BARF-Anfängerin sucht Hilfe :)

  • Die Pläne sehen auf den ersten Blick nicht schlecht aus.


    Ich würde Dir aber folgendes empfehlen:


    Genug Energie zuführen: Du bestellst das Fleisch wahrscheinlich in einem der Internetshops. Dieses Fleisch ist fast immer zu mager. Gib den Hunden Fett dazu. In vielen Shops kann man Fett einzeln kaufen. Solltest Du keins finden, verwende Schweineschmalz aus dem Supermarkt. Das Fleisch sollte ca. 15-25 % Fett enthalten. Bei dem Senior eher 15 %, bei aktiven Hunden eher in Richtung 25 %. Das musst Du ausprobieren. Es ist auch keine schlechte Idee, mit allen 3 Hunden vorerst mit 2 % Futtermenge zu starten. Wiege die Hunde einfach nach 2 Wochen und wenn sie ihr Gewicht unvorteilhaft in eine oder andere Richtung geändert haben, passe den Fettanteil im Futter an, bevor Du an der Gesamtfuttermenge etwas änderst.


    Jod fehlt: in Deinem Plan. Verwende eine Kräuter-Mischung, die Seealgen beinhaltet. Das wurde schon gesagt.


    Innereien: Achte darauf, verschiedene Innereien zu füttern. Am wichtigsten sind Leber und Niere. Milz ist auch gut. Lunge eher wertlos.


    Knochen: Du musst auch hier auf Abwechslung achten. Mit 15 % Knochenanteil deckst Du selbstverständlich den Calcium-Bedarf. Das ist aber nur der Fall, wenn Du gemischte Knochen fütterst. Also nicht nur Hühnerhälse, sondern auch mal Rinderbrustbein, Putenhals oder Kalbsrippen, Lammrippen etc. - härtere Knochen eben.


    Eiweiß: Lass Dir bloß nicht einreden, der Futterplan enthielte zu viel Eiweiß. Das stimmt natürlich nicht. Du liegst mit Deinen Plänen nur ca. 20 % über dem absoluten Mindestbedarf. Mit einem Trockenfutter würdest Du mehr Protein zuführen. Ganz abgesehen davon gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass zu viel Eiweiß schädlich ist. Schädlich wäre aber, dem Hund nicht genug Energie zuzuführen. Also Punkt 1 beachten und genug Fett zuführen. Das ist sehr wichtig.

  • Ach so, das hatte ich vergessen. Wenn Du Fett zufütterst, weil das Fleisch zu mager ist (ist wirklich meistens so), dann musst Du natürlich im gleichen Atemzug die Fleischmenge reduzieren. Wenn man 20 g Fett hinzufügt, sollte man halt auch 20 g Fleisch abziehen. Man versucht schließlich, fettes Fleisch nachzuahmen.

  • Zitat


    Eiweiß: Lass Dir bloß nicht einreden, der Futterplan enthielte zu viel Eiweiß. Das stimmt natürlich nicht. Du liegst mit Deinen Plänen nur ca. 20 % über dem absoluten Mindestbedarf. Mit einem Trockenfutter würdest Du mehr Protein zuführen. Ganz abgesehen davon gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass zu viel Eiweiß schädlich ist. Schädlich wäre aber, dem Hund nicht genug Energie zuzuführen. Also Punkt 1 beachten und genug Fett zuführen. Das ist sehr wichtig.


    Klar immer schön Fettmast betreiben am Ende hat man einen Diabetikerhund daheim sitzen. :hust:

    Ich würde sagen einen gesunden Mittelmalß zwischen Fett und KH als Energielieferanten ist optimal, keines von beiden in hohen Anteilen ist für mich sinnvoll. Zu viel Fett kann zu Durchfall führen oder eben zu diversen Erkrankungen, wie man sie vom Menschen auch kennt. Bei KH ist wichtig zu wissen, dass diese ebenfalls Protein enthalten, was noch mit ins Gewicht fällt.

