Wieviel Rücksicht nehmt ihr auf eure/n Hund/e?

  • Wow, sehr interessantes Thema!


    Ich hätte in unserem Fall niemals gedacht, dass ein Hund mein Leben so verändern und in gewissen Bereichen einschränken würde. Wenn mir jemand erzählt hätte, auf was ich mal alles verzichten würde - ich hätte dem einen Vogel gezeigt... Ich habe mein Training total reduziert (nur noch zwei Mal die Woche und nur, wenn mein Partner zu Hause ist) und trainiere auch nicht mehr zu Hause, weil Milou es extrem merkwürdig findet und aufgeregt wird, wenn ich durch die Gegend hüpfe oder in ihren Augen unnötige Verrenkungen mache (Ballett und Yoga). Geige spiele ich nicht mehr. Ich singe nur noch im äußersten Notfall, sofern es sowas beim Singen gibt... Abends gehe ich gar nicht mehr weg, was ich früher schon des Öfteren mal gemacht habe. Mein Partner und ich haben unsere Arbeits- und Uni-Zeiten so aufeinander abgestimmt, dass immer einer von uns zu Hause ist. Dadurch sehen wir uns zwar kaum, aber für Hundi ist gesorgt ;-) Sollte es doch mal ausnahmsweise ca 1-2x im Monat dazu kommen, dass wir beide länger als zwei Stunden außer Haus sein müssen, kommt ein Sitter. Urlaub können wir vergessen, sofern sich das Ziel weiter als 200 km von uns entfernt befindet. Ausschlafen auch. Früh schlafen gehen auch. Musik wird auch nicht mehr so laut gehört wie früher. Außerdem gehen erhebliche Teile meiner Zeit dafür drauf, entweder mit Milou zu trainieren/sie zu beschäftigen oder Hunde-Literatur zu wälzen. Einfach mal in die Stadt zum Shoppen, dauernd Freunde besuchen, ins Café gehen etc. ist echt nicht drin. Natürlich würde Milou das zwar verkraften und fände es nicht mal absolut grauenvoll, aber begeistert wäre sie auch nicht und sowas muss ich ihr nicht zumuten. Und natürlich gutes (und mega teures :ugly: ) Futter, medizinische Versorgung, Pflege, Liebe und Beschäftigung.


    Das Einzige, wo sie bei uns durch muss ist seltenes Rauchen in der Küche bei offenem Fenster (im Normalfall 3 Zigaretten pro Tag, wenn Freunde da sind auch mal etwas mehr), wobei sie sich natürlich zurück ziehen könnte, was sie aber nicht tut. Außerdem haben wir schon relativ häufig, ca. jeden 2. Tag Besuch. Den mag sie aber meist total, manche vergöttert sie geradezu. Die ersten fünf Minuten ist sie etwas aufgedreht und dann pennt sie im Allgemeinen - natürlich unter dem Tisch zwischen allen Füßen... Und manchmal nehmen wir sie auch zu anderen mit, wenn es sich nicht vermeiden lässt (Geburtstage etc.). Ein Mal war sogar eine Live-Band da mit Saxofon und Milou hat einfach geschlafen, ca. 3 m von der Band entfernt. Aber solche Situationen versuche ich echt größtenteils zu vermeiden. Eigentlich hat sie es schon gut hier :)

  • Zu den konkreten Beispielen aus dem Anfangspost:


    Ich finde Rauchen allgemein doof ;) ich mag das nicht um mich rum haben und mein Hund solls auch nicht um sich rum haben.
    Allerdings raucht bei mir in der Familie eh keiner.


    Thema Wegschieben: mache ich eher selten, weil F Angst vor Füßen hat und ich das nicht verstärken will. Ich finds im Gegenteil gut, wenn er nicht gleich das P in den Augen hat.


    Thema Lautstärke: nö, da nehm ich keine Rücksicht, aber a) ist meine Musik eh nicht so megalaut und b) juckts ihn auch einfach nicht. Er hat schon bei Motocrossrennen dabei gesessen und fands nicht schlimm.


    Wenn ich Lust hab, geh ich aus, wenn nicht, dann nicht. Wenn ich arbeite, bleibt er alleine zuhause- bis 6h ist für mich gefühlsmäßig ok, bis 8h sind es maximal. Ich sehe dann aber zu, dass ich ihn an dem Tag nicht nochmal alleine lasse, das mag ich dann nicht. Bei längerer Abwesenheit würde ich ihn auch zu nem Sitter geben, wenn ich da jemand passenden finde.



