Zurück von Schlegel live :-)
- Tennesse
- Geschlossen
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Da versteh ich den Sinn nicht. Man ruft den Hund zu sich, der ignoriert das und das ist gut
. Wie hat er das erklärt? Ich mein, so allgemein Decke = mich gehen die Außenreize gerade nichts an, nur Entspannung... ok. Aber einen Abruf ignorieren? Macht man das mit einer "besonderen" Decke?
Keine besondere Decke, ein besonderes Kommando (in Kombination mit der Decke). Der Sinn dahinter ist, dass der Hund sich fest an dieser Decke orientiert und du ihn dann dort abholst und dann darf er kommen, aber er darf nicht auf Ruf kommen wenn du weit entfernt bist, du gehst ihn aktiv holen.
Dein Hund ignoriert dich in der Zeit nicht, im Gegenteil er konzentiert sich in dieser Zeit auf dich (war während des Seminars bei dem Hund der Kompetenztrainerin zu sehen, er hat sie genauestens beobachtet, lag aber relaxed auf seiner Decke)
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So, ich war gestern bei Schlegel live. Es war auf jeden Fall ein interessanter Tag. Ich muss gestehen, dass ich irgendwie mehr erwartet habe, aber das ist bei mir immer so. Liegt also weniger am Seminar als an mir persönlich
Hans Schlegel ist ein total netter Kerl mit einem guten Auge für Hunde und sehr festen Überzeugungen. Ich stimme nicht mit allem überein, was gestern so erzählt wurde, aber das tut für mich keinen Abbruch. In weiten Passagen konnte ich seinen Ausführungen zustimmen, auch wenn mir einige Dinge zu esoterisch waren und - in meinen Augen - komplizierter gemacht wurden, als sie eigentlich sind.
Es waren jetzt keine großartigen Erleuchtungen für mich dabei aber ich finde es immer spannend, verschiedene Typen Hund und deren Halter zu erleben und Hundetrainern über die Schulter zu schauen, die mehr im Hund sehen als ein dressiertes Wesen.
Ich schaue mal, ob ich später noch Lust für einen ausführlichen Bericht habe ...
Viele Grüße
Frank -
Zitat
Ich möchte noch dazu sagen, dass Schlegel live kein Training ist, sondern eher dazu dient, dass man Einblicke bekommt wie ein Training aussieht
Aber zum Training gehört für mich auch, dass ich weiß, wie eben eine Disziplinierung durchgeführt wird. So, wie Du das schreibst, zahle ich (viel?!) Geld für eine Anamnese, die ich danach - wenn mir seine Form der Disziplinierung nicht zusagt - in die Tonne kippen kann. Nichts für mich.
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(...)
Ich schaue mal, ob ich später noch Lust für einen ausführlichen Bericht habe ...
Viele Grüße
Frank
Würde mich freuen -
Mich auch Frank
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Gut. Dann will ich mal. Ich versuche es möglichst wertfrei zu halten, so dass man einen möglichst obejtkiven Eindruck gewinnen kann und abschätzen kann, wie der Ablauf eines Schlegel-Live-Seminars ist.
Ich kam ne gute halbe Stunde zu früh am Gelände an, auf dem das Seminar stattfinden sollte. Anscheinend war ich nicht der einzige, der in nimmer enden wollender Vorfreude zu früh losgefahren ist. Ich war nämlich anscheinend so ziemlich der letzte Teilnehmer der eintraf
Ziemlich pünktlich wurden wir dann in den Seminarraum gebeten. Die Hunde sollten ins Auto gebracht werden. Da ich eine Sondergenehmigung von Hans hatte, habe ich Nimueh mitgenommen. Im Seminarraum habe ich dann festgestellt, dass ich anscheinend nicht der einzige mit Sondergenehmigung war. Ich fühlte mich entpriveligisiert
Es waren so rund 30-40 Teilnehmer da, die sich in einen kleinen Raum quetschten und Hans Schlegel referierte etwa eine Stunde (geschätzt) darüber, was er wichtig in einer Mensch-Hund-Beziehung findet und was er als Unfug empfindet. Es war ein klarer und interessanter Vortrag, der sich in weiten Strecken mit meiner Einstellung zur Hundeerziehung deckte.
