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Die leichte Umsetzbarkeit ist sicherlich ein Grund, warum viele Hundebesitzer sich danach richten, wenn sich mit Frischfüttern anfangen. Bei mir selbst war es nicht anders, ich habe fast zwei Jahre lang danach gefüttert und hatte ein gutes Gefühl dabei. Allerdings zeigten sich dann erst gesundheitliche Auswirkungen, die mich meine Fütterungsweise überdenken ließen. Jetzt füttere ich immer noch frisch (teilweise roh, teilweise gekocht), orientiere mich aber eher nach Bedarfswerten. Meinem Hund geht es besser damit.
Ich habe übrigens schon mehrere Barf-Konzepte (unter genau diesem Namen) gelesen, das von Swanie Simon vertretene ist davon sicherlich das am meisten verbreitete.Warum ich nachgefragt habe, ob du dich gezielt für diese Fütterungsart entschieden hast, ist vor allem, dass z. B. der Vorschlag, KH zu füttern, mit der Begründung abgetan wurde, diese könne man nicht roh verfüttern und hätten damit keinen Platz beim Barfen.
(Ich weiß, das kam nicht von dir und wird auch von der oben genannten Autorin so nicht gesagt, aber ich lasse das jetzt mal so stehen.)
Mich hat interessiert, ob du für andere Anregungen, die von diesem Konzept abweichen, offen bist, oder ob diese unerwünscht sind, damit die Diskussion in deinem Sinne weitergehen kann. -
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Dann muß man doch voraussetzen, wenn man Hinweise gibt, das jeder Anfänger sich genau über diese Unterschiede in der Herangehensweise informiert hat.
Eigentlich weiß derjenige dann schon mehr als viele TÄ und viele Menschen über ihre eigene Ernährung.So jemand muß sich nicht mehr als Anfänger bezeichnen und fragt hier wahrscheinlich auch nicht.
Nach dieser reinen Lehre bekommen auch viele Anfänger und vor allem deren Hunde ein Problem mit Obst und Gemüse.
Im besten Fall, weil es nicht gefressen wird, im schlimmsten Fall, weil es nicht vertragen und im Rohzustand für den Hund nicht verwertbar ist.
Am Beutetier gemessen findet man im Innereren der Beutetiere auch eher Gräser, Kräuter und eben die Urformen des Getreides als kultivierte Gemüsesorten.Barf nach der ursprünglichen Definition läßt sich kaum leben. Daher lohnt es schon, auch einem "Anfänger" zu helfen, ein wenig über den Tellerrand zu schauen.
Die 10000 Jahr genetischer Entwicklung lasse ich hier mal bewußt weg.Aber, liebe Fragestellerin, so schlimm ist das alles nicht!!!!
Guck doch mal hier im Forum, was die Leute ihren Hunden tatsächlich füttern. Es gibt ja verschiedene Beiträge, wo das genau beschrieben ist. Da bekommt man schon eine sehr gute Vorstellung von dem was in der Praxis geht und auch was nicht. Man kann auch aus fremden Fehlern lernen.Und ein wenig herumprobieren muß man sowieso, da jeder Hund anders ist und auch nicht jeder Fütterer alles in immer gleichbleibender Qualität beschaffen kann.
Ich glaube, BARF lässt sich durchaus auch nach der ursprünglichen Definition leben. Orientierung am Beutetier. Das ist ja nicht so schwer. Was man nicht füttern kann, weil man es nicht auftreiben kann, versucht man eben zu ersetzen. Man ahmt Kot von Pflanzenfressern, Darminhalt oder Fellreste mit Gemüsepampe nach oder ergänzt Öle, weil man Massentierhaltungsfleisch gibt. Aber all diese Dinge stehen ja in den BARF-Büchern drin.
Ich kenne kaum einen Anfänger, der einen Plan nach den wissenschaftlichen Bedarfswerten erstellt, da er von der Flut der Informationen anfangs überfordert sein wird. Man muss die blöden Studien im Original lesen und dann die Werte anpassen, um einen Plan mit Bedarfswerten erstellen zu können. Nicht einmal die Unis nehmen angepasste Bedarfswerte heran. Weil sie das nicht tun, kommen sie ja nie ohne Mineralstoffzusatz aus
ZitatWarum ich nachgefragt habe, ob du dich gezielt für diese Fütterungsart entschieden hast, ist vor allem, dass z. B. der Vorschlag, KH zu füttern, mit der Begründung abgetan wurde, diese könne man nicht roh verfüttern und hätten damit keinen Platz beim Barfen.