    Also: ich bemühe mich es so hinzukriegen, dass er so viel Rücksicht bekommt, wie er braucht und ich so wenig Rücksicht nehme, wie es geht.
    Er ist nicht einfach, ne Zeit fiel es mir wirklich schwer auch mal Hund Hund sein zu lassen und meinem Kram nachzugehen. Mittlerweile kriege ich das, glaube ich, ganz gut hin. Ich schütze ihn und manage da, wo es nötig ist und hab aber auch kein Problem damit, wenn er mal auf die Nase fällt. In seinen Augen muss er eh andauernd Unangenehmes ertragen. In die Stadt nehme ich ihn trotzdem mit und er fährt auch trotzdem Bahn- oder gerade deswegen? ;)

  • Sorry& genau da zieh ich fuer mich ne Grenze. Nicht mehr trainieren weil der Hund mein Gehuepfe merkwuerdig finden koennte? Singen nur im Notfall? Arbeitszeiten so abstimmen, dass ich meinen Partner kaum mehr sehe, hauptsache der Hund ist nicht ein Fuenkchen allein? :?


    Nee sorry, meine Hunde sind keine Aussaetzigen oder intoleranten Wesen.
    Oder ich hab irgendwas Grundlegendes in der Hundehaltung verpasst...;)

  • Das ging mir beim Lesen eben auch so!!


    Bei uns wird nicht geraucht, allerdings nicht wegen der Hunde, sondern weil mein Mann und ich Nichtraucher sind und den Geruch in der Wohnung einfach widerlich finden.
    Ansonsten gibt es wenig Punkte, Musik wird mal laut gehört, Fernseher ist mal an, Duftkerzen werden mal angezündet, ich trage Parfüm.


    Die Hunde können in der Wohnung jederzeit die Räume wechseln, wenn eines dieser Dinge sie stört. Allerdings nehmen sie dieses Angebot kaum wahr und hängen lieber bei mir (bzw. uns ab).


    Einen Punkt gibt es allerdings. Ich lege Freizeitaktivitäten ohne Hund so, daß die Hunde nach einem Arbeitstag nicht noch einmal ewig lang allein sein müssen. Wenn sie zur Arbeit mitkommen, gehe ich am Abend durchaus ohne sie weg. Bleiben sie zuhause, schaue ich, ob mein Mann am Abend rechtzeitig da ist oder schiebe den Termin, bis das passt.
    LG von Julie

  • Ich oute mich als schlechte Hundehalterin ;)


    Ich biete meinen Hunden ein angenehmes Leben mit viel Action, gutem Futter, reichlich Bespaßung und Milow muss nicht allein bleiben. Urlaub wird nach den Hunden ausgesucht aber ich Rauche und zwar im ganzen Haus, höre laut Musik wenn mir danach ist. Wenn Partys bei uns statt finden verkrümmelt sich Milow in seinen Korb und Sammy ist voll dabei ;-). Ich glaube man kann alles auch etwas übertreiben. Wenn einer der Hunde mal wieder im Weg steht oder liegt wird er auch mal weg geschickt

  • Jaja, mir ist schon klar, dass ich es übertreibe ;-) Ich versuche auch wirklich, daran zu arbeiten, bloß irgendwie gestaltet sich das echt nicht so einfach wie ich es mir vorgestellt hatte. Sehr merkwürdig, ich hätte nie gedacht, dass ich mal so drauf sein würde... Ich bin auch echt niemand, der so etwas von anderen erwarten würde, eben weil es völlig überzogen ist.

  • Sich selbst zu kasteien geht völlig in Ordnung, mache ich aber nicht. ;)
    Wenn mein Partner oder meine Tochter, im Zusammenleben mit mir und meinem Hund ("deutlich") eingeschränkt wären, würde ich mein Verhältnis zum Hund überdenken. Rücksicht ist auch keine Einbahnstraße, mein Hund muss sich genauso zurück nehmen können, wie Freunde, Bekannte und Verwandte. Hinzu kommt noch, ob die Situation vorübergehend ist oder längerfristig. Danach wird entschieden wie viel und inwiefern, Rücksicht genommen wird.
    Ich persönlich nehme Rücksicht, schränke mich aber nicht allzu sehr ein. Konkrete Beispiel hab ich gar nicht :denken: Weil ich quasi glücklich bin, wenn mein Hund glücklich ist. Hihi... Und ich keine Hobbies und Vorlieben habe, die meinen Hund stören könnten...


    Ich rauche übrigens nicht mehr, aus Rücksicht zu mir Selbst. :gut: Im Haus wurde eh nicht geraucht!

  • Ich nehme insofern Rücksicht, daß ich schaue, daß mein Hund nicht zuviel allein bleiben muß und wenn sie mal den ganzen Tag allein bleiben mußte (eigentlich immer noch mit einem anderen Hund zusammen und in der Mittagspause kommt einer von uns kurz heim), dann paß ich darauf auf, daß sie abends nicht nochmal allein sein muß.


