Schleppleinen-Antijagd-Motivationstief die 190.
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Ich mag nicht mehr!
Ich weiß, ich muss, aber gerade langts mir. Sammy hängt jetzt seit 4 Monaten an der Schleppleine, unterbrochen von einem einstündigen Jagdausflug (gerissene SL). Ohne Wild ist er an der SL zu naja sind wir ehrlich 75% abrufbar. Das ist alles machbar und ausbaufähig. Aaaaber: sieht er Wild (und das häuft sich jetzt im Schnee unglaublich) dreht er völlig durch, will in die Leine beißen, quietscht, fiept, hüpft und das von 0 auf 100. Dann kriegen wir ihn nicht mehr runter. Da hilft nur noch wegschleifen
.
Ich bin absolut willig (habe auch das Autoanbellen in den Griff bekommen), mache Dummytraining, Nasenarbeit, Radfahren (wenn kein Schnee liegt), ausreichende Ruhepausen, aber bezüglich Schleppleinentraining geht mir gerade in Ermangelung jeglicher Erfolge bei Feindkontakt echt sämtliche Motivation flöten.
Ist es überhaupt möglich, seinen Jagdtrieb umzuleiten? Ich habe daran ernsthafte Zweifel.
Hat irgendjemand auch so ne Jagdsemmel und hat es annähernd in den Griff bekommen? Kann mir das gerade so gar nicht vorstellen, dass sowas geht
Erbitte Großportion Motivation...
*jammern-off*
Tschuldigung -
- Vor einem Moment
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Zitat
Hat irgendjemand auch so ne Jagdsemmel und hat es annähernd in den Griff bekommen? Kann mir das gerade so gar nicht vorstellen, dass sowas gehtErbitte Großportion Motivation...
*jammern-off*
TschuldigungHier, ich!
Bei uns war´s anfangs auch so, aber durch viel Training der Impulskontrolle und "Beruhigungssignale" sind wir soweit, dass Hund es an der SL schafft, zu stehen/sitzen und nur zu schauen (die Entfernung zum Wild macht natürlich noch viel aus, inwieweit es gut klappt!) oder auch auf Zuruf zu mir zu kommen, sodass ich mit dem Dummy ablenken kann.
Natürlich muss ich das Wild vorher sehen, denn wenn sie schon in der Leine hängt, ist es zu spät. Das kam in der letzten Zeit im Dunkeln ärgerlicherweise doch ab und zu mal vor. :/
Aber es wird mit der Zeit wirklich besser, du kannst hoffen.
Wir trainieren übrigens seit zwei Jahren. -
Hier kommt die Motivation:
Bei meinem Hund konnten Aussenstehende auch denken der hat einen epileptischen Anfall, wenn ein Reh auch nur als kleiner Punkt am Horizont zu erkennen war. Und er war geschlagene 15 Minuten lang nach einer Wildsichtung gar nicht ansprechbar.
Wir sind zwar noch meilenweit von Schleppleine schleifen lassen entfernt, aber viel viel viel Geduld und Nerven später kann er unbewegtes Wild bereits still "erdulden" und ist auch bei flüchtendem Wild sehr schnell wieder (geistig) bei mir.
Schnee sind allerdings absolut erhärtende Bedingungen. Da gabs hier mal einen tollen Thread bzgl. "Schneedemenz".
Schnee bedeutet bei meinem Hund absolutes Alzheimer, da wird aus jedem "Platz" ein Rumwälzen im Schnee...4 Monate an der Schleppleine sind bei einer echten Jagdsau nix.
Da hilft nur viel Geduld. (Und hin und wieder Urlaub in einer wildärmeren Gegend zum Nerven schonen) -
Danke für die aufmunternden Beiträge! Dann habe ich ja "nur" noch schlappe 20 Monate vor mir.
Aber wenn es Aussicht auf Erfolg gibt...
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Bei so einem hochdrehenden Kerlchen würde ich "Hilfsmittel" wie den Geschirrgriff oder andere sofort anwendbare Beruhigungstaktiken anwenden, welche man in Ruhe zu Hause erarbeitet. So dass der Hund aus dem Gröbsten raus geholt werden kann und wieder einigermassen ansprechbar wird.
Arbeitest du mit zeigen und benennen? Denke dass das für die Impulskontrolle einen grossen Schritt nach vorne bringen könnte.
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Was ist mit Geschirrgriff gemeint? Zeigen und benennen wenden wir bisher nicht.
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Schönes Thema, und einreihen in den Frust kann ich mich auch gleich mal.
3 Monate sind wir nun im Anti-Jagd-Training, haben Hochs und Tiefs ohne Ende mitgemacht, Heulattacken und Verzweiflungstelefonate mit unserer Trainerin inklusive. Und seit ein paar Tage geht in Sachen Rückruf so gar nix mehr. Die Süße hört wies ihr grad passt, 10 Min disskutieren bis sie sich doch überlegt, dass sie mal kommen könnte, sind keine Seltenheit. Dabei ist sie ohne Wildreize in allen Lebenslagen perfekt abrufbar. Aber wehe da ist ein winziges Geruchskörnchen in der Luft oder auf dem Boden, und wenns noch so weit weg ist
Ihr Motto: "Ich ignorier alle Leckerchen, ich ignorier alle Motivationsversuche, und Reizangel, Futterbeutel und Co. sind ja auch so was von langweilig. Und wieso läuft Frauchen immer in ne andere Richtung? - ach egal".
