Herzinsuffizienz Lebenserwartung

  • Guten Tag


    Am vergangenen Freitag wurde bei unserer 3 Jährigen Golden Retriever Hündin Cleo ein Herzklappenfehler festgestellt.
    Wahrscheinlich hat sie es schon seit der Geburt.
    Hier die Geschichte:


    Im Februar 2010 haben wir Cleo von einer Züchterin gekauft, da war sie 10 Wochen alt.
    Die Züchterin sagte sie ist gesund, dass haben wir dann bei einem Tierarzt in der Nähe überprüft, der sagte dann sie hat schwere Herzgeräusche und nur noch 8 Wochen zu leben.
    Eigentlich konnte das gar nicht sein, also sind wir dann zum Tierarzt gefahren wo die Züchterin auch mit Cleo war.
    Der sagte dann alles in Ordnung, keine Herzgeräusche usw.


    Am vergangenen Donnerstag dann gab es einen Schreck:


    Wir waren mit Cleo auf dem feld spazieren, sie hat wie immer heftig Löcher gegraben, dass macht ihr viel Spass.
    Sie geht dann immer mit ihrer Schnauze teilweise fast eine Minute in das Loch rein und schnüffelt.
    Plötzlich legte sie sich hin und war ganz schlapp, fing an zu zittern.


    Sind dann sofort zum Tierarzt hin und die sagte dann das sie einen Herzklappenfehler hat, die Herzklappen schließen nicht mehr richtig.
    Deswegen hatte sie aufm Feld auch ein Kreislaufkollaps bekommen weil sie zu lange in dem kleinen Loch geschnüffelt hat und deswegen weniger Sauerstoff bekam.


    Also hatte der Tierarzt wo wir als Welpe mit Cleo war doch recht, der Tierarzt wo auch die Züchterin als Welpe mit ihr war hatte dann wohl unrecht.
    Cleo war nach viel rumtoben schon immer oft am hecheln, Atemnot hatte sie jedoch nicht.
    Auch hustet sie nicht und schäumt auch nicht, also hat sie wohl auch kein Wasser in der Lunge.


    Sie bekommt nun 3 Lanitop Tabletten über dem Tag verteilt.


    Wie ist die Lebenserwartung bei einem Herzklappenfehler?
    Wasser hat sie wie gesagt nicht in der Lungen und durch Lanitop die sie erstmal nehmen muss (später eventuell andere Tabletten) sollte das doch auch nicht mehr auftreten da die verschlimmerung des Herzklappenfehlers dadurch gestoppt wird oder?
    Heilbar ist es ja leider nicht.


    Mache mir Sorgen um Cleo, ich hoffe sie wird alt mit der Krankheit.
    Es geht ihr aber sehr gut, sie ist gut drauf und freut sich, hat keine Schmerzen.

  • mit der Lebenserwartung ist das so eine Sache - meine Hündin Yanta hatte mit 5,5 Jahren eine Hirnhautentzündung. Kommentar der Fachtierärztin für Neurologie "Lebenserwartung noch max. 2 Jahre". Letztes Jahr mussten wir sie mit 14,5 Jahren einschläfern lassen ...


    Auf gut deutsch - so wirklich sagen kann Dir keiner, wie lange dein Hund mit dieser Herzinsuffizienz leben kann.


    Und nein - Lanitop stoppt nicht die Verschlimmerung des Herzklappenfehlers. Der Wirkstoff von Lanitop ist Metildigoxin. Metildigoxin bewirkt, dass die Leistungsfähigkeit des Herzmuskels verstärkt wird. Dadurch wird die Herzinsuffizienz zumindest zeitweilig ausgeglichen. Durch die Herzinsuffizienz - genauer Herzklappeninsuffizienz kommt es bei der Kontraktion des Herzmuskels zu einem Rückfluss des Blutes in das Herz hinein. Sprich, das Blut kann nicht vollständig aus den Herzkammern herausgepumpt werden. Mit Metildigoxin wird die Muskelleistung des Herzens verstärkt und damit die Pumpwirkung ....


    Verschlechtert sich die Herzklappeninsuffizienz muss entsprechend die Pumpleistung erhöht werden um wieder einen Ausgleich zu schaffen.


    Zumindest bei uns im Studium früher kam als Kommentar, dass man regelmässig das Herz schallen müsste um bsp. die Muskeldicke zu bestimmen. Denn ggf. könne der Herzmuskel unter Lanitop-Einwirkung zu sehr verdicken.
    Ob sich das aber tatsächlich so bestätigt hat, weiss ich nicht.