  • @ Shirra:
    Wie dosiere ich das Seealgenpulver und gibt es da unterschiede in der qualität?
    An Knochen gibts alles, anfangs mehr Hühnerhälse zum gewöhnen und Markknochen aber mittelfristig sollen auch ganze Beuttiere in die Hunde. Kaninchen und Suppenhühner sowie die Lammschlachtabfälle und alles was wir von einem befreundeten Jäger an Hirsch/Reh und Hase bekommen.....


    Stichwort: Taurin bei Herzkrankheit, macht es Sinn mehr Herz zu füttern?
    Stichwort :Energie Ich wollte das Fleisch aus den I-net Shops mit Gänse und Schweineschmalz aufwerten, hab aber nicht berücksichtigt das ich die Gesamtmenge dann veringern muß, danke für den Hinweis :gott: Die wären mir noch geplatzt..... :headbash:



    Vit K....ist da eine substitution notwendig?

  • Ich kann Dir die Dosierung der Alge Ascophyllum Nodosum nennen.


    Für den 15 kg Hund: 0,3 g pro Woche, 20 kg Hund: 0,5 g pro Woche, 26 kg Hund: 0,7 g.


    Damit ist der Bedarf ganz sicher gedeckt. Angeblich hat diese Alge auch einen Effekt gegen Zahnstein. Du kannst bis zu 0,3 (15 kg & 20 Kg Hund) bzw. 0,6 g (26 kg Hund) pro Tag dosieren. Aber mehr auf keinen Fall. Hunde sind zwar gegenüber Jod recht tolerant, aber man sollte es nicht übertreiben.


    Ob es Qualitätsunterschiede gibt? Nun ja, manche Firmen testen die Algen auf Quecksilbergehalt. Am besten, man kauft die Algen in Humanqualität. Ich weiß, dass die von DHN getestet sind, daher kaufe ich die. Außerdem sind sie nicht so teuer.


    Zu den Knochen. Ich habe einen 38 kg Hund hier, der nicht in der Lage ist, Markknochen vom Rind zu fressen. Er kriegt sie nicht klein. Der Hund muss den Knochen aber fressen können, um die Nährstoffe aufzunehmen. Ist ja eigentlich klar. Markknochen können sich auch über den Kiefer des Hundes stülpen. Ich würde sie nicht unbedingt füttern. Besser sind Rinderbrustbein oder Lammrippen bzw. Kalbsrippen. Diese Dinge kann auch der 15 kg Hund fressen und sie liefern mehr Nährstoffe als Hühnerhälse.


    Taurin: Wenn Du besonders viel Taurin zuführen willst, dann steht Herz nicht auf Platz 1. Das wird gern behauptet, stimmt aber nicht.


    Hier mal ein paar Beispiele für Tauringehalte:


    Putenfleisch: 260 mg
    Rinderherz: 65 mg
    Rinderlunge: 95 mg
    Rinderzunge: 175 mg
    Rinderleber: 69 mg
    Hühnerfleisch: 169 mg


    Du siehst, Herz hat gar nicht so viel Taurin.
    Besonders viel Taurin haben übrigens einige Meeresfrüchte. Ich weiß jetzt nicht, ob Du vorhast, sowas zu füttern, aber Schrimps liegen bei 520 mg und übertreffen damit die anderen Lieferanten bei weitem. Jacobsmuscheln dürften mit 830 mg pro 100 g die Spitzenreiter sein. Aber das ist sicherlich übertrieben für einen Hund ;)


    Ich persönlich halte die Gabe von Vitamin K1 bei gesunden Hunden für nicht so wichtig. Du fütterst grünes Blattgemüse bei BARF. Da ist jede Menge davon enthalten. Abgesehen davon können Hunde Vitamin K1 im Darm selbst synthetisieren. Anders sieht es vielleicht aus, wenn der Hund Probleme mit dem Verdauungstrakt hat. Da könnte die Synthese gestört sein.

  • Das sind doch mal hilfreiche Informationen, lieben DANK!!!
    Die Markknochen gibts dann einmalig..seufzzzz, mal schauen ob ich die klein kriege...:/ Rinderbrustbein hab ich auch bestellt ;) Ich wollte nur mit den Hälsen anfangen so als Umstellung und schauen wie sie knochen insgesamt vertragen......


