Deutschlandweiter Leinenzwang
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Hallo Foris,
Ich hab da gerade mal was bei Bild.de entdeckt. Was meint ihr dazu?Hier der Text(Quelle Bild.de):
Leinenpflicht für ALLE Hunde? - BILD.de MOBIL
Deutschland diskutiert über eine allgemeine Leinenpflicht, die für alle Hunde gelten soll – unabhängig von Rasse und Größe (Foto: Im
Berlin – In der Hauptstadt geht es Hunden schon bald an den „Kragen“: Das Gremium „Bello-Dialog“ will einen generellen Leinenzwang für alle Hunde in Berlin erwirken. Ein entsprechender Gesetzesentwurf könnte eine Signalwirkung für ganz Deutschland haben: Kommt jetzt die Leinenpflicht für ALLE Hunde?
Die 30 Experten des „Bello-Dialogs“ unter der Leitung von Justizsenator Thomas Heilmann (48, CDU) wollen alle Hauptstadt-Hunde an die Leine legen – unabhängig von Rasse und Größe. Wer dennoch Freilauf für seinen Vierbeiner will, soll einen Hundeführerschein machen können. Diese Empfehlungen sollen jetzt zu einem neuen Hundegesetz ausgearbeitet werden.
In diesem Fall übernimmt Berlin allerdings keine Vorreiterposition. In immer mehr Gemeinden in Bayern ist die allgemeine Leinenpflicht bereits Realität. Dort regt sich aber immer wieder Protest: Die Verordnungen gehen den Hundebesitzern viel zu weit!
Es sei unverständlich, warum entsprechende Regelungen auch für Feld- und Waldwege gelten, sagte Susanne Körner, Mitglied im Verein Tierfreunde Langenzenn e.V. dem Internetportal „nordbayern.de“. Das Gesetz sei geradezu kontraproduktiv, da sich die Hunde nicht austoben und deswegen Aggressionen nicht abbauen könnten. Die mögliche Folge: Die Hunde könnten diese dann gegen Menschen richten.
Wer hat überhaupt ein Interesse an einer allgemeinen Leinenpflicht?
Jäger, Landwirte und immer wieder auch Privatpersonen – sie beschweren sich oft massiv über freilaufende Hunde! Die Jägerschaft befürchtet, die Hunde könnten Wildtiere reißen, Landwirte sorgen sich ebenfalls um ihre Tiere und ihre Felder. Privatpersonen, die sich für einen allgemeinen Leinenzwang aussprechen, sehen sich von nicht angeleinten Hunden belästigt oder sogar bedroht.
Aber: Von einer allgemeinen Regelung zur Leinenpflicht ist man in Deutschland noch weit entfernt. Noch entscheidet jede Kommune selber, wie ein entsprechende Gesetz auszusehen hat – oder ob es überhaupt verabschiedet wird.
In Augsburg beispielsweise sieht Ordnungsreferent Volker Ullrich keinen Grund zu handeln. Es gäbe bereits Freiflächen, auf denen Hunde nur angeleint zu führen seien. Ein ausnahmsloser Leinenzwang sei in so einer großen Stadt ohnehin kaum durchsetzbar – und spräche außerdem gegen den Drang des Hundes, sich frei bewegen zu wollen, sagte Ullrich der „Augsburger Allgemeine“.
Ein klares Plädoyer für das Wohl des geliebten Vierbeiners!
Davon ausgenommen sind Rassen, die vom Hundegesetz als potenziell gefährlich eingestuft werden. Für sogenannte „Listenhunde“ gilt bundesweit weiterhin strikte Leinenpflicht.
Genereller Leinenzwang? Unzulässig!
Auch angesichts verschiedene Gerichtsurteile ist ein deutschlandweiter Leinenzwang für alle Hunde – im Moment zumindest – noch reines Wunschdenken.
► Das Oberlandgericht Hamm entschied, dass eine Regelung, nach der ohne Rücksicht auf Art und Größe der Hunderassen für das gesamte Gemeindegebiet ein genereller Leinenzwang besteht, unzulässig ist. Die Rechte von Hundehaltern, insbesondere an einer artgerechten Tierhaltung, werden unangemessen eingeschränkt (AZ 55s OWi 1125/00).
► Die Landesjagdgesetze der jeweiligen Länder zum Schutz des Wildbestandes schreiben vor, dass Hunde in einem Jagdgebiet nicht ohne Aufsicht frei laufen gelassen werden dürfen. Das Amtsgericht Altenkirchen urteilte, dass „Aufsicht“ aber nicht mit „angeleint“ gleichzusetzen ist. Ein Hundehalter muss lediglich Kontrolle über sein Tier ausüben – eine Leine ist dafür nicht zwangsläufig nötig (AZ 2109 Js 35731/96-9 OWi).