  • Danke für die schnelle Antwort.


    Cleo hat wie gesagt kein Wasser in der Lungen, dass ist schon mal gut. :smile:
    Wenn Lanitop auf ist, also in ca. 3 Wochen müssen wir zur Kontrolle zum TA.
    Habe irgendwo auf einer TA Seite gelesen das Medikamente die Herzschwäche zwar nicht heilen jedoch stoppen können.


    Naja, die meisten Hunde und auch Menschen werden ja recht alt mit der Herzschwäche.


    mfg
    Jannes

  • Hallo,


    warst du mit deinem Hund beim Herzultraschall bei einem Kardiologen oder wurden die Medikamente ohne Herzultraschall von einem "normalen" TA verordnet?


    Ich kann deine Sorge um deinen Hund verstehen, allerdings wäre es sinnvoll gewesen, wenn euch der erste TA, der die Herzgeräusche gehört haben will, zum Kardiologen überwiesen hätte... Sicher, darauf kann man sich nicht immer verlassen, aber im Zweifel sollte man solche Sachen immer 1x zu viel abklären lassen, als 1x zu wenig - so jedenfalls verfahre ich.


    Bezüglich der Geräusche habe ich hier beides schon erlebt:
    Ich habe einen herzkranken Hund, bei dem die Herzgeräusche in der Regel nicht gehört werden und einen (herz)gesunden Hund ohne Herzgeräusch, bei dem mir in der Tierklinik eröffnet wurde, mein Hund hätte ein deutlich hörbares Herzgeräusch und sei sei herzkrank.


    Der Krankheitsverlauf ist unterschiedlich und mir ist auch noch nicht so klar, welche Diagnose bei euch jetzt eigentlich gestellt wurde. Mitralklappeninsuffizienz?
    Der Krankheitsverlauf ist sehr sehr unterschiedlich. Ich kenne allerdings viele Hunde, die trotz MI oder generell trotz Herzerkrankung ein hohes Alter erreicht haben.


    Lanitop stoppt die MI nicht - leider.


    Bei meinem Rüden wurde die Diagnose (MI --> linke Herzklappe schließt nicht richtig, Hypokinese --> reduzierte Herzwandbeweglichkeit) mit knapp 4 Jahren gestellt - es handelte sich um einen Zufallsbefund. Er ist bis heute (5 Jahre später!) symtpomfrei und benötigt keine Medikamente.
    Der Lieblingshündin meines Rüden wurde mit 8 Jahren eine sehr kurze Lebenserwartung prognostiziert (schwere MI - mit Herzgeräuschen, die OHNE Stethoskop hörbar waren) - heute ist sie 14,5 Jahre alt und erfreut sich ihres Lebens.


    Ich wünsche euch alles alles Gute!


    LG
    Shalea

  • Mein Tip (falls das noch nicht passiert ist): stell Deinen Hund bei einem Kardiologen vor und laß das Herz schallen. Das ist in der Regel viel aussagekräftiger als die Untersuchung beim "normalen" Tierarzt, und da hast du einen Experten, der Dir diese Fragen auch beantworten kann. (wobei auch der keine Kristallkugel hat und Dir nicht die genaue Lebenserwartung sagen kann, aber er kann dir sagen, ob der Hund gut eingestellt werden kann und eine Chance auf noch viele glückliche Jahre hat oder ob es ernster ist)

  • hallo
    wir haben auch einen hund mit herzklappenfehler.
    bei sam haben wir sehr früh,im ersten lebensjahr gemerkt das was nicht stimmt.haben ihn immer wieder unserer tierärztin vorgestellt,die konnte nichts finden.
    erst als er im frühjahr drauf,da war sam 14 mon. ,schon bei 15^aussentemperatur schlapp gemacht hat,hat sie mir so richtig geglaubt.
    es wurde ein großes blutbild mit sd werten gemacht und ein herzschall beim kardiologen.
    diagnose herzklappenfehler und sdu
    sam bekam forthyron.. bis da dir richtige dosis gefunden war hats fast 1 jahr gedauert,die werte waren bei der folgeuntersuchung trotz medikament viel zu niedrig.
    da sam dann im nächsten frühjahr noch schlapper wurde ,sobald t shirt wetter war,haben wir erneut den kardiologen aufgesucht.
    diagnose diesmal schädigung der lunge zusätzlich... sam bekommt dafür solosin(ein asthmamittel)
    laut kardiologe hat er all dies schon mit auf die welt gebracht.die sdu entweder durch ein trauma im mutterleib o. im frühen welpenalter.