    Ansonsten hab ich anfangs echt viel Rücksicht genommen, aber mittlerweile. Wenn sie mich früh nervt, nachdem sie schon mal kurz draußen war (mag auch nicht warten, wenn ich mal muß), dann wird sie aus dem Schlafzimmer ausgesperrt. Am Wochenende mag ich dann doch auch mal bis 9 oder 10 schlafen, länger krieg ich dann doch ein schlechtes Gewissen, obwohl ich mich immer frage, warum eigentlich?


    Rauchen in der Wohnung finde ich selbst als Raucher ekelhaft und mein Freund ist Nichtraucher, aber ich mach mir jetzt auch keine Sorgen, wenn sie mal in einen verrauchten Raum gehen muß. Wir werden das heute Abend mal testen, auf einer Party. Größere Party waren wir mit ihr bisher zweimal, aber da hat sie lieber in der Mitte von allen geschlafen, als sich auf ihre Decke zurückzuziehen. Wenn sie dann so gegen 10 müde ist, dann will sie sich gern zurückziehen, aber auf jeder Privatparty gibt es irgendwo ein ruhiges Plätzchen.


    Ich steige über sie drüber, wenn sie im Flur liegt, wenn sie mich da jetzt aber nervt weil ich zigmal hin und her laufen muß, dann schicke ich sie auf ihren Platz.


    Ich nehme auch keine Rücksicht, daß sie einen geregelten Tagesablauf hat. Ich habe unter der Woche meinen Rythmus, aber einfach um mich selbst zu organisieren, aber wir versuchen so viele Unregelmäßigkeiten wie möglich einzubauen, daß wir kein Problem kriegen an den Tagen, wo es dann doch mal anders läuft.


    Manchmal bin ich auch der Meinung ich nehme zuviel Rücksicht, wenn sie z.B. neben mir auf der Couch schläft, daß ich dann automatisch ruhiger bin. Was auch Blödsinn ist, aber ich arbeite an mir.

  • Zitat

    Wenn ich arbeite, bleibt er alleine zuhause- bis 6h ist für mich gefühlsmäßig ok, bis 8h sind es maximal.


    Bei uns sind 6 Stunden maximal. Wie hält dein Hund es denn aus 8 Stunden alleine zu sein?
    Was ist mit Futter oder Gassi gehen? Würde mich mal interessieren!
    Unser Hund ist immer fix und fertig wenn er mal 5 Stunden alleine sein muss, dann freut sie sich immer wie ein Schnitzel uns endlich wiederzusehen!



    Sonst, wie bereits gesagt - der Hund bleibt 2x die Woche für ca. 5h alleine, wird in der Regel immer mitgenommen (Restaurants, Stadt - kommt allerdings nicht übermäßig oft vor.)
    Wenn wir zu Freunden gehen bleibt der Hund meistens zuhause. Im Haus raucht niemand - wir sind alle Nichtraucher, aber wenns mal zu den Großeltern geht und die rauchen stören wir uns auch nicht dran.
    Wir gehen jeden Tag mit Lotte (ab und zu kommt auch die alte Tante mit!) eine Stunde lang auf den "Acker" und lasten sie körperlich aus. Dazu kommt auch noch regelmäßiges Clickertraining, damit sie geistig auch mal was zu tun hat.:D
    Laut Musik hören muss auch mal drin sein, Lea hört ja eh nicht mehr viel, der ist eh alles schnuppe, und Lotti verzieht sich wenn es ihr zu doll wird.

  • Hi Laura,


    hält mein Hund (mittlerweile) problemlos aus. Das erste Jahr haben wir sehr viel trainiert, weil ihm das Alleinebleiben sehr schwer fiel. Jetzt ist das umso weniger ein Problem.
    Futter? Äh, nö, wieso sollte mein Hund alle paar Stunden Futter bekommen müssen? :???: Seine richtige Portion bekommt er eh nur ein Mal am Tag.
    Gassi? Nein, die Zeit muss er dann aushalten, wir gehen natürlich vorher und nachher ausreichend lange.
    Die 8h kommen allerdings glücklicherweise auch nur ca. alle 14 Tage mal vor, sonst sind es weniger.
    Ende des Jahres beginne ich wahrscheinlich eine Ausbildung, dh ich werde täglich länger außer Haus sein als jetzt, auf regulärere Basis werde ich versuchen ihn nicht so lange alleine lassen zu müssen, hab da allerdings auch schon nen sehr guten Plan im Kopf. ;)


    Joah, es tut mir furchtbar leid, aber mein Hund muss sich leider auch mir irgendwie anpassen in manchen Dingen. Ich kann und will mein Leben nicht komplett nach ihm ausrichten. Habe ich eines Tages die Möglichkeit ihn zur Arbeit mitzunehmen oder rund um die Uhr zuhause zu sein, freue ich mich und nehme das gern in Anspruch. So lange das nicht so ist, muss er das leider mitmachen.



    LG
    Tjani

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