Antijagdtraining mit Hütehund - unser Trainingstagebuch

  • myLady: ich kann verstehen, dass dich das frustriert und ich denke auch, dass dein Hund diese ganzen Schwachstellen natürlich ausnutzt. So kommst du im Training viel langsamer voran als wenn alle mitziehen würden. :/


    bei mir ist es so, dass ich genau das vermeiden will und daher nur alleine mit meiner Liesl gehe. Männe geht mit Bela (der jagt nicht und den kann man einfach laufen lassen, man muss nur bei Hundebegegnungen bissl aufpassen, aber das bekommt Männe gerade noch hin, denn dass Bela nicht auf jeden Rüden kann hat sogar er schon mitbekommen). Beim Thema jagen bin ich sehr sensibel. Ich sehe viel, was er einfach nciht sieht. Er kritisiert mich auch immer, ich würde die Hunde zu Tode administrieren. Nun ja, ich habe durch diese vöööllig übertriebene Administration aus Bela einen Hund gemacht, er eben genau das nicht tut, was die Liesl momentan gerne tun würde: Jagen! Er (mein Freund) ist sich absolut nicht im Klaren darüber, was alles zum Jagdverhalten gehört. Stöbern im Gebüsch zum Beispiel. Wenn ich die Hunde dann aus dem Gebüsch rauszitiere (und das auch mal deutlich), meckert er mich dafür an! "Lass die doch mal!!!!" "Die hat doch gar nichts gemacht!" "Immer maßregelst du die Hunde!" usw. Ganz ehrlich, es langweilt mich und deshalb gehe ich meistens alleine und kann dann meinen Stiefel durchziehen. Wenn wir zusammen gehen, dann kümmert sich jeder um einen Hund, er sich um Bela und ich mich um die Liesl. Und da er eigentlich nie alleine mit der Kleinen rausgeht, brauch ich auch keine Angst haben, dass er sie mir versaut.


    Das hilft dir jetzt mal so gar nicht, sorry. Aber ich wollte dir nur kurz mitteilen, wie ich das Problem (und das ist es wirklich) handhabe. Du kannst höchstens noch mal mit ihm reden und/oder ihn verdonnern, immer ne Leine an den Hund zu machen.


    Bei mir zieht im Normalfall das Argument, dass unser Gassigebiet eingekesselt ist von Landstraßen und Autobahnen. Da muss man einfach höllisch aufpassen, dass der Hund nicht abhaut, denn keine 500m und der steht auf der Straße... Bei unserem Rüden ist das egal, denn der hat nen Radius von maximal 20m. Aber die KLeine, nun ja.... wie gesagt: wenn du willst, dass es funktioniert, nimm es selbst in die Hand. Blöd ist natürlich, wenn du auf andere Gassigänger angewiesen bist :verzweifelt:

  • Same here... Wir vermeiden es auch, dass der freund meiner mutter mit den hunden geht, da er die einstellung hat " das ist schon ok, sie kommem ja zurück". Auch kann man mit ihm überhaupt nicht drüber diskutieren, weil er so ein typischer stolzer rechthaber ist ( dass er eig keine erfahrung mit hunden hat it ja nebensächlich)...
    Da hilft nur nerven bewahren!

  • Ich habe ja auch meinen Vater, der Emi vormittags mitnimmt. Aber (und das finde ich echt gut): Er weiß, daß sie für ihn "unberechenbar" ist (also das er sie nicht unter Kontrolle hat) und sie ist immer an der Schlepp. Bei ihm entspannt sie richtig, hat keine Aufgabe, ist lieb und nett (kleine Ziege ;D).
    Bei mir hat sie schon mehr ausgetestet... Neulich hab ich mal die Konfrontation gesucht. Wildreiches Gebiet, Hund offline, Handy ans Ohr. War schon gegen halb 5, also fast dunkel. Ich bin einfach kreuz und quer gegangen, absolut unbeteilligt (Handy am Ohr). Wenn Emi mich überholt hat, umgedreht. Dann kam etwas interessantes im Gebüsch. Sie hüpft hin, ich gehe weiter. (Dort ist nichts los, auch keine Straße oder so)
    Nach etwa 5 Minuten suchte sie mich panisch und war froh, wieder bei Mommy zu sein. Thahaaa.
    Also rein nach dem Motto: Schätzchen, ich brauch dich nicht, du kommst eh wieder. ;)
    In Kombination mit regelmäßigem zurückrufen im Radius von etwa 20m zeigt sie mittlerweile suuuper an, wenn was interessantes ist. Heute dann hab ich sie davon abrufen können. Yeah <:


    Mit den vier Leuten ist das echt ungünstig... Drück ihnen ne Schlepp in die Hand... :/

  • Zitat

    Hallo myLady, ganz so sehe ich das nicht. Du bist die Hauptbezugsperson und das weiß Barry durchaus. Bei Dir wird das auch klappen. Selbstredend ist er ja nicht dumm und "lernt", dass er das bei den anderen nicht muss und sein Ding machen kann. Es wäre demnach eigentlich für Dich am Besten, wenn die anderen ihn an die Flex nehmen, wie die Mutter des Nachbarn es ja auch tut. Ich sag`s ungern, aber so viele unterschiedliche Personen ist halt schon unglücklich, finde ich.
    Nichtsdestotrotz ist es auch bei uns so, dass Schoki eigentlich nur auf mich hört. Eventuell noch auf meine Tochter (9), die auch mal mit ihr trainiert, aber mein Mann ist da eher Luft (da ist er aber selber Schuld) :D
    Ich sehe es so, dass man sich den Gehorsam eines Hundes verdienen muss.


    Ist mir schon klar, dass es nicht die Beste Konstellation ist, aber wer ist schön Böse über Nachbarn die gerne einspringen, wenn es mal länger an der FH wird.
    Das Ganze lief Anfangs auch anders, da habe ich Abends bei den Nachbarn Bescheid gesagt, wenn ich am nächsten Tag 6h oder mehr aus dem Haus bin. Dann sind wir dazu übergegangen, dass sie selbst schauen ob's Auto da ist und dann nach Bedarf gehen. Mittlerweile kann ihre eigene DSH-Hündin keine größeren Runden mehr gehen und Barry ist eine Art Ersatz geworden. Ich hab das bisher so hingenommen, weil 1. die Hündin entlastet wurde und 2. Barry im "schlimmsten" Fall eben mal zwei große Runden pro Tag hatte.
    Leider verselbständigt sich das immer mehr, meine Pferde werden mittlerweile auch außerhalb der Reihe rausgelassen,gefüttert etc., da wird nicht mehr viel gefragt. Mit ihnen drüber reden hat leider auch noch nix gebracht.
    Mein Freund blockt sehr schnell ab, wenn ich ihm zuviele Verhaltensregeln und/oder ne Schlepp mit auf den Weg geben will. Er hat sich den Hund ursprünglich geholt, um nach der Arbeit gemütlich Spazieren zu gehen. Als sich abzeichnete, dass Barry für sowas nicht zu haben ist und eben deutlich mehr fordert, da wurde es ihm zuviel. Er hat mir damals das blaue vom Himmel versprochen, was er mit dem Hund alles machen möchte und nun bin ich froh, wenn er ihn mal mit raus auf ne Pipirunde nimmt.


    Naja, nun kommen ja bald die Semesterferien, da können wir dann voll durchstarten.


    Edit: Hui, scheint ja ein gängiges Problem zu sein, aber warum haben eigentlich vorallem Männer immer den Drang den Hund "sein Ding machen zu lassen"?

  • Bitte sieh es nicht als Vorwurf, so war es wirklich nicht gemeint. Ich kann Dich sehr gut verstehen und ganz ehrlich hätte ich sogar gern mal jemanden, der auch mit ihr läuft. Wie gesagt bin ich da recht allein auf weiter Flur, abgesehen von meiner Tochter, die aber halt nur zuhause mit ihr übt, da ja auch noch seeeehr klein =) . (Eventuell mal eine kleine Runde, doch da Schoki da letztens mal von einem Labbi angegangen wurde, sind wir da auch wieder etwas zurückhaltender)
    Ich glaube, die meisten Männer haben halt "kein Bock" auf Arbeit mit den Hunden. Meiner sagt zum Beispiel: "Ist Dein Hobby" und hält sich auch konsequent daran. :/
    Mein Dad ist da auch derjenige, der die Hunde eher frei laufen lässt. Geht das nicht, nimmt er sie möglichst eher nicht mit. Du siehst: Es ist in der Tat bei vielen das gleiche Problem. Ich kann Dir dennoch nur empfehlen, dass sie halt mit Leine oder Schlepp laufen sollten, denn sonst startet sie vielleicht wirklich mal durch.