Die meisten BARF-Konzepte sehen, wenn überhaupt, Kohlenhydrate nur in geringer Menge vor. Bei S. Simon oder S. Reinherth sind es ja gerade einmal 10 % der Ration, wenn man die Getreide-Variante verwendet. Streng genommen ist das aber tatsächlich nicht BARF, weil man eben rohes Futter gibt. Aber man muss es eben auch nicht übertreiben. 10 % der Ration sind ja keine große Menge. Ich würde einen Futterplan mit 10 % gekochtem Getreide und dem Rest bestehend aus rohen Zutaten entspr. der Verhältnisse im Beutetier immer noch als BARF-Plan bezeichnen. Das ist aber nicht das, was Salmojana vorgeschlagen hat. Sie befürwortete weitaus größere Mengen.
firli: Darf ich fragen, welche Bedarfswerte Du heranziehst? Passt Du die irgendwie an, oder gibst Du größere Getreidemengen (damit meine ich mehr als 10 %)?
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Ich richte mich bei Protein- und Calcium-Menge weitgehend nach den Werten, die Meyer/Zentek angeben.
Natürlich bringen unterschiedliche Untersuchungen immer wieder mal abweichende Ergebnisse, und das wird dann gerne als Argument verwendet, wie unzuverlässig diese Werte sind. Aber eine Größenordnung, von der man in der Praxis ausgehen kann, hat man doch.
Und die viel beschworene aufwendige Rechnerei sind in der Praxis drei oder vier Gleichungen, die in zwei Minuten aufgestellt und gelöst sind.KH gibt es soviel dazu, dass die Figur stimmt. Ich habe da nie Kalorien berechnet oder ähnliches.
Nachdem ich die Fütterungsmengen nicht in Prozenten berechne, musste ich jetzt erst mal nachrechnen, wieviel das in etwa von der Gesamtmenge sind:
Bei Reis und Getreideflocken komme ich roh ausgewogen auf etwa zehn Prozent der Gesamtmenge. Gekocht gewogen bzw. bei Kartoffeln auf deutlich mehr, wobei der Nährwert ja derselbe ist, das zusätzliche Gewicht ist einfach Wasser.
Ich habe übrigens längere Zeit geglaubt, mein Hund würde kein Getreide vertragen, da er davon immer Verdauungsprobleme bekam. Seit ich Reis und Flocken ordentlich weich koche und dadurch aufschließe, statt sie nur einzuweichen oder heiß zu übergießen, verträgt er sie problemlos. (Das war übrigens ein Tipp von Samojana hier im Forum. )Übrigens ist inzwischen mehrfach wissenschaftlich belegt (wobei ich die Quellen jetzt erst suchen müsste), dass sich der Verdauungsapparat von Hund und Wolf sehr wohl unterscheiden.
Eine Spezies braucht etwa 5000 Jahre, um sich auf veränderte Umweltbedingungen (darunter fällt auch Nahrung) einzustellen. Der Hund begleitet den Menschen schon ein Vielfaches dieser Zeit und fraß während dieser Zeit immer schon Getreide, nicht erst seit Erfindung des Fertigfutters. Ihn als Wolf zu ernähren, ist also eigentlich gar nicht artgerecht.Ich denke, es gibt viele verschiedene Arten, einen Hund gesund zu ernähren, und nicht die eine allein selig machende. Jeder Hund ist anders und verträgt etwas anderes, und man muss als Hundehalter einfach den Weg finden, der für den eigenen am besten passt.
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Zitat "Ich glaube, BARF lässt sich durchaus auch nach der ursprünglichen Definition leben. Orientierung am Beutetier. Das ist ja nicht so schwer."
Doch, ich denke, das ist verdammt schwer. Wenn Du magst, guck Dir mal ein frisch geschlachtetes Nutztier an, was da alles dazu gehört. Wenn der viel zitierte Wolf Glück hat, frißt er es im Ganzen mit Haut und Haaren. Im Normalfall muß er teilen und frißt Aas, wo also diverse Zersetzungsprozesse stattgefunden haben. Er trinkt aus Pfützen und natürlichen Gewässern - hinsichtlich Mineralien und Mikroorganismen eine ganz andere Welt als das Leitungswasser im Napf.
