Es gibt so viele entlaufene Hunde!?

  • Ich bin, seit uns der Schäferhundmix zugelaufen ist, in diesem Bereich aktiver unterwegs.
    UND ich bin erstaunt, wie viele Hunde entlaufen sind und frei durch die Wildnis streifen. =)


    Auf Facebook gibt es dazu eine eigene Seite und wenn man sieht, wie viele Hunde gerade zu Silvester entlaufen sind, das ist doch Wahnsinn. =)


    Nun frage ich mich aber, wo all die Hunde sind?
    Müsste man nicht bei der Masse, wenn man selbst spazieren geht, auf diese Hunde treffen? :???:


    Was wird mit den Hunden, die nicht gefunden werden? Verwildern sie komplett? Wie ernähren sie sich?


    Es wäre schön, wenn ihr hier meine Gedanken beantworten könntet oder auch selbst Fragen dazu einstellt.
    Mich beschäftigt dieses Thema momentan ziemlich stark.

  • Mh... also ich denke dass viele dieser entlaufenen Hunde nicht überleben.
    Wir hatten vor Kurzem bei uns im Ort auch so einen Fall, Cocker entlaufen, angefahren worden & danach nie wieder aufgetaucht. Hier kleben heute noch 1000 Plakate von Tasso obwohl es jetzt auch schon 2 Monate her ist.
    Ich vermute dass der Hund schwerer verletzt war und nach dem Unfall irgendwo hingelaufen ist & gestorben ist.


    Was mich immer am meisten schockt ist dass die Hunde weglaufen aber sich nie wieder anlocken oder einfangen lassen. Bei Hunden die z.b. sehr ängstlich sind oder aus dem Ausland kommen und erst kurz in ihren Familien sind kann ich das ja noch etwas nachvollziehen, aber bei Hunden die schon lange in Familien leben und menschenbezogen sind fällt es mir schwer dass die weglaufen & dann immer wieder gesehen werden sich aber nicht anlocken lassen ..... das macht mir Angst dass das mit meinem Hund auch passieren könnte. Ich denke auch dass mein Hund menschenbezogen ist & bevor er alleine ist zu anderen Menschen hinlaufen würde, aber nachdem ich jetzt so oft von anderen Fällen gehört habe macht mir das doch etwas Angst :(


    ICh glaube nicht dass in Deutschland viele Hunde jahrelang verwildert leben, ich denke es gibt eben die Fälle in denen die Hunde sich eben nicht mehr einfangen lassen & dann auch mehrere Wochen oder Monate immer wieder von Menschen gesehen werden, sich aber nicht einfangen lassen. Aber wieviele Hunde leben so über Jahre? Ich denke die Meisten davon werden irgendwann Opfer von Jägern, Autos, Bahngleisen, oder Kälte und Hunger.


    Als ich die ganzen Geschichten gelesen habe habe ich mir echt überlegt meinem Hund ein GPS Halsband zu verpassen, damit ich im Ernstfall wenigstens weiß wo ich sie zu suchen habe.

  • das habe ich mir auch schon oft gedacht.
    wenn familienhunde traumatisiert sind und nicht einmal vertrauen zu ihren haltern haben.


    hier im ort ist kürzliche eine bearded collie hündin von jugendlichen auf mofas erschreckt und gejagt worden. sie ist panisch geworden und entlaufen. sie wurde immer wieder gesichtet, auch dort gefüttert, aber sie hat sich nicht einfangen oder locken lassen.
    irgendwann blieb sie dann mit ihrem zottelfell in einer hecke/zaun hängen und konnte dort eingesammelt werden.
    das hat ihr das leben gerettet.


    sie war schwer verletzt und der tierarzt sagte, es wäre rettung in letzter sekunde gewesen.


    was mich am meisten erschüttert hat ist, dass sie ein so freundlicher hund ist, immer ohne leine, immer auf frauchen achtend, ein hund der auf jedermann zugeht und sich gern mal kraulen lässt. leckerchen wurden auch immer gern genommen.und die halterin erzählte mir, dass sie so verzweifelt war, weil der hund wirklich kein vertrauen mehr in niemanden hatte.


    mittlerweile geht es ihr wieder gut. wenn man sie so beim gassi trifft, denkt man, sie ist wieder ganz die alte, aber ich glaube es nicht.

  • ich hab mal in ner reportage gesehen das hunde innerhalb von ein paar tagen (glaub 2??) in ein völlig anderes verhalten fallen, wieder "natürlicher" werden, sprich, jage, ruhen, laufen...


    sie sind dann einfach eher wie "straßenhunde" die eben scheu sind, zwar das fressen nehmen, aber sich natürlich nicht fangen lassen.


    ob das stimmt was da berichtet wurde weiss ich natürlich nicht, würde aber dazu passen das eben selbst ansonsten "menschenbezogene" hunde eher das weite suchen.


    für mich wäre es die hölle :verzweifelt: wenn sunny weglaufen würde. ich würde nachts kein auge mehr zumachen können...

  • Mir geht es da wie euch. Ich habe auch große Angst, dass meine Beiden mal aus irgend einem Grund weglaufen und nicht wieder kommen, sei es aus einem Schreck heraus. :verzweifelt:


    Und ich finde es auch sehr bedenklich, dass sie so schnell scheu werden. Das macht das Einfangen um so Vieles schwerer. :verzweifelt:

  • Zitat

    Nun frage ich mich aber, wo all die Hunde sind?