    Taurin, okay, dann gibts einfach mehr Putenfleisch, ist ja auch einfach zu realisieren :) Wenn ich Jacobsmuscheln kaufe hab ich drei Hundekörbe und meine Koffer vor der Tür stehen und darf im Schafstall einziehen...grins


    Ich fummel meinen Plan dann mit den neuen Infos noch mal um...gibts noch Zusätze die unbedingt sein müssen? Öl ist klar.

  • Zitat

    Das sind doch mal hilfreiche Informationen, lieben DANK!!!
    Die Markknochen gibts dann einmalig..seufzzzz, mal schauen ob ich die klein kriege...:/ Rinderbrustbein hab ich auch bestellt ;) Ich wollte nur mit den Hälsen anfangen so als Umstellung und schauen wie sie knochen insgesamt vertragen......


    Taurin, okay, dann gibts einfach mehr Putenfleisch, ist ja auch einfach zu realisieren :) Wenn ich Jacobsmuscheln kaufe hab ich drei Hundekörbe und meine Koffer vor der Tür stehen und darf im Schafstall einziehen...grins


    Ich fummel meinen Plan dann mit den neuen Infos noch mal um...gibts noch Zusätze die unbedingt sein müssen? Öl ist klar.


    Ich befürchte, die Markknochen wirst Du gar nicht klein kriegen. Selbst, wenn Du die zersägst, hast Du Stücke, die der Hund nicht kauen kann. Im Zweifel schluckt er sie am Stück. Das wäre nicht gut. Gib sie dem Hund unter Aufsicht, sodass er das Knochenmark herauslutschen kann und nimm sie dann weg. Und ja, es ist eine sehr gute Idee, mit den Hälsen zu beginnen. Versuch es auch mit einer ganz kleinen Menge, um zu sehen, wie der Hund es verträgt. Ich würde tatsächlich erst einmal nur einen Hals geben und schauen, wie der Hund damit zurecht kommt. Das Ergebnis sieht man ja spätestens 24 h später, eher schneller ;) Dann langsam steigern.


    An Zusätzen macht Lebertran noch Sinn. Einem großen Hund kann man 1 EL pro Woche geben, einem kleinen Hund dann etwa die Hälfe. Damit führt man dann noch Vitamin D zu. Schließlich scheiden sich die Geister, ob Hunde nun Vitamin D mit Hilfe von UV-Licht selbst synthetisieren können oder nicht. Fakt ist aber, dass der heutige Wohnungshund nicht mehr den ganzen Tag draußen ist, sondern eben einen Großteil in der Wohnung sitzt, ohne UV-Licht. Egal, welcher Theorie man also anhängt, ich denke, ein bisschen Lebertran macht Sinn. Bitte nicht mehr geben als die genannten Mengen, denn Lebertran liefert auch jede Menge Vitamin A. Und sowohl A als auch D sind nicht wasserlöslich und damit überdosierbar. Mit der genannten Menge zuzüglich Leberfütterung ist man zwar noch sehr, sehr weit von einer Überdosierung entfernt, aber ich sage es vorsichtshalber dennoch.

  • Zitat


    Eiweiß: Lass Dir bloß nicht einreden, der Futterplan enthielte zu viel Eiweiß. Das stimmt natürlich nicht. Du liegst mit Deinen Plänen nur ca. 20 % über dem absoluten Mindestbedarf. Mit einem Trockenfutter würdest Du mehr Protein zuführen. Ganz abgesehen davon gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass zu viel Eiweiß schädlich ist. Schädlich wäre aber, dem Hund nicht genug Energie zuzuführen. Also Punkt 1 beachten und genug Fett zuführen. Das ist sehr wichtig.


    Dann sieht man sich das ganze halt man von der anderen Sache an:
    Welchen Vorteil hat der Hund, wenn ich ihm mehr Fleisch füttere, als notwendig?
    Ich könnte meiner Hündin auch doppelt so viel Fleisch wie nötig füttern. Einen Vorteil hätte sie dadurch nicht - klar, sie fände es geil :roll:, aber abgesehen davon hätte ich höhere Futterkosten als nötig und ich sehe auch ökologisch ziemlich kritisch einfach aus Spaß unnötig Fleisch in meinen Hund zu schaufeln.


