Kleinhund als Besuchshund?

  • Hallo liebes DF,


    ich würde gerne eure Meinung / Erfahrungsberichte hören, wie sich Kleinhunde als Besuchshunde in Altenheimen eignen.


    Ich arbeite seit ca. einem halben Jahr ehrenamtlich im Altenheim und hege den Wunsch, mit meiner Yorki-Hündin dies zusammen zu machen.


    Kurz zu meinem Wurschtel:


    Yorkshire Terrier Ayla - Hündin
    1.5 Jahre alt
    Wesen: Menschenverliebt, quirlig, aufgeschlossen, nicht schüchtern


    Meine Trainerin ist in dem Altenheim bereits mit ihrem Labbi als Theraphiehund unterwegs und kann sich Ayla sehr gut dabei vorstellen - gerade weil sie keine Scheu vor Menschen hat.


    Damit ich aber Ayla dafür einsetzen möchte, will ich einen richtigen Wesenstest machen, d.h. ihre Toleranzschwelle testen, wie geht sie mit lauten Tönen um, mit starken Reizen etc.
    Auch müssen wir bis dahin vieles noch üben:
    a) das abschleckern kontrollieren (k.A. wie - aber spreche ich in der HuSchu an)
    b) bestimme Sachen üben wie z.B. Füße auf den Rollstuhl legen, Touch Signal verbessern, Kopf auf Hände legen usw.


    Ich möchte mit Ayla erst in einem Jahr die Ausbildung anfangen - bis dahin brauchen wir noch Zeit.


    Dennoch möchte ich gerne ein paar Meinungen hören, was ihr von "Schoßhunden" als Besuchshunde haltet.


    Merci im Voraus :)

  • Hallo, wie groß und schwer ist denn Deine Hündin? Ich hätte doch Bedenken, denn ein Therapiehund muss bei Alten und/oder Dementen schon einiges aushalten. Da wird schon mal fest zugepackt oder geschubst. Und ein kleiner Hund wird auch schneller mal übersehen.


    Ich habe zwar keine Therapiehunde, aber ich denke so ab 10 kg und entsprechend fitten Körperbau und Statur sind die Hunde erst wirklich gut geeignet. Darunter wäre mir das zu heikel. Frieda hat 6-7 kg, dabei aber den typischen langen Rücken und ist zwar topfit, agil und wendig, aber wäre mir noch nicht gut genug dafür geeignet - und sie ist immerhin der tollste Hund der Welt :D selbstverständlich :gut: !

  • Guten Morgen,


    mein Border ist ja Besuchshund.
    Wir haben in der Staffel auch zwei Zwergspitze, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich Angst hätte um meinen Hund. Auch der Hund der immer im Heim ist, ist ein kleiner Terriermix. Ich musste allerdings schon die Erfahrung machen, das vorallem nicht mehr sooo fitte Leute auch mal einfach schubsen, zu hauen oder gröber anfassen. Das habe ich mit meinem Hund extra geübt, weil auch diese Leute sollen mal wieder lächeln wenn sie einen Hund streicheln, ich will ihnen dass ja nicht vorenthalten.


    Der Wesenstest lief bei uns relativ gut ab. Er wurde etwas den Boden geschmissen (essbar) und der Hund durfte nicht dran, weil im Zimmer auch mal Tabletten liegen können. Das würde ich auch daheim immer mal wieder üben, da habe ich irgendwann Traubenzucker Bonbons genommen, die ähneln Tabletten mehr und am Anfang hat er mal eins genommen, das wäre nicht so tragisch gewesen. Dann wurden Krücken fallen gelassen, auch mal direkt neben den Hund, es wurde geklatscht, getrampelt und geschrien, der Rollator wurde auf den Hund zu geschoben und auch so, dass er an die Seite gehen musste.


    Wir sind seit Nov. jez geprüfte und zertifizierter Besuchshund. Malouk ist fast 2 Jahre alt und ich würde einen Hund der Größe wählen, wobei deine natürlich sehr praktisch ist, um auch mal auf den Schoss zu legen und ins Bett (natürlich mit Handtuch). Ich habe Malouk extra fürs Heim beigebracht Spieli auf Kommando "Hand" in den Schoss, aufs Bein oder in die Hand zu geben, er macht das gut und hört auch gut auf die Leute.


    Ich würde einfach schauen wie selbstbewusst deine Kleine daran geht, nur teste ihre Toleranzgrenze, vorallem die Kleinen werden gerne mal fester angefasst und da muss sie dann auch mal durch. Solange es im Rahmen ist. Malouk hat das eine Mal voll eine geschmiert bekommen, er saß bei einer Frau, die ihn gestreichelt und dann machte es bei ihr irgendwie Klick und sie fing an nach ihm zu schlagen, den ersten Hieb hat er auch abbekommen, er hat es gefasst genommen und ist erst auf Abstand gegangen, eine Woche später hat er die Frau wieder freundich begrüßt.


    Und wenn ihr Teppich im Heim habt, sage den Leuten sie möchten den Hund nicht direkt auf die Nase fassen, Malouk hat öfters einen Statisch geladenen Schock bekommen :D Da wollte er sich irgendwann nimmer anfassen lassen :)


    Wir haben auch einen Fred zum Besuchshund -> Unser Weg zum Besuchshund für soziale Einrichtungen!


    Im März gehen wir das erste Mal in den Kindergarten, darauf freue ich mich auch schon :)


    Hoffe ich konnte dir a weng helfen.


    LG Jule

  • Hallo ihr beiden,


    erstmal Danke für eure Antworten.


