Wenn er andere Hunde sieht - Vollgas!

  • Hallo ihr lieben


    Ich hätte gerne mal eine Meinung zu meinem Problem: Unser Flatcoated Retriever ist nun 3.5 Jahre alt. Er ist eigentlich ein absoluter Traumhund, problemlos, leichtführig, unkompliziert. Wir haben nur ein einziges Problem: Wir sind unterwegs, er ist aufmerksam, guckt mich immer wieder an, lässt sich auch beim Schnuppern problemlos abrufen. Dann treffen wir einen anderen Hund, er guckt. Wenn ich dann, während dem Gucken rufe, kommt er meistens, ich schätze mal Erfolgsquote bei 70-80 %. Dann lobe ich ausgiebig, mache Party, verteile Keckse. Dieser Moment des Guckens dauert allerdings nur wenige Sekunden, dann gibt er Vollgas und rennt zum anderen Hund. Sehr peinlich für mich, vorallem wenn der andere Hund noch an der Leine ist... ;) Je nach Hund lässt er sich dann auch nicht sofort wieder abrufen, der andere Hund ist in diesem Moment einfach interessanter als ich. Auch Spielzeug lockt ihn nicht, er hat schonmal seinen absoluten Lieblings-Hasenfellball fallenlassen um zu einem anderen Hund zu rasen. Er ist dabei wahnsinnig freundlich, möchte spielen, halt ein totaler Kindskopf.


    Ich habe einige Wochen mit der Schleppleine gearbeitet. Nur merkt Bubi ganz genau ob die Schlepp dran ist, oder nicht. Er ist nur ein einziges mal in die Schlepp gerannt, nachher nie mehr.


    Meine Hundetrainerin hat mir den Tipp gegeben, wenn er lospest, mich einfach mal umzudrehen, wegzurennen und mich zu verstecken und warten bis er mich sucht. Das lässt sich mit einem fremden Hund allerdings schwierig machen, da müsste ich wohl jemanden organisieren der mir hilft. Hat das schonmal jemand probiert?


    Das Problem rührt wohl daher dass wir unseren Bubi erst mit 7.5 Monaten bekommen haben. Bis dahin war er beim Züchter, hat absolut nichts schlechtes erlebt, aber auch null Erziehung ;) Er hat noch in die Wohnung gepischert weil Stubenreinheit mit ihm nie geübt wurde und durfte den ganzen Tag ohne Grenzen mit seinem Bruder herumtoben. Er wurde zwar von den Züchtern bekuschelt, aber ansonsten gar nix in Sachen Prägung oder Erziehung.


    Wir sind 1x pro Woche in der Hundeschule, dort ist er zu afangs jeweils etwas aufgedreht, beruhigt sich dann aber schnell. Konzentration fällt ihm allerdings immer noch schwer wenn andere Hunde auf dem Platz sind.


    Hat jemand noch eine zündende Idee, Trainingstipps und hats Leidensgenossen? ;)

  • Hallo,


    meine Hündin war auch so. Andere Hunde und "Tschüss". Wir haben sehr lange daran gearbeitet. Erst durch das Training auf dem Hundeplatz habe ich es in den Griff bekommen. Als der Gehorsam saß hatte ich auch draußen keine Probleme mehr. Selbst das Abrufen bei Wildsichtung hat dann super geklappt. Allerdings konnte ich das kleine Ding nie aus den Augen lassen und mußte schon im Ansatz handeln, bevor sie losgesaust ist. Wenn man den Hund beobachtet erkennt man schnell was er vor hat.
    Ich würde mit der Schleppleine weitermachen und ihn ansonsten nur noch ableinen wenn kein Hund in der Nähe ist. Und üben und üben, bis das Abrufen klappt. Jedesmal wenn sich dein Hund vom Acker macht hat er gewonnen und das wirft dich im Training ziemlich weit zurück.
    Dieses Heranstürmen zu anderen Hunden kann mal ganz fürchterlich ins Auge gehen.


    Gruß Terrortöle

  • Könnte sein das Du mit dem Abrufen & Keks rein 'ne falsche Verknüpfung aufgebaut hast !?
    Wie reagierst du wenn er nach dem loben und Keks zum anderen Hund rennt ?

  • Zitat

    Könnte sein das Du mit dem Abrufen & Keks rein 'ne falsche Verknüpfung aufgebaut hast !?
    Wie reagierst du wenn er nach dem loben und Keks zum anderen Hund rennt ?


    Das ist zum Glück noch nie passiert. Wenn er kommt, lobe ich verbal und schmeisse ihm eine Handvoll Kekse auf den Boden. Kekse-suchen findet er supertoll, da ist er mit grosser Begeisterung dabei. Während er dann schnuppert und sucht, leine ich ihn als Sicherung an und lasse ihn fertig suchen.

  • Dann habe ich wohl deinen Text falsch verstanden. Es liest sich so als würde er nach dem loben & Keks zum anderen Hund rennen.

    Zitat

    Dann treffen wir einen anderen Hund, er guckt. Wenn ich dann, während dem Gucken rufe, kommt er meistens, ich schätze mal Erfolgsquote bei 70-80 %. Dann lobe ich ausgiebig, mache Party, verteile Keckse. Dieser Moment des Guckens dauert allerdings nur wenige Sekunden, dann gibt er Vollgas und rennt zum anderen Hund.