Das das alles kommt bei uns so nicht in die Futterschüssel.Wir fangen an mit Einzelkomponenten zu basteln. Da ein bißchen Calzium, da ein bißchen Salz, etwas Bierhefe für tolles Fell usw.. Die Werte dafür wurden, für die meisten Hundehalter nicht nachvollziehbar, in irgendeinem Labor unter Versuchsbedingungen ermittelt. Zusammenhänge und Wechselwirkungen unter Alltagsbedingungen bleiben völlig unbeachtet.
Da käme jeder anständige Wolf aus dem Lachen nicht mehr raus. Zumal ich keinen Wolf zu Hause habe, sondern einen Boxer.
Bitte nicht falsch verstehen, nichts gegen Barf und diejenigen, die ausschließlich so füttern. Angefangen habe ich auch so, sogar mit einem Fertigmix und ich bin überzeugt, dass man einem Hund hinsichtlich der Fütterung wesentlich schlimmeres antun kann.
Aber dieses dogmatische so und nur so ist es richtig und die anderen sind alle doof und keine ordentlichen "Barfer", hat durchaus sektenhafte Züge.
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Im Prinzip wäre es schön und sicherlich der Idealfall, wenn man sich als Anfänger im Vorfeld umfangreich ( nicht nur einseitig) mit dem Thema befasst, dann gäbe es weniger Probleme bzw. man hätte schon ein gewisses Grundwissen und könnte auch gezielter Fragen stellen.
Bei meinem bisherigen Kenntnisstand sehe ich daher keinen Grund, weshalb ich meinen Hund zum Versuchskaninchen völlig ungesichterter Erkenntnisse machen sollte .
Mein Hund kommt weder mit den kohlenhydratlastigen Futterplänen von M/Z, proteinlastigen Plänen von Frau Dillitzer und auch nicht mit der ausschließlich Fleisch und Knochendiät von Tieren , die turbogemästet werden klar.
Und das obwohl diese Ernährungsformen von ihren Vertretern als die beste und die ideale Ernährung bezeichnet werden.
Ich persönlich plädiere daher für eine ausgewogene dem Hund angepasste Ernährung
( und nicht umgekehrt) die man , wenn möglich ein Lebenlang beibehält und keine Ernährung im Zwangskorsett. Ich kann leider keinen aufreissenden Namen für mein Ernährungskonzept finden, da ich nicht daran interessiert bin ein Produkt zu verkaufen. -
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Zitat
10 % gekochtem GetreideHi,
die max. Stärkemengen beim erwachsenen Hund werden wissenschaftlich mit 62% an der Ration benannt( beim Welpen 50%). Stärke/Getreide ist beim Hund wie beim Menschen ein Energielieferant, denn der Stoffwechsel des Menschen ist dem des Hundes sehr ähnlich
Die gewonnenen internationalen Forschungsresultate zur Verdauungsphysiologie, zur Energie-und zum Eiweißstoffwechsel des Hundes bilden die Basis der Futtermittelkunde und Nährstoffberechungnungen der Gegenwart.Geforscht wurde intensiv zwischen 1900-1950 und selbstverständlich gibt es darüber unzählige Studien. Leider ist die Forschung geprägt von Leid und Tod und wer nach Studien fragt, wird sich wohl oder übel auch mit der Thematik des geschundenen Laborhundes auseinandersetzen müssen.
Wer sich in 500 Seiten Forschung einlesen möchte, empfehle ich diese Dissertation/Dokumentation, die viele Fragen zum Eiweiß-Fett-KH-Stoffwechsel beim Hund beantwortet, aber Vorsicht!
Die Experimente lesen sich z.T. grauenvoll und zeigen die dunkle Seite der hier immer wieder gewünschten Studien.http://elib.tiho-hannover.de/d…ations/oppmannh_2001.html
Studien am (Labor)Hund beweisen immer das Extreme, quasi alle Möglichkeiten bis zum Anschlag und sie waren in früheren Jahren auch von humanmedizinischen Fragen geprägt. Die Futtermittelindustrie "entdeckte" den Hund erst im 20. Jahrhundert und dementsprechend richteten sich die Studien auch nach deren kommerziellen Vorgaben.
