Haltung eines Labradors

  • Ich erzähl mal kurz den Tagesablauf meiner Schwester:
    Morgens raus mit dem Hund, Spaziergang zu den Pferden, danach auf die Arbeit, Hund im Hof. Schwiegervater hat meistens draußen gewerkelt, Hund dabei.
    Wenn sie Mittags heim kam, Ausreiten mit Hund oder lange spazieren gehen, danach regelmäßig zum Agility. Abends ging meist ihr LG nochmal Pferde misten und füttern + kleine Runde mit Hund. So oft ich Zeit hatte, war ich auch mit dem Hund unterwegs und zu Verwandtenbesuchen war er auch oft dabei.


    Wenn dann spätabends alle im Haus waren, war der Hund alleine draußen. Hat geschlafen und auf seinen Hof aufgepasst. Die Hündin war wie gesagt auch sehr menschenbezogen, verschmust und sensibel (also vergleichbar mit einem Labbi?) und ich weigere mich zu glauben, dass sie einen seelischen Schaden davongetragen hat.


    Ich kenne die TS und ihren Hund nicht, aber sie als Tierquälerin zu bezeichnen ohne die genauen Umstände zu kennen finde ich bissl daneben.


    Wenn mich mein Hund nervt, fliegt er auch raus. Wenn ich Hausarbeit machen muss oder im Sommer wenns ihm nachts im Haus zu warm ist, wenn keiner daheim ist sowieso.


  • Tolle Aussage. :hust:

  • Zitat


    Tolle Aussage. :hust:


    vielleicht etwas blöd ausgedrückt, aber ist bei uns nicht anders...
    wenn ich nen film gucken will mit viel gebell oder pfiffen reagiert mein hund je nach laune mit knurren darauf...nervt mich...ergo hund raus. (wenn er sich denn wieder benehmen möchte, darf er auch wieder rein)


    ich staubsauge...hund liegt immer(!) genu da wo ich grad hin muss....nervt mich...ergo, hund kriegt was zum kauen und ab nach draußen...

  • Zwinger- oder Außenhaltung ist eine Frage der Rasse. Bei einigen Rassen ist das kein Problem, bei anderen geht es gar nicht. Der Labrador ist definitiv nicht für eine Haltung außerhalb seiner "Familie". Er wurde aufgrund seiner ursprünglichen Aufgabe im Jagdbetrieb etxtra auf ein stark ausgeprägtes Menschenbezogenes Verhalten hin gezüchtet. Der Labrador bindet sich sehr stark an seine Menschen und braucht deren Nähe um sich gesund zu entwickeln. Wenn man einen Labrador über längere Zeit den Zugang zu menschlicher Nähe verweigert, verblödet er und entwickelt irgendwann Neurosen. Diese können über einen Zwang zum Selbstverletzen bis hin zu Aggressionen gegenüber Menschen gehen. Ich habe von Labradoren gehört, die sich an Zäunen die Zähne oder Krallen ausgerissen haben bei dem Versuch zu ihren Haltern zu kommen.
    Wenn man einen Hund nicht im Haus halten möchte ist das völlig in Ordnung. Aber die Rasse muss dafür geeignet sein. Labrador ist es auf keinen Fall.


    LG
    Andrea

  • Zitat

    Seh ich auch so. Klar, ein Kangal sollte schon auch die Möglichkeit haben, draussen rumzulaufen und das Grundstück zu bewachen, aber selbst ein solcher Hund muss auch rein und am Alltag seiner Leute teilhaben dürfen.


    ich finde nicht, dass ein kangal mit in die bude muss und kenne einige hunde, die mir da recht geben würden. kangal und co kann man problemlos komplett draußen halten, wichtig ist hier, dass genügend familienanschluss vorhanden ist, sonst wird man irgendwann an die nächste wand gestellt. allerdings gibt es eine sache, die jeder hund braucht: einen partner und einen job - und den braucht auch der herdenschutzhund. herdenschützer sind in ihrem ursprünglichen job niemals alleine: sie haben andere hunde um sich und das vieh, das sie bewachen. hunde alleine draußen zu halten, finde ich absolut daneben, ganz egal um welche rasse es sich handelt. zwingerhaltung lehne ich komplett ab - wenn schon außenhaltung, dann auf einem großen arreal mit regelmäßigem tapetenwechsel.


    und beim labbi kommt noch die menschenbezogenheit hinzu. der möchte beschäftigt werden, bei seinem menschen sein. das ist kein hofhund. der gehört an die seite seiner menschen.

  • Hallo,


    grds. muss natürlich jeder selbst entscheiden, ob er seinen Hund im Haus oder draußen hält, aber ich persönlich denke wenn ich meinen Hund nur draußen halte was will ich dann mit dem Hund? Es soll sich bitte niemand angegriffen fühlen, wie gesagt es muss jeder selbst entscheiden.