Fazit: Viele Städte und Gemeinden bemühen sich um eine allgemeine Leinenpflicht, scheitern jedoch immer wieder vor Gericht. Grund: Ihnen fehlt das Recht, entsprechende Gesetze zu erlassen. Zudem legt jeder Gemeinderat unterschiedliche Richtlinien fest: Wo welcher Hund angeleint werden muss – das wird nur für die eigene Gemeinde entschieden, jeder kocht sein eigenes Süppchen. Eine zukunftsnahe, deutschlandweite Leinenpflicht für Bello und Co.? Vor diesem Hintergrund äußerst unwahrscheinlich.
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Ich bin gegen einen allgemeinen Leinenzwang und verstehe den Sinn auf Feldwegen etc nicht.
Ich denke aber, der Knackpunkt liegt in diesem SatzZitatPrivatpersonen, die sich für einen allgemeinen Leinenzwang aussprechen, sehen sich von nicht angeleinten Hunden belästigt oder sogar bedroht.
Ja, auch ich habe mich schon von Rücksichtslosen Hundehaltern belästigt gefühlt wenn Bello angeschossen kam und nicht abzurufen war.
Das eventuell zu minimieren indem erst der Hundeführerschein abgelegt werden muss, damit wenigstens ein bisschen Erziehung und Wissen über Hunde vorhanden ist, halte ich für gar nicht sooo verkehrt, nur befürchte ich, dass genau die, die es nötig hätten, sich einen sch*** darum kümmern werden und lieber die paar Peanuts Strafe zahlen, sollten sie beim Kontrollieren mal erwischt werden... -
Das stimmt. Manchmal hat man echt Angst. Selbst als Hundehalter. Erst heute wurden wir aus dem Hinterhalt überrascht und Tiffy umgenietet. Und das Frauchen? 50 m entfernt und ruft und ruft und ruft. Nach fünf Minuten bin ich weitergegangen. Die Frau hat sich kein Zentimeter bewegt und den Hund wurden wir nicht mehr los. Da wurde Frauchen aber schnell als der Hund mit uns ging
Hundeführerschein ist bestimmt eine tolle Sache - wenn der finanziell für JEDEN Hundehalter bezahlbar wäre. Und das wird schon nicht klappen....also müssen Hunde an die Leine. Sauerei! Kann man nur alle Daumen und Pfötchen drücken das so ein Gesetz nicht durchkommt!
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Erste Frage: Welche 30 "Experten"?
Auf berlin.de wird das so aufgeführt:
ZitatTeilnehmer der Sondierungsrunde
30 sachkundige Bürgerinnen und Bürger wurden für die Sondierungsrunde ausgewählt. Für die Auswahl war entscheidend, dass die verschiedenen Kenntnisse, Erfahrungen, Betroffenheiten und Interessen der Menschen dieser Stadt jeweils eine möglichst kompetente Stimme bekommen.
Im Vorfeld waren eine Vielzahl von Interessensverbänden, Organisationen und Bürgern aufgefordert, sich mit Vorschlägen zu beteiligen.
Den Interessensverbänden wurde nahegelegt Personen vorzuschlagen, die keine aktiven Funktionäre sind und auch die Interessen mehrerer Gruppen eigenständig vertreten könnenQuelle: http://www.berlin.de/sen/verbr…r/hundegesetz/#Protokolle
Weiter gibt es "Gewährsleute":
ZitatRupert Graf Strachwitz (Direktor des Maecenata Instituts für Philanthropie und Zivilgesellschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin)
Sven Iversen (Geschäftsführer AGF - Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen e.V.)
Roland Löffler (Leiter „Bürger und Gesellschaft“ und Repräsentanz Berlin der Herbert Quandt-Stiftung)
Stefan Richter (Geschäftsführer Grüne Liga Berlin e.V.)
Roland Roth (Professor für Politikwissenschaft am Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen der Hochschule Magdeburg-Stendal)
Florian Schmidt (Initiative Stadt Neudenken; Stadtsoziologe)
Stephan Schwarz (Präsident der Handwerkskammer Berlin, Stiftungsrat der Stiftung Zukunft Berlin)
Jürgen Zöllner (Vorstand Stiftung Charité, Bildungssenator a.D.)Quelle: ebendort
Das hat weder mit Fachwissen, Sachkunde noch Expertentum zu tun.
Dass sich ein solches Gesetz deutschlandweit durchsetzen lässt, halte ich für aussichtslos - und das ist gut so.Der Hundeführerschein hingegen ist in meinen Augen ein MUSS. Auch wenn der eine oder andere sich aus der Nummer schleichen wird... es gibt ja auch genug Autofahrer ohne Führerschein... Es wäre davon eine grundsätzliche Verbesserung hinsichtlich der Sachkenntnis der HH zu erwarten.
Vorausgesetzt das Lernpensum zum Hundeführerschein ist nicht ebenso veraltet wie das Wissen zahlreicher HT.
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Solch ein Gesetz könnte nur durchkommen, wenn alle Wälder verstaatlicht würden.
Die meisten sind aber in Privat- bzw Jagdbesitz.
Hier bei uns, ländlich, kennt man die Jagd-Pächter und fragt, wenn man unsicher ist, was erlaubt ist und was nicht. -
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