Warum jagt euer Hund (nicht)?

  • Bei meiner Rasse gibt es keine Trennung zwischen Leistung und Show, was ich sehr begrüße und aus jagdlicher Leistungszucht ist er nicht, hätte aber durchaus sein können, wenn es mit dem ersten Züchter geklappt hätte.
    Und der Hund ist in erster Linie zwar ein Jagdhund, aber ein Allrounder, das ist aus seiner Rassegeschichte entstanden, da man sich nicht wie die englischen Adeligen mehrere Hunde leisten konnte, gab es eben einen Hund, der nicht nur jagte, sondern auch die Familie und den Hof beschützte und für alles zuständig war.
    Darum ist genau diese Rasse bei mir eingezogen, weil sie Qualitäten hat, die ich haben wollte. Und sie lassen sich sehr gut von einem Nicht-Jäger halten.
    Und mit Verlaub, man kann auch einen Flat aus Standardzucht erwischen, der wie sonstwas jagt, als ob das eine Garantie wäre... und wenn ich mir Showgolden ansehe kann ich jeden, der ernsthaft im Dummy ambitioniert ist verstehen, dass er sich lieber ne Arbeitslinie zulegt, und das ist dann ua. auch jagdliche Leistungszucht.

  • Das mit der jagdlichen Leistungszucht würde ich jetzt nicht überbewerten, dafür braucht es meist nicht viel echte Leistung.....


    Als ich Flats hatte, war das noch eine Dual Purpose Rasse, ist das nicht mehr so? :???:

  • Ein Hund der unkontolliert jagen geht, macht das weil er es nicht anders gelernt hat. Da ist es doch im Grunde völlig wumpe ob er aus jagdlich Leistungszucht ist oder "nur" Jagdhund.

  • Hallo,


    Nun ist es mal wieder soweit.
    Ich oute mich als der einzige Mensch, welcher es (noch???) nicht geschafft hat seinem Hund das jagen abzugewöhnen.


    Warum er jagt? (Aufzählung der Gründe erfolgt ohne Wertung)


    1.) Die ersten Anzeichen
    Mein erster Hund hatte auch Jagdtrieb, war jedoch über den normalen Grundgehorsam abrufbar.
    Daher habe ich wohl übersehen, dass die Jagdleidenschaft dieses Hundes ganz andere Dimensionen erreicht und erst zu spät Massnahmen (sprich konsequentes Schleppleinentraining) ergriffen.


    2.) Die Gegend
    Ich wohne hier sehr ländlich und die Wildspuren beginnen bereits direkt vor der Haustür. Ein durchschnittlicher 2 Stunden Spaziergang beinhaltet hier ca. 10 Reh-, 5 Hasen- und eine Fuchsbegegnung. Und da meide ich noch die richtig wildreichen Wälder.


    3.) Der Charakter
    Mein Hund ist ein sehr selbstbewusster und eigenständiger Charakter. Beim jagen kommt wohl der Husky in seinen Genen durch. Will to Please kennt er auch nur vom Hörensagen.


    4.) Der Jagderfolg
    Leider hat er schon mal an der 3 Meter Leine einen Fasan erlegt. Dieser hatte sich am Wegrand im hohen Gras versteckt. Das Versteck war insofern gut, als das ICH ihn nicht gesehen habe bis die Federn flogen.


    5.) Zwischen Wissen und Können liegen oft Welten
    Ich kenne mich in der Theorie der Hundeerziehung und Hundekommunikation bestens aus. Bilde mich fort und "bemühe mich stets". Leider bin ich eher ein chaotischer und emotionaler Mensch und somit nicht gerade der intuitive Hundeflüsterer. Ich muss mein Wissen immer bewusst umsetzen und das gelingt mir nicht immer.


    6.) Die Ablenkung
    Ich bin selten alleine mit meinem Hund unterwegs. Oft begleiten mich meine kleine Tochter oder mein Pferd. Dies verlangsamt das Training natürlich ungemein, da mein Hund eigentlich 100% Aufmerksamkeit bräuchte.