    Ich bin auch kein Verfechter davon, nur das absolute Minimum zu füttern, aber normalerweise bekommen Hunde auch Leckerli und Kauartikel, die ebenfalls ausreichend Protein enthalten. Das summiert sich einfach.

  • @ Resa: Was wäre deiner Meininug nach den die richtige Menge...?


    @ Shiraa:
    Dann fallen die Markknochen unter Lernerfahrung...seufzzzz waren gar nicht sooo billig ;) naja, nützt ja nix und bald gibts Lämmerrippen ;)

  • Zitat

    Dann sieht man sich das ganze halt man von der anderen Sache an:
    Welchen Vorteil hat der Hund, wenn ich ihm mehr Fleisch füttere, als notwendig?
    Ich könnte meiner Hündin auch doppelt so viel Fleisch wie nötig füttern. Einen Vorteil hätte sie dadurch nicht - klar, sie fände es geil :roll:, aber abgesehen davon hätte ich höhere Futterkosten als nötig und ich sehe auch ökologisch ziemlich kritisch einfach aus Spaß unnötig Fleisch in meinen Hund zu schaufeln.


    Ich bin auch kein Verfechter davon, nur das absolute Minimum zu füttern, aber normalerweise bekommen Hunde auch Leckerli und Kauartikel, die ebenfalls ausreichend Protein enthalten. Das summiert sich einfach.


    Die Frage ist halt: Führt man wirklich zu viel Fleisch zu? Und was passiert, wenn man die Fleischmenge einfach reduziert?


    Nehmen wir mal einen 20 kg Hund. Der hat einen Mindestbedarf an hochverdaulichem Protein von 47,3 g pro Tag.


    Mit BARF nach S. Simon nimmt er über das Muskelfleisch täglich ca. 27 mg und über die Innereien ca. 9 g hochverdauliches Protein auf (wenn man keine Lunge oder Milz füttert - dann wird es weniger), dazu noch die 7,2 g pro Woche, wenn man ein mittelgroßes Ei verfüttert.


    Dazu kommen im Schnitt pro Tag 10,5 g mittelmäßiges Eiweiß aus Pansen und 9,6 g noch weniger wertvolles Eiweiß aus Knochen. Außerdem noch 1,1 g völlig wertloses Eiweiß aus Gemüse und 0,2 g aus Obst. Dazu noch 1,6 g pro Woche aus Kräutern, die auch wertlos sind.


    Wir haben also mit einem normalen BARF-Plan nur 37 g am Tag hochverdauliches Protein. Es fehlen also noch 10,3 g jeden Tag, um den Mindestbedarf abzudecken. Wir haben nun noch verbleibende 21,6 g, von denen jedoch allein 11,1 g ziemlich wertlos, weil nicht ansatzweise hochverdaulich sind und 10,5 g, die man als mittelmäßig bezeichnen könnte. Ich weiß nun nicht, wie viel minderwertiges oder mittelmäßiges Eiweiß man benötigt, um hochverdauliches auszugleichen, aber mit Sicherheit ist der Faktor niemals 1, sondern höher. Du siehst aber, dass schon rein rechnerisch nicht mehr so viel Spielraum ist, um zu kürzen.


    Wenn Du jetzt meinst, dass man mit BARF doppelt so viel Fleisch zuführt, wie nötig wäre, dann sind wir nur noch bei 18,5 g hochverdaulichem Protein am Tag, wenn Du die Fleischmenge halbierst. Dazu kommt dann das minderwertige Protein und schon hast Du einen Eiweißmangel erzeugt. Es reicht eben nicht mehr. Außerdem fehlen obendrein vielleicht noch einige Mineralien. Je nachdem wie stark Du reduzieren willst.


    Wer natürlich Unmengen an Leckerli in den Hund schüttet, muss das abziehen. Das ist doch ganz klar und trifft auf jede Fütterungsart zu.

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