Erfahrungsbericht Weimaraner

  • Zitat

    P.S. lese gerade das die Hunde blau sind.


    Da hat sich die WK Frage erledigt.


    Kannst Du das kurz erklären? =)


    Hier in der Großstadt gab es vor 5-6 Jahren einen totalen Weimaraner-Hype und unheimlich viele Leute schafften sich einen an - wahrscheinlich, weil die Farbe so gut zum Wohnungsinterieur passte :roll:


    Jetzt sieht man sie nur noch vereinzelt - wo die ganzen armen Hunde abgeblieben sind, kann man sich ja denken.


    Ich fand diese Entwicklung furchtbar. Diese Hunde sind so anspruchsvoll und unter falscher Haltung/Führung auch einfach potentiell gefährlich. Wie bereits geschrieben wurde - der Wach- und Schutztrieb und auch die Mannschärfe sind nicht zu verachten.


    Ich kenne ein paar Weimaraner aus nicht-jagdlicher "Hobbyzucht", die ganz gut händelbar sind. Das ist aber ja auch keine begrüßenswerte Entwicklung.


    Hier ist jetzt der Viszla der neue Weimaraner. Horrido!


  • Man kann es auch übertreiben. :hust: Kein Hund braucht ein solches Pensum. Gutfinden kann ich das auch nicht, das sind fast 5 Stunden Bewegung pro Tag - aus meiner Sicht auf Dauer für jeden Hund zu viel des Guten.


    Abgesehen davon müsste ich mein Leben quasi fast komplett aufgeben, um einen solchen Plan durchzuziehen und im Prinzip nur noch für die Hunde leben. Da kenn ich aber Weimaraner, die mit deutlich weniger Aufwand glücklich und zufrieden in Nichtjägerhand leben.

  • Dein Bericht an sich ist gut und informell aber das Pensum?! Sorry. Mir wurde an der Anfangszeit schon gesagt das ich viel zu viel mit meinen Beiden mache. Dabei war ich "nur" 2,5 Stunden am Tag unterwegs und hab davon jeweils ne halbe Stunde ordentliches UO-Training (od. Dummyarbeit) an 4 Tagen der Wochen gemacht und 2x die Woche war/bin ich bei den Rettungshunden. Teilweise noch nebenher Alltagstauglichkeit in ner Hundeschule. Sonntag war Ruhetag....


    Denke du hast dir da ordentliche Energiebündel rangezogen, aber wenn du damit klar kommst, ist ja alles ok. Meine gehen mir nur auf die Nerven, wenn ich mal das Pensum wegen Krankheit nicht halten kann ;) Ich würde das zeitlich nicht mal hinbekommen. Selbst als Student nicht :)

  • Hallo zusammen,


    Ich finde die Weimaraner ja eine total interessante um spannende Rasse.
    So wie ihr sie beschreibt haben sie ja eine große Ähnlichkeit zum Dobermann.
    Sind sie denn auch so sensibel?


    Was mich beim Weimaraner etwas abschreckt ist der vielbesagte Jagdtrieb, früher hatten ja nur Jäger Weimaraner.
    Wie extrem ist denn der Jagdtrieb bei ihm?


    Meine Dobermann Hündin ist jetzt 8 Monate alt und eine kleine Jagdsau :roll:
    Also ist bei uns das volle Antijagdtraining-Programm angesagt
    (Ich wollte ja keinen Jagdhund :hust: hihi )


    So wie ihr den Weimaraner beschreibt würde er sich doch bestimmt auch gut zur VPG eignen, oder eher nicht?


    Auf jedenfall sind es wunderschöne Hunde, was auch gleichzeitig ein Fluch für sie sein kann.

  • als jemand, der als nichtjäger einen aus jagdlicher leistungszucht stammenden weim übernommen hat, den sich mit 9 monaten kein jäger zugetraut hat, bzw. der dermaßen fehleingeschätzt wurde, dass man eine tötung angeraten hat, kann ich eins unterschreiben: man sollte gut überlegen, dass man sich neben der exklusiven optik einen vollblutarbeiter ins haus holt.


    der rest des eingangsthreads...nunja...deckt sich nicht mit meiner erfahrung mit weimaranern. mein olles weimiweib blieb absolut problemlos alleine, auch länger als 3 stunden und auch ohne vorher ne stunde draußen gewesen sein zu müssen. in 15 1/4 jahren bei mir hat ein schuh dran geglaubt (das war unmittelbar nach ihrem einzug mit 9 monaten bei uns, wo wir direkt mit dem frisch angekommenen hund innerhalb des hauses umgezogen sind), ein winziges loch hat sie in einen bettbezug genagt beim schlafen und das war's. ok, ihre spielies hat sie immer schnell zerspielt.


    als beschäftigungsprogramm gab es bei uns agility, abenteuerspaziergänge und schwimmen. rad gefahren sind wir auch, aber sicher nicht täglich. um es kurz zu sagen, für couchpotatoes ist ein weim mit sicherheit nichts. wobei ich durchaus auch schon den ein oder anderen faulen weim kennengelernt habe im laufe der jahre.
    ich habe immer viel mit pamina gemacht, aber keine rund um die uhr bespaßung. es gab sogar durchaus mal einen faulenzertag, den pamina mitgemacht hat, obwohl sie ein 100.000 volt hund war.


