Mein neuer Hund macht mich einsam...

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    Durch das Wegsperren wird nichts aber auch gar nichts verbessert. Im Gegenteil: der Hund lernt, Besucher sind was furchtbares, wenn die kommen muss ich weg.


    Damit kann das Problem nicht gelöst werden; es ist verschoben!


    Nein, für manche Hunde ist es eine Wohltat, wenn sie nicht beim Besuch hocken müssen.

  • dass sie woanders hin muss, trifft nur dann zu, wenn man es nicht gut kontrollieren kann, z.B. wenn mal ein Handwerker in der Küche rumspringt.. wenn Besuch kommt, der öfter oder länger da ist, versuchen wir natürlich, den Hund an den Besuch anzunähern.. sie kann ja dann selbst entscheiden, ob sie daneben liegt oder lieber woanders hin will..
    es ist schon so, dass man ihr bei neuen Leuten Anweisungen gibt, wie z.B. dass sie sitzen bleiben soll, aber ihr Blick spricht Bände - man sieht ihr an, dass sie es nicht besonders toll findet und den Eindringling lieber vertreiben würde..

  • Ich glaube dass es gut ist wenn diese Erwartungshaltung, dass sie mit dem Besuch irgendwie interagieren muss/will/kann erstmal verschwindet und Besuch für sie erstmal völlige Luft ist. Sie also nicht an diesen rankommt und auch nicht von diesem beachtet wird.
    Wir lösen das durch auf dem Platz bleiben, zur Sicherheit angeleint.
    So kann sie vielleicht erstmal beobachten und muss die Situation nicht sofort irgendwie bewerten und danach Handeln.


    Mit dem an der Leine führen finde ich auch gut. Ich würde nur wirklich jeglichen Kontakt erstmal untersagen.


  • Genau so würde ich es auch machen. Es ist gewaltfrei und für den Hund verständlich.


    Man muss nur als Halterin weit vom besuch entfernt sitzen oder eine andere Person sitzt neben dem Hund und bringt ihn weg. Es muss wirklich sehr schnell reagiert werden, wenn der Hund schon im Ansatz Verhalten zeigt.

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    Ihr Platz:


    Befindet sich im Wohnzimmer und wird mittlerweile schon recht gut angenommen (natürlich nur wenn kein Besuch da ist!). Klar versucht sie es ab und zu sich weg zu schleichen, aber wir sind da seeeehhhr konsequent. Versucht sie zu "entkommen" folgt ein klares NEIN das meist auch angenommen wird - ansonsten wird alles fallen und liegen gelassen und sie wird dorthin zurück geführt!


    Hat sie nur diesen einen Platz?

  • außer Svenja kennen wir alle die kleine Flora nicht. so könnte jeder der hier gegebenen Ratschläge richtig sein, jeder für einen anderen Hund.
    dass es so was wie meine Piper gibt, hab ich vorher nicht gewusst.
    sie kam mit 4 1/2 Monaten ins Tierheim, weil sie "bissig" war - das ist alles, was ich erfahren konnte, als ich sie dort mit 8-9 Monaten fand.
    sie tut nichts, solange sie Raum zum Ausweichen hat. ist sie aber drinnen oder angeleint/gebunden - dann weiß man nie. auch jetzt noch nicht, nach über 6 Jahren zusammen. sie "ist" so u wir mussten lernen mit ihr umzugehen. so ist es seit paar Jahren zu keinem Schnapper mehr gekommen - wenn ich nur das kleinste Vorzeichen erahne, lass ich sie aus der Situation raus. wenn zB Besuch kommt ist sie meistens in einem anderen Raum. bei Menschen die sie gut kennt geht sie erst raus u kann später dazukommen, dann sieht man ob das heute klappt.
    ich denke mal, Piper ist so ein "feinsinniger" Hund (ein Deerhound-Mischling). sie traut niemandem u entscheidet für sich selbst.
    als ich sie neu hatte, sagten mir auch viele, dass ich strenger sein müsste, mit ihr schimpfen u schlimmeres, was man so gesagt kriegt, kennt ihr ja.
    aber mein Gefühl sagte mir, den Hund besser nur zu beobachten u Vertrauen zu schaffen. habs sogar zum "Beweis" mal getestet u mit ihr geschimpft - da ging sie weg. hat ziemlich lange nicht mit mir geredet, mich nicht angesehen, nicht gemacht was ich wollte. äh.
    wenn sie was nicht versteht, dann schaltet sie ab. ist weg. nicht ansprechbar.
    aus reiner Freude oder wie nennt man das, wenn man halt zusammengehört, versucht sie, uns zu gefallen.


    wie gesagt ist jeder Hund anders u ich will jetzt nicht sagen, dass du es mit Flora so machen solltest. wie Flying-paws würd ich sagen, sie erstmal "vor sich selbst zu schützen" u ihr die Chance zu geben, ruhig zu werden u ihr neues Zuhause einschätzen zu lernen. Zeit nehmen,Zeit lassen u ausprobieren, auf welche Weise ein ruhiges Leben möglich ist u von da aus weitergehen.


    hoffentlich ist das nicht langweilig geworden, so viel hab ich hier noch nie geschrieben. wünsche Flora u dir ein schönes Zusammensein.

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    Dein Hund ist fünf Monate? Unbekannte Vorgeschichte... ich würde die Situation für die nächsten Wochen meiden und mir in Ruhe einen kompetenten Trainer suchen, der auch um die verschiedenen Entwicklungsphasen, den Umgang mit Defiziten in der Umweltgewöhnung etc. weiß.