    Fazit:
    Ich habe einen Hund, welcher genetisch und charakterlich einen stark ausgeprägten Jagdtrieb mitbringt.
    Ich biete nicht die idealen Bedingungen für einen schnellen Trainingserfolg.
    Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass mein Hund irgendwann (spätestens wenn er mal alt und gebrechlich ist) zumindest im übersichtlichen Gelände freilaufen können wird.



    In diesem Sinne begebe ich mich nun mit Kind, Laufrad, Hund und Schleppleine zur nächsten Gassi-Trainingsstunde

  • Zitat

    Als ich Flats hatte, war das noch eine Dual Purpose Rasse, ist das nicht mehr so? :???:


    Sind doch alle Retriever, die jagdlich gezüchtet werden. Wenn es nicht so wäre, dann müsste man die Bewertung des Äußeren komplett rausnehmen.

  • Tweedledee: Aber dennoch unterscheidest du dich massiv von anderen HH (zumindest hier bei uns) - du sicherst! deinen Hund, damit er eben nicht! unkontrolliert jagen geht ;) :gut:

  • Zitat

    Das mit der jagdlichen Leistungszucht würde ich jetzt nicht überbewerten, dafür braucht es meist nicht viel echte Leistung.....


    Als ich Flats hatte, war das noch eine Dual Purpose Rasse, ist das nicht mehr so? :???:


    doch, eigentlich ist das noch so, zuchtziel damals und heut = ein dual purpose hund!


    aber offensichtlich gibt es auch riesenhafte flats, die nich so nach arbeit aussehen und auch vom wesen her nich ganz den beschreibungen entsprechen. zb ma eben 7 bis 10cm überm standard, extrem viel fell, eher wie flat-bären wirkend, sehr welliges fell etc. warum :???: in HH schon echt oft gesehn, bisher aber nur rüden die so "aus der art schlagen".


    sag haste du ne ahnung, woher der sprucht kommt bzw worauf sich das exakt bezieht (gehts um frühentwickler vs spätentwickler?): "in der zeit in der ich 5 labradore fertig ausbilde, bilde ich 2 golden aus, aber nur 1 flat."??? ist irgendwie total bekannt in jagdlichen retriever kreisen und soll von irgendnem großen retriever ausbildungsguru :D kommen.

  • Also für eine jagdliche Leistungszucht müssen die Jagdprüfungen des DRC bestanden werden, hier die BLP und VPS soweit ich weiß...aus den Verpaarungen können natürlich jagdliche Nieten rauskommen, aber grundsätzlich sind sie alle auf der Spur und im Apport "brauchbar".
    Das mit der Ausbildung kann ich sehr gut nachvollziehen, der Flatrüde meiner Mutter wurde erst mit 4-5 Jahren erwachsen/vernünftig und ich habe das Gefühl sie haben eher ihren eigenen Kopf als ein lLabbi, das kann aber auch eine subjektive Wahrnehmung sein...ich hab halt die Erfahrung gemacht, dass der Labbi sich besser schicken lässt als der Flat, der sich nämlich denkt "ich weiß es besser"einfach :headbash:

  • naijra:
    Die Frage ist schwer zu beantworten. Jagen wie sie wollen dürfen sie nur Vögel. Wild, welches nicht wegfliegen kann dürfen sie aber nicht jagen.


    Britta2003:
    Traurig, dass du nicht mehr weisst, was du hier schreibst... Aber da helfe ich dir gerne auf die Sprünge. Auf Seite 3 hälst du mich für verantwortungslos, weil ich mir Hunde halte, welche einen Jagdtrieb haben. Dann gilt das doch sicher auch für andere Hundehalter? Nur für dich nicht, weil du deine Hunde jagdlich führst. Aber was soll dann deiner Meinung nach mit den ganzen Nichtjagdhunden geschehen, welche Jagdtrieb haben? Erwartest du da etwa, dass sich Jäger solche Hunde zulegen? Wieso hast du dir dann nicht einen älteren Schäferhund mit Jagdtrieb geholt oder einen Hütehund mit Jagdtrieb?

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