    Aber, ein Labrador ist definitiv kein Hund, der draußen leben kann. Und kein vernümpftiger Züchter würde einen Welpen in solche Bedingungen abgeben. Ein Labi braucht Familienanschluss, braucht seine Familie.


    LG

  • Kein Hund wird seelisch zerstört, wenn er draußen gehalten wird. Das ist dämliches Menschendenken! Die TS hat auch nirgends geschrieben, dass der Hund draußen in der "Kälte" (die Labradore halten übrigens sehr viel Kälte aus...) gehalten wird und keinen Unterschlupf hat! Genauso wenig hat sie geschrieben, dass der Hund nur alleine vor sich hin dümpelt, und keinen Menschenkontakt hat! Da wird schon wieder sofort negativ interpretiert!


    Ganz ehrlich, ich beneide die Hunde, die z.B. auf Reiterhöfen den ganzen Tag draußen rumtoben können, dabei absolut frei sind und nicht ständig mit Kommandos, Gehorsamsübungen und Kunststückchen zugedröhnt werden, nachts in ner Pferdebox schlafen etc. denen geht es besser als all den Hunden die 22 Std. am Tag gezwungenermaßen weil es ihren Besitzern nicht anders möglich ist drinnen in einer völlig überwärmten Wohnung auszuharren.


    Klar, einen Hund 24ST. am Tag/7Tage die Woche in einem Zwinger etc. OHNE Menschenkontakt finde ich auch so gar nicht in Ordnung, aber gegen eine vernünftige Haltung draußen (also Freilauf, Menschenkontakt und eine Windgeschützte und isolierte Hütte/Unterschlupf) spricht absolut gar nix! Und zwar völlig unabhängig von der Rasse! Ein Hund eine absolut tolle Eigenschaft: Er passt sich jeder Situation an!


    Im Gegenteil ursprünglich ist der Hund nicht dazu gezüchtet worden IM HAUS zu leben (Schoßhunde mal abgesehen). Sie hatten Aufgaben, der Labrador z.B. ist ein Jagdhund! Sprich er rennt bei Wind und Wetter draußen rum und hat was zu tun! Heute ist der Labrador in den meisten Fällen dazu verdammt ach so lieber kuschliger Familienhund in oft viel zu kleinen Wohnungen zu sein! Ist DAS Artgerecht? Eigentlich nicht, aber der Hund passt sich halt an und es schadet ihm nicht, genauso wie es ihm nicht schadet anders zu leben.


    Und ewig dieses kann man Rasse xy draußen halten, wo ALLE Besitzer sofort schreien, dass man GENAU diese Rasse nicht draußen halten kann/darf ist einfach .... es gilt für ALLE Rassen das gleiche, es sind Hunde und sonst gar nix! Und Labrador und sensibel? Naja, es gibt sensiblere Rassen! Und ja ein Hund ist ein Rudeltier, aber eher eines mit anderen Hunden, der Mensch ist im Laufe der Jahrhunderte gezwungernermaßen ein Ersatzrudel geworden.

  • Warum muss es denn ein Labrador sein, wenn er nicht als Familienhund gehalten werden darf? Labradore sind doch die perfekten Familienhunde.
    Ich nehme ja als Jäger auch nicht einen Husky mit, um die Hasen aus dem Bau zu jagen.


    Für den Zweck der Hofbewachung und des Draussen bleibens gibt es sicherlich geeignetere Rassen. Allerdings sind dies dann auch Hunde, die sich als Familienhund und Haushund nicht so gut eignen.


    Es gibt doch bestimmte Herdenschutzhunde, die man gar nicht im Haus halten kann. Weiss jetzt nicht wie die heissen, kenne mich da nicht so aus.


    Ich habe mittlerweile meinen 2ten Labradormix und hatte schon einen reinrassigen Labrador. Alle Hunde waren am zufriedensten wenn sie einfach bei mir oder meinem Mann sein konnten. Keine große Action, nur dabei sein. Schara ist meistens da wo ich bin, obwohl sie aufgrund ihrer Vergangenheit (Strassenhund) den Freilauf im Dorf durchaus auch zu schätzen weiss. :roll: Aber sie draussen im Garten und ich drinnen, das ist ihr schon unangenehm.

  • dobi


    nein, seelisch zerstört wird der Hund wohl nicht. Aber es gibt Hunde für verschiedene Zwecke. Und als Hofbewacher kann ich persönlich mir den Labrador nicht so gut vorstellen. Mein Labrador hat sich über jeden gefreut der zum Hof rein kam.

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