    Ayla soll KEIN Therapiehund werden - sondern nur ein Besuchshund.
    Ayla hat eine SH von 22 cm und wiegt 2 Kg.


    Zitat

    Wir sind seit Nov. jez geprüfte und zertifizierter Besuchshund. Malouk ist fast 2 Jahre alt und ich würde einen Hund der Größe wählen, wobei deine natürlich sehr praktisch ist, um auch mal auf den Schoss zu legen und ins Bett (natürlich mit Handtuch). Ich habe Malouk extra fürs Heim beigebracht Spieli auf Kommando "Hand" in den Schoss, aufs Bein oder in die Hand zu geben, er macht das gut und hört auch gut auf die Leute.


    Ich würde mit Ayla auch eher nur einzelne Personen besuchen, die z.b. sich kaum noch bewegen können oder bei denen man weiß, dass sie wirklich nicht grob werden. In eine große Runde mit mehrern Leuten würde ich Ayla niemals bringen - da ist mir einfach die Gefahr zu groß, dass ihr etwas passiert. Aber wir haben ja auch genug Personen, die z.B. sehr gerne einen kleinen Hund nur auf dem Schoß liegen haben wollen. Mehr nicht.


    Danke für den Tip mit Teppich und Nase :)


    Mit Ayla kann ich niemals all das machen, was du z.B. mit Malouk machst (dein Thread ist echt toll und der Zeitungsausschnitt erstmal ;)) Aber im Altenheim kommt immer öfter von den Leuten die Meinung, dass sie Angst haben vor dem großen schwarzen Hund. Und ich würde gerne diesen Leuten dann auch ein bisschen Fell zeigen wollen.


    Vielleicht meldet sich ja hier noch einer zu Wort, der tatsächlich eine Fußhupe als Besuchshund einsetzt.

  • Zitat

    Ich würde einfach schauen wie selbstbewusst deine Kleine daran geht, nur teste ihre Toleranzgrenze, vorallem die Kleinen werden gerne mal fester angefasst und da muss sie dann auch mal durch. Solange es im Rahmen ist. Malouk hat das eine Mal voll eine geschmiert bekommen, er saß bei einer Frau, die ihn gestreichelt und dann machte es bei ihr irgendwie Klick und sie fing an nach ihm zu schlagen, den ersten Hieb hat er auch abbekommen, er hat es gefasst genommen und ist erst auf Abstand gegangen, eine Woche später hat er die Frau wieder freundich begrüßt.


    Ja, das ist eher das Hauptproblem... diese... Unkontrollierbarkeit der Damen und Herren. Da muss ich einerseits auf Aylas Toleranzschwelle vertrauen und auf die Pfleger, die die Bewohner einzuschätzen vermögen.


    Als mein Opa z.B. im Sterben lag, konnte er nichts mehr. Weder Essen, noch Trinken. Aber als ich ihn besuchen kam und Ayla nur auf seine Bettdecke gelegen habe, gingen seine Augen auf und er strahle. Er lächelte so wunderbar. Und hat sogar sie gestreichelt. Wir wissen bis heute nicht, wo er diese Kraft her hatte.
    Aber genau soetwas, möchte ich weiter verschenken.

  • Hui, 22cm und nur 2 kg wäre mir eindeutig zu klein! Wenn sie da mal unkontrolliert was auf den Kopf kriegt, kann das im schlimmsten Fall ihr Ende sein! Den Senioren kannst Du da keinen Vorwurf machen, ihr Verhalten ist ja nicht böse gemeint, aber je nach Gesundheits- und/oder Geisteszustand haben die das dann nicht mehr unter Kontrolle. Und mitunter agiert man als Nebenstehender eben den Tick zu langsam. Also mir wäre das Risiko zu groß!

  • Also ich finde, du machst dir sehr viele Gedanken und bereitest das Ganze sorgfältig vor, also warum nicht? ich halte es eh für wichtig, dass du als Hundeführerin des Besuchshundes in der Einrichtung auch Vorgaben machst, bei wem dein Hund eingesetzt werden kann und bei wem nicht! Auch finde ich gut, dass du ganz klar sagst, Einzelbesuche sind ok, Gruppe passt nicht! Bei den "Schoßhunden" bietet es sich ja wirklich an, dass sie auf den Schoß genommen werden. Hier musst du erkennen, ob deine Hündin diese Form des (bedrängenden) Kontaktes mag bzw. wo ihre Grenze ist, wann es ihr zu viel wird. Prinzipiell sind auch kleine Hunde geeignet und haben durchaus Vorteile-immer vorausgesetzt, der Besuch ist vorbereitet und der Hund (egal ob groß oder klein) wurde entsprechend trainiert/ausgebildet.

  • Hallo,


    also wir haben bei uns im Verein auch zwei Chihuahuas, die mit ins Seniorenheim und auch in die Schule (für behinderte Kinder) gehen.


    Ich hatte erst auch Bedenken, finde aber, dass die das ganz klasse machen! :gut:


    Meine beiden Mittelschnauzer sind für einige ältere Menschen eher schon zu groß bzw. zu schwer - für Spiele, Tricks und Apportieren gut, aber zum Schmusen... :roll:
    Manche Senioren möchten auch einmal einen Hund auf dem Schoß haben und einfach nur streicheln und dafür sind bei uns die Zwergpudel und die Chihuahuas klasse!


    Dass man auf die Belastbarkeit der Hunde und natürlich auf die Person achtet, die den Hund hält, setze ich voraus! ;)


    LG
    Svenja

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