Danach ging es dann nach draußen und er demonstrierte mit seiner 10 Monate alten Hündin, wie es aussieht, wenn das Inseltraining (Hund lernt, neutral auf einer Decke zu bleiben auch wenn es leberwurstbeschmierte Rehe regnet) abgeschlossen ist. Seine Hündin hüpfte aus dem Auto, ging sofort auf die Decke und legte sich ab, während um sie herum die gesamte Teilnehmerschaft samt Hunden stand. Aktive Versuche den Hund von der Decke zu locken, schlugen fehl und ich war schon ein bisschen beeindruckt. Aber nur ein bisschen
Als dann die Frage kam, wer eine Decke dabei hat und dessen Hund nicht Platz macht, habe ich ein bisschen geflunkert und die Hand gehoben. Ich wollte mal sehen, wie er das bei Nimueh anstellt (das ist immer meine Lieblingsübung, die schon mehr als einem Hundetrainer graue Haare beschert hat
). Die Decke wurde auf eine breite Bank gelegt und ich sollte Nimueh draufführen. Ich glaube sie ahnte schon etwas, also hab ich sie genommen und draufgesetzt. Hans wollte zeigen, wie man einen Hund manuell ins Platz bringt. Er hat es einige Zeit probiert, es gelang nicht (aber sie hat ihm auch nicht die Jacke zerfetzt, was ich schon einen echten Fortschritt finde). Ich habe es dann unter seiner Anleitung versucht und nach einigen Diskussionen lag sie dann auch das erste mal. Sie wurde ausgiebig gestreichelt. HS hat die Ansicht, dass es drei Wiederholungen benötigt, um den Hund in einer Situation "neu zu programmieren" und daher wurde das ganze noch zweimal durch mich wiederholt. Nimueh lag dann wirklich in einer Runde von Hunden und Menschen relativ entspannt auf der Decke auch wenn ich mich entfernt habe. Er fing dann an sie mit Keksen zu bestärken. Das war dann zwar etwas, was mir überhaupt nicht einleuchten wollte, aber da mein Hund ohnehin immer Hunger hat, und Hans reichlich Kekse hatte, hat er halt Kekse in sie reingestopft.
Ziel soll irgendwann eben sein, dass man den Hund in jeder Situation einfach auf dieser Insel "parken" kann. Er arbeitet auch gleich in reizstarker Umgebung und bringt sofort Distanz zum Hundeführer mit ins Spiel. Das ist ein Punkt, der mir wirklich gut gefallen hat.
Dann mussten wir wegen anstehenden Storchlandung den Platz wechseln. Und es ging weiter mit dem Thema Aggression gegen Artgenossen. Die Hunde, die Probleme mit anderen Hunden hatten, wurden mit ihren Hundeführern im Kreis postiert. HS stand in der Mitte. Meinte ein Hund, dass er jetzt Stunk anfangen kann, flog im kommentarlos und ohne Blickkontakt mit sanftem (wirklich sehr locker geworfen, teilweise nur fallen gelassen) Wurf ein Schlauchstück vor die Füße. Man hat dann sehr schnell gesehen, wer es ernst meint und wer eher eine große Klappe hat, weil ihm bisher nicht glaubhaft vermittelt wurde, dass man sich so nicht benimmt. Es wurde klar gesagt, wer die Schlauchtechnik mal eigenständig probieren kann und wer das tunlichst lassen sollte bzw. wem man zu einer Anamnese und Neutralisierung raten würde, wenn er sich auf den Weg einlassen wollte.
Danach kam das Thema Jagdverhalten. Alle Hunde mit Jagdverhalten wurden einzeln an einen Baum gebunden. Der Hundehalter trat nach einer kurzen Einweisung mit drei Schläuchen etwa drei Meter vor seinen Hund und sollte einen Schlauch begleitet von einem Zischlaut vor sich auf den Boden werfen. Auch hier ging es darum einzuschätzen, ob ein Hund-Mensch-Team dabei ist, dem man bereits im Seminar erste Schritte mit auf den Weg geben kann, um in Eigenregie zu arbeiten. Ich glaube es war niemand dabei.
Danach wurde noch mit einem hibbeligen Hund das Thema Leinenführigkeit angesprochen, da aber mein Hund meinte eine 6 Meter große Pfütze austrinken zu müssen und danach unbedingt pinkeln musste, habe ich nicht viel mitgekriegt, außer dass der Hund nachdem ich wieder kam, stressfrei an lockerer Leine zwischen Artgenossen und Menschen lief.
