie ganz aus. Und bis heute weiß man nicht, ob es Allergie oder organisch (Leber, Schilddrüse) ist. Kortisonspritzen brachten Linderung.
Ich habe nun vor ca. 3 Monaten den Tierarzt gewechselt. Sie nahm erneut Blut ab und stellte fest, dass die Leber kaum noch arbeitet. Bis Weihnachten gab sie uns, vielleicht ein wenig länger.Der physische Zustand ist wie folgt:
- Spondylose
- Allergie gegen Hausstaub- und Futtermilben
- Herzinsuffiziens bzw. Klappenfehler (altersbedingt?)
- sehr schlechte Leberwerte
- wachsender Tumor am After bzw. den Analdrüsen, (der immer wieder blutete und juckt oder schmerzt, dann "fährt sie Schlitten" und reißt ihn auf, musste auch schon mal genäht werden); in diesem Zusammenhang verliert sie auch Sekret (aus den Analdrüsen?)
- hat viele große und kleine Fettgeschwulste, teilweise ungünstig gelegen in Leiste und Achsel und auf dem Rücken
- mehrere harte, inzwischen Wallnuss große Knoten in der Milchleiste (wahrscheinlich Krebs, eventuell hat der auch gestreut)
- der ganze Körper ist übersät mit kleinen und größeren Hautwunden, die sie zwischendurch verrückt machen, weil sie so jucken (Allergie?; Leber?, Schilddrüse?)
- Leckekszem an den Pfoten (vermutlich Auswirkungen, Überbleibsel der Milben/Pilz -Geschichte letztes Jahr/Verhaltensstörung), die Pfoten sind zeitweise blutig geleckt und wie rohes Fleisch. Socken/Schühchen helfen kaum
- chronische Ohrentzündung mit Hörminderung
- Schilddrüsenunterfunktion
- relativ plötzlich schnell fortschreitender grauer StarAls Medis bekommt sie:
- Schmerzmittel
- Schilddrüsentabletten
- 2 verschiedene Herzmedikamente
- ein pflanzliches Mittel zu psychischen Stabilisierung (das Lecken ist auch sozusagen "eingeleckt" ...also auch zu einer Verhaltensstörung geworden)Ich habe sicher etwas vergessen.
Inzwischen steht natürlich die Einschläferung im Raum. Meine Maus bekommt Kortisonspritzen nach Bedarf, also wenn der Juckreiz zu schlimm ist. Eine Dauerbehandlung damit brachte gar nichts. Nach diesen Spritzen lebt sie auf. Es geht ihr insgesamt besser. Lässt die Wirkung nach, ist da nicht nur das Jucken, sondern auch viel Müdigkeit, Lustlosigkeit. Sie verweigert Spaziergänge, manchmal sogar den Gang in den Garten. Zeitweise frisst sie im Liegen. Ihr Blick wird trübe und glanzlos. Ihre Augen tränen. Sie schleppt sich nur noch von einem Platz zum anderen. Ihre Pfoten schmerzen natürlich, weil sie vom Lecken offen sind. Aber sie gibt ein Bild des Jammers ab, auch weil sie eben überall diese Wunden und Leckekszeme hat. Sie ist voll auf mich fixiert, reagiert bei Besuch immer erst mal mit heftigem Kratzen (das habe ich inzwischen gecheckt), als wolle sie niemanden mehr neben mir dulden.
Die Spritzen braucht sie inzwischen immer öfter. Vorher reichte eine 2-3 Wochen, nun sind wir bei wöchentlich.