  • Zitat

    Dann habe ich wohl deinen Text falsch verstanden. Es liest sich so als würde er nach dem loben & Keks zum anderen Hund rennen.


    Sorry, vielleicht hab ich mich etwas unklar ausgedrückt :) Er rennt in erster Linie weg, wenn ich nicht schnell genug reagiere und ihn abrufe, solange er noch guckt. Wenn er denn mal Fersengeld gegeben hat, rufe ich schon gar nicht mehr, weill ich weiss dass es eh nix nützt.

  • Zitat

    Hallo,


    meine Hündin war auch so. Andere Hunde und "Tschüss". Wir haben sehr lange daran gearbeitet. Erst durch das Training auf dem Hundeplatz habe ich es in den Griff bekommen. Als der Gehorsam saß hatte ich auch draußen keine Probleme mehr. Selbst das Abrufen bei Wildsichtung hat dann super geklappt. Allerdings konnte ich das kleine Ding nie aus den Augen lassen und mußte schon im Ansatz handeln, bevor sie losgesaust ist. Wenn man den Hund beobachtet erkennt man schnell was er vor hat.
    Ich würde mit der Schleppleine weitermachen und ihn ansonsten nur noch ableinen wenn kein Hund in der Nähe ist. Und üben und üben, bis das Abrufen klappt. Jedesmal wenn sich dein Hund vom Acker macht hat er gewonnen und das wirft dich im Training ziemlich weit zurück.
    Dieses Heranstürmen zu anderen Hunden kann mal ganz fürchterlich ins Auge gehen.
    Gruß Terrortöle


    Da hast du Recht, da mach ich mir eben auch Sorgen.. Meistens erkenne ich entgegenkommende Hunde vor ihm, dann rufe ich ihn ran, leine ihn an, alles gut. Aber manchmal träume ich leider auch in der Gegend herum und realisiere es erst, wenn sich mein Hund schon auf den Weg gemacht hat ;)


    Hab immer gehofft dass sich das etwas gibt wenn er älter wird. Leider Fehlanzeige ;) Eigentlich hasse ich die Schlepp... aber es bleibt wohl nix anderes übrig... ;)

  • Hallo


    Eigentlich hast du doch schon gewonnen wenn dein Hund vor den Durchstarten nach dir schaut. Was dazwischen euch abläuft ist eine Verhaltenskette die du ein Stück weit so konditioniert hast. Und ist ja auch das was wir alle wollen: Hund sieht Hund, mal nachfragen was Frauchen sagt! - Und jetzt kommts: Du hast ihn dann immer gerufen und großartig belohnt! Dein Hund weiß also: bei Sicht eines Hundes muss ich zurückschauen, dann wird gerufen und dann gibts Keksi! Rufst du nicht ist das für ihn das Durchstartsignal.
    Diesen Ablauf musst du unterbrechen! Zum einen kannst du, solltest du den Hund den er sichtet kennen und weißt sie vertsehen sich und der andere darf auch kontakten, ihm erlauben zu gehen. Das andere mal wenn er sichtet, gibst du ihm, sofern er es kennt, ein STZ oder Platz auf Distanz. Das nächstemal rufst du ihn. Wieder einandermal gibst du ein Sitz und holst ihn ab. Dann rufst du ihn aus einem Platz usw. Also die Situation variabel händeln, dass du aus der konditionierten Kette rauskommst. Aber immer wieder zwischendurch dem Hund erlauben zu gehen!


    Grüßle
    Antonius

  • Als erstes suche nicht nach einem schuldigen, ihr macht das jetzt fast 3 Jahre mit,
    da kann der Züchter inzwischen auch nichts mehr für :D


    Warum übst du das nicht auf dem Hundeplatz? Lasst ihr da die Hunde frei laufen und kannst du
    ihn da abrufen? Wenn nicht, dann versuch das mit dem abhauen doch da. Du rufst, wenn Hund
    nicht kommt verlässt du den Platz und verschwindest ausser Sicht. Es kann durchaus anfangs etwas
    dauern, bis dein Hund das merkt :D . Interessiert ihn das nicht weiter, sollten die anderen auch
    nach und nach den Platz verlassen bis deiner alleine dasteht.
    In der Regel wirkt das ganz gut und spätestens beim 2.-3. Versuch merkst du, dass dein Hund
    dich im Auge hatte.

  • Das was du da beschreibst ist ja eine alltägliche Situation.


    Wir machen es so: taucht Hund auf, den ich nicht kenne und den Bandit beachtet, gibt es ein " nein" , so weiss er dass er gar nicht dran denken sollte, dahin zu laufen. Er braucht nicht sofort zu mir kommen. Aber der Blick dahin wird schon korrigiert.


    Je nach Situation muss er auch stoppen und sich anleinen lassen.


    Darf er hin, sag ich gar nichts.


    Ich weiss nicht so ganz genau wo das eigentliche Problem liegt, denn es geht ja nur um schlechtes Timing.


    Vielleicht ist die Distanz zu deinem Hund auch zu gross, so dass die Verführung selber zu entscheiden zu gross ist.

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