Es gab dann noch einen kurzen Abschlussvortrag zum Thema Anamnese und Neutralisierung mit der Möglichkeit Fragen zu stellen und dann waren alle entlassen :)
Schlegel live ist aus meiner Sicht ein tolles Seminar, um Einblicke in die Arbeitsweise von Hans Schlegel zu bekommen. Man bekommt so einen Eindruck und muss nicht hunderte von Euro versenken, um festzustellen, dass es nicht passt. Meiner Meinung nach kann man für sehr schlankes Geld eine Menge mitnehmen und versauert nicht in einem stickigen Seminarraum, sondern geht recht schnell raus ins echte Leben. Wie gesagt: für mich war jetzt keine weltbewegende Erleuchtung dabei, weil ich einfach vieles bereits änhlich handhabe und es auch Punkte gab, denen ich so nicht zustimme. Aber man erlebt auf jeden Fall einen humorvollen und sympathischen Hans Schlegel, der offen auf alle Fragen reagiert und seine Ansätze im Umgang mit den Hunden.
Ich bin ja vor allem hin, weil ich die häufig hochgelobte Ruhe und das augenblickliche Einlassen der Hunde auf Hans live erleben wollte. Das war jetzt ein Punkt, der mich nicht sonderlich aus den Socken gehauen hat. Klar ist ruhig im Umgang. Aber ehrlich gesagt erwarte ich so ein Verhalten von jedem Trainer, der weiß, was er tut.
Viele Grüße
Frank -
Das klingt ja sehr interessant!
Wo findet man denn die Termine zu den Seminaren? Google spuckt mir nur Facebook oder Forumsseiten ausEDIT: Hab's gefunden: http://www.wolfsprung-kennels.ch/we_wolfsprung_kennels/
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Wir werden Mitte April auch zu einem schlegel live Tag nach Renningen gehen.
Ich erhoffe mir von ihm Erkenntnisse im Umgang mit meiner ultra triebigen Hütehündin, vielleicht auch im Hinblick auf Stressmanagement.
Wir haben keine Probleme draußen, nur auf dem Platz beim Obe Training! Sie dreht so hoch, dass sie vor lauter Hampelei nicht nachdenkt und kaum lenkbar ist. D.h. Ich muss sie dauernd anschnauzen, um sie zur Räson zu rufen. Das ist aber nicht meine Art, einen Hund zu führen. Außerdem wird dann Training und Prüfung mit der Zeit negativ besetzt.
Mal schauen, was ich mitnehmen kann. Ob er einen Schlüssel findet für einen temperamentvollen Hund zwischen ängstlich und frech.Mit Sicherheit bin wieder allein ich das Problem!
Grüßle, Susanne -
Das fand ich nun am interessantesten:
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Es wurde klar gesagt, wer die Schlauchtechnik mal eigenständig probieren kann und wer das tunlichst lassen sollte bzw. wem man zu einer Anamnese und Neutralisierung raten würde, wenn er sich auf den Weg einlassen wollte.da ich immer im Kopf hatte, dass Schlegel und dessen Anhänger bei jedem und immer Schläuche werfen und ich das eben viel zu wenig individuell und für viele Kandidaten extrem ungeeignet fand.
Die Inselgeschichte finde ich spannend und werde sie mal im Hinterkopf behalten(finde ich nämlich für Reitbegleithunde super- am Stall liegt dann die Decke und egal was ist wird da liegen geblieben...) aber ich verstehe trotzdem noch nicht, warum sie auf Rufen des HH nicht kommen, sondern abgeholt werden müssenIch kanns mir nur so erkkären, dass das eben die 100% Absicherung geben soll, dass wirklich nie aufgestanden wird...
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Das fand ich nun am interessantesten:
da ich immer im Kopf hatte, dass Schlegel und dessen Anhänger bei jedem und immer Schläuche werfen und ich das eben viel zu wenig individuell und für viele Kandidaten extrem ungeeignet fand.
Die Inselgeschichte finde ich spannend und werde sie mal im Hinterkopf behalten(finde ich nämlich für Reitbegleithunde super- am Stall liegt dann die Decke und egal was ist wird da liegen geblieben...) aber ich verstehe trotzdem noch nicht, warum sie auf Rufen des HH nicht kommen, sondern abgeholt werden müssenIch kanns mir nur so erkkären, dass das eben die 100% Absicherung geben soll, dass wirklich nie aufgestanden wird...
Ja, genau das ist der Grund. Bei uns in der Hundeschule wurden die Hunde auch nie aus der Ablage abgerufen sondern immer abgeholt. Eben aus genau diesem Grund. Der Hund soll keine Gelegenheit haben Blickke, Bewegungen etc. als eventuelle Aufforderung zum Aufstehen zu verstehen in dem er von Anfang an die Erfahung macht, daß er aus der Ablage abgeholt wird.LG
Franziska mit Till
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