Kreuzbandriss-Erfahrungsberichte

Ich hätte gerne einen Rat bzw. Infos von Euch. Wir haben zwei Golden. Bunny (fast 12) seit Welpe bei uns und Gina (fast 14) seit letztem Jahr mit 13 als Notfall übernommen. Bunny hatte mit 9 einen KBR und wir haben ihn mit TPLO operieren lassen und sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Seit Dienstag lief Gina nur noch auf 3 Beinen und ich bin hier zur TK, lt. TA Kreuzband, beim Röntgen Flüssigkeit zu sehen. Schubladentest gemacht, wohl nicht ganz sicher, ob Abriss oder nur Anriss.

Jetzt meine Frage, muss eine OP gemacht werden? Gibt es eine Alternative? Sie ist ja kein kleiner leichter Hund, wobei sie fast 10 kg abgespeckt hat und jetzt noch 26,5 kg wiegt. Wenn doch OP ist TTA dann wirklich ein "kleinerer" Eingriff? Gibt es bei Hunden dieser Größe die Möglichkeit das Band durch ein künstliches zu ersetzen? Ich dachte immer das geht nur bis 10 kg. Unser Osteopath sagt nein, das ginge auch bei schweren Hunden...

In der TK hier bei uns haben sie ganz klar gesagt, dass es sein kann, dass sie danach nicht mehr gut auf die Beine kommt wegen ihres Alters und auch die Nachwirkungen der Narkose könnten höher sein. Aber sie würden zur OP raten, machen nur TTA. Wir fahren heute noch nach Hofheim, wo unsere andere Hündin operiert wurde und holen eine Zweitmeinung ein.

Gina ist für ihr Alter wirklich fit, sie rannte wie ein Jungspund und ihre Blutwerte waren bis auf die SD letzten Sommer prima.

Ich danke Euch schon mal für Tips und Infos.

Hallo Anschilo,

also die Aussage der TK dass man nur TTA macht ist totaler Irrsinn.

Generell ist die TTA aber deutlich besserf für den Hund als eine TPLO.

Bei der TPLO wird der Knochen einmal komplett durchgesägt.
Bei der TTA wird der seitliche Teil des Knochens durchsägt was natürlich nicht so invasiv ist.

Ob eine TTA möglich ist, hängt aber vom Grad ab. Ab einer gewissen gradzahl geht nur TPLO.

Vielleicht wäre auch die "Angelschnur" Variante eine Möglichkeit wenn der Hund nicht mehr tobt und springt. Ich würde aber dennoch eine TTA oder zur not tplo nutzen.

Korrekt ist natürlich dass eine Narkose grad bei alten Hunden immer ein Risiko ist, aber wenn du der Meinung bist der Hund wird sich danach gut erholen dann machs.
Allerdings musst du bedenken dass der Hund mind 4 Monate braucht um wieder auf dem altenlevel ist, eher 5-6 Monate

Ich kann Dir die Klinik Walluf sehr empfehlen, Dr. Werner ist da der Chef und macht auf die KBRs.
Ist nicht so die Maßenabfertigung wie in Hofheim ;o), da wird auch erstmal der Hund gekrault

Hallo Anschilo,

wie aktiv ist der Hund denn vorher gewesen? Ich bin mal ganz ehrlich. Ich würde mir überlegen ob ich überhaupt noch eine OP für den Hund haben wollte.

Bei der TPLO wird wie schon gesagt der Unterschenkelknochen komplett durchgesägt und versetzt.
TTA kommt ohne dem aus, da wird nicht der Unterschenkelknochen zersägt sondern nur ein Teilstück.
Eine Fazienstraffung ist auch bei einem größeren/Schwereren Hund möglich (lt Aussage meines TA) allerdings macht das eher Sinn wenn der HUnd nicht mehr so durch die Gegend tollt.

Man kann den KB auch unbehandelt lassen und nur mit evtl. Bandage und Physiotherapie arbeiten.

Auch wenn es herzlos klingt auch irgendwo ne Kostensache. Meine Hündin ist erst 2. Da überlege ich nicht lange. Bei meiner 11 Jährigen würde ich zumindestens ein künstliches Band einsetzen lassen.