Wenn es ihr "ganz gut" geht, dann machen wir kleine Spaziergänge(10 Minuten). Sie schnuppert aber kaum, geht meist nur hinter mir her. Letzte Woche war ihr Zustand so schlimm, dass ich wirklich drüber nachdachte, sie sonntags zu erlösen. Samstags sollte ich deswegen die Tierärztin noch mal anrufen. Sie wollte dann am nächsten zu mir kommen. Und was war? Meine Maus steht nach Tagen der "beinah-Apathie" am Samstag auf, reckt und streckt sich, verlangt nach Garten und Gassi und sagte förmlich: "Hi, ich bin wieder da!" Sie hat sogar ein Mal ein Stöckchen angeschleppt.Meine Tierärztin sagt, sie kann all das noch vertreten. Der Hund quält sich nicht, wäre gut eingestellt. Aber mir kommen immer mehr Zweifel. Aufgrund meiner persönlichen Lebenseinstellung habe ich große Probleme mit der Einschläferung. Natürlich soll sie sich nicht quälen. Würde sie nur noch liegen, kein Thema. Aber sie berappelt sich ja immer wieder ein wenig. Sie frisst (wegen dem Kortison oft wie verrückt), sie setzt ab, sie ist ansprechbar und sucht auch meine Nähe, um zu schmusen. Ich bin rund um die Uhr bei ihr. Nur in 2 Wochen ist mein Urlaub vorbei und sie kann eigentlich nicht alleine bleiben, weil sie sich alle Verbände und Socken auszieht und die Pfoten dann blutig leckt.
Ich selbst kann kaum noch schlafen. Ich liebe diesen Hund so sehr. Nun hatte ich mich entschlossen, das Kortison wegzulassen, weil es ja doch nur ein kurzes Aufleben ist, doch ihr Juckreiz und das Pfotenlecken ist so schlimm, dass ich ihr und mir das wohl doch nicht antun kann.
Ich hoffe immer so sehr auf eine Eingebung, auf dieses Wissen, dass es nun genug ist und Zeit wird. Ich habe sogar eine Tierkommunikatorin eingeschaltet. Aber in mir schreit immer etwas: "Nein, es ist noch nicht so weit!" Es ist ein langer Abschied, ein Auf und Ab. Die "Abs" werden immer länger. Und mir rennt die Zeit davon, weil ich wieder zur Arbeit muss und nicht mehr so wie jetzt für sie da sein kann. Dieser Abschied kann noch Wochen dauern.
Findet Ihr, dass ich den Hund quäle? Es ist klar, dass sie nie mehr gesund wird. Und ja, sie hatte ein schönes Leben und ihre Lebenserwartung ist erreicht. Ich kann doch nicht einen Hund einschläfern, der immer wieder "aufsteht"....
Danke fürs Lesen.
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So gerne ich würde, ich kann nicht.
Ich kann dir nicht raten, laß sie einschläfern, ich kann nicht sagen warte ab.
Ich weiß es einfach nicht.Ich weiß nur eines, es tut mir sehr leid, für dich und für deine Hündin.
Ich hoffe, Du wirst die richtige Entscheidung für euch beide treffen.
Dafür wünsche ich dir sehr viel Kraft.
Gaby und ihre schweren Jungs
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Diese Entscheidung kann dir keiner abnehmen.
Für mich ist immer entscheidend - quält sich der Hund, hat er noch Lebensqualität?
Wünsche dir für die nächste Zeit viel Kraft :solace:
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Hallo,
ich kann mich Gabys Worten nur anschließen.
Aber ich möchte dir auch noch von meiner Maya und mir erzählen.
Maya kam aus übelsten Verhältnissen, hatte ganz schlimmen Demodex-Milben-Befall, den wir behandelten. Sie kam im September 2012 zu uns und 3 Monate später musste ich sie einschläfern lassen. Maya war knapp 1 Jahr alt und Maya wollte leben, so sehr!
Ich dachte, ich kann sie doch nicht einschläfern lassen, ein so junger Hund, der so viel Freude verbreitet, der so sehr leben will. Aber als ich sah, dass sie nicht mehr fressen und trinken konnte (sie bekam eine Gesichtsmuskellähmung mit vollständigem Muskelabbau am gesamten Kopf), vor lauter Durst Schnee schleckte, diesen dann wieder erbrach... da konnte ich es nicht mehr mit ansehen.