  • Zitat


    Edit: Hui, scheint ja ein gängiges Problem zu sein, aber warum haben eigentlich vorallem Männer immer den Drang den Hund "sein Ding machen zu lassen"?


    ich hab da sone Theorie... Vernunftsdenken (weiblich) contra Freiheitsdrang (männlich) und so :p


    aber davon abgesehen, bei uns ist es so: wir hatten eine Pflegehündin (der Hund, der uns beide erst auf den Hund gebracht hat! Dieser Hund war ein Wunder, ein Geschenk Gottes, ohne Mist, was dieser Hund ins Rollen gebracht hat.... :D ), und sie war so unkompliziert, dass es schon gespenstisch war. Für diesen Hund existierte keine Leine, und wir wohnten damals MITTEN in München, City. Wenn die doch mal ner Katze oder nem Eichhörnchen nach ist, konnte man sie total easy wieder zurückpfeifen. Sie hat sich sonst für nichts und niemanden interessiert, niemals eigenmächtig den Bürgersteig verlassen. Fremde Hund, Menschen... Völlig egal. Gut, sie hat gestaubsaugt wie blöde, aber auch das konnte man total easy unterbinden. und sie hat auf JEDEN gehört, der gerade für sie zuständig war (und das waren viele). Und natürlich war es so, dass wir von ihr so verwöhnt waren, dass wir glaubten, SO wären Hunde, und zwar von alleine :lol: Weder mein Freund noch ich haben diesen Hund erzogen. Die war einfach so! Sie war ein Aussie und ... klar, was dann folgte? ;) Tja, es ist aber nicht jeder Hund so wie Molly war. DAS muss man erstmal akzeptieren. Mir fiel das nicht so schwer wie meinem Freund, der hat damit heute noch zu tun. Wobei er es auch langsam einsieht, durch Bela. Nur was das Jagen angeht, da hat er noch keine Antenne für. Sorry für das viele OT...

  • Hallo, ihr Lieben :)


    Ich melde mich auch zurück. Ich habe viel nachgedacht und es sind auch viele Tränen geflossen...
    Aber jetzt bin ich überglücklich, euch die Lösung meines Problems präsentieren zu können:



    Gut, die "Rettung" ist wahrscheinlich eher ihre Besitzerin, die bei mir in der Nachbarschaft wohnt und mich jetzt 1-2x die Woche mit zu ihren Schafen nimmt. :D


    Die liebe Freagle hat's euch ja schon gesagt - wir haben uns viel unterhalten und zusammen nach einer Lösung gesucht.
    Sie hat dann mit dem Verantwortlichen vom ABCD e.V. gesprochen, der mich an eine Ausbilderin verwiesen hat, die aber für mich (weil kein Auto) nicht erreichbar ist. Ich wollte die Hoffnung schon wieder aufgeben, da ist ihr noch eine Bekannte eingefallen, die ebenfalls ausbildet, aber ebenfalls ihre Schafe irgendwo im Nirgendwo stehen hat. Schafe übernachten leider zumeist eben nicht in Bushaltestellen....
    Aber vielleicht hätte ich ja bei der zwecks Mitfahrgelegenheit mehr Glück.
    Ich habe mich also mit ihr in Verbindung gesetzt... und bin fast hintenüber gefallen, als sie mir sagte, sie würde nur ein paar Straßen weiter wohnen. Mitnehmen wäre auch gar kein Problem.


    Freagle und ich arbeiten gerade außerdem noch an der Hütemöglichkeit für "Zuhause", aber da muss ich erstmal ein Stückchen Land zum Pachten finden. Und ein wenig Erfahrung sammeln, was das Hüten angeht.
    Aber das wird ja jetzt...


    Das Wichtigste: PINA DARF BLEIBEN! :ug:
    Ich bin überglücklich...
    Da das Jagen aber sicher trotzdem nicht von allein weggehen wird, arbeiten wir jetzt weiterhin am AJT... Ihr dürft euch also wieder auf Berichte freuen, wir sind wieder im Boot! :D

  • :D Ich kenn das alles... Jahre ist es her. Und heute stehe ich da mit ca. 70 Schafen. Ich will gar nicht dran denken, wenn die sich im Frühjahr verdoppeln oder gar verdreifachen :lol:


    Ich sag Dir, das macht süchtig. :hust:

  • Mir geht das Herz auf !!!
    Große Klasse, dass du so ein Glück hast und so tolle Hilfe gefunden hast !
    Ich such ja auch grad noch nach einer "Suchtquelle".
    Ich freu mich am meisten für Pina, sie wird es dir danken. Auch wenn sich natürlich durchs Hüten die normalen Probleme nicht einfach in Luft auflösen, aber das weist ja selbst :gut:

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