Scheue, verletzte Katze - was tun?

So, mal ein update:

Nachdem ich Samstag keine Falle mehr organisieren konnte habe ich ihr ein warmes Plätzchen auf der Terasse unterm Tisch her gerichtet (ich habe noch so ein Katzenklo mit Dach, da habe ich ne Decke rein gelegt und eine Decke um das ganze rum gepackt), an die Stelle dürfte auch kein Frost kommen. Als ich 30min später wieder raus schaute lag sie schon drin.

Meine Tante gab mir dann noch eine Tube Nutri-Cal, das bekommt sie jetzt 2x täglich mit dem Nassfutter, das ich ihr gebe und sie scheint tatsächlich drauf anzusprechen.

Seit gestern morgen wirkt sie viel fitter, sie ist agiler, zittert nicht mehr, allerdings ist sie natürlich voller Parasiten, um die Ohren rum gefällt sie mir gar nicht. Generell scheint sie sich aber momentan recht wohl zu fühlen und schaut auch schon sehr interessiert den Vögeln hinterher. Und gerade klettert sie auf dem Terassentisch herum und schmeißt meinen Blumentopf um. Sie humpelt zwar noch, da sie aber allgemein kräftiger zu werden scheint wirkt das auch nicht mehr so schlimm, jedenfall belastet sie das Bein.

Trotzdem habe ich bei meinem Tierarzt angerufen und ihm die Sachlage geschildert. Er meinte dann, wenn sie jetzt auf das Futter gut anspricht wäre es besser, sie erst nochmal ein paar Tage zu päppeln um sie dann gegen die Parasiten zu behandeln und evtl. gleich zu kastrieren. Er würde sie also jetzt noch nicht einfangen.

Ich werde mir derweil eine normale Katzen-Transportbox mit Türe kaufen und diese statt des Katzenklos als Höhle aufstellen. Ich durfte heute früh schon vor der Höhle hocken ohne dass sie weg lief, ich denke bis in ein paar Tagen muss ich dann einfach nur die Türe der Transportbox zu machen wenn sie drin liegt und ich habe sie.

Beim Tierheim habe ich gestern noch auf den AB gesprochen und die Katze gemeldet. Allerdings kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieses total verwarloste und scheue Tier tatsächlich einen Besitzer hat. Ich glaube eher dass sie von einem der vielen Bauernhöfe hier im Dorf stammt.

Danke Friedapaula.

Diese Katze ist der absolute Hammer. Mit Menschen scheint sie ganz schlechte Erfahrungen gemacht zu haben, nicht aber mit Hunden.

Gerade laufe ich mit meiner Mara an der Leine zur Terassentüre hinaus. Die Katze saß in ihrer Höhle und rührte sich nicht. Ich stand etwa 2m weg vom Hund, redete noch mit meiner Tochter, sah dann wieder zum Hund hin und traute meinen Augen nicht. Kam die Katze aus ihrer Höhle geflitzt und rieb ihren Kopf an Maras Brust.

Schoooooock !!!!

Ich konnte Mara gerade noch weg ziehen, die war nämlich drauf und dran das Tier abzulecken. Durch meine schnelle Bewegung verschwand die Katze dann. Ich machte eine kurze Gassirunde und habe jetzt sofort Frontline auf den Hund gekippt. Ich hoffe das Katzentier hat nicht noch irgendwelche andere übertragbare Krankheiten.

Ich weiß, ich hätte besser aufpassen müssen, aber wer hätte schon gedacht dass dieses total verängstigte Tier so ein Hundenarr ist ???

Jetzt habe ich folgendes Schauspiel: Die Katze sitzt außen vor der Balkontüre und schaut rein, meine Tochter und der Hund sitzen innen an der Balkontüre und quietschen beide raus. (der Hund winselt, und meine Tochter winselt auch immer wieder "Wie Süüüüüüüüüüßßßßßßßßßßßßßßßß" !!!!!).
Und wenn der Hund der Türe zu nahe kommt beginnt die Katze ihren Kopf an der Balkontüre zu reiben.
Ich glaube, würde ich jetzt die Türe aufmachen und selbst ein wenig weg gehen würde die Katze binnen 5 Minuten bei meinem Hund im Körbchen liegen.

Das ist jetzt irgendwie ganz doof: Der Tierarzt sagt, ich soll sie noch ein paar Tage füttern bevor wir sie dann vorbei bringen sollen weil sie für die ganzen Ungeziefer-Behandlungen schon einigermaßen fit sein sollte.
Und - ich möchte sie einfach weder mit uns noch mit dem Hund in Berührung bringen bevor sie nicht sauber ist.
Andererseits sitzt sie mittlerweile stundenlang vor der Balkontüre und guckt so traurig.

Aber ich muss jetzt echt hart bleiben. Ich tue weder uns noch dem Hund noch ihr einen Gefallen wenn ich den Flohzirkus jetzt ins Haus lasse. Frieren tut sie nicht, zumindest zittert sie nicht mehr und sie hat auch ordentlich Fell, ist ja eine langhaarige. Außerdem ist sie heute Nachmittag schon auf unserem Gartentisch herum geturnt und hat einen meiner Blumentöpfe runter geschmissen. Und vorhin sah ich sie fröhlich durch den Garten galoppieren, im Gegensatz zum Samstag, als sie eigentlich nur geschlichen ist und kaum aufrecht sitzen konnte vor Schwäche. Humpeln sieht man sie nur noch wenn sie langsam geht.

Uaaaaahhhh. Also ich werde auf jeden Fall noch bis Freitag hart bleiben, bis dort hin ist auch die Transportbox da und ich kann sie damit fangen.

Zitat

Das sind doch die besten Voraussetzungen. Die Katze MUSS bei euch einziehen!

Das Gefühl habe ich fast auch.

AAAAABER:

Bekommt man so ein halbwildes Tierchen überhaupt zahm??? Und - noch viel wichtiger - Stubenrein?????

Wird sie uns überhaupt noch vertrauen können wenn sie beim TA in einem Zwangskäfig behandelt werden musste??? Anders wird es nicht gehen.

Ich habe auch noch keinen so richtigen Plan was ich tun soll wenn sie beim TA war. Wieder raus lassen? Oder im Haus behalten? Und wenn drin lassen, im ganzen Haus? Stubenrein ist sie sicher nicht und wir wohnen recht offen mit ganz vielen Stellen zum verkriechen oder - auch zum hin pieseln. Oder könnte sie auch ein paar Tage in nur einem Zimmer wohnen? Oder im Bad? Da kann sie sich nicht vor uns verstecken und auch in Ruhe uns und ihr Katzenklo kennen lernen? Oder wäre es Tierquälerei, das arme Tier einzusperren?

Ich hatte bisher nur Katzen, die schon zahm waren und Katzenklo gewöhnt. So was halbwildes hatte ich noch nie und kenne mich deshalb kaum aus.

Aber - ja, sie ist schon sehr süß (vielleicht ja auch er, man kann nämlich gar nicht erkennen ob Kater oder Kätzin) und wir haben sie ins Herz geschlossen. Mein Mann bisher nicht, ihm gefällt sie nicht so. Aber das kriegen wir auch noch hin.

Aber - mal gesetzt den Fall, wir könne sie behalten??? Wie machen wir das alles???