Ich habe Rotz und Wasser geheult und ich fühle mich immer noch schlecht, aber tief in meinem Inneren weiß ich, dass es für mein Blümchen das Beste war.
Es ist ein Geschenk, dass wir unsere geliebten Tiere einschläfern lassen DÜRFEN wenn wir sehen, dass es ihnen immer schlechter geht.Ich kann dir nur raten, dir deine Süße intensiv anzuschauen, sie genau zu beobachten und auf deinen Bauch zu hören. Sie wird dir zeigen, wann der Zeitpunkt gekommen ist und auch wenn dein Kopf und dein Herz sich dagegen wehren, tief in deinem Inneren wirst du es wissen.
Ein dickes Drückerle und alles Liebe schickt dir
Nancy -
Au Mann, was für ein Horror und ich schließe mich dem an, was Gaby schreibt.
Ehrlich, ich würde Dir soooo gern einen Rat geben, kann es aber nicht.
Ihr tut mir sehr, sehr leid
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Ja, das ist eine schwere Zeit, wenn der vierbeinige Oldie sich auf den letzten Metern auf der Zielgerade seines Lebens befindet.
Man ist ständig hin- und hergerissen, schliesslich will man doch für den Hund das Richtige tun.
Helfen bei der Entscheidung kann Dir hier niemand, aber es liest sich durchaus so, als wärest Du bei Deiner TÄ in guten Händen. Du bist oft genug dort, dass sie Unterschiede in den Befindlichkeiten Deiner Hündin erkennen kann.
Hier war es bei einigen Oldies so, dass die Phase, in der man gedanklich so rum-eiert, auch die Phase ist, in der es noch nicht so weit ist. Das kann sich aber bei unseren Hunde-Senioren von Tag zu Tag ändern und mit einem Mal ist es so, dass die Entscheidung fällt, ganz ohne Zweifel und sich gut und richtig, fast friedlich anfühlt.
Ich kann Dir auch nur die Daumen drücken, dass Du den Moment ganz eindeutig merkst und dass Ihr 2 bis dahin noch eine schöne, friedliche Zeit miteinander verbringen könnt.
Ich bin sicher, Du wirst im Sinne Deiner Maus entscheiden.
LG, Chris
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Die Ansprüche an die Lebensqualität würde ich bei einem alten Hund sehr pragmatisch sehen: Mit Appetit fressen und problemlos die Geschäfte zu erledigen wären da in erster Linie mein Maßstab - und natürlich Schmerzfreiheit. Mein Rat wäre, dass Du einmal versuchst, Dich in Deinen Hund hineinzuversetzen. Was wäre D(S)ein Wunsch unter den von Dir geschilderten Umständen?
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Hallo,
da ich immer alte und sehr alte Hunde in Pflege nehme, möchte ich Dir mal meine Erfahrungen mitteilen.
Nach meiner Ansicht ist nicht unbedingt das Alter ein Problem.
Die Herzinsuffiziens, die Tumore und Knoten müssen nicht unbedingt Beschwerden machen.
Ich habe eine sehr alte Pflegehündin, die damit seit 5 Jahren gut lebt.
Sicherlich ist meine Pflegehündin durch das stark vergrößerte Herz eingeschränkt, aber sie hat durchaus Lebensfreude.Das große Problem sehe ich in dem Juckreiz, den offenen Wunden und den schlechten Leberwerten. Diese Probleme schränken die Lebensqualität ein.
Ich würde versuchen, die Leber zu unterstützen mit Mariendistel und Q10 Coenzym. Vielleicht kann man auch vorsichtig die Leber entgiften durch Homöopathie.
Meine alte Pflegehündin hatte auch eine ganze Zeit immer wieder Hautprobleme. Sie hat sich blutig gebissen, hatte Hotspots, Haarausfall und wirkte uralt und unglücklich.