    Dein Hund dürfte gerade in die erste Angstphase stolpern. Alles, was Du jetzt trainierst, wird sich als "Ist wichtig = Einprägen als Angstproblem für den Rest des Lebens" festigen.


    Viele Grüße
    Corinna


    Genau so :gut: :gut:

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    Nein, für manche Hunde ist es eine Wohltat, wenn sie nicht beim Besuch hocken müssen.


    Dem kann ich nur zustimmen. Auch wenn hier sehr unterschiedliche Meinungen zum Thema "Box" vertreten sind, kann ich nur sagen uns hat sie bei dieser Problematik sehr geholfen. Unserem kleinen "Reißwolf" ist sie von Anfang an als positiver Rückzugsort schmackhaft gemacht worden. In Verbindung mit der Besuchsproblematik haben wir folgendermaßen trainiert:
    1. zur Fütterungszeit hat einer der Familie an der Haustüre geklingelt. Einzige Reaktion von uns, der Hund bekam sein Futter in die Box. Nach zwei Tagen war Robins Erwartungshaltung nur noch "Klingel" gleich Futter in der Box.
    2. Bekannte oder Familienmitgleider klingelten ca. 5-10 Mal pro Tag - gemeinsamer Gang zur Box, nur noch
    Leckerchen und einen kurzen Moment die Türe schließen (die sonst immer offen ist).
    3. Verschlußzeit der Türe langsam steigern. Währenddessen die Leckerliegabe von sofort langsam verschieben
    auf die Zeit nachdem die Türe geöffnet wird.
    4. Bekannte hat geklingelt, Hund verschwindet in die Box, Türe geschlossen. Dann erst Haustüre geöffnet, ca. 2
    Sätze an der Türe gesprochen. In dieser kurzen Zeit hatte mein Mann ein Auge auf Robin und ihn sofort für
    sein ruhiges Verhalten belohnt.
    5. Erst nach ungefähr 8 Tagen kam der erste Besucher für gefühlte 10 Sek. in Sichtweite des in der Box sitzenden
    Hundes. Der Hund wurde seitens des Besuches komplett ignoriert. Es gab nur ein Händeschütteln, ein "bis
    bald" und ehe der Hund sich aufregen konnte, war der Besucher wieder weg. Die Belohnung war in diesem Fall
    ein "Mega-Jackpott".
    6. Eine weitere Woche wurde so trainiert und die Besuchzeit weiter ausgedehnt. (In dieser Zeit war die Tür immer zu)
    7. Dann haben wir mit hundeerfahrenen Freunden einen Kartenabend vereinbart. Am Eßtisch sitzend war es
    leichter den sich evtl. nähernden Hund zu ignorieren. So hatte unser Robin Gelegenheit die plötzlich offen
    stehende Türe für eine Kontaktaufnahme unter dem Tisch zu nutzen.


    Nach ungefähr 3 Wochen Training hat unser Hund gelernt Besuch kommt und geht und ihm passiert nichts. Wir regeln das und wenn er keinen Kontakt aufnimmt von sich aus z.B. durch Schnuppern ist Besuch eher langweilig. Mittlerweile geht er oft zurück in seine Box legt sich hin und schläft. Kontakt wird meist nur bei besonders beliebten (Familienmitgleidern) aufgenommen. Er akzeptiert es auch wenn er mal kurz gestreichelt wird, aber er fordert es nicht und so hat es bei uns geklappt.


    Ich wünsche dir noch viel Glück und starke Nerven. Das wird schon.

  • nun muss ich auch mal etwas sagen auch wenn meine Meinung anfangs eine andere war nun gut.
    wir haben ebenfalls einen jetzt ca. 6 Monate alten Hund der auch aus dem Ausland stammt
    und aus sehr schlechten Verhältnissen, kannte gar nichts und das obwohl sie schon über 4 Monate alt war :eek:


    seit Jacky bei uns ist, da danke ich auch diesem Forum hier :gut:, klappt es bei uns von Tag zu Tag besser
    da Jacky anfangs auch eine sehr große Angst vor allem hatte, das hat sich nun gelegt,
    seit wir es eingeführt haben, das sich jeder Besucher/Bekannte und Freunde, ein Leckerlie nimmt und
    es dann an die Tiere ''verteilt'', damit sie zutraulicher zu den Personen werden, die auch öfters hier hin kommen
    und das klappt bis auf eine Person ganz gut, naja daran arbeiten wir auch noch.


    die Grundkommandos wie Sitz, Platz, bleib, nein, hier, komm, ab usw. die kennt sie jetzt alle und das klappt auch ganz gut bis jetzt. dann haben wir vor einigen Tagen das Apportieren eines Futterbeutels gelernt, klappt aber nur wenn sie gerade Lust hat...


    ich war anfangs auch zu ängstlich zu ihr, mir ist nämlich immer wieder durch den Kopf gegangen aus welchen Verhältnissen sie stammt und somit hatte ich dann Mitleid mit ihr und habe sie auch dementsprechend danach behandelt, das habe ich aber völlig abgelegt.


    Genauso wie sie anfangs draußen nicht machen wollte, da gabs nen guten Tipp vom Forum und seitdem klappt es...


    Du hast nun viele Ratschläge erhalten und einer wird ja wohl '''passen''...


    ich wünsche dir viel Glück und viel Durchhaltevermögen ;)

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