Neuzuwachs unserer Meute

  • Ich würde mich freuen, wenn du ein bisschen von eurer Arbeit mit den Hunden erzählst. ;)

  • Du hast absolut tolle Hunde geronimo :gut:


    Euer Zusammenleben mit den Hunden lädt ein, deinen Thread hier zu begleiten und auch ich freue mich über deine Beiträge und natürlich auch ein paar Photos :smile:

  • Liebe Sabine,


    um die Hühner, Bertha und Henriette, musst Du dich nicht sorgen. Die leben mitten in der Meute und werden von ihnen beschnüffelt und beschützt. Außerdem sind es englische Orpington - Hühner. Die sind sehr leise, sehr ruhig und äußerst stressresistent. Neulich hat Bertha unsere Shania in den Oberschenkel gepickt und Shania ist 1 m in die Luft gesprungen und kreischend weg gelaufen. Geiles Bild !!! 10 Sekunden später kam unsere Maine Coon - Katze Gismona, genannt Banshee, um die Ecke und die Hühner sind weg gesprintet, so schnell sie konnten, obwohl Gismona sie nicht jagt, sondern lieber Ratten, Kaninchen und Turteltauben nach Hause bringt.


    Liebe Ati,


    würde ja gerne mehr über das Training und die Arbeit mit den Hunden berichten, weiß nur nicht, was genau interessant ist. Ich bilde die Hunde nach meinem eigenen im Laufe der Jahre entwickelten schriftlich fixiertem und mit Übungen und Ausbildungsstufen versehenen Konzept (inklusive Ausbildungs - und Unterweisungs - und Schulungskonzept für die Hundeführer (bin seit 20 Jahren Trainer und Berater in der Erwachsenenbildung)) über 2 - 2 1/2 Jahre bis zur Prüfungsreife und Einsatzreife aus. Ich habe eine kostenfreie Übungsgruppe mit sehr ambitionierten Privattrailern und Mitgliedern von Rettungshundestaffeln und natürlich unseren Bluthunden plus Beagle, und bilde mich regelmäßig fort: diese Jahr ein Seminar in Timmendorfer Strand mit PHK Hartmut Zenk aus NRW, das wir selber veranstalten, und bei der GBMA mit amerikanischen und deutschen Trainern. Natürlich gibt es auch Photos und Videos, aber ich scheue mich immer, die wirklich interessanten Videos oder Photos, nämlich die mit aus meiner Sicht (erklärbaren und korrigierbaren) Fehlern auf dem Trail einzustellen, weil ich schlichtweg keine Lust habe, mich hinterher gegen irgendwelche dämlichen Anfeindungen von irgendwelchen Nichtwissern oder Besserwissern oder Profilneurotikern zu verteidigen, die das Lernziel, den Aufbau der Übung, den Hintergrund der Suchsituation, den Hund und den Hundeführer nicht kennen. Das ist Energieverschwendung, eine Energie, die meinen Leuten mit ihren Hunden dann verloren geht. Das haben sie einfach nicht verdient. So werde ich solche Videos oder Photos eben nur im Ausbildunsrahmen verwenden und den entsprechenden Teams als Lernmaterial mitgeben. Also: Ich kann und werde Photos, evtl. auch Videos einstellen, aber nicht alle.


    Freundliche Grüße


    Geronimo

  • Oh hier lese ich auch gern mit - der einzige Bloodhound dne ich live kenne lebt leider als Privat- und Kneipenhund. Es wird zumindest etwas Fährtenarbeit mit ihm gemacht, allerdings vermutlich nicht so intensiv wie er es gern hätte.


    Er ist der einzige "massive" Hund, den meine Hündin so richtig toll findet - und auch ich finde ihn unheimlich sympathisch und bin deshalb gerade echt erfreut, einen so interessanten Thread vorzufinden, mit und über Bloodhounds die auch richtig was tun.
    Die Bilder sind wirklich sympathisch, und ebenso das was man bei dir herausliest: Sich einer Sache richtig verschreiben zu können. Ein feiner Zug.

  • Eure Hunde sind wirklich toll. Respekt, was ihr mit ihnen leistet.


    Das du bedenken hast, alles Material hier einzustellen kann ich verstehen. Trotz allem freu ich mich auf Fotos und Videos, die deine Arbeit darstellen.


    Hubble ist ein richtiger Augenschmaus. Bleibt er so hell, oder dunkelt er noch nach?

  • Liebe Romina,


    die Farbe bleibt so. Bei Bloodhounds gibt es black & tan (wie Google und Shania), red (wie Hubble) und liver (wie Forrest Gump).


    Freundliche Grüße


    Geronimo

  • Danke erstmal für deine Antwort Geronimo.


    Dann werde ich mal gezielte Fragen stellen. ;)
    Wenn ich was Falsches sag, korrigier mich einfach!


    Also ich weiß, dass Bluthunde die Spur in der Luft und nicht am Boden aufnehmen.
    Ich habe mal eine Doku gesehen, wo ein Bluthund zum Trail in der Stadt eingesetzt wurde. Die Spur war sogar mehrere Tage alt und trotzdem konnte er ihr folgen. Ich war/bin fasziniert. :gott:


    Wie entscheidet ihr, ob ihr einen Bluthund oder einen anderen Hund zur Suche einsetzt?
    Ein anderer Trailer hat mal hier geschrieben, dass man die Hunde nicht zu sehr "verschleisen" darf, sprich, suchen ohne Auffinden. Wie händelt ihr das?