Ich habe sie bei einer Tierheilpraktikerin behandeln lassen. Die Hautprobleme sind nie wieder aufgetreten, sie hat wunderschönes glänzendes Fell bekommen. Sie hat nun - trotz ihres Alters - wieder Lebensfreude.
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Was ich noch wichtig finde:
In meine alten Hunde kommt weder Antibiotika, Cortison, Impfungen, regelmässig Flohmittel (Nervengifte).
Die einzige Ausnahme wäre ein lebensbedrohlicher Zustand. Dann würde ich z. B. Cortison kurzzeitig vom Tierarzt geben lassen.
Ich habe bisher jede Krankheit, auch Hautkrankheiten mit Hilfe meiner Tierheilpraktikerin in den Griff bekommen.Die Nebenwirkungen der Medikamente schaden besonders alten Hunden.
Zitat
Nebenwirkungen
des Cortisons in Kurzform
Neben den bereits bekannten Erscheinungen, die gewissermaßen als unumgänglich(?) angesehen werden, kann es unter Cortison zu weiteren Nebenwirkungen kommen, die zwar seltener, aber auch gefährlicher sind und bei Langzeitanwendungen früher oder später mit Sicherheit in Erscheinung treten. Die häufigsten Nebenwirkungen betreffen das Verdauungssystem. Unter anderem kommt es zu:chronischen Magenschleimhautentzündungen (Gastritis), Magen oder Magenschleimhautentzündungen (Steroidulkus), Blutungen und Durchbrüchen der Geschwüre, Dickdarmentzündungen (Kolitis), Schädigungen des Lebergewebes. Bei Kindern kann die Langzeitgabe von C. zur Leberzirrhose führen. Infektionen aller Art werden durch C. stark begünstigt, das Hormonsystem ist in seiner Funktion stark eingeschränkt und gestört, ein daraus entstehender Diabetes Mellitus und eine Erkrankung der Schilddrüse sind nicht selten.
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Ich würde auch versuchen, möglichst schnell einen Termin bei einem Tierheilpraktiker zu vereinbaren.
Hast Du denn gegen die offenen Stellen schon mal ein entsprechendes Shampoo http://www.virbac.ch/de/kleintier/allercalm-shampoo.html bzw. eine Lotion http://www.virbac.ch/de/kleintier/allermyl-lotion.html benutzt? Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht und es kann auch täglich angewendet werden.Gegen extrem hohe Leberwerte (die unseres Hundes lagen bei knapp 1000 bei einem Soll von ca. 100-120) haben uns Phytolegasel 200 http://www.fuetternundfit.de/H…er/Phyto-Legasel-200.html bzw. Mariendistel-Urtinktur geholfen. Unser Hund war fast 12, als seine Werte so hoch waren und 3 Monate nach Beginn der Gabe waren die Werte nur noch knapp über dem Soll.
Gegen die Schmerzen aufgrund von Spondylosen und die Schmerzen in der Hüfte bekommt unsere mittlerweile 14,5 Jahre alte Hündin nun nur noch Zeel und Traumeel, außerdem Grünlippmuschelextrakt und Teufelskralle. Nur, wenn sie nachts mal brummelt und fiept, geben wir ihr eine Novalgin.
Außerdem gönnen wir ihr nun einmal wöchentlich Physio mit Massage und sie darf zum Erhalt der restlichen Muskulatur nun auch mit Biko-Expandern bei den Spaziergängen laufen. Wobei unsere Hündin an guten Tagen auch noch eine Stunde läuft. Langsam und bedächtig, aber immerhin. Nicht laufen setze ich eben mit rapidem Muskelabbau gleich und das versuche ich zu verzögern.
Vielleicht kannst Du ja damit die Lebensqualität Deines Vierbeiners noch etwas erhalten bzw. gar verbessern. Ich wünsche es Euch.
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