    sam ist im nov. 4 geworden und vor 4 wochen hat unsere tierärztin eine verschlechterung der herzklappe festgestellt.
    wir hatten sie aufgesucht weil sam auf einmal anfing schon nach geringer anstrengung o. aufregung zu husten.


    von der letzten untersuchung beim kardiologen im juli 2012 bis jetzt... ist das schon erschreckend.
    auf meine frage wie es weitergehen wird,ist sie mir ausgewichen... sie kennt sam vom erstena tag bei uns an und ist über diese entwicklung auch recht erschrocken.
    uns bleibt nur regelmäßig den kardiologen aufzusuchen,sam nicht zu überlasten und medikamente


    wir haben einen hütehundmischling mit temperament... und ich lebe seit der ersten diagnose immer mit der nagst das er mal einfach umfallen könnte ... zumal langsam für sam ein fremdwort zu sein scheint...
    wir üben täglich "langsam" in allen möglichen bereichen...
    allein lassen mag ich ihn garnicht,da reicht schon die anchbarskatze ,wenn die auf unser grunstück wechselt um pure aufregung und bellerei auszulösen.ich kann ja nicht alle fenster zuhängen damit sam draussen nichts mitbekommt.



    lg kirsten

  • Hallo,


    mein Hund (5 Jahre) hat auch eine Herzinzuffizienz. Befund: Leichte Mitralinsuffizienz.
    Wir hatten und haben bisher jedoch keine typischen Anzeichen, er leidet nur selten mal an Untertemperatur.


    Welcher Schweregrad wurde denn bei eurem Hund festgestellt?


    Ich kann euch nur empfehlen, einen guten Kardiologen aufzusuchen, wenn ihr es bisher noch nicht getan habt (Eine Liste von geeigneten Tierärzten bekommst du z.B. über das Collegium Cardiologicum : http://www.collegium-cardiologicum.de ). Ein Tierarzt mit "Schwerpunkt Kardiologie" reicht nicht aus!


    Wir hatten zuerst über den Haustierarzt untersucht und bekamen eine Fehldiagnose plus falsch dosierter Medikamente :schweig:
    Hätte ich das nicht direkt nachuntersuchen lassen beim Spezialisten, würde mein Hund immernoch eine Überdosis falscher Medikamente bekommen.


    Wichtig ist auch, die Untersuchungen regelmäßig zu wiederholen - mind. 1 mal im Jahr, bei Diagnose in frühen Lebensjahren/ höherer Schweregrad empfiehlt sich ein engmaschigerer Zeitraum (bei uns alle 6 Monate).


    Zur Lebenserwartung hat unsere Kardiologin übrigens ganz ehrlich mit "ich weiss es nicht" geantwortet. Es komme darauf an, wie schnell die Erkrankung voranschreitet. Diese kann jahrelang im gleichen Stadium bleiben, sich aber auch schnell verschlechtern.
    Gerade bei der Erstdiagnose kann man auch noch keine Tendenz erkennen.
    Deswegen ist eine regelmäßige Kontrolle und eine genaue Beobachtung des Hundes auch so wichtig.


    Ich drück euch die Daumen und hoffe, dass ihr noch viele Jahre miteinander geniessen könnt.

  • Hallo!
    Ich kann dich gut verstehen.
    Bei meinem Hovawartwelpen wurde bei der Impfung im 4. Monat beim abhorchen ein Herzgeräusch festgestellt.Ich habe dann ein Herzultraschall machen lassen und die Diagnose ist Pulmonalstenose-mittelgradig(Herzklappen öffnen sich nicht vollständig).Er ist auch im Alltag nicht voll belastbar.Ich war geschockt!!!!!!Es gibt eine Operationsmöglichkeit in Gießen.
    Die ersten Wochen nach der Diagnose war ich total fertig auch der Arzt sagte bei uns Zukunft ungewiss.
    Jetzt ist unser Rüde 9 Monate und das nächste Herzultraschall an.
    Ich kann dich wirklich gut verstehen man hat täglich Angst um seinen Hund und ich dacht damals ob er überhaupt 9 Monate werden kann.
    Ich überlege auch jeden Tag ob ich nicht gleich mit ihm in die Tierklinik nach Gießen fahre und das schallen da machen lassen und habe auch so schon eine zweite Meinung.

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