    Wie baut ihr ihr so ein Training auf?


    Über Videos, Fotos die du einstellen möchtest, würde ich mich sehr freuen. ;)

  • Danke für die Fotos, tolle Hunde!


    Was mir jetzt gerade noch aufgefallen ist - ich find's super, dass die Tiere bei euch eine zweite Chance bekommen und außerdem Zeit. Eure Hunde werden gut in ihrem Job, auch wenn sie nicht mit 12 Wochen schon an Geräte gewöhnt werden, mit zehn Monaten die BH laufen und dann möglichst schnell Turniere gehen...


    Abgesehen davon - nochmal danke für Fotos. Ich "liebe" Bloodhounds seit ich klein bin, hab aber selten einen gesehen bin umso glücklicher über die Kuschelbilder.

  • Liebes Wolfgirl,


    Antwort I: Mein neuer Bloodhound fängt nächstes Wochenende mit 10 Wochen seine Ausbildung an. Die Ausbildung eines Bluthundes bis zum Zeitpunkt, wo er das erste Mal als Überprüfungshund in den Einsatz gehen kann, dauert 2 - 2 1/2 Jahre. Man muss bedenken: Diese Hunde wachsen sehr langsam. Außerdem ist ein Bluthund bis ca. 2 Jahre Lebensalter bei den Rüden und bis nach der 2. Läufigkeit bei den Mädels nicht immer konstant in seinen Leistungen, hat viele Flausen im Kopf, hat Lernplateaus und (vermeintliche) Rückschritte. Ca. mit 2 Jahren ändert sich das nach meiner Erfahrung. Die Hunde werden fokussierter. Hängt wahrscheinlich mit den Hormonen zusammen. Jedenfalls haben meine Hunde mit 2 Jahren schlagartig aufgehört, Zeitungen, Bücher, Kabel, Schuhe und Möbel zu vernichten und es danach nicht mehr getan. Außerdem müssen sie eine Menge lernen. Mit 3 - 4 Jahren sind die Hunde im Einsatz richtig gut. Mit 6 Jahren haben sie ihren Leistungshöhepunkt und bauen dann sehr, sehr langsam ab, bis sie bei mir mit 8 Jahren schrittweise aus dem Einsatz gehen, aber weiter trainieren. Natürlich gibt es interindividuelle Unterschiede. Entscheidend ist: Der Hund bestimmt das Tempo und nicht der Ehrgeiz des Hundeführers !


    Bluthunde wirken manchmal langsam und grobmotorisch, sind aber auch sensible Charaktere. Sie mögen keine übermäßige Härte in der Ausbildung. Und es ist manchmal schwer für den Hundeführer, aufgrund seiner Begeisterung über die Motivation und Leistung seines Hundes einen Gang zurück zu schalten, um den Hund nicht auszubrennen. Aber man muss wissen: Diese Hunde haben eine Never say die - Einstellung, wenn sie suchen, also arbeiten bis zum Umfallen. Dies ist aber mittelfristig nicht gut für den Hund. Hier ist auch die Verantwortung des Hundeführers während der Ausbildung gefragt. Ich finde es wichtig, dem Hund Zeit für seine Entwicklung zu geben, und auch mal leichtere Einheiten einzubauen statt immer nur schneller - höher - weiter.


    Freundliche Grüße


    Geronimo

  • Liebes Wolfgirl,


    Antwort II: Nein, es stimmt nicht, dass Bloodhounds ihre Spur (Witterung, Scent) nur aus der Luft aufnehmen. Guck dir noch mal die Photos von Google im Training an. Das eine Mal (im Wald) nimmt er die Spur bodennah und geht direkt in der Spur der VP. Das andere Mal (ebenfalls im Wald und einem ehemaligen Bunkergelände) nimmt er die Witterung aus der Luft. Im Pool und in Stadtgebieten mit viel Asphalt nimmt er häufiger aus der Luft, im Wald und auf Wiesen tendenziell vom Boden. Das bedeutet: Der Hund macht das, was ihm im Augenblick den größeren Vorteil bringt. Dabei folgt er immer dem (für ihn frischesten) Scent (der Witterung). Die Vorgehensweise ändert sich aber je nach Untergrund und Topographie der Umgebung. Und auch nach Alter der Spur. Wenn eine Spur 5 Tage alt ist, sind keine leichten Gerüche in der Luft mehr vorhanden, alles liegt am Boden oder an seitlichen Wänden oder in Eingängen von Häusern.


    Was mich ärgert und die Halskrause schwellen lässt, ist, wenn (selbst erlebt) Prüfer von Rettungsorganisationen, die aus dem Jagdbereich kommen und ihre Hunde auf Spurtreue und bodennahes Suchen getrimmt haben, später Tracking (Fährtensuche) mit Trailing verwechseln und danach urteilen. Ein Mantrailer (Personenspürhund) kann durchaus mal 50 m parallel suchen, insbesondere bei uns in Norddeutschland am Meer bei Windstärke 7, weil dort der Scent ist.


    Freundliche Grüße


    Geronimo

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