Alleine das Narkose Risiko wäre mir in dem Fall glaube ich zu hoch und würde schauen ob es nicht auch ohne OP geht.

lieben Dank für Eure Antworten,
wir waren heute bei Dr. K in Hofheim und werden am Mittwoch die OP machen lassen. Gina ist noch so fit und es wäre nicht fair, wenn sie mit Schmerzen laufen muss. Sie rennt und spielt, keiner glaubt, dass sie schon so alt ist. Wir vertrauen dem Arzt absolut. Er hat auch ein Röntgen vom Brustkorb gemacht, alles prima, Herz ist gut und Blutwerte alle in der Norm. Natürlich ist es eine Kostenfrage, wenn sie nur in der Ecke liegen würde und nichts mehr machen würde, vielleicht nur noch 3 Monate zu leben hätte, dann würden wir es nicht machen. Aber so wollen wir ihr es ermöglichen an Altersschwäche irgendwann selbst zu entscheiden, wann es zu Ende sein soll.
Sie wird das schaffen, sie ist ein zähes Mädchen und ich kann verstehen, dass manche sagen muss das sein bei einem 14 jährigem Hund. Deshalb hatte ich ja um Eure Meinung gebeten, aber mein Gefühl sagt mir es ist die richtige Entscheidung.

Schmerzen soll kein Tier haben. Davon war auch nicht die Rede.

Ich drücke euch die Daumen das alles gut läuft.

Hallo Anschilo, alles Gute. Ich kann dir nur sagen, dass Dr. K. in Hofheim absolut zu empfehlen ist. Dewm würde ich meinen Bruno jederzeit wieder anvertrauen. Meiner hat zwei TPLOs in nur 6 Monaten hinter sich und beide in Hofheim gemacht. Ich würde jederzeit wieder dorthin fahren und denen voll und ganz vertrauen. Ihr seid in den besten Händen. Wir denken an eure Gina!

Dankeschön, ja wir vertrauen ihm auch absolut, er hat es toll bei Bunny gemacht und das muss jetzt bei Gina auch klappen. Ich werde berichten, wie es verläuft.

Liebe Grüße
Annette
mit einer entspannten Gina, die nicht weiß, dass sie einen Kreuzbandriß hat und einer schnarchenden Bunny, die gar nicht versteht, warum Gina so oft getragen wird.

Wir müssen am Montag zum Kontrollröntgen. Wir sind schon ganz gespannt was dabei raus kommt. Unsere Physio ist jedenfalls sehr zurfrieden mit ihr. Sie will nur ihr Bein noch nicht durchstrecken. Und sie setzt die Pfote noch mit einer leichten Außenstellung auf.

Wenn man Montag alles gut ist, darf sie auch wieder die Treppe hoch und runter. Unsere Physio meinte aber nur ein mal am Morgen und ein mal am Abend.

Und wir dürfen dann endlich die Spaziergänge ausdehnen.

Lg
Sacco

So wir kommen gerade mit schlechten Nachrichten aus der Klinik.

Wir waren heute zum Kontrollröntgen. Der Schnitt ( das gesägte/gebrochene) von der TPLO ist sehr gut durchsetzt/am zuwachsen).

Jetzt kommt das große ABER. Sie hat sich, wie auch immer, ein Stück Knochen hinter dem Knieband abgebrochen. Der Arzt meinte es kann noch nicht so lange her sein. Schätzungsweise zwischen 2 bis 4 Wochen. Da man schon Ansätze vom Heilungsprozess sieht. Die Kniescheibe rutsch zum Glück nicht nach oben. Und es ist auch ein Teil mit dem Rest leicht verbunden. In dem Spalt ist es schon ein wenig durchsetzt.

Da unsere Hündin scheinbar keine Probleme damit hat versuchen wir es erst mal so. Sie mag "nur" ihr Bein nicht richtig strecken, nicht richtig belasten und beim rennen ( schnellen laufen) läuft sie auf 3 Beinen.

Also der Ta hat von sich aus vorgeschlagen, das erst mal so zu versuchen. Wir sollen weiter zur Physio. Sie darf auf das Unterwasserlaufband. Aber das Bein soll nicht übermäßig gestreckt und gebeugt werden. Ober und Unterschenkelmuskulatur soll aufgebaut werden.

Wir sollen in 6 bis 8 Wochen noch mal zum röntgen kommen. Es sei denn wir merken und sehen vorher schon eine Veränderung. Wir müssen sie weiter ( 6 - 8 Wochen) schonen und an der kurzen Leine halten. Aber wir dürfen die Spaziergänge an der Leine ausweiten.

Sie bekommt jetzt für den Knochenaufbau zur Unterstützung Schlämmkreide.

Wie das passiert ist können wir uns nicht erklären. Der Ta meinte es kann durch starkes Beugen und strecken, durch einen Unfall, gegen irgendwas gestoßen passiert sein. Er kann es auch nicht sagen.

Sollte es nicht besser werden oder schlimmer werden, dann muss sie noch mal operiert werden. Das Stück Knochen muss dann mit einer Schraube oder Nagel fixiert werden.

Lg
Sacco