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Audrey , ich kenne die Datei. Einfach grausam.
Zentek trägt auch seinen Teil dazu bei.
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Zitat
Einfach grausam.
Ja :/
Zentek trägt auch seinen Teil dazu bei.
Forschung muß bezahlt werden. Ist einfach so. Der Hund steht aber nicht mehr im Focus der Wissenschaft, sondern das Nutzvieh, wie Schwein und Rind. Bezahlt von der Landwirtschaft. -
Zitat
Hi,
die max. Stärkemengen beim erwachsenen Hund werden wissenschaftlich mit 62% an der Ration benannt( beim Welpen 50%). Stärke/Getreide ist beim Hund wie beim Menschen ein Energielieferant, denn der Stoffwechsel des Menschen ist dem des Hundes sehr ähnlich
Die gewonnenen internationalen Forschungsresultate zur Verdauungsphysiologie, zur Energie-und zum Eiweißstoffwechsel des Hundes bilden die Basis der Futtermittelkunde und Nährstoffberechungnungen der Gegenwart.Geforscht wurde intensiv zwischen 1900-1950 und selbstverständlich gibt es darüber unzählige Studien. Leider ist die Forschung geprägt von Leid und Tod und wer nach Studien fragt, wird sich wohl oder übel auch mit der Thematik des geschundenen Laborhundes auseinandersetzen müssen.
Wer sich in 500 Seiten Forschung einlesen möchte, empfehle ich diese Dissertation/Dokumentation, die viele Fragen zum Eiweiß-Fett-KH-Stoffwechsel beim Hund beantwortet, aber Vorsicht!
Die Experimente lesen sich z.T. grauenvoll und zeigen die dunkle Seite der hier immer wieder gewünschten Studien.http://elib.tiho-hannover.de/d…ations/oppmannh_2001.html
Studien am (Labor)Hund beweisen immer das Extreme, quasi alle Möglichkeiten bis zum Anschlag und sie waren in früheren Jahren auch von humanmedizinischen Fragen geprägt. Die Futtermittelindustrie "entdeckte" den Hund erst im 20. Jahrhundert und dementsprechend richteten sich die Studien auch nach deren kommerziellen Vorgaben.
Ja, mir ist klar, dass die BSD des Hundes erträgt, bis zu 2/3 der Energie aus Stärke zu beziehen. Das heißt aber noch längst nicht, dass man das so machen muss. Man kann einen Hund auch fast ausschließlich mit Kinderkot ernähren und er wird das überleben. Aber warum sollte man das tun? Stärkehaltige Produkte haben für Hunde eben auch Nachteile, z. B. Zahnstein, erhöhte Gefahr für Magendrehungen, nicht notwendige Belastung von Leber und Nieren, Verschiebungen der Bedarfswerte für bestimmte Mineralien, die dann wieder höhere Risiken für bestimmte Erkrankungen bedeuten, geringere Verdaulichkeit der Nahrung etc.
Fett hingegen hat für gesunde Hunde keinerlei Nachteile und ist eben die natürlichere Form der Energieversorgung.
Ich würde bezüglich der Forschungen übrigens kommerzielle Gedanken nicht außer Acht lassen. Getreide ist eben billig.
Das alles spielt aber in diesem Thread eigentlich gar keine Rolle. Die Überschrift lautet nun einmal BARF-Anfängerin sucht Hilfe. Und beim Barfen kann man nicht stärkehaltige Produkte in Unmengen einsetzen, sonst ist es eben kein BARF mehr, sondern Frischfütterung oder BAGF
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Zitat
Fett hingegen hat für gesunde Hunde keinerlei Nachteile und ist eben die natürlichere Form der Energieversorgung.Aber der Wolf ernährt sich doch in freier Wildbahn eher fett-und kalorienarm und recht proteinreich,weil er sich doch ausschließlich von Wild ernährt. Dann deckt doch der Wolf eigentlich seinen Energiebedarf über Protein....oder irre ich mich?
Hier mal ein Link zu Wildfleisch http://www.weidwerk.at/html/wildbret.htm
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