Das Schnurzelchen ist immer und überall der liebste und besterzogenste Hund, horcht immer sofort, bleibt liegen, wenns man ihr nen Platz zuweist, bellt nicht, macht nicht in die Wohnung, kann allein bleiben, bettelt nicht bei Tisch usw.
Also der beste Hund der Welt, ja wenn da nicht die Karnickelspuren im Schnee wären, oder noch schlimmer, die Karnickel direkt vor der NaseJetzt hatten wir die Nase voll, nachdem ich neulich mal so ne richtige Welle auf die rechte Schulter gemacht habe, als das Schnurzelchen mal stiften gehen wollte. Blöd war, dass sie grad direkt bei mir war als sie abging, und 15 m (so lang ist unsere Schlepp) Beschleunigungsweg zu viel auch für starke Menschen an Kraftweinwirkung bedeuten.
Da bekam der Begriff "Schleppleine" mal eine neue Bedeutung, nämlich "Frauchen durch den Schnee schleppen" *looool*
Sodelle, nachdem wir nun also die Nase gestrichen voll hatten, gabs ne Radikalkur. 24 Std kein Fressen, Mittags zur Traningsrunde aufgebrochen mit der Tagesration kleingeschnippelte Hundewurst im Gepäck. Wollnma sehn, ob "Leckerchen" wirklich so uninteressant sind :veg:
Fazit nach dieser Trainingseinheit:
Das Schnurzelchen kanns doch. Sogar offlein konnten wir testen (wir benutzen Schlepp sowieso nur, wenns allzu schlimm ist, in letzter Zeit aber leider fast täglich). Sie musste sich ihre komplette Mahlzeit verdienen. Aufgaben waren - nicht zu weit weg laufen also Radius verkleinern - Rückruf allgemein - und Sitzmachen auf Entfernung.
Manometer, das Schnurzelchen klebte uns regelrecht am A...... Gaaaaanz komisch, plötzlich viel ihr alles wieder ein und hat gehorcht, als hätte sie gar keinen Jagdtrieb :tgrin:Ich hab zwar noch keine Ahnung, ob diese Methode längerfristig klappt (eigentlich mag ich dieses Mittel der Futtererarbeitung nur bedingt), aber vorläufig wird das weiter getestet.
Und nein, aufgeben werden wir nicht, Geduldsübungen gehören mittlerweile zu unserem Alltag, und die Reizschwelle im gesamten Alltag hat sich nicht nur in Hundesituationen verändert.
Solange Herrchen und Frauchen den längeren Atem haben, wird das Schnurzelchen auch irgendwann mal Wild "ignorieren", oder zumindest abrufbar in solchen Situationen sein.Gipsy09, ich kann dich voll und ganz verstehen. Hab selber in den letzten Tagen öfter mal an völliger Verzweiflung gelitten. Jeder Spaziergang wird momentan zur anstrengendsten Kopfsache für mich und meinen Freund, dass ich erstmal ne Aspirin brauche, wenn wir wieder heim kommen.
Aber ich sag mir dann: Mit viel Zeit und Geduld wird das schon. Ich kenne Leute, die 4 Jahre und mehr konsequent an der Schlepp trainiert haben, und heute können sie einen ganz normalen Freilaufspaziergang im Wald machen (auch wenn die Schlepp immernoch im Rucksack mitgeht), ohne dass der Hundi abgeht. das lässt mich hoffen. -
Vier Monate? Drei Monate?
Ich bin mit meiner Maya seit ÜBER einem Jahr dran
Und ja, hier gibt's auch solche Momente, wo ich die schlepp und ihre Jagdleidenschaft echt verfluche! Ooooh jaaaa... Ich hab mir inzwischen angeübt nichts mehr zu "müssen" sondern nur noch zu "wollen". Das heißt: Habe ich keine Lust auf Training, kommt die Flexi dran und wir gehen einfach so gemütlich spazieren. Habe ich Lust auf Training, bin also motiviert und gut gelaunt, dann los mit der Schlepp und ab geht die Post :) Denn unmotiviertes Training bringt nur Frust - auf beiden Seiten.
Und eigentlich wäre mein Hund 1a abrufbar! Wären nur nicht immer diese Hasen, Kaninchen, Raben, Rehe, Füchse, Katzen, Vögel, Hunde, ..... -
Genau, wenn es keine sonstigen Viechereien gäbe, bräuchte ich keine SL
. Wir haben eine einzige Strecke, da gibt es kein Wild etc.. Dort kann er sogar ohne Leine laufen und hört super (da loben uns sogar oft Leute, wie gut unser Hund hört *hüstel*
. Die müssten uns mal im Wald sehen
).
Nach meinem gestrigen Motivationstief, bin ich heute nun auch wieder startklar. Ich glaube, ich musste einfach mal von jemandem hören, dass es machbar ist. Manchmal erscheint mir das nämlich gar nicht so und dann fragt man sich schon: wieso mach ich mir denn die Mühe.
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Zitat
Nach meinem gestrigen Motivationstief, bin ich heute nun auch wieder startklar. Ich glaube, ich musste einfach mal von jemandem hören, dass es machbar ist. Manchmal erscheint mir das nämlich gar nicht so und dann fragt man sich schon: wieso mach ich mir denn die Mühe.Ich habe allerdings auch selber lernen müssen, dass bei meinem Hund so einiges eben nicht machbar ist. Das zu akzeptieren, gehört für einen entspannten Umgang miteinander auch dazu.
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