    Das frage ich mich auch. Eine Hündin aus dem Verein aus dem meine Rosie kommt ist auch seit Sommer letzten Jahres spurlos in einer großen Stadt verschwunden. In Geschirr und mit Leine. Es gibt keine Sichtungen, nichts. Ich vermute sie wird sich mit der Leine irgendwo verheddert haben. Meine Rosie wäre noch so schlau die Leine durchzubeißen (hat sie mir mehrmals bewiesen, allerdings in weniger schlimmen Situationen). Aber mancher Hund kommt eben nicht auf die Idee. Der verhungert und verdurstet dann elendig. Man will es sich nicht vorstellen.


    Ich glaube auch, das eigentlich nur die Hunde über längeren Zeitraum eine Überlebenschance haben, die schon vorher mit Streunerdasein Kontakt hatten (siehe viele Auslandshunde). Ich habe das Gefühl, dass viele Zivilisationshunde zu unselbstständig geworden sind. :ka: Kann mich aber auch täuschen.


    Zitat

    Müsste man nicht bei der Masse, wenn man selbst spazieren geht, auf diese Hunde treffen? :???:


    Die meisten entlaufenen Hunde rennen vor Panik weg. Die werden sich automatisch vor den Menschen verstecken. Hunde die abhanden gekommen sind weil sie ausversehen in eine andere Richtung abgebogen sind wie ihre Besitzer, werden wohl leichter wieder gefunden.


    Zitat

    Was wird mit den Hunden, die nicht gefunden werden? Verwildern sie komplett? Wie ernähren sie sich?


    Gute Frage. Hunde sind anspassungsfähig und wenn es ehemalige Straßenhunde sind, wissen sie genau wo man Futter findet.


    Bei uns habe ich vor vielen Jahren mal einen entlaufenen Bobtail gefangen (weil die Polizei dazu nicht in der Lage waren und sich in die Hose gemacht haben :lepra: ). Und dann gibt es einen Labrador der wohlbekannt ist und von dem ich weiß wohin er gehört. Das war es an entlaufenen Hunden die mir über den Weg gelaufen sind.


    Kürzlich hätte ich beinahe einen Pudel(Mix?) überfahren, der im dunkeln allein bei uns herum lief. Aber da muss ich zugeben, dass ich nicht weiß ob es sich um einen entlaufenen Hund handelte, oder um einen der alleine spazieren geschickt wird. :ka:

  • Erfahrungsgemäß überleben Streuner bei uns nicht sehr lange. Das hat weniger damit zu tun, dass sie nicht jagen etc könnten, das würden die meisten noch auf die Reihe kriegen oder Mülltonnen plündern, meist fallen sie dem Straßenverkehr zum Opfer.


    Wir hatten mal den Fall einer Boxermixhündin aus unserem Tierheim, die wenige Wochen nach der Vermittlung aus dem Garten verschwand. Da der Hund nicht wieder auftauchte ging die Besitzerin davon aus, dass er gestohlen worden war.
    Knappes Jahr später hat man die Überreste der Hündin bei Waldarbeiten gefunden - konnte anhand des Microchips identifiziert werden. Die Arbeiter hatten sie zum TA gebracht, weil sie noch ein Halsband trug und nicht wussten, was sie sonst machen sollten.
    TA war sich ziemlich sicher, dass sie von einem Auto angefahren wurde, weggelaufen ist und schließlich verendet ist. Denke dieses Schicksal werden viele andere dauer vermisste Hunde teilen, nur ist da dann vielleicht niemand zur Stelle, der die Überreste findet bzw wenn er sie findet auch sicherstellt.

  • Zitat

    Bei uns hier sind einige entlaufene Hunde Opfer der Bahn/Zug geworden.


    Da sind dann noch nicht einmal mehr Überreste zu finden


    *schauder* *schüttel*


    ich denke auch das die meisten nicht lange überleben.


    is zwar bisschen was anderes aber die katze einer freundin (freigänger) kam auch von heut auf morgen ned mehr heim. obwohl er der typ war "nur mal kurz ne runde um block schländern, in 60min bin ich wieder da"...


    tja die autobahn und auch die bahnlinie sind quasi vor der haustür :tropf: :verzweifelt:
    das schlimmste war eben für sie, dass sie nicht wusste was passiert ist, bis heute nicht...

  • Ich hatte mal eine zwar ziemlich aufreißerische Doku mit dem Thema "Die Erde ohne den Menschen" (oder so ähnlich) gesehen.


    Da wude auch thematisiert, was aus den ganzen Haustieren wird, wenn der Mensch aufeinmal nicht mehr ist.


    Theorie war, dass sie sich wieder in die Wildnis zurück ziehen und dort innerhalb kürzester Zeit in ihre instiktiven Verhaltensweisen zurück fallen.


    D.h., dass Hund zum Beispiel sehr schnell wieder lernen, wie man jagt und zu sich selbst versorgen. Und das gerade kleine und stark überzüchtete Hunderassen sehr schnell sterben werden, da sie aufgrund ihrer Handycaps in freier Wildbahn keine Chance hätten.


    Also denke ich, dass weggelaufene Hunde sehr wohl überleben könnten, aber häufig durch den Menschen zu Tode kommen (Bahngleise, Straßen, etc)
    Ob die Verwilderung so schnell voran geht, dass sie sich schon innerhalb kürzester Zeit auch von ihren Bezugspersonen nicht mehr einfangen lassen, weiß ich nicht.
    Könnte ich mir jedoch vorstellen. Aber daran möchte ich gar nicht denken... Es würde mich fertig machen, wenn Buddy nicht mal mehr mir vertraut!


    Ganz liebe Grüße

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