    die mannschärfe sollte man nicht unterschätzen und sollte sie in geeignete bahnen lenken. aufgrund dieser mannschärfe bleibe ich auch dabei, dass der weim für den durchschnittsjäger genauso ungeeignet ist wie für die meisten nichtjäger. ich sehe ihn eher als försterhund. aber egal...
    ich habe mindestens ebenso viele weimaraner kennengelernt, die unglücklich in nicht geeigneter jägerhand waren, wie ich welche kennengelernt habe, die in nichtjagdlicher hand sehr zufrieden, ausgeglichen und ausgelastet waren.


    mit kindern war pamina ein absoluter engel. am liebsten hätte sie mindestens 10 adoptiert. das lag aber sicherlich an der sorgfältigen aufzucht des wurfs...die züchterfamilie hatte zwei kleine mädchen.
    generell war sie ein sehr menschenfreundlicher hund, der es mühelos geschafft hat, alle nachbarn für sich einzunehmen. als sie kurz vor ihrem 16. geburtstag gestorben ist, haben auch meine nachbarn hier im haus um sie getrauert. und selbst heute nach 3 1/3 jahren werde ich noch von leuten angesprochen, die nur meine mutter und später meinen vater mit ihr und meiner ersten sheltiehündin haben spazieren gehen sehen, wenn ich arbeiten war. selbst eine meiner cousinen, die eigentlich überhaupt keine hunde mag, schwärmt heute noch von pamina.


    von rasse madig reden habe ich noch nie was gehalten. wenn leute mich angesprochen haben, wo man so einen hund herkriegt, habe ich ihnen gerne und ehrlich auskunft über die rasse erteilt...ebenso über die schwierigkeiten als auch über die tollen seiten. komischerweise habe ich von den leuten hinterher nie einen mit einem weimaraner gesehen. wenn ich die denn mit hunden wiedergetroffen habe, waren es andere rassen.


    für mich bleibt es eine absolute traumrasse. und wenn jemals wieder ein weim in mein leben passen sollte, wird auch vielleicht wieder einer einziehen. höchstwahrscheinlich dann auch wieder einer aus zweiter hand, gerne schon 9 monate bis 2 jahre alt, damit man die anlagen einschätzen kann. und ganz sicher werde ich nicht zum jäger. ansonsten bleibe ich meiner zweiten traumrasse, dem sheltie treu und erfreue mich meiner beiden durchgeknallten arbeitsratten. übrigens ebenso eine rasse, die ich absolut nicht jedem empfehlen würde, weil sie gerne aufgrund der fehlenden körperlichen größe unterschätzt werden.
    und da könnte man bei jeder rasse weitermachen, die in den bereich arbeitsrasse fällt.


    gruß cjal


  • Hi,


    ja man kann den Weimaraner mit dem Dobermann vergleichen.


    Zur VPG würden sich der Weimaraner durchaus eignen. Aber der Halter sollte das dann auch kontrollieren können.


    Ich hätte damit dann ein Problem.


    Jagdtrieb ist natürlich extrem vorhanden, aber im Gegensatz zu vielen "Nichtjagdhunden" sehr einfach zu handeln wenn man früh genug mit dem Training anfängt.


    Damit haben wir garkeine Probleme.


    Weimaraner gehen immer mehr in Nichtjägerhände, weil die Optik die Vermehrer auf den Plan gerufen hat. Denen ist es völlig egal wo ihre Hunde hinkommen.


    Mein Hund ist auch nicht vom Weimaranerklub und ich kann für mich sagen: Den Fehler mache ich nie mehr wieder.


    Entweder ein WK Weimaraner oder ein FCI Weimaraner aus dem Ausland. Da gibt es z.B. in Polen ganz tolle Züchter.


    Man bekommt als Nichtjäger auch einen Hund vom Weimaranerklub. Aber man muß geeignet sein. Und das finde ich super. Der WK schreibt allerdings auf seiner Homepage: keine Abgabe an Nichtjäger. Wenn man ein wenig hartnäckig ist, werden Ausnahmen gemacht.


    Will man einen blauen Weimaraner , kann man nur zum Vermehrer gehen. Denn die blauen sind nicht anerkannt und gelten als Mischlinge. Allerdings kosten diese Hunde 3 x soviel wie ein Hund mit richtige Papieren.


    Daran erkennt man dann die Strategie der Vermehrer. Auch graue Vermehrerhunde (so wie meiner) kosten bis zu 400 € mehr.


    Ein Ausschlusskriterium für einen Vermehrerhund sollte auf jeden Fall die Autoimmunerkrankung SRMA sein. Denn obwohl es bekannt ist das ein Hund diesen Mist vererbt, wird lustig weiter vermehrt.


    Ist echt traurig wenn man auf Leute trifft, die einen kranken Hund erwischt haben der nicht älter als zwei Jahre alt geworden ist.


    Natürlich gibt es diese Krankheit auch bei WK Hunden. Aber die Hunde werden dann aus der Zucht genommen.


    Für alle Interessenten : ein reinrassiger Weimaraner muß WK Papiere oder FCI Papiere haben.


    Alle anderen Papiere können getrost als Klopapier verwendet werden.


    Vermehrerhunde gelten als weimaranerähnliche Mischlinge und dürfen in den meisten Bundesländern nicht auf jagdliche Prüfungen geführt werden.

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